Dreksler

Dreksler

Jacky Dreksler (* 1. März 1946 in Paris; eigentlich Jacob Joseph Maria Dreksler) ist ein deutscher Autor, Musiker, Liedtexter und Produzent.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ausbildung und Lehrtätigkeit

Jacky Dreksler wuchs als Waise in Frankreich, Deutschland und den USA auf. Nach dem Abschluss einer Chemielaborantenlehre bei Bayer studierte er ab 1968 Pädagogik, Philosophie und Soziologie und schloss das Studium als Diplom-Pädagoge ab. Ab 1972 unterrichtete Dreksler diese Fächer an einem Kölner Gymnasium. 1976 verließ er den Schuldienst und arbeitete als Segellehrer und als Dozent für die genannten Disziplinen u.a. an der Bundeswehrfachhochschule und an der Universität Bonn. Ab 1978 war er Freier Journalist beim Kölner Stadt-Anzeiger und Comic-Autor beim Bastei-Verlag (u.a. Phantom, Captain Future).

Musik

Dreksler gründete eine private Musikschule, die er zusammen mit seinem Partner Mike Eulner fünf Jahre leitete. In dieser Zeit verfasste er Lehrbücher für Gitarre und Klavier/Keyboard und arrangierte zahlreiche Folk-, Pop- und Jazzsongs für Songbooks und Musikzeitschriften.

Als Liedtexter verfasste er zahlreiche Songs und Chansons, u.a. für Charles Aznavour, Roland Kaiser, Heino, Costa Cordalis, Die Flippers sowie Hugo Egon Balder.

Nebenher versuchte er sich erfolglos als Sänger unter dem Pseudonym Adjah Lion und mit der Fifties-Retro-Gruppe Milkshake – beide von Jack White produziert.

Radio und Industrie

Der Autor und Liedtexter Thomas Woitkewitsch erkannte Drekslers komisches Talent und ebnete ihm den Weg in die Medien. Ab 1982 arbeitete Dreksler als Autor, Darsteller und Moderator bei verschiedenen Radiosendern. Bei SWF3 schrieb und spielte er u.a. die ständige Radio-Comedy-Figur Matthias Müsli und moderierte Sendungen der Sonntagmorgen-Show SWF3-Flohmarkt und schrieb und produzierte die Sketche dafür; außerdem schrieb, sprach, spielte und produzierte Dreksler über 900 Sketche, Gag-Songs und Beiträge für Sender wie Radio Luxembourg, WDR 2, Radio FFN, Radio 2000, NDR und RIAS.

Zudem war Dreksler Autor und Consultant für Industrie-Events und Messe-Präsentationen u.a. für Agfa, Ford, Grundig und Mercedes und komponierte Jingles für den NDR, Radio 2000 und andere Radio-Stationen.

Fernsehautor

ZDF-Unterhaltungschef Wolfgang Penk holte Dreksler 1984 zum Fernsehen, wo er schnell einer der meistbeschäftigten Autoren und Moderatoren-Coachs Deutschlands wurde. Von 1984 bis 1992 schrieb er rund 650 Fernsehsendungen/Beiträge für über 50 TV-Formate). Unter anderem: Bananas (ARD), Carolin Reibers Volkstümliche Hitparade (ZDF), Dieter Thomas Hecks Ihr Einsatz bitte (ZDF), Mike Krügers Vier gegen Willy (ARD), Hugo Egon Balders Alles nichts oder?! (RTL), Tele-As mit Peter Rapp und Carolin Reiber (ZDF) und das ARD-Wunschkonzert mit Dagmar Berghoff und Max Schautzer (ARD). Dreksler schrieb Sabine Sauers Showfenster sowie weitere Sendungen, Show-Serien und Beiträge u.a. für Frank Elstner, Freddy Quinn, Harald Juhnke, Heino, Mike Krüger, Michael Schanze, Hans-Jürgen Bäumler, Carlo von Tiedemann, Tony Marshall, und Patrick Lindner. Zudem entwickelte er die ZDF-Sitcom Bistro-Bistro und erfand zusammen mit Hugo Egon Balder das Showformat Alles nichts oder?! (RTL), das er - mit anderen - auch als Autor betreute.

Fernsehproduzent

Ab 1991 produzierte Dreksler mit seinen Firmen Atlantic Media (zusammen mit Roland Kaiser) und ab 1995 mit Pacific Productions (mit seiner Frau Dr. Barbara Ahland-Dreksler) über 600 Fernsehsendungen. Er erfand und produzierte zwei Jahre lang die Sendung Schreinemakers Live (SAT.1) und fünf Jahre lang mehr als 150 Folgen von RTL Samstag Nacht zusammen mit Hugo Egon Balder. Dreksler entdeckte u.a. Esther Schweins und Markus Maria Profitlich für’s Fernsehen und produzierte dessen erste TV-Show. Er produzierte die Serie Karls Kneipe (RTL) mit Karl Dall, die Kinder-Comedy-Serie Alles Klar (Nickelodeon) sowie rund 400 weitere Comedy-, Game- und Late-Night-Shows für Sender wie RTL, SAT1, HR, ZDF und NDR. 1995 gründete Dreksler zusätzlich die Firma Feedback (mit RTL als Geschäftspartner) und stellte mit dieser Firma das Late-Night-Format RTL Nachtshow her, moderiert von Thomas Koschwitz.

1997 zog sich Dreksler vollständig ins Privatleben zurück, arbeitet seit 2004 jedoch wieder zunächst als TV-Consultant (Hitgiganten, SAT.1), dann als Executive Producer für die Firma Hurricane (Frei Schnauze, RTL) und ab 2005 wieder als Fernsehproduzent in seiner Firma Pacific Productions.

Mit dem RTL-Samstag-Nacht-Remake RTL Comedy Nacht versuchte Dreksler 2005 an alte Erfolge anzuknüpfen. Wegen niedriger Einschaltquoten wurde die Sendung jedoch nach neun Folgen abgesetzt. Im gleichen Jahr gründete er zusammen mit Hugo Egon Balder die TV-Produktionsfirma Mint Media und produzierte mit ihm die Polit-Talkshow Talk im Tudio (SAT.1), Moderator Lou Richter, die nach der ersten Staffel in Der heiße Brei umbenannt wurde, Moderator Jochen Busse.

Werke

Bücher (Auswahl)

  • Mike Eulner, Jacky Dreksler: Folk Complete, Bd. 1 u. 2. Köln 1979.
  • Jacob Dreksler: Pädagogik – Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Unterrichtsfach. In: Raimund H. Drommel (Hrsg.), Beiträge zur Didaktik und Erziehungswissenschaft, Bd. 2. Paderborn 1980.
  • Jacky Dreksler, Mike Eulner: Tausend Tips für die Gitarre . Bonn 1981.
  • Jacky Dreksler, Mike Eulner: Hits & Songs, mit Illustrationen von André Roche. Köln 1982
  • Jacky Dreksler, Mike Eulner: Gitarren-Hammer. Griffe, Rhythmen, Picks, Harmonien, Tunings, Tricks . Bonn 1983.
  • Jacky Dreksler, Achim Grobusch: Der Klügere kippt nach. Bergisch Gladbach 1983.
  • Wolfgang Hofer, Oliver Spieker, Jacky Dreksler, Hugo Egon Balder: Guten Morgen Deutschland. Luxemburg 1983.
  • Barbara Ahland, Jacky Dreksler, Quirin Härle: Electronic Music ABC. Erftstadt 1986.
  • Jacky Dreksler: Einigkeit und recht viel Freizeit. Frankfurt 1986.
  • Jacky Dreksler, Quirin Härle: 1000 Tipps für Keyboards. Bonn 1987.
  • Jacky Dreksler, Hugo Egon Balder: Kentucky schreit Ficken. München 1998.
  • Jacky Dreksler, Hugo Egon Balder (Hrsg.): RTL Samstag Nacht. Oldenburg 1995.

Produzent (Auswahl)

  • Punkt-Punkt-Punkt. NDR/SAT.1 Gameshow mit Mike Krüger, 1991-1993.
  • Schreinemakers Live. SAT.1 Infotainment Show mit Margarethe Schreinemakers, ab 1992.
  • RTL Samstag Nacht. RTL 1993-1998.
  • Chiffre. ZDF Unterhaltungsmagazin mit Sabine Sauer, 1993.
  • Wort für Wort. SWF Gameshow mit Sascha Zeus, 1993.
  • 30 Jahre Heino. RTL Unterhaltungsshow 1995.
  • Bayerischer Fernsehpreis. ARD Award-Show, 1995.
  • RTL Nachtshow. RTL Late Night Show mit Thomas Koschwitz, 1995.
  • Just for Laughs. RTL Candid-Camera-Show mit Mirco Nontschew, 1995/96.
  • Just Kidding. RTL Candid-Camera-Show mit Mirco Nontschew, 1996.
  • Happiness. RTL Sketch-Show mit Dorkas Kiefer und Markus Maria Profitlich.
  • Alles Klar. Nickelodeon Kids-Comedy, 1997.
  • Die Markus Maria Profitlich Show. RTL Personality Show, 1997.
  • Karls Kneipe. RTL Fun Talk Show mit Karl Dall, 1997.
  • Köln Comedy Festival. RTL 1996-99
  • RTL Comedy Nacht. 2005.
  • Talk im Tudio/Der heiße Brei. SAT.1 Parodisten Talkshow mit Lou Richter/Jochen Busse, 2005-06.
  • Die Hella von Sinnen Show. SAT.1, 2006.

Executive Producer

  • Frei Schnauze. RTL Impro-Show mit Mike Krüger (für Hurricane, Produzent Marc Schubert), 2004.
  • Taratata. SAT.1 Live Music Show (für Hurricane, Produzent Marc Schubert, Co-Executive Producer Hugo Egon Balder), 2005.

TV-Autor (Auswahl)

  • Alles nichts oder. RTL mit Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen.
  • ARD Wunschkonzert. ARD, mit Dagmar Berghoff und Max Schautzer.
  • Arena der Sensationen. ZDF.
  • Bananas. Musik und Sketche, ARD.
  • Die Michael Schanze Show. ARD.
  • Die Mike Krüger Show. SAT.1.
  • Die Volkstümliche Hitparade. ZDF, mit Carolin Reiber.
  • Hallo Heino. SAT.1, mit Heino.
  • Happiness. RTL, mit Markus Maria Profitlich, Dorkas Kiefer u.a.
  • Ihr Einsatz bitte. ZDF, mit Dieter Thomas Heck.
  • Punkt Punkt Punkt. SAT.1, mit Mike Krüger.
  • Show & Co mit Carlo. ZDF, mit Carlo von Tiedemann.
  • Showfenster. ZDF, mit Sabine Sauer.
  • Tele-As. ZDF, mit Peter Rapp und Carolin Reiber.
  • Vier gegen Willy. ARD, mit Mike Krüger.

Liedtexte (Auswahl)

  • 1985 Costa Cordalis: Am Strand von Griechenland.
  • 1985 Hugo Egon Balder: Toot Toot.
  • 1986 Hugo Egon Balder: Nimm’s easy, sei happy (Cover von Don’t Worry, Be Happy).
  • 1989 Die Flippers: Ich halt Dich.
  • 1989 Die Flippers: Nachts am Wolgastrand.
  • 1990 Roland Kaiser: Un amore grande.
  • 1990 Roland Kaiser: Viva l’amor.
  • 1990 Roland Kaiser: Wind auf der Haut und Lisa.
  • 1990 Xanadu: Keine Stunde hab ich je bereut.
  • 1990 Xanadu: Wenn Du willst.
  • 1991 Die Flippers: Moolight Lady.
  • 1991 Roland Kaiser: Lebenslänglich Du.
  • 1991 Roland Kaiser: Sag niemals nie.
  • 1992 Die Flippers: Liebe ist eine Rose.
  • 1992 Heino: Glocken am Rhein.
  • 1992 Roland Kaiser: Südlich von mir.
  • 1993 Heino: Aloha Oe.
  • 1993 Heino: Olé o Cangaceiro.
  • 1993 Heino: So wie am ersten Tag.
  • 1993 Roland Kaiser: Ganz oder gar nicht.
  • 1993 Roland Kaiser: Was wäre wenn.
  • 1995 Charles Aznavour: Die Erinnerung an Dich.
  • 1995 Charles Aznavour: Die Gedanken.
  • 1995 Charles Aznavour: Die schöne Zeit.
  • 1995 Charles Aznavour: Du gegen mich.
  • 1995 Charles Aznavour: Ich klammre mich an Dich.
  • 1995 Charles Aznavour: Sag ich Dir nun Adieu.
  • 1995 Charles Aznavour: Schlafen Sie mit mir.
  • 1995 Charles Aznavour: So liebe ich Dich.
  • 1995 Charles Aznavour: Umarme mich.
  • 1995 Charles Aznavour: Wenn Du neben mir schläfst.
  • 1999 Heino: Alte Kameraden.
  • 1999 Heino: Auf in den Kampf Torero.
  • 1999 Heino: Der treue Husar.

Diskografie

  • 1984 Adjah Lion: Oh Grenada.
  • 1985 Milkshake: Shoobie-Doo-A.

Literatur

  • Hugo Egon Balder, Bernd Philipp: Ich habe mich gewarnt (Autobiografie). Berlin 2004, S. 139-152 et passim.

Weblinks


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