- Alles nichts oder?!
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Showdaten Titel: Alles Nichts Oder?! Produktionsland: Produktionsjahr: 1988-1992
Länge pro Sendung: etwa 60 Minuten Ausstrahlungsturnus: 14-täglich
- Freitags (bis Juli 1988)
- Samstags (ab Juli 1988)
Titelmusik: - Unbenannte Eigenproduktion
- Star Wars Titelmelodie
Idee: Genre: Erstausstrahlung: 20. Mai 1988
auf RTL plusModeration: Alles Nichts Oder?! war eine Comedy(spiel)show und erster Erfolg des damals noch jungen Kölner Privatfernsehsenders RTL. Die Moderatoren Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder waren mit dieser Sendung zu deren Beginn sehr erfolgreich, obwohl sie anfangs noch mit kleinem Budget und minimaler Ausstattung arbeiten mussten.
Daten & Fakten
Von 1988 bis 1992 wurden von RTL 121 Sendungen zu je 60 Minuten produziert. Der ursprüngliche Austrahlungstermin ab der Erstausstrahlung am 20. Mai 1988 war freitags ab 23.00 Uhr, dann ab Juli 1988 immer samstags ab 22.00 Uhr nach dem Hauptabendprogramm im wöchentlichen Wechsel mit Dall-As. Zeitweilig wurden Sendungen sogar live produziert und gesendet. Wiederholungen der Sendungen liefen in den 1990er-Jahren bis Anfang der 2000er-Jahre auf Super RTL, allerdings wurden einzelne Szenen, sowie der Abspann oft geschnitten.
Die erste Sendung wurde am 20. Mai 1988 mit Diether Krebs als Gast ausgestrahlt, die letzte Sendung erfolgte am 5. Dezember 1992 mit Frank Zander, Charles M. Huber, Wolfgang Völz, Eva Pflug, Tana Schanzara und Cleo Kretschmer. Die erste Live-Sendung wurde zu Beginn des Jahres 1990 mit Gaststar Wolfgang Völz ausgestrahlt. 86 Sendungen wurden in Köln produziert, 33 in Hürth und zwei in Hamburg.
Durchschnittlich sahen 3,5 bis 4,0 Millionen Zuschauer die Sendung, zuletzt nur noch 1,5 bis 2,0 Millionen, was dann zur Absetzung Ende 1992 führte.
Die beiden Erfinder der Sendung Hugo Egon Balder und Jacky Dreksler wollten mit dem ungewöhnlichen Sendungstitel die ARD-Quizsendung Alles oder nichts (mit Max Schautzer) verballhornen. Balder und Dreksler hatten den Titel schon 1983 für eine Kabarettsendung, in der beide auftraten, verwendet, die vom Hessischen Rundfunk ausgestrahlt wurde. Einer der Autoren der Sendung war Klaus De Rottwinkel, der viele Spiele für die Sendung erfand.
Konzept
Grundidee der Sendung ist ein „Kindergeburtstag“ für Erwachsene. In jeder Sendung war ein prominenter Gast zu Besuch, der an wahnwitzigen, albernen und oft absichtlich „schwachsinnigen“ Spielen teilnehmen musste. Beide Moderatoren mussten sich gegen den jeweiligen Gast in verschiedenen Spielen behaupten. Nach einem verlorenen Spiel gab es eine Torte für den Gast, nach einem gewonnenen Spiel eine Torte für die Moderatoren Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder. Nach meist 6-8 Spielen gewann derjenige, der die wenigsten Torten für sich bestimmen konnte. Meist verloren die Gastgeber, die dann am Ende die Köpfe durch eine bemalte Pappwand mit zwei Löchern stecken mussten, um dann die Torten von ausgewählten Personen aus dem Publikum ins Gesicht geworfen zu bekommen.
Gäste, die Torten ins Gesicht bekamen, waren unter anderem Harald Schmidt, Jürgen von der Lippe, Rex Gildo, sowie Klaus & Klaus. Bei Harald Schmidt und Klaus & Klaus war dies jedoch von Anfang an als Gag geplant.
Populär wurde die Sendung unter anderem wegen regelmäßig auftretender verbaler Schlagabtausche zwischen den Moderatoren. Diese siezten sich vor der Kamera und gifteten sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit an. Typische Floskeln waren meist „Sie magersüchtiges Frettchen“ von Hella von Sinnen und „Sie kleine fette Schnecke“ von Hugo Egon Balder. Da dieser zeitgleich auf dem Sender mit der Show Tutti Frutti als Moderator zu sehen war, war dies ebenfalls ein regelmäßiges Ziel des Spottes von Frau von Sinnen.
Aufsehen erregten die künstlerisch aufwendigen Kostüme Hella von Sinnens, die von Kölner Kunststudenten entworfen wurden.
Die Torten wurden stets von Tortengirl Regine hereingetragen, die wie Hella von Sinnen oft abenteuerliche Kostüme trug. Die Torten waren nicht echt, sondern aus Lebensmittelfarbe und Rasierschaum konstruiert.
Vieles an der Sendung war improvisiert. Insbesondere die Anfangssequenz, in der Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder debattierten, war nie abgesprochen.
Gäste & Sendungen
Gäste der Sendung waren u. a.:
(1) 1. Alles Nichts Oder?!-Sendung, aufgezeichnet: 5. April 1988
(2) Letzte Sendung. Beide Stargäste zum zweiten Mal geladen.
Anmerkung: Einige Gäste waren mehr als einmal in der Sendung zu Gast. Zur finalen Sendung war beispielsweise Frank Zander ein zweites Mal geladen. Einige Gäste waren als eine andere (fiktive) Persönlichkeit ein zweites Mal geladen, z. B. Diether Krebs / Martin.
Spiele
In der Sendung mussten die Gäste mehrere Aufgaben erfüllen, um zu gewinnen. Einige der Spiele wurden immer wieder gespielt, andere seltener oder nur einmal. Einige Spiele waren sogar speziell für den jeweiligen Gast entwickelt worden.
War der Gast Sänger, so musste er oft im Rahmen eines Spieles, während er eines seiner Lieder vortrug, eine bestimmte Aufgabe lösen. Nino de Angelo musste beispielsweise einen italienischen Kleinwagen mit Urlaubsutensilien vollstopfen. Marianne Rosenberg hätte herzförmige Luftballons mit Gesicht, Armen und Beinen zerstören sollen, was sie aber verweigerte, weil die Ballons so süß seien und freiwillig die Torte nahm. Sehr oft verloren die Gäste bei diesem Spiel.
Am Ende stand ein aufwändigeres Finalspiel, das sich von Staffel zu Staffel und manchmal auch bei einzelnen Gästen änderte (siehe Spiel-Spiel, Puppenhaus).
10 Fragen
Dieses war kein Spiel und gab demnach auch keine Torte. Meist anfangs auf der Couch stellten die Moderatoren dem Gast zehn Fragen, auf die er nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten durfte. Einmal durfte er einen Joker setzen und eine Frage unbeantwortet lassen.
Die Fragerei diente dabei mehr dem Kennenlernen des Gastes. Es wurde seit dem Besuch Günther Jauchs abgehalten, der dies in seiner Show Stern TV genauso praktizierte. Auf die Frage, ob er Helmut Kohl wieder als Bundeskanzler wählen würde, setzte Jauch seinen Joker.
Regelmäßige Spiele waren:
Zungenbrecher
Das Spiel Zungenbrecher wurde vom Anfang bis ganz zum Schluss der Sendereihe gespielt. Der Gast musste einen Zungenbrecher dreimal möglichst fehlerfrei aufsagen. Das Konzept wurde später variiert, so dass der Gast einen Tischtennisball in den Mund nehmen und so einen Zungenbrecher Hella von Sinnen oder Hugo Egon Balder sagen musste. Erkannten sie den Satz nicht, gab es einen Punkt. Erkannten sie ihn, konnte der Punkt zurückgewonnen werden, indem der Gast den Ball in eine Tonne spuckte. Falls es sich um ein Gästepaar handelte (z. B. Klaus & Klaus), mussten diese sich gegenseitig die Zungenbrecher erzählen und erkennen. Anfangs wurden noch geläufige Zungenbrecher verwendet, doch sehr schnell wurden eigene für die Sendung erfunden. Am bekanntesten ist sicherlich „Wachsmaske -- Messwechsel, Messwechsel -- Wachsmaske“.
Zitate
Nicht unbedingt einfach war das Erraten, welche Person ein bestimmtes Zitat gesagt habe. Die Moderatoren gaben abwechselnd fünf - teils sehr skurrile - Zitate vor und drei mögliche Urheber - in ebenfalls manchmal grotesken Situationen. Der Gast musste drei richtig erraten.
Pantomime
Sehr häufig mussten in Spielen Begriffe pantomimisch dargestellt und vom Publikum oder Partner erraten werden. Regelmäßig wurde ein Pantomimespiel meist am Anfang der Sendung gespielt. Hugo Egon Balder bediente dabei immer einen symbolisierten Gong (irgendein Gegenstand, der in einem Rahmen hing und von der Regie aus mit einem witzigen Toneffekt unterlegt wurde), während Hella von Sinnen dem Gast die Begriffe reichte. Gästepaare mussten meist eine Doppelpantomime leisten, bei denen ein zusammengesetzter Begriff aufgeteilt dargestellt werden musste.
In den ersten Sendungen war vom Publikum aus versehentlich ein Kontrollmonitor zu sehen, auf dem das aktuelle Fernsehbild eingeblendet war. Dadurch konnten diese die Begriffe eingeblendet sehen. In späteren Sendungen wurde diese Möglichkeit entfernt.
Schüttelreim
Bei diesem relativ einfachen Spiel mussten Schüttelreime vervollständigt werden. Hella von Sinnen oder Hugo Egon Balder trugen den Reim vor, die letzten beiden Wörter musste der Gast daraus herleiten.
Märchen
Ein Spiel war das Erraten von Märchen, welche von Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder vorgetragen wurden. Klaus De Rottwinkel hat hierbei bekannte Märchen der Brüder Grimm, Hans Christian Andersen und anderen perfekt satirisch und in Reimform umgesetzt. Viele davon sind im Buch zur Show enthalten. In den späteren Staffeln wurde die lange Reimform der Gedichte zugunsten kürzeren Vorträgen als Limericks aufgegeben.
Vahne forn
Bei diesem Spiel mussten die Gäste Länder erraten, die durch witzige Comicbilder in Form von Fahnen stilisiert waren. Zum Beispiel zeigt eines der Bilder Frank Elstner, wie er im Geld schwimmt. Das gesuchte Land ist also Frank + ist reich = Frankreich. Dieses Spiel wurde später ebenfalls in abgewandelter Form weiter gespielt. Viele der Bilder stammen auch hier von Klaus De Rottwinkel.
Welches Tier versteckt sich hier
Es wurden Gegenstände ins Studio gebracht oder Szenen dargestellt. Dabei musste erraten werden, welcher Tiername hierbei repräsentiert wird. Später wurde das Spielprinzip auf alle möglichen Themengebiete erweitert. Dieses Spiel war im Prinzip eine Variante von Vahne forn. Beispiel: Es sollten berühmte Buchtitel erraten werden.
- Eine Frau bringt eine rote Rose herein, an der ein großes Namensschild hängt. Buchtitel: Der Name der Rose
- Eine Biberpuppe mit Schlitzaugen und chinesischem Hut wird herein gefahren. Buchtitel: Die Bibel
Röntgenbild
Auf einer beleuchteten Fläche eines stilisierten Röntgenapparates wurden dem Gast angebliche Röntgenbilder präsentiert. Der Gast musste erraten, wen oder was das Bild darstellt. Es handelte sich natürlich nicht um echte Röntgenbilder, sondern um von Klaus De Rottwinkel comichaft gezeichnete Bilder, die mitunter Hinweise auf das Bild enthielten, die man eher nicht auf Röntgenbildern antrifft. So musste beispielsweise einmal Frankensteins Monster erraten werden - dargestellt von Boris Karloff. Das Röntgenbild stellte das Skelett als eine Ansammlung von Schrottgegenständen dar.
Witz mit Störung
In diesem Spiel sammelten Hella von Sinnen oder Hugo Egon Balder zunächst wahllos Begriffe im Publikum und schrieben diese auf große Blätter. Danach erzählte der Gast einen (längeren) Witz und die Zeit dafür wurde gestoppt. Hella von Sinnen oder Hugo Egon Balder mussten diesen Witz dann nacherzählen, dabei aber die Begriffe (Zitat Balder:) „ad hoc“ sinnvoll einbauen, die ihnen zufällig hingehalten wurden. Schafften sie es nicht, den Witz in der vorgegebenen Zeit nachzuerzählen, gewann der Gast.
Dieses Spiel wurde mehrfach abgewandelt. Anfangs gaben sich Hella von Sinnen oder Hugo Egon Balder den Witz vor, doch seit Alfred Biolek, der darauf bestand, seinen eigenen Witz zu erzählen, übernahm dies fortan der Gast. Auch das Hinhalten der Begriffe übernahmen zeitweise die Moderatoren oder der Gast. Die anfänglich 30 Sekunden mehr für das Nacherzählen wurden später gestrichen.
Schwampf
Die Moderatoren gaben mehrere Sätze vor, die der Gast sinngemäß vervollständigen musste. Dabei musste man aber den ersten Satz mit Schwampf und alle weiteren Sätze mit der Antwort des jeweils vorhergehenden Satzes ergänzen. Man musste sich also die eigentlich richtige Antwort merken für den nächsten Satz und als Antwort die richtige Antwort des vorhergehenden Satzes sagen. Einige Gäste, insbesondere Joy Fleming hatten mit diesem Spielkonzept Probleme.
Koffer Packen
Es wurde im Wesentlichen das Spiel Koffer Packen gespielt, jedoch mussten alle Dinge, die eingepackt wurden zusätzlich pantomimisch dargestellt werden. Es gewannen entweder Hella und Hugo, sobald der Gast sich vertat, oder der Gast, wenn einer der Moderatoren einen Fehler machte.
- Der Running Gag dieses Spiels
- Hugo Egon Balder nahm öfter einen Kondomautomaten mit, worüber sich Hella von Sinnen meist aufregte. Pantomimisch deutete er dabei grob einen an der Wand hängenden Kasten an, bei dem er dann an einer Art Schublade zog. Folgende Besonderheiten ergaben sich in diesem Zusammenhang im Laufe der Sendungen:
- Beim ersten Mal, als Hugo Egon Balder ankündigte, einen Kondomautomaten mitnehmen zu wollen (damals noch ohne Pantomime), weigerte sich Hella von Sinnen weiter mit zu spielen und setzte sich als Zuschauerin ins Publikum. Hugo Egon Balder musste dann alleine gegen die Kessler-Zwillinge spielen, die ihn mit Kunstwörtern zur Verzweiflung brachten.
- Einmal besorgte Hella von Sinnen einen echten Kondomautomaten, den sie vor dem Spiel herein bringen ließ. Hugo Egon Balder zog sich dann eine Packung heraus, nicht ohne Hella von Sinnen vorher damit zu nerven, welche Geschmacksrichtung sie bevorzuge.
- Ein anderes Mal deutete Hugo Egon Balder im Spiel zwar mit den bekannten Gesten einen Automaten an, nahm aber nicht den Kondom- sondern einen Zigarettenautomaten mit.
- Zuletzt nahm Hugo Egon Balder in einem Spiel keinen Kondomautomaten mit; dafür aber Sabine Sauer mit den Worten, sie kenne die Sendung.
Fernseher / Anrufbeantworter
Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder parodierten eine Fernsehsendung oder Werbespot, der Gast musste diese erraten. Später dann mussten Prominente anhand ihres (angeblichen) Anrufbeantworterspruches erraten werden, ebenfalls wieder satirisch von den Moderatoren vorgetragen.
Telefonspiel
Bei diesem ersten Finalspiel wurden eine Nummer zufällig aus einem beliebigen Telefonbuch Deutschlands herausgesucht und der entsprechende Teilnehmer angerufen. In einer festgesetzten Zeit (2 Minuten) musste der Gast den Angerufenen von seiner Identität überzeugen. Das Spiel war gewonnen, wenn der Angerufene sinngemäß sagte: „Ja, ich glaube, dass Sie ... sind.“ Die Telefonbücher waren anfangs in einer Art Hängetisch angeordnet. Später wurde eine große drehbare Ananas gebaut, in welche die Telefonbücher wie in ein Regal eingestellt werden konnten.
Riskant!
Dieses Spiel wurde in Anlehnung an die gleichnamige RTL-Spielshow Riskant! seit dem Besuch deren Moderators Hans-Jürgen Bäumler öfters gespielt. Der Gast musste auf eine gegebene Antwort eine möglichst witzige Frage stellen. Hier entschied oft mehr die Originalität der Frage über einen Punkt als die vorgegebene Lösung.
Reise nach Jerusalem
Die Reise nach Jerusalem wurde ebenfalls in den späteren Staffeln gespielt. Als Sitzgelegenheiten kamen Sitzsäcke zum Einsatz, bei denen Hella von Sinnen vielmals Probleme mit ihren Kostümen hatte. Gespielt wurde außer mit dem Gast und den Moderatoren mit mehreren Leuten aus dem Publikum. Der Gast gewann, wenn Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder aus dem Spiel ausschieden.
Puppenhaus
Dieses war über lange Zeit das Endspiel. Der Gast musste in einer zweistöckigen individuell gestalteten Kulisse von Hella von Sinnen vorgetragene Anweisungen erfüllen. Hugo Egon Balder begleitete das Geschehen derweil am Klavier. Das Puppenhaus stellte jeweils ein (meist zum Gast) thematisch bezogenes Ambiente dar; z. B. war das Puppenhaus bei Uwe Friedrichsen wie die Sesamstraße dekoriert und Statisten waren wie bekannte Einwohner daraus kostümiert.
Der Gast musste nun schauspielerisch und zu den Anweisungen Hella von Sinnens im Spielgeschehen mitwirken. Zusätzlich musste er sich Gegenstände merken und wiedererkennen, welches in verschiedenen Varianten geschah. Anfangs musste der Gast sich mehrere Gegenstände merken, die ihm während des Spiels dann in dreifacher Ausführung mit leichten Unterschieden präsentiert wurden. Es galt dann natürlich, den richtigen Gegenstand heraus zu fischen.
Später wurde das Merkkonzept umgedreht. Der Gast musste von Hella von Sinnen benannte Gegenstände aus dem Geschehen mitnehmen. Diese Gegenstände wurden in ein Regal einsortiert, welches als eine große Eiswaffel dekoriert war. Nun hatte der Gast Zeit, sich die Position der Gegenstände in der Waffel einzuprägen. Danach wurde die Waffel gedreht und der Gast sah sie nun von der anderen Seite, wo die Fächer mit Tüchern bedeckt waren. Hugo Egon Balder spielte nun wieder Klavier und Hella von Sinnen sang in Reimform auf, welche Gegenstände aus der Waffel geholt werden mussten. Schwierig war dies vor allem, da durch die Drehung der Waffel nun rechts und links vertauscht waren.
Der Spielteil mit dem Sicheinprägen von Gegenständen in der Eiswaffel wurde bereits in der ersten Staffel separat verwendet und für das Puppenhaus später reanimiert. Doch in den letzten Sendungen mit dem Puppenhaus wurde der Einprägeteil ganz weggelassen und es mussten nur noch spezielle Aufgaben erfüllt werden, was dann im Spiel-Spiel fortgeführt wurde.
In der Zeit des Einprägens präsentierte sich Hella von Sinnen meist mit einer Rede an die Nation - einer Art privatem Forum - und tänzelnden Bewegungen, dem sogenannten Tschaka Tschaka an ihr Publikum. Als der Einprägeteil wegfiel, präsentierte sie dies bei jeder sich bietender Gelegenheit. Meist war Hugo Egon Balder in irgendeiner Form mit involviert.
Das Spiel-Spiel
In der letzten Staffel musste der Gast gegen die beiden Moderatoren in einem großen Würfelspiel gewinnen. Der jeweils andere Ko-Moderator stellte je nach Würfelergebnis Aufgaben oder Fragen. Das Spiel erinnerte an eine Mischung aus Mensch ärgere dich nicht und Monopoly mit Aktionsaufgaben. Später wurde diese Idee in der Sat.1-Sendung Promi ärgere Dich nicht - wieder mit dem Moderationsduo Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder - als eigenes Showkonzept neu aufgelegt.
Der Name „Spiel-Spiel“ war eine Anspielung auf den „Film Film“ des Konkurrenzsenders Sat.1, welcher für den großen Freitagabendfilm diesen eigentümlichen Namen wählte.
Kommando Trommele
Gegen Ende der Showserie wurde dieses Spiel häufig gespielt. Beim Kommando Trommele (auch bekannt als Alle Vögel fliegen hoch) spielte Hugo Egon Balder und der Gast gegeneinander, unterstützt mit jeweils zwei Leuten aus dem Publikum. Hella von Sinnen war immer die Spielleiterin und gab Tiere oder Gegenstände vor, die angeblich hochfliegen. Die Mitspieler, die sich verkehrt entschieden, schieden aus dem Spiel aus und mussten ein während des Spiel getragenes Partyhütchen abnehmen. Verloren hatte das Team, das keine aktiven Mitspieler mehr besaß. Das eigentliche Highlight dieses Spiels waren dabei immer die Debatten zwischen Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder, ob etwas fliegen könne oder nicht. Siehe auch (Pfänderspiel.)
Produktionsteam
Regie: Rainer Bertram, Klaudi Fröhlich
Produzent: Winni Gahlen
Autoren: Jacky Dreksler, Klaus De Rottwinkel
Literatur
- Klaus De Rottwinkel, Hella von Sinnen & Hugo Egon Balder in Alles Nichts Oder - Das Buch zur Torte zur Show, ISBN 3-922969-87-9
Sonstiges
- Es existiert ebenfalls eine Schallplatte, auf welcher die Gesangseinlagen der geladen Sänger enthalten sind: Der helle Wahnsinn - Die Platte zur Torte zur Show, LP 840 963-1
- Als Satire zu den Mainzelmännchen des ZDF wurden ab Januar 1990 in der Werbepause oft die Heinzelmannen gesendet. Hierbei handelt es sich um kurze Clips, in denen u. a. Klaus De Rottwinkel und Hannes Kopp Sketche vortrugen oder Werbespots verballhornten („Drei-Wetter-Saft“). Die nachfolgenden Jahresrückblicke wurden ebenfalls von ihnen präsentiert.
- Der Abspann enthielt in den späteren Staffeln eine Menge witzige Elemente und Anspielungen. Vielfach wurde die Stadt Bochum persifliert.
- In späteren Staffeln stand in der Kulisse eine lebensgroße Kuh-Figur, welche als Maskottchen deklariert wurde. Die Figur konnte mechanisch den Kopf bewegen und wurde thematisch zum Gast jedes Mal neu dekoriert.
- Während der Live-Ära kam es zu folgender Begebenheit: Die Sendung wurde an einem Samstag ausgestrahlt, als am selben Abend eine Sommersondersendung Wetten dass..? lief. Thomas Gottschalk überzog wie gewöhnlich die Sendezeit bis weit nach 22 Uhr. Als nun die Sendezeit von Alles Nichts Oder?! begann, blendete die Kamera - ohne dass der Vorspann gezeigt wurde - ins Studio und man sah Hella von Sinnen, Hugo Egon Balder und den Gast auf der Couch sitzen und sich minutenlang Wetten dass..? über einen Monitor ansehend und nebenbei darüber diskutierend. Aus senderechtlichen Gründen wurde allerdings das ZDF-Bild auf dem Monitor nicht gezeigt. Als der Wettkönig bestimmt war, fing die Sendung dann regulär an, der Vorspann wurde eingespielt und Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder traten aus dem Vorhang, wie von jeder Sendung gewohnt und begrüßten den Gast.
- In der letzten Folge moderierte Hella von Sinnen nicht in einem Kostüm, sondern in elegantem Anzug. Dafür hatte Hugo Egon Balder ein albernes Rentier-Kostüm an. Einer der prominenten Gäste war Frank Zander (zum zweiten Mal), der am Schluss der Sendung Nur nach Hause geh'n wir nicht (auf die Melodie von „Sailing“ von Rod Stewart) sang, während Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder gemeinsam durch den sich schließenden Vorhang schritten.
- Mehrere Monate nach dem Ende von Alles Nichts Oder?! wurden im Rahmen einer Benefizveranstaltung sämtliche Kostüme Hella von Sinnens versteigert und von Models präsentiert. Auktionatorin war Hella von Sinnen, die auch eines ihrer Kostüme für sich selbst ersteigerte.
Weblinks
Einträge zu Alles Nichts Oder?!:
- Wunschliste.de
- Fernsehserien.de
- Gameshowkult.de (inkl. Bilder von der Show!)
- Fernsehlexikon.de (Ein paar inhaltliche Fehler aber sonst sehr informativ)
- Alles nichts oder?! in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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