- Drikung Thil
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Tibetische Bezeichnung Tibetische Schrift: འབྲི་གུང་མཐིལWylie-Transliteration: ’bri gung mthilAussprache in IPA: [ʈʂikuŋtʰil]Offizielle Transkription der VRCh: ZhigungtilTHDL-Transkription: DrigungtilAndere Schreibweisen: Drigungthil,
Drikung Thil etc.Chinesische Bezeichnung Traditionell: 直貢寺Vereinfacht: 直贡寺Pinyin: Zhígòng SìZhigungtil ist ein Kloster des tibetischen Buddhismus im Kreis Maizhokunggar (mal gro gung dkar / Mòzhúgōngkǎ 墨竹工卡) des Autonomen Gebiets Tibet in China, ca. 150 km östlich von Lhasa.
Geschichte
Zhigungtil wurde 1179 als Sitz des Zhigung-Kagyü-Ordens gegründet und ist bis heute eines der wichtigsten Zentren Kagyü-Sekte. Es ist nach dem Ort benannt, nachdem es errichtet wurde, und die Sekte heißt nach dem Kloster. Während der mongolischen Yuan-Dynastie befand sich der Kagyü-Orden in Opposition zum Sakya-Orden und Zhigungtil wurde 1290 militärisch angegriffen. Während der nachfolgenden Ming-Dynastie konnte sich Zhigungtil wieder behaupten.
In Zhigungtil wird besonderer Wert auf tantrische Meditation nach der Lehre des Gründers gelegt, und das Kloster ist von Meditationshöhlen und -hütten umgeben. Bis ins 19. Jahrhundert hatte Zhigungtil zwei Fakultäten, Zhubzhaxar (sgrub grwa shar) und Zhubzhanub (sgrub grwa nub). Dann lud der 34. Abt des Klosters, Gyabjê Xibai Lozhoi (skyabs rje thi-ba’i blo gros), Nyagzhü Jamjang Wanggyai Rinboqê (nyag sprul ‘jam dbyangs dbang rgyal rin po che) ein, im Kloster zu lehren, und eine dritte, theoretisch-philosophisch ausgerichtete Fakultät – Nyiqang xazha (gnyis ‘chang bshad grwa) – wurde gegründet.
Während der Kulturrevolution wurde Zhigungtil zerstört und in den 1980er-Jahren wurde das Kloster wieder aufgebaut. Oberhalb des Klosters gibt es einen beliebten Ort für Himmelsbestattungen. Zhigungtil hat heute auch wieder mehrere „Zweigstellen“, darunter das Nonnenkloster Dêrzhom (gter sgrom jo mo dgon pa / Dézhòng Nísì 德仲尼寺), das in einem Seitental mit Thermalquellen liegt.
In der Nähe befindet sich auch Gacai (ska tshal), einer der vier Tempel, die Songzain Gambo (srong btsan sgam po) errichten ließ.
Ein inkarnierter Lama von Zhigungtil, Qoisang Losang Qamba, ist heute stellvertretender Generalsekretär der Buddhistischen Gesellschaft von Tibet und Abgeordneter der Politischen Konsultativkonverenz von Tibet.
Zeremonien und Feste
Vom 4. bis 15. Tag des ersten Monats des tibetischen Kalenders finden große Sutrenlesungen und vom 3. bis 13. Tag des vierten Monats wichtige rituelle Tänze statt, bei denen Qoigyi Zhoima (chos kyi sgrol ma), der vierarmige Yêshê Gonbo (ye shes mgon po) und der Beschützer der Lehre Zimar (rtsi dmar) dargestellt werden. Am 18. Tag beginnen die Unterweisungen. Vom 24. bis Tag bis zum Ende des vierten Monats folgen weitere große Zeremonien: Tänze, Ausstellungen von Statuen und Opfer. Am 4. Tag des sechsten Monats finden Gebetsrituale statt, vom 27. bis 29. Tag wird des Todes von Baijor Rinboqê (dpal 'byor rin po che) gedacht. Ab dem 22. Tag des neunten Monats findet ein zwei- bis dreitägiges Ritual zur Besänftigung der Götter statt. Am 25. und 25. Tag des zehnten Monats findet die Gaindain-Ngaqoi-Zeremonie (dga' ldan lnga mchod) statt, bei der Posten neu besetzt werden. Vom 15. Tag des elften Monats bis zum 15. des zwölften Monats werden für die Mani-Zeremonie Tag und Nacht Sutras rezitiert.
Weblinks
- ’Bri gung mthil (Tibetan and Himalayan Digital Library)
- Alexander Berzin: Eine kurze Geschichte des Klosters Drigungtil (Berzin Archives)
- Zhígòng Qióngcāng Luòsāng Qiángbā huófó: Qū Fóxié fùmìshūzhǎng 直贡穷仓‧洛桑强巴活佛:区佛协副秘书长 (China Tibet Information Center)
30.10638888888991.205Koordinaten: 30° 6′ 23″ N, 91° 12′ 18″ O
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