Dubai Metro

Dubai Metro
Übersichtsplan der Metro Dubai
Viaduktfahrbahn der Dubai Metro im Bau (November 2007)

Die Dubaier Metro (arabischمترو دبي‎ Metrō Dubayy) ist die Metro in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate. Sie ist das vierte Metro-System nach Haifa (1959), Kairo (1987) und Teheran (1999) im Nahen Osten und befindet sich seit Februar 2006 im Bau. Die Eröffnung des ersten Bauabschnitts dieses gänzlich fahrerlos betriebenen Systems ist für den 9. September 2009 vorgesehen, 2010 folgt die grüne Linie und bis 2012 sollen die ersten drei Linien betriebsbereit sein.

Im September 2009 soll als erste Strecke der U-Bahn die „Rote Linie“ eröffnet werden. Mit einer Marketingaktion My Metro wird ab März 2009 über ein Jahr die Bevölkerung über alle Aspekte im Zusammenhang mit dem neuen System vorbereitet.[1] Im März 2010 soll die kürzere „Grüne Linie“ und bis 2012 die außenliegende „Violette Linie“ folgen. Im Endausbau um 2020 soll die Metro den Planungen zufolge 170−200 km Strecken in 1435-mm-Normalspurweite mit ca. 120 Haltestellen besitzen. Anfänglich sollen mit 90 Zügen durchschnittlich 1,2 Millionen Passagiere täglich und etwa 355 Millionen jährlich transportiert werden, das entspräche nahezu der Verkehrsleistung der Berliner U-Bahn. Die Strecken werden nur 18,7 km im Tunnel verlaufen, der Rest oberirdisch. Tunnelstrecken werden in der Innenstadt gebaut, auf den Außenstrecken wird die U-Bahn über Rampen auf ca. 4 m hohe Viadukten fahren; außer einem ebenerdigen Bahnhof werden somit alle oberirdischen Bahnhöfe auf Höhe der Viadukte liegen. Nach den Plänen wäre die kürzeste mögliche Zugfolge im Stoßverkehr 90 Sekunden; maximal werden 160 Sekunden Wartezeit zwischen zwei Zügen im Regelbetrieb angestrebt. Die anfänglichen Baukosten des Systems werden etwa 15,5 Milliarden VAE-Dirham (ca. 3,8 Milliarden Euro) und die jährlichen Unterhaltskosten 133 Millionen Euro betragen.

Inhaltsverzeichnis

Netzplanung

Linien im Bau

Die rote Linie wird 52,1 km, davon 4,7 km unterirdisch, lang sein und zwischen dem Hafen Dschabal Ali und dem Quartier Raschidiyya, ca. 2 km südöstlich vom Internationalen Flughafen Dubai, verlaufen. Ihre Betriebszeit wird von 5:00 Uhr bis 00:30 Uhr sein, die gesamte Fahrtdauer von Endhaltestelle zu Endhaltestelle soll 66 Minuten betragen. Sie soll im September 2009 in Betrieb gehen. Die Bahn wird 35 Haltestellen haben, davon nur 4 unterirdisch. Die Tunnelstrecken werden im Schildvortrieb 18 m unter der Oberfläche gebaut, auch der Dubai Creek wird so unterfahren. Am Kreuzungspunkt der roten und grünen Linie (Union Square) in Deira wird der flächengrößte unterirdische Metrobahnhof der Welt entstehen: 230 mal 50 Meter auf drei Etagen.

Langfristig ist sogar eine Verlängerung dieser Strecke von Dschabal Ali bis zur Grenze des Emirats Abu Dhabi im Gespräch.[2] Da Abu Dhabi bereits ein vergleichbares Metrosystem plant, könnte die beiderseitige Durchfahrt realisiert werden. Abu Dhabi prüft sogar, ob es sinnvoll ist, schienengebundenen Verkehr über die Grenzen der VAE hinaus im weiteren südlichen Golfraum (Saudi Arabien, Katar, Bahrein, Kuweit) anzustreben. Das ist angesichts der heutigen absoluten Vormachtstellung des straßengebundenen Verkehrs bemerkenswert.

Die grüne Linie wird 17,6 km (davon 7,6 km unterirdisch) lang sein und al-Qusais 2 mit Dubai Healthcare City verbinden. Die Bahn wird an 22 Haltestellen halten, davon 5 unterirdischen. Die Dauer für eine Fahrt zwischen den Endhaltestellen wird 27 Minuten betragen.

Linien in Planung

Neben den bereits fast fertigen ersten beiden Linien gibt es im zweiten Bauabschnitt konkrete Pläne für weitere Strecken. Dazu gehört zunächst die violette Linie, die 49 km lang sein soll. Baubeginn dieser als besondere Schnellbahnlinie konzipierten Strecke soll 2009 sein, die Inbetriebnahme bereits 2012. Diese Linie verbindet dann relativ innenstadtfern vor allem die beiden Flughäfen entlang der Emirates Road. Mit nur 8 Stationen ist sie auf eine höhere Spitzengeschwindigkeit zwischen 135 und 160 km/h ausgelegt. An 3 zentralen Stationen ist jeweils ein Check-in-Schalter für Fluggäste vorgesehen, die Gesamtfahrzeit soll nur 40 Minuten betragen.

Weiter geplant ist eine weitere "normale" blaue Linie, deren Länge 47 km betragen und die entlang der Al-Chail-Straße verlaufen soll, sowie später netzergänzend eine schwarze und eine gelbe Linie, deren kürzere genaue Streckenführungen noch nicht festgelegt sind. Ebenso ist geplant, die beiden großen außenliegenden Urbanisationsprojekte Palm Deira und Dubai Waterfront durch Streckenverlängerungen anzuschließen.

Für die werbewirksamen Namensrechte einzelner Stationen sowie für eine ganze Linie können Gebote abgegeben werden.

Fahrzeuge, Sicherheitsvorkehrungen

Die Züge der Metro Dubai mit Fahrzeugen aus japanischer Produktion sollen durchgängig fahrerlos sein – anders als bei anderen neuen Systemen wie zum Beispiel der Linie M2 der Métro Lausanne, der Metro Kopenhagen, der neuen Linie 14 der Pariser Métro oder der seit Juni 2008 im Mischbetrieb fahrerlosen U3 der U-Bahn Nürnberg, die jeweils nur ein kleinerer angeschlossener Systemteil sind. Die Züge werden in drei Abschnitte eingeteilt: 1. Klasse (VIP), eigene Wagen exklusiv für Frauen und Kinder (ähnlich dem Kairoer System) und eine 2. Klasse (Economy). Maximal 600 Fahrgäste können pro Zug befördert werden, jedoch relativ wenige auf Sitzplätzen. Die Länge eines Regelzuges soll 75 Meter betragen, bestehend aus fünf blaufarbigen Waggons, deren Stromzuführung über eine dritte Schiene parallel zum Hauptgleis erfolgt. Die Höchstgeschwindigkeit der Bahn beträgt auf den normalen obenliegenden Strecken bereits 110 km/h, auf der violetten Schnellstrecke mit ihren Haltestellen in größeren Abständen beachtliche 135 bis 160 km/h. Dies sind für städtische Schnellbahnsysteme nahezu einmalige Werte.

Der Betrieb einer solch großen fahrerlosen Metro stellt besondere Anforderungen an die Sicherheit. Die RTA stattet alle Stationen und Fußgängerbrücken mit Videokameras aus, jeder Metrozug wird mindestens 10 Kameras bekommen. Der Betriebsablauf wird intern von zivilem Sicherheitspersonal unterstützt, daneben wird die RTA eine speziell als Tansportpolizei geschulte Einheit der Polizei einsetzen, die illegale Handlungen wie Sachbeschädigung, Passagierstreitigkeiten, Fahrgastbelästigungen oder Betriebs- und Transportgefährdungen möglichst unterbinden soll und im eingetretenen Fall sofort rechtlich verfolgen wird. Da es in den VAE noch kein adäquates Eisenbahnrecht gibt, muss diese gesetzliche Grundlage allerdings erst noch geschaffen werden.

Verkehrsverbund Schiene-Straße-Wasser

Die staatliche Transportbehörde (RTA) sieht in der neuen Metro das Rückgrat eines Verkehrsverbundes zwischen Schiene, Straße und Wasserwegen. Mit einer Verbundfahrkarte wird künftig die Nutzung aller drei öffentlichen Verkehrsnetze geboten. So kann z. B. ein im Osten Dubais einsteigender Fahrgast mit der Metro nach Jumairah (landeinwärts) fahren, in einen Bus zur Küste umsteigen und vom Fährhafen mit einer öffentlichen Fähre auf die Inselgruppe The World gelangen. An einigen Knoten- und Endpunkten der Metro werden Großparkplätze mit 3000–6000 Stellplätzen angelegt; die Parkgebühr ist im Fahrpreis enthalten. Auf diese Weise hofft man, sich von den problematischen Verkehrsstaus auf den Hauptstraßen Dubais etwas Entlastung zu verschaffen. Das Verbundsystem des öffentlichen Nahverkehrs soll bis 2011 etwa 80 Prozent der Wohn- und Arbeitsgebiete Dubais erfassen, ein recht ehrgeiziges Ziel bei der sich immer mehr in die rückwärtigen Flächen ausdehnenden Stadt.

Mit Eröffnung der roten Linie werden 700 weitere Omnibusse eingesetzt, sie sollen die Metrostationen mit den jeweils angrenzenden Wohn- und Arbeitsgebieten engmaschig verbinden. Ein Teil der Busse werden Doppeldecker sein, ein Zugeständnis auch an Touristen, bei denen diese Fahrzeuge sehr beliebt sind.

Die Metro wird durch weitere schienengebundenes Angebote ergänzt werden: die von Metro-Bahnhöfen oder nahegelegenen Endpunkten auf Stichstrecken fahrende Dubai Monorail (geplante Inbetriebnahme 2009) sowie die Dubai Tram, eine 9,5 Kilometer lange Straßenbahn von Madinat Jumeirah bis Dubai Marina (geplante Inbetriebnahme 2011).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. RTA begins My Metro, My City campaign
  2. Ashfaq Ahmed: Metro may be extended to Sharjah, Abu Dhabi borders, gulfnews.com, 17. April 2006

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