Durchtrittsichere Sohle

Durchtrittsichere Sohle
Feuerwehrstiefel

Sicherheitsschuhe sind Schuhe (in Form von Halbschuhen oder Stiefeln), die als Schutzkleidung eingesetzt werden. Vorgeschrieben sind diese in der Industrie, im Bauwesen sowie im Garten- und Landschaftsbau, bei der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk (THW) und im Rettungsdienst, sogar Köche müssen sie tragen.

Sie sind mit einer im vorderen Teil des Schuhs (zwischen Futter und Außenschaft) eingearbeiteten Schutzkappe aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff zum Schutz der Zehen ausgestattet. Das Obermaterial ist in der Regel aus Leder und die Schuhsohle aus Gummi, PU oder TPU (thermoplastischer PU).

Inhaltsverzeichnis

Kategorie, Schutzwirkung und Anforderungen

Insgesamt gibt es nach der Berufsgenossenschaftlichen Regel für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 191 bzw. GUV-R 191 drei genormte Kategorien:

  • SB - Grundanforderungen
  • S1 - Zusatzanforderungen (u. a. geschlossener Fersenbereich)
  • S1P - wie S1 und zusätzlich durchtrittsicher
  • S2 - wie S1 und bedingt wasserdicht (siehe EN 20345 6.2.5)
  • S3 - wie S2 und zusätzlich durchtrittsicher
  • S4 - wie SB mit zusätzlicher Energieaufnahme im Fersenbereich
  • S5 - wie S4 und zusätzlich durchtrittsicher

Derartiges Schuhwerk ist entweder als Halbschuh oder als überknöchelhoher Stiefel ausgeführt. In die Schuhspitze ist eine Stahl-, Aluminium- oder Kunststoffkappe (bis zur Zehenwurzel reichend) eingelassen, die den Zehenbereich gegen Quetschungen durch darauf fallende schwere Gegenstände (bis zu 200 Joule) schützt. Zwischen Stahlkappe und Außenschaft ist ein reibungsminderndes Material (meist Filz, Lefa oder Kautschuk) eingelassen, so dass der Schaft in diesem Bereich nicht unnötig belastet wird. Der Schuhboden ist häufig isolierend oder antistatisch ausgerüstet und verfügt bei S3 oder S1P über eine durchtrittsichere Stahleinlage. Es gibt mittlerweile auch durchtrittsichere Einlagen aus Alternativmaterialien wie Kevlar, ParaAramide etc. Die stark profilierte Laufsohle besteht zumeist aus einer säure- und ölresistenten, gut haftenden PU, TPU oder Gummimischung.

Die Einzelheiten der Schuhausrüstung ergeben sich aus den Anforderungen im jeweiligen Arbeitsbereich. So sollen Schuhe für Schlachter zum Beispiel weitgehend wasserdicht sein, und für Elektriker isolierend, Feuerwehrleute benötigen Schuhe, deren Materialien weitgehend flammfest sind, und deren Verschluss sich schnellstmöglich schließen lässt (siehe Bild: Reißverschluss, der zusätzlich durch eine Schnürung einstellbar ist).In der Industrie sind S2 und S3 Schuhe am häufigsten anzutreffen.

Sicherheitsschuhe S1 sind Schutzschuhe mit der Anforderung, dass eine Zehenschutzkappe vorhanden ist. Wie auch bei Sicherheitsschuhen S2 und S3 ist die Zehenschutzkappe oft aus Stahl und hat eine Belastbarkeit von 200 Joule. Diese Anforderungen sind in der EN 20345 für Sicherheitsschuhe geregelt.

Sicherheitsschuhe S1P haben eine Zehenschutzkappe und eine durchtrittsichere Sohle. Die Schutzkappe kann aus Stahl, aber auch aus Materialien wie Kunststoff, Aluminium oder Titan sein. Sicherheitsschuhe S1P unterscheiden sich von der Schutzklasse S3 durch den fehlenden Nässeschutz.

Die Anforderungen an diese Sicherheitsschuhe S2 sind wie bei S1 und S3 die Schutzkappe, deren Belastbarkeit bei 200 Joule liegt. Zusätzlich zur Schutzkappe haben Sicherheitsschuhe S2 eine gewisse Resistenz gegen Feuchte und Nässe, welche durch entsprechende Pflege auch erhalten bleibt.

Sicherheitsschuhe S3 sind mit einer Schutzkappe ausgestattet, deren Belastbarkeit 200 Joule beträgt. Zusätzlich zur Schutzkappe sind die Sicherheitsschuhe mit einer durchtrittsicheren Sohle ausgestattet. Aber auch diese Schutzschuhe müssen eine gewisse Resistenz gegen Feuchte und Nässe haben, die durch entsprechende Pflege erhalten werden kann.

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Durchtrittsichere Sohle

Eine durchtrittsichere Sohle findet Verwendung in Sicherheitsschuhen und Sicherheitsstiefeln, wie sie beispielsweise bei der Feuerwehr verwendet werden. Sie schützt den Fuß vor Penetrationsverletzungen durch Nägel oder andere spitze Gegenstände.

Die durchtrittsichere Sohle besteht meistens aus dünnem Stahlblech, welches in den Schuh eingearbeitet oder eingelegt ist. Auch gibt es durchtrittsichere Sohlen, die nicht aus einem ganzen, sondern aus zwei oder drei aneinandergelegen Stahlblechen bestehen, um den Tragekomfort zu verbessern.

Zehenschutzkappe

Die Zehenschutzkappe, auch Stahlkappe, findet Verwendung in Sicherheitsschuhen und Schutzschuhen. Sie schützt die Zehen vor Verletzungen, zum Beispiel durch herabfallende Gegenstände, Maschinen (Trennschleifer), oder ähnlichem.

Meist besteht die Zehenschutzkappe aus Stahlblech oder Kunststoff.

Die Widerstandsfähigkeit einer Zehenschutzkappe wird in Joule angegeben. Bei Schutzschuhen muss die Kappe gegen mechanische Einwirkungen von 100 J, bei Sicherheitsschuhen von 200 J, schützen.

Klassifizierung

Die Klassen S3 und S5 sind charakterisiert durch

Feuerwehrsicherheitsschuhe

Feuerwehrsicherheitsschuhe müssen bestimmten Anforderungen nach DIN EN ISO 20345 und den Unfallverhütungsvorschriften (UVV) gerecht werden. Außerdem sollten für den Einsatzdienst Schuhe der Schutzklasse S3 (Leder) oder S5 (Gummistiefel) verwendet werden.

Bei der Feuerwehr ist als weiteres Merkmal meist ein Schnellverschluss in Form eines Reißverschlusses anzufinden. Hierbei wird der Schuh einmal an den Träger angepasst und später durch Öffnen und Schließen des Reißverschlusses an- und ausgezogen. Bei Gummistiefeln entfällt dieses Merkmal selbstverständlich.


Mode

Seit den 70ern sind sie als Stahlkappenstiefel als Modeartikel beliebt geworden. Dieser Trend stammt aus der Skinhead-Szene, deren Angehörige begannen, schwere Stiefel (sog. Steels) auch außerhalb der Arbeitszeit zu tragen, um ihre behauptete oder tatsächliche Herkunft aus der englischen Arbeiterklasse äußerlich zu betonen. Diese Mode wurde auch in anderen Jugendkulturen populär, z. B. in der Punk-, Heavy-Metal- und Gothic-Szene sowie in der BDSM-Kultur.

Ein weiterer Aspekt, der die Popularität von Stahlkappenstiefeln als Freizeitschuhwerk mitbestimmte, ist die Einsetzbarkeit der Stahlkappen in körperlichen Auseinandersetzungen - oder auch nur die Suche nach einem „harten“ Image. Tatsächlich waren Stahlkappenstiefel zeitweise in englischen Stadien als Waffen verboten. Beim Pogo sind diese Stiefel allerdings sehr nützlich, da sie die Füße schützen, wenn jemand drauf tritt.

Neben den „originalen“ Doc-Martens-Stiefeln existieren eine Reihe von Herstellern, die Rangers herstellen, also Stahlkappenstiefel, die Armee-Kampfstiefeln stark ähneln. Eine breite Palette von Farben und Formen ist erhältlich, auch solche mit diversen Schnallen oder Ketten, vom knöchelhohen Straßenschuh bis zum über das Knie reichenden Stiefel. Die Höhe der Schuhe wird dabei in der Anzahl der Löcher für die Schnürbänder auf einer Seite angegeben; gängige Größen sind 3 oder 4 Löcher (Halbschuh), 10, 14 (Stiefel), 20 (hoher Stiefel), 30 (sehr hoher Stiefel).

Die imitierten Sicherheitsstiefel lassen jedoch bei genauerem Hinschauen viele Details der „echten“ Arbeitsstiefel vermissen. Traditionell gibt es in Nordamerika noch verhältnismäßig viele Hersteller (zum Beispiel WESCO, Red Wing oder White's) von Arbeitsstiefeln in verschiedenster, den jeweiligen Erfordernissen angepassten (Waldarbeiter, Postboten usw.) Ausrüstung und Machart. Auffallend sind die dort noch verbreiteten schuhklimatisch und wegen der Haltbarkeit und Reparaturfähigkeit überragenden Volllederstiefel (keine Innenschuhausstattung mit Kunstfasern oder ähnlichem), die genäht (flexibelgenäht, rahmengenäht oder zwiegenäht) werden.

Eng mit den reinen Arbeitsstiefeln mit oder ohne Stahlkappe sind auch die Arbeitsstiefel der amerikanischen Cowboys (sog. Roper) und einige Motorradstiefeltypen verwandt.

Normen

  • DIN EN ISO 20345 Sicherheitsschuhe alt: DIN EN 345
  • DIN EN ISO 20346 Schutzschuhe alt: DIN EN 346
  • DIN EN ISO 20347 Berufsschuhe alt: DIN EN 347
  • DIN EN ISO 20344 Prüfverfahren
  • DIN EN 12568 Prüfverfahren
  • DIN 4843 Gebrauchseigenschaften (Veraltet, in DIN EN ISO 20344-20347 enthalten)
  • DIN VDE 0680 Körperschutzmittel im Niederspannungsbereich

Literatur

Helge Sternke: Alles über Herrenschuhe. 560 Seiten, 450 Abb., Kapitel über Arbeitsschuhe, Nicolai Verlag, Berlin, 2006, ISBN 3-89479-252-3.

Weblinks


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