- Dybuk
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Ein Dibbuk (auch Dybuk oder Dybbuk genannt; Pl. Dibbukim) ist nach jüdischem Volksglauben die Seele eines ehemals bösartigen oder verbohrten Toten. Diese Seele kann sich aufgrund ihrer Verfehlungen nicht von der irdischen Existenz trennen und sucht nach einem lebenden Körper, um diesen zu besetzen. Die Auswirkungen des Dibbuk entsprechen demnach der Besessenheit, was sich auch in seinem Namen widerspiegelt, der so viel wie Umklammerer oder Anhafter bedeutet.
Der Dibbuk hat nach dem Volksglauben keine metaphorische, sonden eine konkrete Bedeutung. Er ähnelt den Dämonen und Geistern, die in der katholischen Kirche beim Exorzismus auszutreiben sind. Es wird angenommen, dass eine Seele, die zu Lebzeiten ihre Funktion nicht erfüllen konnte, eine weitere Möglichkeit dazu in Form eines Dibbuk erhält. Dieser Glaube ist etwa seit dem 17. Jh. in kabbalistischer Literatur belegt.
Der Dibbuk wird durch einen Zaddik (hebräisch für „Gerechten“), sowie zehn weiteren Mitgliedern der Gemeinschaft (Minjan), welche im Totenhemd gekleidet sind, ausgetrieben. Dabei wird Räucherwerk verbrannt, Gebete gesungen und auf dem Schofar geblasen.
Der Dibbuk-Glaube wird ausführlich in Satan in Goraj von Isaac Singer beschrieben.
Siehe auch
- Der Dybbuk Drama von Salomon Anski, 1916
- Der Dibbuk Film nach dem Drama von Salomon Anski, Polen, 1937
- Salcia Landmann (Lit. unter „Werke“)
Literatur
Leander Petzoldt: Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister. 3. Auflage München 2003, Seite 45–46
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