- Düsseldorfer Deckel
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Der Düsseldorfer Deckel ist eine spezielle Bauweise (Deckelbauweise) für Tunnel und tiefe Baugruben, die in den 1970er Jahren zuerst in Düsseldorf für den U-Bahnbau angewandt wurde. Später wurde diese Bauweise auch für die Aussteifung anderer Baugruben verwendet, zum Beispiel für Hochhäuser. Die Baugrube wird dabei durch eine Platte (einen Deckel) abgedeckt und ihre Wände dadurch ausgesteift, statt rückwärtige Anker zu verwenden.
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U-Bahnbau
In den 1970ern und 1980ern wurde in Düsseldorf die Straßenbahn unter die Erde verlegt (siehe Geschichte der Düsseldorfer Straßenbahn). Dabei wurde der Düsseldorfer Deckel angewandt. Bei dieser Bauweise wird zunächst eine Platte aus Beton auf die Fahrbahntrasse gesetzt, unter der dann der Tunnel ausgeschachtet wird. Der Verkehr kann oben schon früh wieder fließen. Die Fahrbahn wird nie ganz blockiert, da immer nur eine Hälfte der Straße für die Bauarbeiten benötigt wird.
Zuerst wird eine Straßenseite geöffnet. An den Rändern der Baugrube werden Schlitzwände hergestellt. Auf diese Wände und weitere Hilfsstützen wird der Deckel betoniert. Dann wird der Verkehr darüber geführt und die Arbeiten gehen auf der anderen Straßenseite weiter. Wenn der Deckel auf beiden Straßenseiten fertig ist, wird das Erdreich unter dem Deckel ausgebaggert und die Arbeiten gehen unter dem Deckel weiter. Neben den Vorteilen für den Verkehr ist ein weiterer Vorteil, dass der Baulärm vermindert wird. Auch U-Bahnhöfe entstanden in dieser Spezialbauweise.
Baugruben für Hochhäuser
Inzwischen wird das Verfahren auch für Baugruben von Hochhäusern angewandt, zuerst beim Bau des City-Center Kö-Galerie in Düsseldorf 1985 bis 1987. Zuerst wurde auf Straßenniveau die Deckenplatte betoniert, dann wurde die Grube darunter für vier Tiefgaragenebenen ausgehoben und gleichzeitig das Haus nach oben gebaut.
Auch beim Bürohochhaus Sky Office, ebenfalls in Düsseldorf und mit vier Untergeschossen, wurden die Baugrubenwände mit einem Deckel ausgesteift, so dass keine Verankerung zu den Nachbargrundstücken hin benötigt wurde und trotzdem Setzungen der Nachbargebäude verhindert werden konnten. Der Deckel hatte Öffnungen, die 50% der Fläche ausmachten, durch die man bequem Material heben konnte. (Siehe Bautechnik 2/2009)
Literatur
- R. Coßmann, R. Hartmann-Linden, U. Maurischat, N. Veith: Düsseldorfer Deckel – eine elegante Baugrubenaussteifung. in: Bautechnik Nr. 2, Februar 2009, S. 75–83.
- Allmähliche Laune. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1979 (online).
Weblinks
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