E-2C

E-2C
Grumman E-2 Hawkeye
Grumman E-2C "Hawkeye" des "Carrier Air Wing Five"
Grumman E-2C "Hawkeye" des "Carrier Air Wing Five"
Typ: AEW-Luftaufklärer
Entwurfsland: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Grumman Aerospace Corporation
Erstflug: 21. Oktober 1960
Indienststellung: Januar 1964
Stückzahl: 141

Die Grumman E-2 Hawkeye ist ein allwetterfähiges, trägergestütztes Luftraumüberwachungs-Flugzeug (Airborne Early Warning, AEW).

Inhaltsverzeichnis

Konstruktion

Start einer E-2C Hawkeye auf dem Flugzeugträger USS Kitty Hawk
E-2C Hawkeye NP mit neuen Propellern

Die Hawkeye stellt luftgestützte Frühwarn-, Kommando- und Kontrollkapazitäten für die Trägerkampfgruppe zur Verfügung. Zu den weiteren möglichen Missionen gehören die Koordination von Bodentruppenbewegungen, die Führung von Kampfflugzeugen, Abfangjägern und SAR-Einheiten sowie die Rolle eines Kommunikations-Relais. Die neueste Version E-2C (seit 1973 im Einsatz) benutzt computerunterstützte Sensoren, um Frühwarnungen, Bedrohungsanalysen und Kontrolle von Gegenmaßnahmen gegen Boden- und Luftbedrohungen bieten zu können. Konstruktiv ist die E-2 ein Hochdecker mit einem rotierenden Radar-Dom von 24 Fuß Durchmesser auf dem Dach, in dem gestapelte Antennenelemente untergebracht sind. Die komplizierten Strömungsverhältnisse um den Dom machen eine mehrteilige Heckflosse notwendig. Zur Bordausrüstung der Hawkeye gehören digitale Datenlinks wie Link 11 und Link 4, neuerdings auch Link 16, mit denen die Luftlage in Echtzeit an den Verband weitergegeben wird.

Aktuell befindet sich die E-2D Advanced Hawkeye in Entwicklung; sie wird vermutlich das letzte Flugzeug auf Basis der E-2 Hawkeye darstellen. Die E-2D basiert auf der Hawkeye 2000 und hat erstmals ein neues drehbares Radar mit elektronischer Strahlschwenkung (APY-9 im UHF-Bereich von 10 bis 100 Zentimetern Wellenlänge). Weiterhin wurden ein verbessertes Kommunikationssystem (Link-11 + 2 Link-16) und neue Missionssysteme mit offener Systemarchitektur (beispielsweise 21-Zoll-Bildschirme) verbaut. Der Co-Pilot kann nun bedarfsweise im ebenfalls neuen Glascockpit als vierter taktischer Operator eingesetzt werden. Ein weiteres Ziel war es, die Produktions- sowie die Wartungskosten zu senken. Der Erstflug der E-2D Delta One fand am 3. August 2007 statt. Erste Auslieferungen sind für 2011 geplant. Die US Navy hat derzeit einen Bedarf von 75 Flugzeugen angemeldet.

Geschichte

Die beständigen Verbesserungen an den frühen Flugzeug-gestützten Radars mündeten Mitte der 1950er-Jahre in dem Konzept, den Luftraum mit speziell ausgerüsteten Flugzeugen zu kontrollieren, die als Frühwarner fungierten und die Abwehrbemühungen koordinierten. Das erste Flugzeug in dieser Rolle war die Grumman E-1B Tracer (eine Variante des U-Jagd-Flugzeugs S-2 Tracker), die von 1958 bis 1977 im Einsatz war. Der Nachfolger der E-1B, die E-2 Hawkeye, war nicht nur das erste trägergestützte Flugzeug in dieser Rolle, sondern auch die als erstes speziell für diesen Einsatzzweck konstruierte Maschine. Seitdem sie die E-1 im Jahr 1964 ablöste, ist die E-2 das „Auge der Flotte“. Ihre Feuertaufe hatte sie im Vietnamkrieg; seitdem diente sie der Navy auf allen Konfliktschauplätzen rund um die Welt, an denen die USA Flugzeugträger im Einsatz hatten. Hawkeyes führten die F-14 Tomcat-Jäger, die 1986 während der Libyen-Krise Kampfeinsätze flogen, wobei sie in Zusammenarbeit mit den Kreuzern der Navy, die mit dem Aegis-Kampfsystem ausgerüstet waren, die Luftüberlegenheit sicherstellten. In der jüngeren Vergangenheit sorgten E-2Cs für Kommando und Kontrolle bei den Navy-Operationen im Persischen Golf, wobei sie sowohl Bodentruppen als auch Luftraumpatroullien führten und in den ersten Kriegstagen beim Abschuss zweier irakischer MiG-21 durch F/A-18 Hornets mithalfen. E-2-Flugzeuge arbeiteten auch sehr effektiv bei „Law-Enforcement“-Aktionen im Rahmen der Anti-Drogen-Kampagnen der US-Regierung.

Außer der US Navy fliegen auch die französische Marine, Republik China (Taiwan), Israel und die Streitkräfte Ägyptens die Hawkeye.

Varianten

Eine E-2A der Staffel VAW-11 1966 auf der USS Coral Sea
Eine E-2B nach der Landung auf der USS Coral Sea 1979
E-2C des Carrier Air Wing 7
E-2A (bis 1962 XW2F-1)
Erste Serienversion mit AN/APS-96 Radar, 59 gebaut
TE-2A
Trainerausführung
E-2B
modernisierte (umgebaute) Version der E-2A, 50 umgerüstet
E-2C
Hauptserienversion mit APS-120 oder APS-125-Radar (später mit Achtblattpropellern nachgerüstet)
E-2C "Group 0"
modernisierte E-2C mit APS-138-Radar
E-2C "Group 1"
modernisierte E-2C mit APS-139-Radar und stärkeren Triebwerken
E-2C "Group 2"
modernisierte E-2C mit APS-145-Radar
E-2C Hawkeye 2000
modernisierte E-2C mit leistungsfähigerem Zentralrechner von Raytheon
TE-2C
Trainerversion
E-2D
Version mit APY-9-Radar, soll ab 2011 E-2C ersetzen
E-2K
E-2C Hawkeye 2000 für Taiwan
E-2T
Version für Taiwan

Nutzerländer

E-2C der Marine Nationale auf dem Flugzeugträger Charles de Gaulle

Technische Daten

Radaroffizier in einer Hawkeye
3-Seiten-Riss einer E-2C
  • Hauptfunktion: Luftgestützte Frühwarnung, Kommando und Kontrolle
  • Hersteller: Grumman Aerospace Corporation
  • Stückkosten: 51 Millionen US-Dollar
  • Antrieb: 2 x Allison T-56-A427-Turboprop-Triebwerke (je 5.000 Wellen-PS) (je nach Version auch T-56-A8/8, T-56-A425)
  • Länge: 17,5 m
  • Spannweite: 28 m
  • Höhe: 5,58 m
  • Flügelfläche: 65,03 m²
  • Tankkapazität: 6.900 Liter
  • Gewichte:
    • Max. Startgewicht: 23.850 kg
    • Leergewicht: 18.090 kg
  • max. Reisegeschwindigkeit: 602 km/h
  • Höchstgeschwindigkeit: 593 km/h (E-2A) bis 626 km/h (E-2C)
  • Steigzeit auf 9390 m: 33,5 min
  • Dienstgipfelhöhe: 9.100 m (E-2A) bis 9.390 m (E-2C)
  • Überführungsreichweite: 3.065 km (E-2A) bis 2.855 km (E-2C)
  • max. Einsatzdauer: 6 h 15 min
  • Landerollstrecke: 440 m
  • Besatzung: Fünf (2 Besatzung + 3 in der Kabine)
  • Bewaffnung: Keine
  • Im Einsatz seit: Januar 1964

Daten des APS-145 Radars

Quelle: Forecast International

  • Antennengewicht: 772 kg
  • Antennenabmessungen (Höhe × Durchmesser): 0,76 × 7,32 m
  • Frequenzbereich: 400 - 450 MHz (16 selektierbare Bereiche)
  • Impulsleistung: 1 MW
  • Sendezeit: 13 μs
  • Antennenumlaufzeit: 12 Sekunden
  • Öffnungswinkel: 7° × 20°
  • Reichweite:
  • Verfolgbare Ziele: 2.000

Siehe auch

Weblinks

 


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