- E-recruiting
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E-Recruiting oder E-Rekrutierung bezeichnet die Unterstützung der Personalbeschaffung durch den Einsatz elektronischer Medien und Personalsysteme.
Ein effektives e-Recruiting-System unterstützt sowohl das rekrutierende Unternehmen als auch die Bewerber und eventuell externe Personalberater.
Sehr viele Bewerber informieren und bewerben sich heute online über das Internet. Für eine schnelle und komfortable Bearbeitung der Bewerbungen muss auch das weitere Bewerbermanagement auf elektronischem Weg erfolgen. Personenbezogene Informationen müssen in einheitlicher Form verwaltet werden. So können beispielsweise die Papier-Bewerbungen erfasst werden, die in Form von traditionellen Bewerbungsmappen beim Unternehmen eintreffen (beispielsweise durch Einscannen). Ein E-Recruiting-System bildet idealerweise den gesamten Recruiting-Workflow ab. Dieser umfasst die Stellenausschreibung und die gesamte Kommunikation zwischen Unternehmen und Bewerber bis zum Abschluss der Bewerbung.
Der gesamte elektronische Personalzyklus (e-HR-Zyklus) beginnt an der elektronischen Schnittstelle eines Unternehmens zu den potentiellen Mitarbeitern - der Unternehmenskarriere-Website oder einer Stellenausschreibung in einem Online-Stellenmarkt. Diese Wege werden durch das Schalten von Anzeigen in Websites ergänzt, die entweder themenbezogen sind oder einen entsprechenden Traffic aufweisen. Das kann eine Anzeige für IT-Spezialisten in der Online-Ausgabe einer Fachzeitschrift sein, oder ein Fachartikel wird als Rahmen für eine Anzeige genutzt. So werden auch latent suchende Bewerber erreicht, während die Online-Stellenmärkte lediglich aktiv und passiv Suchende ansprechen. In beiden Fällen ist es das Ziel, personenbezogene Daten bei der Bewerbung von Kandidaten zu erfassen.
Werden aus den Kandidaten schließlich Mitarbeiter, folgt die Verwaltung der Mitarbeiterdaten in den jeweiligen Personalsystemen. Auch die Personalentwicklung kann durch elektronische, webbasierte Systeme unterstützt werden. Der Einsatz elektronischer Lehr- und Lernmedien kann sich zum Beispiel aus einer inhaltlich getriebenen Fokussierung (themenorientierter Lernzugang) heraus entwickeln.
Aber nicht nur für Arbeitgeber, sondern auch für Arbeitnehmer wird die Jobauslese im Internet immer wichtiger. Zudem vereinfachen und erweitern die neuen Möglichkeiten die Arbeitssuche. Es gibt bis zur 600 Jobbörsen im Internet, wobei zwischen großen allgemeinen Portalen und fachspezifischen Börsen (zum Beispiel für Psychologen) unterschieden werden muss. Das größte Portal für die Jobsuche ist das der Bundesagentur für Arbeit, da diese versucht, alle Zielgruppen anzusprechen. Des Weiteren gibt es in Deutschland sechs große Internetportale, die teilweise mit überregionalen Tageszeitungen zusammenarbeiten. Die Fachhochschule Koblenz hat 2006 eine Studie vorgelegt, die die Präferenzen der einzelnen Börsen aufzeigt. Untersucht wurden die Verteilung der einzelnen Berufsgruppen, die Treffergenauigkeit der Schnellsuche der Seiten und welche Unternehmen wo inserieren. Die Unternehmen selbst geben an, hauptsächlich bei großen Jobportalen zu inserieren und suchen per Internet hauptsächlich kaufmännische und technische Angestellte und Akademiker. Zunehmend findet die Bewerberauswahl durch psychologische Tests im Netz statt (E-Assessment). Außerdem wird der Videopodcast beim Recruiting immer beliebter. Unternehmen sowie Arbeitssuchende stellen Videos ins Netz, um den zukünftigen Arbeitsplatz zu zeigen oder um sich den Unternehmen als kompetente Arbeitskräfte zu präsentieren. Im Laufe der Zeit haben sich sogar Firmen entwickelt, die darauf spezialisiert sind, das E-Recruitmentverfahren für Unternehmern zu entwickeln und einzurichten.
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