EHC Nord Berlin

EHC Nord Berlin
Empfang der beiden Deutschen Meister 2006, Eisbären (Herren) und OSC Berlin (Frauen), im Roten Rathaus

Berlin gilt als die Geburtsstadt des deutschen Eishockey: Hier wurde nicht nur 1888 der Deutsche Nationale Eislauf-Verband als erster Eissportverband in Deutschland (1890 der Deutsche Eissport-Verband (DEV)) gegründet, sondern am 4. Februar 1897 auch das erste offizielle Eishockeyspiel in Deutschland auf dem Halensee durchgeführt. Der akademische Sportklub siegte nach 2 x 20 Minuten über ein Studententeam.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits um 1900 wurde im Berliner Schlittschuhclub und weiteren Mannschaften Eishockey gespielt und die Berliner Stadtmeisterschaften ausgespielt. Nachdem 1909 der Eispalast eröffnet wurde, fand hier auch das erste internationale Turnier statt. 1910 nahm ein Berliner Team für Deutschland an der Europameisterschaft teil und wurde Zweiter. Im selben Jahr verfügte die Stadt bereits über eine Stadtliga mit zehn Teams: Berliner Schlittschuhclub (Meister), BFC Preussen (Vizemeister), Sportclub Berlin, Berliner EV 1904, BFC Britannia, Berliner EV 1886, Hockey Club Berlin, SC Charlottenburg, Sport Club Komet sowie dem Eislauf-Verein Berlin.

1911 war Berlin Ausrichter der Europameisterschaft und 1912 wurde die erste deutsche Meisterschaft ausgespielt. Das Finale gewann der Berliner Schlittschuhclub gegen den SC Charlottenburg am 28. Januar 1912 mit 1:0 nach zweimaliger Verlängerung.

Am 19. April 2005 wurde mit den Eisbären Berlin erstmals seit 1944 wieder eine Berliner Mannschaft gesamtdeutscher Meister im Eishockey. 2006 gelang es erstmals, im gleichen Jahr sowohl bei den Herren (die Eisbären Berlin, als auch bei den Frauen (der OSC Berlin) die Deutsche Meisterschaft nach Berlin zu holen.

Berliner Lokalderbys im Profi-Eishockey seit 1990

Lokalderby zwischen den Eisbären und den Capitals, 1997

Mit dem Fall der Berliner Mauer kam es zu den ersten Spielen zwischen den „Dynamos“ aus dem Ostteil der Stadt und den „Preussen“ aus dem Westteil, nachdem der EHC Dynamo genauso wie der PEV Weißwasser in der Saison 1990/91 in die 1. Bundesliga eingegliedert worden war.

Dabei gab es in der ersten Saison Siege für beide Mannschaften, wobei der BSC Preussen mit 12:0 (bei Dynamo) und 8:1 (in der Jaffeehalle) höher gewann als Dynamo (3:2 zuhause, 3:1 auswärts). In der Saison 1990/91 liegt auch das als „Skandalspiel“ betrachtete Spiel, bei dem auf beiden Seiten je zwei Spieler mit einer Matchstrafe nach einer Massenschlägerei das Eis verlassen mussten und das unsportliche Auftreten auf dem Eis auf die Zuschauer überging. So explodierten im Wellblechpalast Feuerwerkskörper und es kam in Anlehnung an die Massenschlägerei auf dem Eis auch zu Randale im Stadion.

In der Folge dieses Spiels kam es oftmals zu Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppen. Außerdem wurden die Spiele über Jahre hinweg jeweils von einem großen Polizeiaufgebot überwacht

Seit 1990 gab es in Pflichtspielen insgesamt 48 Lokalderbys, davon je 24 im Sportforum Hohenschönhausen und in der Eishalle an der Jaffeestraße bzw. in der Saison 2001/02 in der Deutschlandhalle, in denen 18 Mal die Eisbären bzw. Dynamo als Sieger vom Eis ging und 28 Mal die Preussen bzw. Capitals. Zweimal trennten sich beide Teams unentschieden. Bemerkenswert an den Derbys ist auch die Leistung des damaligen Preussen-Torhüters Klaus Merk, dem es in zwei Spielen gegen die Eisbären gelang, einen Treffer ins leere Eisbärentor zu erzielen.

Berliner Vereine

Historisch bedeutende Mannschaften

Weitere Mannschaften, die sich höherklassig versuchten

  • LTTC Rot-Weiß Berlin (heute Rot-Weiß Berlin)
  • Steglitzer Tennisclub Berlin
  • EHC Nord Berlin
  • Hertha BSC Berlin
  • EG Wedding Berlin
  • OSC Berlin

Aktuelle Mannschaften (Männer)

Aktuelle Mannschaften (Frauen)

Weitere Mannschaften

In verschiedenen weiteren Vereinen wird oder wurde in Berlin Eishockey gespielt: FASS Berlin, Berliner SV, BSG Eternit, ERSC Berliner Bären, PSV Berlin, EC Berlin. In den 1950er und 60er Jahren spielten in der DDR-Oberliga: Einheit Berlin, Motor Berlin, Uni Berlin, TSC Oberschöneweide. Anschließend nahmen an der DDR-Bestenermittlung teil: Dynamo Fritz Lesch Berlin, ADW Berlin, Spartakus Berlin, Monsator Berlin.

Landesliga Berlin

Im Mittelpunkt der Landesliga stehen Kameradschaft und Spaß am Spiel (hier OSC Berlin)

Die Landesliga Berlin ist eine ganz besondere Breitensportliga, denn hier wird gutes Hobbyeishockey unter dem Dach und nach den Regeln des Deutschen Eishockey Bundes gespielt. Obwohl die Liga die niedrigste, organisierte Spielklasse im Berliner Eishockey ist, treffen sich hier neben Oldies, Spätberufenen und Nachwuchsspielern auch ehemalige Profispieler zu einem bunten Sammelsurium und spielen alljährlich in einer Hin- und Rückrunde, die zusammen etwa 15 Spiele umfassen, den Berliner Landesligameister aus. Teilnehmende Mannschaften waren in der Spielzeit 07/08 FASS Berlin, der Berliner Schlittschuhclub, OSC Berlin, ASC Spandau, ERSC Berliner Bären, EC Bärlin, SC Charlottenburg und die BSG Eternit. Berliner Meister 07/08 wurde zum vierten Mal in Folge der EC Bärlin vor dem SCC und Fass Berlin.

Jeder Mannschaft steht von Oktober bis März pro Woche mindestens eine Trainingszeit zu. Viele Landesligavereine haben einen ordentlichen Trainingsbetrieb. Informationen für Interessierte gibt es durch den Ligenleiter des Berliner Eissport Verbandes. Unter der Landesliga gibt es noch zahlreiche "Wilde Ligen", in denen jedoch meist nach stark modifizierten Spielregeln und ohne Schiedgerichtsvereinbarung gespielt wird.

Eishallen und Stadien

Aktuelle Eisstadien und -hallen

Historische Stadien

  • Sportpalast
  • Eisstadion an der Jafféstraße
  • Eisstadion an der Glockenturmstraße

Einzelnachweise

  1. Hockeyweb: DEB-Historie (Teil 1), abgefragt am 3. Februar 2009

Weblinks


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