EL60

EL60
Beispiele
Eine EL34 der slowakischen Fima JJ, vormals Tesla
Eine EL34 mit Siemens Label - eine Beam Power Variante
Sockelbelegung
Von unten gesehen!

Die Elektronenröhre EL34 ist eine Standardleistungspentode (Oktalsockel) mit ca. 8-11 Watt Ausgangsleistung (Po) und einer maximalen Anodenverlustleistung von 25 Watt, die fast ausschließlich in der Niederfrequenzelektronik Verwendung findet. Die Röhre befindet sich aktuell noch in großem Umfang in Bühnenverstärkern für E-Gitarren und wird auch in den Endstufen von vielen Hi-Fi Röhrenverstärkern sowohl wegen der ihr unterstellten klanglichen Qualitäten als auch wegen ihrer Fähigkeit zu vergleichsweise hohen Ausgangsleistungen gerne eingesetzt. Zwei EL34 in Gegentakt-Schaltung sind in der Lage, mit einer Anodenspannung von 800 V eine Ausgangsleistung von 100 W bei bis zu 5 % Klirrfaktor zu erbringen.

In der Bezeichnung EL34 steht das E für Heizung mit 6,3 V, das L für die Funktion als Leistungspentode, die 3 für den Sockeltyp und die 4 für eine laufende Nummer (siehe auch Elektronenröhre). Die Stromaufnahme für die indirekte Heizung beträgt bei dieser Röhre ca. 1,5 A.

Die einstigen europäischen Röhrenriesen wie Philips oder Telefunken haben die Produktion der EL34 längst eingestellt. Im nordamerikanischen Raum wurde die EL34 unter der alternativen Bezeichnung 6CA7 von General Electric und RCA gefertigt. Daneben gab es diverse ähnliche Nachbauten dieser Pentode wie beispielsweise die KT77, die aktuell in der Slowakei wieder hergestellt wird.

Die Entwicklung der EL34 reicht über verschiedene Vorläufertypen zurück bis in die Zeit vor dem zweiten Weltkrieg - die ersten Exemplare mit dieser Bezeichnung erschienen aber erst ab dem Jahr 1949 auf dem Röhrenmarkt. Die EL34 wurde ab ca. 1968 durch die in der Rockmusik oft verwendeten Marshall-Gitarrenverstärker weltweit bekannt und wird auch heute noch in verschiedenen Ausführungen und Qualitäten hergestellt. So haben Firmen wie die russische Svetlana Tubes oder der slowakische Röhrenhersteller JJ Electronic diese Endpentode unter der Bezeichnung EL34 auch noch im Jahr 2006 aus neuer Produktion im Lieferprogramm.

Daneben gibt es mindestens eine Serie mit Siemens Label, welche statt der echten Pentodenbauweise mit Bremsgitter ein Strahlblech aufweisen (siehe Foto): Eine Beam Power Variante. Unter entsprechender Ausbildung der Elektroden ist es durchaus machbar, eine Röhre derart umzugestalten, sodass diese bei den ursprünglich vorgegebenen Arbeitspunkten vollständig gegen die normale Bremsgittervariante austauschbar ist.

EL60

Die EL60 ist ein von Philips/Valvo eingeführter Vorläufer der EL34, der sich nur durch die Verwendung eines Loktalsockels anstatt des Oktalsockels von dieser unterscheidet. Der engere Stiftabstand des Oktalsockels kann bei einfachen Bakelitausführungen und bei Anwendung von hohen Betriebsspannungen der EL34 (Ub bis 800 V) Spannungsüberschläge zur Folge haben. Im Bild oben stellt die mittlere Variante der EL34 auch eine Möglichkeit dar, diesen konstruktiven Mangel zu beheben.

Eine weitere Lösung ist selbstverständlich die Verwendung von teureren Keramikfassungen. Der Loktalsockel hat einen größeren Durchmesser als der Oktalsockel, was einen größeren Kolbendurchmesser zulässt. Dieser ist bei modernen Ausführungen der EL34 von Svetlana realisiert und hat Vorteile für die Wärmebilanz des Röhrensystems.

Die EL60 ist, bedingt durch die (einst) höheren Herstellungskosten und die Verfügbarkeit im Handel in der Praxis nur sehr selten in Geräten zu finden.

Weblinks

Literatur

  • Die erste Erwähnung in einer Monographie der Primärliteratur findet sich in: Dammers, B.G. u.a.; Anwendung der Elektronenröhre Buch 2, 1951 Eindhoven, N.V. Philips' Gloeilampenfabrieken, aus der Serie Bücherreihe über Elektronenröhren Philips' Technische Bibliothek (Siehe dort S.130ff EL34 als Triode geschaltet, auch ein Oszilloskopbild der Kennlinien).
  • Ratheiser, Ludwig; Röhren- und Transistorhandbuch, 1964 3. Auflage Wien, Technischer Verlag Ing. Walter Erb (Siehe dort S. 180f mit 12 Kennlinenbildern und 12 Schaltbildern).

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