- ERZ Entsorgung + Recycling Zürich
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ERZ Entsorgung + Recycling Zürich Unternehmensform Städtische Dienstabteilung Gründung 1867 Unternehmenssitz Zürich, Schweiz Unternehmensleitung Urs Pauli
(Direktor)
Ruth Genner
(Vorstand Tiefbau- und Entsorgungsdepartement)Mitarbeiter 870 (2008) Umsatz 300,3 Mio. CHF (2007) Branche Abfallentsorgung, Recycling, Abwasserreinigung, Fernwärme Website Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) ist eine Dienstabteilung der Stadt Zürich. Das ERZ sammelt, verwertet und entsorgt feste und flüssige Abfälle. Zur Infrastruktur des ERZ gehören zwei Kehrichtheizkraftwerke und ein kombiniertes Klär- und Kompostierwerk, in welches das Abwasser über ein gut 900 Kilometer langes kommunales Kanalisationsnetz zugeführt, an das weitere 3000 Kilometer privater Abwasserleitungen angeschlossen sind. Die Dienstabteilung gehört zum städtischen Tiefbau- und Entsorgungsdepartement (TED) und ist damit in der Stadtverwaltung eingegliedert. Beschäftigt werden rund 870 Mitarbeiter; im Jahr 2007 wurden in den Bereichen Abfall, Abwasser, Fernwärme und Stadtreinigung rund 300 Millionen Schweizer Franken umgesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Tätigkeitsgebiet
Die Tätigkeit von Entsorgung + Recycling Zürich umfasst die Geschäftsbereiche Entwässerung, Kompostier- und Klärwerke, Stadtreinigung, Werkstattbetriebe, Entsorgungslogistik, Kehrichtheizkraftwerke und Fernwärme.
Entwässerung
Der Geschäftsbereich Entwässerung plant, unterhält und entwickelt das Entwässerungsnetz der Stadt Zürich. Das weit verzweigte Kanalsystem unter der Oberfläche ist so konzipiert, dass an jedem Ort das Abwasser gesammelt und abgeleitet werden kann. Das Netzwerk umfasst 925 Kilometer Leitungen in städtischem Besitz sowie rund 3'000 Kilometer private Leitungen.
Kompostier- und Klärwerke
Der Bereich Kompostier- und Klärwerke umfasst zum einen das Klärwerk Werdhölzli, wo das Abwasser der ganzen Stadt Zürich sowie der angeschlossenen Vertragsgemeinden einem intensiven, mehrstufigen Reinigungsprozess unterzogen wird. Das Klärwerk behandelt und entsorgt zudem für Unternehmen auch ganz spezielle Abwässer. Rund 86 Prozent des dafür benötigten Strombedarfs von knapp 20 GWh wird durch Eigenproduktion gedeckt.
Als weiteres werden im Kompostierwerk Werdhölzli Gartenabfälle zu Kompost verarbeitet. Die Gartenabfälle werden hierbei von der Stadt eingesammelt. Darüber hinaus bietet ERZ auch verschiedene Dienstleistungen in Zusammenhang mit der fachgerechten Kompostierung von Grünabfällen aus Garten und Küche.
Stadtreinigung
Die Stadtreinigung umfasst die Beseitigung von Schmutz und Abfall auf öffentlichem Grund. Hierzu gehört auch die Säuberung der Park- und Seeanlagen, der Bäche und des Zürichsees auf Stadtgebiet. Im Winter räumt die Equipe der Stadtreinigung Strassen, Plätze und Trottoirs von Schnee und Eis frei. Die Stadtreinigung verfügt insgesamt über eine Flotte von 147 Fahrzeugen sowie über 3'600 auf dem ganzen Stadtgebiet verteilte Abfall- und Hundekotbehälter.
Des Weiteren bietet die Stadtreinigung auch Unterstützung bei der Planung von Abfallkonzepten für Grossanlässe. Zu den weiteren Dienstleistungen zählt die so genannte Veloordnung. Diese umfasst den Unterhalt und die Beobachtung der rund 9'000 Zürcher Fahrradabstellplätze sowie das Einsammeln von wild entsorgten Fahrrädern.
Werkstattbetriebe
Die Werkstattbetriebe betreuen und unterhalten alle Transport-, Schneeräumungs- und Nutzfahrzeuge von ERZ. Darüber hinaus werden auch für andere Dienstabteilungen der Stadt Zürich oder Firmen Fahrzeugflotten und Gerätschaften gewartet und bewirtschaftet. Die Schlosserei-Werkstatt sowie die Malerei-, Lakier- und Zimmerei-Betriebe bieten zudem Lösungen für Installationen, Instandhaltung und Reparaturen an Objekten auf öffentlichem Grund.
Entsorgungslogistik
Der Bereich Entsorgungslogistik ist für das tägliche Einsammeln von brennbaren Abfällen, wie Haushalt- und Betriebskehricht sowie Sperrgut zuständig. Diese werden in die beiden Kehrichtheizkraftwerke Hagenholz und Josefstrasse eingeliefert. Regelmässig werden auch Papier und Karton eingesammelt und dem Recycling zugeführt. Die Entsorgungslogistik umfasst auch 160 Sammelstellen für Glas und verschiedene Metalle, die so in den Wertstoffkreislauf zurückgelangen. Darüber hinaus werden auch Gartenabfälle zur Kompostierung abgeholt sowie Sperrgüter entgegengenommen, dies unter anderem mit dem mobilen Cargotram. Insgesamt verfügt ERZ hierfür über 30 Kehrichtfahrzeuge sowie über 10 Spezialfahrzeuge.
Kehrichtheizkraftwerke
Die beiden von ERZ betriebenen Kehrichtheizkraftwerke Hagenholz und Josefstrasse sind auf die thermische Behandlung von Kehricht spezialisiert. Die Anlagen können das ganze Jahr rund um die Uhr betrieben werden. Nebst dem von ERZ eingesammelten brennbaren Abfall werden in den beiden Kehrichtheizkraftwerke auch Abfall von anderen Gemeinden, Unternehmen sowie Private entsorgt. Der Kehricht wird hierbei fachgerecht verbrannt und das Volumen um 90 Prozent in deponiefähige Form reduziert. Die bei der Verbrennung entstehende Energie wird zur Stromerzeugung und als Fernwärme genutzt.
Fernwärme
ERZ produzierte 2007 in den beiden Kehrichtheizkraftwerken 137'459 MWh Strom sowie 411'107 MWh Fernwärme. Letztere wird zum Heizen von mehr als 10'000 Wohnungen, Büros, Spital- oder Hotelzimmern und öffentlichen Bauten genutzt. Im Universitätsspital Zürich wird die Fernwärme in Form von Dampf zum Sterilisieren von Operationsinstrumenten sowie zum Kochen von täglich 4'500 Mahlzeiten verwendet.
Geschichte
Die Gründung des Abfuhrwesens der Stadt Zürich geht auf Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als Stadtingenieur Arnold Bürkli die ersten Abwasserkanäle bauen liess und das so genannte Abtrittkübelsystem entwickelte. Hierbei hielten die Kübel die Fäkalien zurück, während das Abwasser in die Limmat floss. Die Einführung dieses Systems wurde 1867 durch die Gemeindeversammlung von Zürich beschlossen. Zum Abtransport der Kübel gründete die Stadt Zürich das Abfuhrwesen.
Nach Inbetriebnahme der Kehrichtverbrennungsanlage Josefstrasse im Jahre 1904 wurden die Fäkalien von den übrigen Abfällen getrennt eingesammelt und als Dünger verwendet. Die übrigen Abfälle kamen in die Verbrennungsöfen.
1926 nahm Zürich die erste städtische Kläranlage Werdhölzli in Betrieb. Ein Jahr darauf führte das Zürcher Abfuhrwesen den legendär gewordenen, aus Metall bestehenden, Ochsner-Kübel ein, welcher 1973 durch Plastiksäcke ersetzt wurde.
1949 ging für die Abwasserreinigung der nördlichen Stadtkreise 11 und 12 das Klärwerk Glatt in Opfikon in Betrieb. Dieses wurde 2001 geschlossen, das Abwasser wird seither durch einen 5,3 Kilometer langen Stollen zum Klärwerk Werdhölzli geleitet wird.
Der permanente Anstieg der Abfallmenge über Jahrzehnte drohte Zürich Mitte der 1980er Jahre im Abfall ersticken zu lassen. Diese Situation konnte 1993 durch den Ausbau der Separatsammlungen für wieder verwertbare Abfälle und die Einführung der Kehrichtsackgebühr entschärft werden. Dies hatte wiederum zur Folge, dass innert weniger Jahre die Menge der rezyklierten Wertstoffe in der Stadt Zürich auf mehr als 50’000 Tonnen pro Jahr anstieg. Da nicht alle Stoffe verbrannt oder wiederverwertet werden können, wurde 1996 die Sonderabfallsammelstelle eröffnet, wo diese Stoffe gesammelt und der fachgerechten Entsorgung zugeführt werden.
Weblinks
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