ESPRIT ARENA

ESPRIT ARENA
LTU arena
Logo
LTU arena Düsseldorf
Daten
Ort Düsseldorf, Deutschland
Eigentümer Stadt Düsseldorf
Verein Fortuna Düsseldorf und Bayer Leverkusen (Nur für Rückrunde Saison 2008/2009)
Eröffnung 18. Januar 2005
Erstes Spiel Fortuna DüsseldorfUnion Berlin (2:0) am 10. September 2004
Kapazität 51.500 Plätze
Oberfläche Rasen
Kosten 218 Millionen Euro
Veranstaltungen

LTU arena ist der Name einer Multifunktionsarena im Stadtteil Stockum der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Das Bauwerk entstand zwischen 2002 und 2004 an Stelle des bis dahin bestehenden Rheinstadions, wurde allerdings leicht nach Norden versetzt. Das Stadion mit verschließbarem Dach verfügt über 51.500 Sitzplätze. Bei Konzerten, in denen der Innenraum mitbenutzt werden kann, ist die Kapazität je nach Anordnung der Bühne auch höher. Eine Besonderheit ist die moderne Klimatechnik, die es im Winter ermöglicht, den Innenraum auf mindestens 15 °C zu erwärmen.

Namensgeber und Sponsor der Arena ist die seit 1961 am Düsseldorfer Flughafen beheimatete und mittlerweile in Air Berlin aufgegangene Charter-Fluggesellschaft LTU. Der Vertrag zwischen den Arena-Betreibern und dem Ferienflieger wurde am 22. September 2004 unterzeichnet. Da die Marke LTU zugunsten eines einheitlichen Marktauftrittes von Air Berlin aufgegeben wird, wurde die Vertragslaufzeit einvernehmlich verkürzt.

Ab 1. Juli 2009 wird die Arena in ESPRIT ARENA umbenannt. Dies wurde am 16. März 2009 bekannt gegeben.[1] Die Europazentrale der Esprit Gruppe befindet sich im benachbarten Ratingen.

Heimmannschaft ist der Fußballverein Fortuna Düsseldorf. Bis 2007 spielte auch der American Football Club Rhein Fire in der Arena. In der Rückrunde der Fußball-Bundesliga Saison 2008/09 trägt zudem Bayer 04 Leverkusen seine Heimspiele in der LTU arena aus, da das eigene Stadion - die Bayarena - umgebaut wird.[2]

Neben der Nutzung als Veranstaltungstätte sind in dem Komplex das Sportamt und der Stadtsportbund der Stadt Düsseldorf beheimatet. Daneben gibt es weitere Büroräume und ein 3-Sterne-Hotel der Marke Tulip Inn, welches im Januar 2007 eröffnet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Planung und Bau

Der Bau der Arena wurde auf Betreiben der Düsseldorfer CDU unter Führung des Oberbürgermeisters Joachim Erwin Ende 2001 vom Düsseldorfer Stadtrat beschlossen. Sie war ursprünglich auch zur Austragung von WM-Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gedacht und für die Olympischen Spiele 2012 vorgesehen. Bei der Vergabe der WM-Spielorte wurde Düsseldorf jedoch nicht berücksichtigt, auch die Bewerbung um die Olympischen Spiele scheiterte schon in der deutschen Vorauswahl.

Der Beschluss, ein neues Stadion zu bauen, führte zu Kritik. Bemängelt wurde, dass keine wirtschaftliche Nutzung abzusehen sei, da Fortuna Düsseldorf als bestplatzierte Fußballmannschaft der Stadt zum Zeitpunkt des Baus nur viertklassig (Oberliga) spielte und die Arena daher zunächst nicht als Fußball-Spielstätte in Frage käme. Zudem wurden beim Bau geeignete Stellplätze für Fernsehkameras bei Fernsehübertragung sowie Stehplätze „vergessen“. Die Football-Mannschaft Rhein Fire war somit die einzige Profi-Sportmannschaft, die ihre fünf Heimspiele pro Saison in der Arena austragen sollte. Aufgrund der hohen Anzahl ähnlicher Arenen in der Region Rhein-Ruhr wurde zudem bezweifelt, dass es möglich wäre, eine größere Anzahl an stadionfüllenden Konzerten nach Düsseldorf zu bekommen. Auch für die theoretisch mögliche Nutzung der Arena als Ausstellungsfläche für Messeveranstaltungen gab es zunächst keine praktischen Anwendungsmöglichkeiten.

Auch die hohen Kosten für den Bau und Betrieb der Arena wurden kritisiert. Von den 218 Millionen Euro Baukosten wurden jedoch nur rund 80 Millionen aus öffentlichen Mitteln bereitgestellt. Es wurde eine Besitzgesellschaft und eine Betreibergesellschaft gegründet. Die Besitzgesellschaft verpachtete die Arena an die Betreibergesellschaft, die für den Betrieb und die Veranstaltungen zuständig ist.

Der Bau der Arena wurde von der Augsburger Walter Bau AG übernommen. Auch die Betreibergesellschaft wurde von dem Unternehmen geführt. Beteiligt sind zudem ABB und die Stadt Düsseldorf. Die Walter Bau AG geriet jedoch im Februar 2005 in die Insolvenz. Mehrheitseigentümer der Betreibergesellschaft wurde der Krefelder Unternehmer Gerald Wagener. Die CDU-Fraktion im Stadtrat beschloss Mitte 2005 gegen den Koalitionspartner FDP eine Erhöhung der Anteile der Stadt an der Besitzgesellschaft von 60 % auf 100 %. Dies führte zunächst zu einem Bruch der Koalition. Als Alleingesellschafter kündigte die Stadt daraufhin den Pachtvertrag mit der Betreibergesellschaft, an der sie selbst Minderheitsanteile hält. Die Betreibergesellschaft hatte zuvor eine Wirtschaftsprüfung beauftragt, bei der Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung festgestellt wurden.

Veranstaltungen

Fußball

Blick von der Warsteiner-Tribüne

In der Saison 2004/2005 bestritt Regionalligist Fortuna Düsseldorf insgesamt vier Spiele in der LTU arena. Als „Voreröffnung“ fand am 10. September 2004 das erste Fußballspiel in der zu diesem Zeitpunkt noch unbenannten Arena statt. Vor den für die Regionalliga Nord meisten Zuschauern aller Zeiten (38.123) besiegte Fortuna Düsseldorf den 1. FC Union Berlin mit 2:0. Die offizielle Einweihung als „LTU arena“ fand am 18. Januar 2005 statt, mit einem Spiel vor 44.583 Zuschauern, das Fortuna Düsseldorf gegen den FC Bayern München mit 1:5 verlor.

Am 9. Februar 2005 war die LTU arena Austragungsort für das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Argentinien (2:2) vor ausverkauften Zuschauerrängen. In den weiteren Regionalliga-Spielen der Fortuna gegen den Wuppertaler SV Borussia und VfL Osnabrück betrugen die Zuschauerzahlen ca. 15.000 bzw. 10.000. Beim 3:0-Sieg gegen den FC St. Pauli waren 20.865 Zuschauer in der Arena. In der neuen 3. Liga (Saison 2008/2009) waren es sogar 27.375 Zuschauer bei der 0:1-Heimniederlage gegen den FC Union Berlin. Seit der Saison 2005/2006 bestreitet Fortuna Düsseldorf den Großteil seiner Heimspiele in der LTU arena.

Der deutsche Bundesligist Bayer 04 Leverkusen wird in der kompletten Rückrunde der Saison 2008/09 aufgrund des Ausbaus der BayArena seine Heimspiele in der LTU arena austragen. Eine Verlegung von Heimspielen der Düsseldorfer Fortuna aus diesem Grund ist jedoch nicht vorgesehen.

Football

Zwischen 1995 und 2007 existierte in Düsseldorf die American-Football-Mannschaft Rhein Fire. Bis zu dessen Abriss im Jahre 2002 trug diese ihre Heimspiele der NFL Europe im Rheinstadion aus. In der Zeit der Bauarbeiten für die LTU arena zog das Team in die Gelsenkirchener Arena AufSchalke um. Nach deren Beendigung, Ende 2004, war die Arena in den Spielzeiten 2005, 2006 und 2007 wieder Heimstadion von Rhein Fire.

Mit dem Liga-Endspiel World Bowl fanden am 11. Juni 2005 sowie am 27. Mai 2006 auch zwei Höhepunkte dieser Sportart auf europäischer Ebene in Düsseldorf statt.

Mit der Aufkündigung der finanziellen Unterstützung der zwischenzeitlich in NFL Europa umbenannten Liga durch die Vereine der amerikanischen NFL wurde der Ligabetrieb 2007 eingestellt. In Folge dessen wurde auch das Düsseldorfer Team, welches zuletzt auch seine Büros in der LTU arena hatte, aufgelöst.

Weitere Veranstaltungen

Der Eröffnungsgottesdienst des Weltjugendtages 2005

Bei der Planung der LTU arena wurde vor allem auf Multifunktionalität Wert gelegt. So besitzt die Arena ein schließbares Dach und eine Heizanlage, die auch bei Außentemperaturen von bis zu −5 °C eine Innentemperatur von mindestens 15 °C ermöglicht. Ein direkter Anschluss an die Rheinhalle (Messehalle 6) ermöglicht die Nutzung der Arena als zusätzliche Ausstellungsfläche für Messen. Die Fassade aus Aluminiumrohren ermöglicht die Projektion von Videos auf die Außenhülle. Direkt in die Arena integriert sind eine Tiefgarage mit 1150 Stellplätzen sowie 7000 m² Bürofläche. Ein Hotel der Tulip-Kette mit 288 Zimmern und 2150 m² großem Fitnessbereich wurde im Januar 2007 eröffnet.

Eröffnet wurde die LTU arena am 7. und 8. Januar 2005 durch zwei Konzerte von Herbert Grönemeyer. Im Rahmen des Weltjugendtages 2005 fand am 16. August einer von drei Eröffnungsgottesdiensten vor 60.000 Pilgern mit Karl Kardinal Lehmann als Hauptzelebrant statt. Die Düsseldorfer Punkrock-Gruppe Die Toten Hosen spielte das Abschlusskonzert der „Friss oder Stirb“-Tour vor über 50.000 Besuchern. Es folgten Konzerte von Phil Collins und eines von Marius Müller-Westernhagen. Im Jahr 2006 fanden Konzerte von Depeche Mode, Madonna, Bon Jovi statt; 2007 folgten Genesis und die Rolling Stones. Im Juni 2008 spielten Bruce Springsteen und Linkin Park, zuletzt trat Madonna im Rahmen ihrer „Sticky & Sweet“-Tour am 4. September 2008 in der LTU Arena auf. Die Neuapostolische Kirche wird in der LTU Arena vom 22. bis zum 24. Mai 2009 ihren Europa-Jugendtag feiern. Außerdem findet die Sensation White jeweils am 31. Dezember – seit 2007, bis voraussichtlich 2011 – in der LTU Arena statt.

Erschließung

U-Bahnhof LTU arena/Messe-Nord

Die LTU arena ist über eine Vielzahl an Verkehrsträgern erreichbar. Die nördlich vorbeiführende A 44 führt einerseits aus Westen über die Flughafenbrücke und andererseits aus Osten, vom Flughafen und der kreuzenden A 52, den Autoverkehr zu den großen Messeparkplätzen nördlich der Arena. Die Arena verfügt zusätzlich über ein 1500 Stellplätze umfassendes Parkhaus, welches den Sockel des Bauwerks bildet. Dieses steht Besuchern mit hochwertigeren Tickets zur Verfügung.

Für den öffentlichen Nahverkehr wurde im Jahr 2004 der U-Bahnhof LTU arena/Messe Nord errichtet. Er schließt sich direkt südlich an das Bauwerk der Arena an. Von dort besteht die Möglichkeit über die Linie U78 die Düsseldorfer Altstadt zu erreichen. Im direkten Umfeld gibt es weitere Haltestellen für Busse. Östlich der Arena befindet sich die frühere zentrale Haltestelle der Stadtbahn Düsseldorf. Der U-Bahnhof Sportpark Nord/Europaplatz dient heute jedoch lediglich noch als Zusatzhaltestelle, die zentralen Verkehre werden über den Bahnhof LTU arena/Messe Nord abgewickelt.

Der Radverkehr wird über die Westseite abgewickelt. Der dort entlang des Rheins verlaufende Radweg bietet die Möglichkeit, am Eingang Süd die dort an der Wendeschleife der Stadtbahn errichtete Abstellanlage zu nutzen.

Sonstiges

Die Sitze in der Arena sind scheinbar unsortiert in verschiedenen bunten Farben angebracht. Tatsächlich beruht die Verteilung der farbigen Sitzschalen auf einem exakten Plan des Architekten. Das hat zur Folge, dass das Stadion auch mäßig besetzt in einer Fernsehübertragung einen gut gefüllten Eindruck macht. Die bunten Sitze passten so auch zu dem Motto und dem Logo der Olympiabewerbung „So bunt wie die Welt“, wobei die Farben gelb, rot, blau und schwarz zusammen mit dem Grün des Rasens für die Farben der Olympischen Ringe stehen. Anstelle der sechsten Farbe – weiß – wurden jedoch mehrere Grautöne verbaut.

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Panorama der LTU arena
Panorama der LTU arena

Weiterführende Informationen

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siehe ltu-arena.de, abgerufen am 16. März 09
  2. Meldung in Kicker, 4. März 2008.

51.2615388888896.73308333333337Koordinaten: 51° 15′ 42″ N, 6° 43′ 59″ O


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