Agasse

Agasse

Jacques-Laurent Agasse (* 24. April 1767 in Genf; † 27. Dezember 1849 in London) war ein Schweizer Tier- und Landschaftsmaler.

Jacques Laurent Agasse: Der Spielplatz, 1830

Jacques-Laurent wurde als Sohn des Kaufmanns Philippe Agasse und der Catherine Audéoud in Genf geboren. Er bekam seine erste Kunstausbildung an der Genfer Zeichenschule (Ecole de dessin d'après nature). 1786 ging er mit 19 Jahren nach Paris um sich im Atelier von Jacques-Louis David weiter zu bilden. Er studierte Tieranatomie und Sezierung an der Tierarztschule und am Naturhistorischen Museum. Wegen der Französischen Revolution kehrte er nach Genf zurück. Zu seinen ersten Werken zählen Scherenschnitt-Silhouetten im Stil von Jean-Daniel Huber.

Agasse lernte den reichen George Pitt, zukünftiger Lord Rivers, kennen, mit dem er nach Grossbritannien reiste und die Englische Malerei entdeckte. Zurück in Genf, arbeitete Agasse zusammen mit seinen Jugendfreunden Firmin Massot und Wolfgang-Adam Töpffer. Sie malten gemeinsam reich belebte Landschaften, wobei jeder den Teil beitrug, den er am besten konnte, Tiere, Menschen, Landschaften (z.B. Der Pferdemarkt in Gaillard). Zusammen mit Firmin Massot (1766-1849) und Adam-Wolfgang Töpffer (1766-1847) gehört Jacques-Laurent Agasse zu den wichtigsten Vertretern der Genfer Schule vom Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts.

Jacques-Laurent Agasse: Die Nubische Giraffe, ca. 1827

1800 etablierte er sich mit der Unterstützung von Lord Rivers in London als Tiermaler. Er wurde bald berühmt für seine Pferde- und Hunde-Darstellungen. Er malte auch wilde und exotische Tiere, die er in den Londoner Menagerien beobachtete. Von 1801 bis 1845 stellte er regelmässig in der Royal Academy aus. Eines seiner hervorragendsten Werke ist Das Gestüt von Lord Rivers in Stratfield Saye (um 1806). Ab 1810 wohnte er bei George Booth, dessen Kinder im als Modell für Genrebilder dienten. Er hat auch Bilder von der Themse gemalt, Biologiepublikationen illustriert und sich später zeitweise der Porträtmalerei gewidmet. Agasse verdiente den Lebensunterhalt mit seiner Kunst, ist aber nie reich geworden. Er blieb zeitlebens Junggeselle.

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