- East Coast (USA)
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Als Ostküste der Vereinigten Staaten (engl. East Coast of the United States, Atlantic Seaboard) bezeichnet man sowohl die Atlantikküste der USA, als auch den Teil der USA, von dem aus 1776 die Unabhängigkeit erklärt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Ostküste
Geografisch erstreckt sich die Ost- oder Atlantikküste der USA von der Ortschaft Lubec, Maine, bis Key West, Florida, also vom 45° bis zum 24° nördlicher Breite. Küstenstaaten sind Maine, New Hampshire, Massachusetts, Rhode Island, Connecticut, New York, New Jersey, Delaware, Maryland, Virginia, North Carolina, South Carolina, Georgia, Pennsylvania und Florida. Mit 93 Mio. Einwohnern repräsentieren diese Staaten 32 Prozent der US-Bevölkerung (Volkszählung von 2002).
Gegenwärtige Prägung
Der nördliche Teil der Ostküste gilt hauptsächlich als liberal. Dies zeigt bspw. das Wahlergebnis der Präsidentschaftswahl der Vereinigten Staaten 2004, als die nördlichen Staaten bis einschließlich Maryland für John Kerry votierten, während Virginia und die früheren Südstaaten für George W. Bush stimmten. Sie ist auch durch relativ hohe Bevölkerungsdichte geprägt; die städtischen Regionen von Boston im Norden bis Washington D.C. im Süden „wuchern” zusammen, diese großstädtische Agglomeration mit etwa 45 Millionen Einwohnern bezeichnet man als Boswash. Die renommiertesten Bildungseinrichtungen der USA liegen dort, die Ivy League. Auch die Kennedy-Familie sowie viele andere einflussreiche Familien der USA stammen von dort (Brahmanen von Boston).
Politischer Begriff Ostküste
Im politisch-soziologischen Bereich wird gelegentlich vom „Ostküsten-Establishment” gesprochen. Gemeint ist damit die zu großen Teilen im Bereich zwischen Washington und Neuengland konzentrierte gesellschaftliche Elite der USA. Immerhin befindet sich in diesem Gebiet neben der politischen Hauptstadt mehrere wichtige Finanz- und Kulturzentren (New York, Boston, Philadelphia, Baltimore) sowie die weltweit geachteten Universitäten der Ivy League. Meist wird der Begriff pejorativ benutzt, insbesondere um die soziale Ungleichheit im Land anzuprangern.
Im deutschsprachigen Raum rankt sich um den Begriff „Ostküste” zudem der Mythos von der dort ansässigen jüdischen Lobby (pressure group). So erklärte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl 1998 in einem Fernseh-Interview zur damals noch möglichen Verhinderung des geplanten Holocaust-Mahnmals in Berlin: „Was dann auf uns zukommt, in der amerikanischen ,Ostküste' und anderem Zusammenhang, kann ich nur sagen, würde dann ein schwerer Schaden für unser Land sein.” Auch Jörg Haider verwendete den Begriff öfter in diesem Zusammenhang.
Musikalischer Begriff Ostküste
In der Musik, speziell im Hip-Hop, wird mit dem Begriff East Coast eine bestimmte Stilrichtung umschrieben. Städte wie New York, New Jersey oder Philadelphia haben diesen Sound geprägt. Da New York als Geburtsort dieser Jugendbewegung bezeichnet wird, steht gerade der Big Apple für die rohen, minimalistischen und trockenen Elemente der Hip-Hop-Musik. Ein typischer New-York-Beat besteht aus einem Drumset ohne Hi-Hat mit Bass und einem Loop. Im Gegensatz zum Sound der Westküste (G-Funk), der eher Einflüsse aus der Musik von George Clinton oder Bootsy Collins hat, orientiert sich die East Coast heute noch sehr stark an der Old School. Mitte der 90er Jahre ging der sog. Eastcoast/Westcoast-Krieg durch die Medien, der mit den verstorbenen Rappern 2Pac (West Coast) und The Notorious B.I.G. (East Coast) seine Märtyrer fand.
Siehe auch
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