East Coast Swing

East Coast Swing
Swingtänzer in einem Juke Joint 1939

Mit Swing wird eine ganze Familie von Tänzen bezeichnet, die ungefähr ab 1930 in den USA bekannt geworden sind.

Geschichte

Swing ist ein Rhythmus, der sich aus schwarzen Afro-Rhyhtms (Yoruba und Bantu, von den aus Afrika importierten Sklaven in die USA gebracht) und weißer Marschmusik (von den europäischen Einwanderern) bildete und in allen älteren Formen der Jazzmusik vorherrscht. Der Tanz entstand in den 1920er Jahren in den großen Ballsälen New Yorks zur Musik der Big Bands, die die Jazzmusik zur orchestralen Swingmusik weiterentwickelten.

Die Energie des Tanzes, die jazztypische Improvisation und die Offenheit für andre musikalische und tänzerische Einflüsse hat zu einem weiten Spektrum an typischen Bewegungselementen geführt, das sich bis heute weiter entwickelt und erweitert.

Die ursprüngliche Variante des Tanzes stammt aus dem Tanztempel Hotel Savoy in Harlem (New York) und wurde als Lindy Hop oder Savoy-Style Swing bezeichnet. Bei der weiteren Verbreitung wurden Einflüsse andrer Tänze wie Shag aufgenommen.

Die bekannteste Variante ist der Hollywood-Style Swing. Er wurde vor allem für die Filmindustrie in Hollywood getanzt und heißt nach seinem ersten Vertreter auch 'Dean Collins Style'. Um die Wende der 40er/50er Jahre entstanden, war er das weiße Pendant zum „schwarzen“ Savoy-Style. Es kam darauf an, möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, d. h. es wurden vermehrt Show-Elemente eingesetzt, der Tanz wurde extrovertierter und verlor viel von seinem ursprünglichen Charakter.

Als die populäre Musik von Swing zu R&B und den Anfängen des Rock ’n’ Roll weiterging und in den USA die Anfänge einer medial gestützten Pop-Kultur entstanden, entdeckten zunehmend Teenager den Tanz, die ihn an die neuen Musikstile adaptierten.

Vor allem die Medien und die weiße Bevölkerung nannten den Swing „Jitterbug“ (engl. jittery „nervös“). Die GIs brachten ihn im und nach dem 2. Weltkrieg nach Europa. Hier entwickelte sich daraus unter dem Einfluss des etwas anderen Sounds der europäischen Tanzbands und der tänzerischen Fertigkeiten der europäischen Mädchen der Boogie-Woogie, für den der Hollywood Style wohl das wichtigere Vorbild war. Es handelt sich um neuere Variationen der Swingtänze.

Mit Rock ’n’ Roll, Disko-Kultur und dem Niedergang der Big-Bands verlor der Swing an Beliebtheit. Reste hielten sich im East bzw. West Coast Swing in den USA, im LeRock in Frankreich und Großbritannien. Im Jive, einem der fünf lateinamerikanischen Tänze, wurden einige der Grundelemente des Swing für den europäischen Turniertanz normiert.

Seit etwa 1985 gibt es (in Parallele zum argentinischen Tango und kubanischen Salsa) ein Lindy Hop-Revival, das in Europa von Schweden ausgeht. Dort findet auch einer der alljährlichen internationalen Swing-Höhepunkte, ein 4-wöchiger Swing-Workshop in Herräng, statt.

Musik und Rhythmik

Der Swing wird meist auf acht („eight-count“, v. a. Lindy Hop, Charleston, Cakewalk, Big Apple etc.), manchmal aber auch auf sechs („six-count“, v. a. East-Coast Swing) Zählzeiten getanzt. In den meisten Swing-Richtungen sind sowohl six-count- als auch eight-count-Schritte möglich. Einige verbreitete Figuren im Lindy Hop sind Swing-Out, Lindy-Circle und Charleston.

Tanzformen

Zu Swing gehören unter anderem Lindy Hop, Charleston, Shag, Balboa, Jitterbug, Boogie-Woogie, Cakewalk und Big Apple.


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