- Echte Pistazie
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Pistazie Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales) Familie: Sumachgewächse (Anacardiaceae) Unterfamilie: Pistacioideae Gattung: Pistazien (Pistacia) Art: Pistazie Wissenschaftlicher Name Pistacia vera L. Die Pistazie ist die Steinfrucht des zweihäusigen Pistazienbaumes (Pistacia vera, „Grüne Mandel“), zur Unterscheidung von den anderen Arten der Pistazien auch Echte Pistazie genannt, aus der Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Die Pistazie ist keine Nussfrucht im botanischen Sinne.
Die Pistazie ist ein Laubbaum, wird bis zu 12 m hoch und bis zu 300 Jahre alt. Die Wurzeln der Bäume können sich bis in eine Tiefe von 15 m erstrecken. Die Kerne sind oval und besitzen eine dünne, harte Schale; der Pistaziensamen hat eine bräunliche Haut und ein hellgrünes Inneres (die Keimblätter). Die Ernte erfolgt in einem zweijährigen Turnus, was neben den Schwankungen der Witterung zu unterschiedlichen Erträgen führt.
Inhaltsverzeichnis
Verzehr
Pistazien kommen meist geröstet und gesalzen sowie geschält oder ungeschält als Knabberei in den Handel. Der Geschmack ist süßlich, mandelartig, gleichzeitig kräftig würzig. In den Anbauländern kann man sie in der Saison auch frisch und ungeröstet kaufen. Dann schmecken sie zarter und knackig. Weitere Verwendung finden sie in der Süßwarenproduktion (Mozartkugeln, Pralinen), für Speiseeis und in der Wursterzeugung (z. B. Mortadella).
Anbau
International bedeutende Anbaugebiete für Pistazien sind der Iran mit einem Exportanteil im Jahre 2006 von 38.800 Tonnen[1], die USA und die Türkei, deren berühmteste Pistazien aus Gaziantep kommen. Anbaugebiet in Griechenland ist die Insel Ägina; In Syrien ist besonders die Region um Aleppo berühmt für ihre Pistazien.
Dabei liefern die über 70.000 Betriebe im Iran mehr als die Hälfte der Weltproduktion. Während die Pistazien für den Inlandsbedarf dort etwa zwei Tage an der Sonne getrocknet werden, werden die Pistazien für den Export für ca. 20 Minuten in Öfen getrocknet. Der Export hat sich aufgrund der gestiegenen Nachfrage in den Abnehmerländern in den letzten Jahren verzehnfacht. Die Röstung erfolgt überwiegend erst in den Importländern.
Nährstoffgehalt
100 g Pistazien enthalten:
Proteine 23 g Kohlenhydrate 11 g Fette 52 g Cholesterol 0 g Calcium 135 mg Kalium 1093 mg Phosphor 503 mg Magnesium 158 mg Vitamin A 233 U.L Weitere Vitamine Thiamin (Vitamin B1), Riboflavin (Vitamin B2), Niacin (Vitamin B3) Pistazien können, wie Nussfrüchte auch, mit Schimmelpilzen belastet sein, die in den Nüssen giftige Aflatoxine produzieren, welche krebserregend wirken. In der Vergangenheit kam es auf Grund der Belastung von Pistazien mit diesem Gift immer wieder zu Warnungen vor bestimmten Produkten und Einfuhrverboten.
Geschichte
Die ursprüngliche Heimat der Pistazie bilden die Steppen und Berghänge von Vorder- und Zentralasien. Wilde Pistazien (Pistacia atlantica oder P. khinjuk) wurden seit dem Natufien (Epipaläolithikum) gesammelt und unter anderem in Abu Hureyra (Syrien) nachgewiesen. Ein gezielter Anbau fand spätestens seit der Antike statt. Der römische Präfekt Lucius Vitellius führte die Pistazie 38/39 n. Chr. in Italien ein.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ http://www.fruchtportal.de/index.php?pid=1&action=read&id=7607
- ↑ Plinius der Ältere, naturalis historia 15,91.
Literatur
- Matthias Beckmann: Bestimmung von Aflatoxinen in Pistazien. (= BgVV-Hefte; 1998,8). Bundesinstitut für Gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin, Berlin 1998, ISBN 3-931675-33-5.
- Anke Heier: Nachweis der geographischen Herkunft von Pistazien anhand der Stabilisotopenverhältnisse. Dissertation, TU Berlin 2006 (Volltext).
- Peter Lüdders, Herbert Wilhelm Debor: Bibliographie des internationalen Pistazien-Schrifttums. (= Aktuelle Literaturinformationen aus dem Obstbau; Nr. 68). Universitätsbibliothek der TU Berlin, Berlin 1977, ISBN 3-7983-0369-X.
- Nima Nabizadeh-Araghi: Auf dem Weg zur „smart region“. Regionale Entwicklung am Beispiel der Pistazienproduktion im Iran. (= Terra facta; Nr. 2). Institut für Geographie, Augsburg 2004, ISBN 3-923273-52-5 (zugl. Dissertation, Universität Augsburg 2004).
Weblinks
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