- Echter Vogelknöterich
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Vogelknöterich Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae) Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae) Gattung: Vogelknöteriche (Polygonum) Art: Vogelknöterich Wissenschaftlicher Name Polygonum aviculare agg. (L.) Der Vogelknöterich (Polygonum aviculare) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Er ist eine Sammelart mit mehreren Kleinarten.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der Vogelknöterich ist eine einjährige, krautige Pflanze. Die Stängel sind meist niederliegend, seltener aufrecht, und werden 5 bis 60 Zentimeter lang. Die Blätter sind elliptisch-lanzettlich und gras- bis blaugrün. Die Ochrea ist kürzer als die Internodien, silbrig-durchscheinend, gegen den Grund oft bräunlich. Sie besitzt höchstens 6 unverzweigte Nerven und ist zerschlitzt. Die Wurzeln reichen bis in 80 Zentimeter Tiefe.
Die Blütenäste sind bis zur Spitze beblättert. Die Blüten sitzen einzeln oder zu zwei bis sechs in kleinen, blattachselständigen Gruppen. Die Blütenhülle aus meist fünf Blütenblättern ist grünlich mit weißem, rosafarbenem oder rötlichem Rand. Die drei Griffel sind sehr kurz. Blütezeit ist (April) Mai bis Oktober (November). Die Blüten sind geruchlos, bilden keinen Nektar und werden daher kaum von Insekten besucht. Die Art ist hauptsächlich autogam.
Die Nuss-Früchte sind meist zwei bis drei Millimeter lang und meist kaum länger als die Blütenhülle. Sie sind matt oder glänzend, gerieft oder glatt. Die Ausbreitung erfolgt mittels Epizoochorie. Die Samen bleiben bis zu 250 Jahre lang keimfähig.
Verbreitung
Rothmaler gibt die Verbreitung als circumpolar in der meridionalen und borealen Zone sowie in der australen Zone an. Erich Oberdorfer gibt sie als mediterran-eurasisch-nordisch, in den gemäßigten Zonen heute weltweit an. Die Art ist in Mitteleuropa sehr häufig.
Ökologie
Der Vogelknöterich ist eine Pionierpflanze und wächst vor allem auf Wegen, Schutt, Gräben, Kiesplätzen, Trittstellen, Äckern. Er ist sehr trittresistent. Er wächst auf trockenen bis mäßig trockenen, nährstoffreichen, humosen oder rohen Stein-, Sand- und Lehmböden und ist ein Stickstoffzeiger. Von der Ebene reicht das Areal bis ins Gebirge, in den Alpen bis 1200 m NN, im Schwarzwald bis 1360 m.
Pflanzensoziologisch ist die Art typisch für den Verband Polygonion avicularis und die Klassen Polygono-Poetea (Annuelle Trittrasen) Secalietea (Getreideunkrautgesellschaften) und Chenopodietea (Hackunkraut- und Ruderalgesellschaften).
Die Art ist seit der Jungsteinzeit ein Kulturbegleiter. Sie wurde auch in der Volksheilkunde verwendet.
Kleinarten
Oberdorfer unterscheidet innerhalb des P. aviculare agg. für Deutschland folgenden Kleinarten:
- P. calcatum
- P. microspermum
- P. aequale
- P. monspeliense
- P. heterophyllum
- P. heterophyllum subsp. virgatum
- P. rurivagum
Fischer unterscheidet für Österreich folgende Unterarten:
- P. a. subsp. depressum (= P. arenastrum)
- P. a. subsp. rurivagum
- P. a. subsp. neglectum
- P. a. subsp. aviculare
Literatur
- Manfred A. Fischer (Red.): Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 7. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen. 13. Auflage. Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2
Weblinks
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