- Ecksatz
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Ecksätze sind die ersten und letzten Sätze von mehrsätzigen Kompositionen, die in Allegro bis Presto gehalten sind, oft auch mit den Fußnoten der Komponisten versehen, zum Beispiel „ma non troppo“ (aber nicht zu sehr), „assai“ (sehr), „ma non tanto“ (nicht ganz so lebhaft), sowie Zusätzen wie „con brio“ (mit Feuer) oder „furioso“ (furios).
Entstehung und Entwicklung
Erstmals besonders auffällig verwendet dies Antonio Vivaldi in seinen Vier Jahreszeiten.
Ecksätze sind also auch eine Erscheinung der Barock-Musik und tragen als angewandtes Stilmittel zur wesentlichen Formung der Sonatenhauptsatzform bei. In Ecksätzen sind sowohl der erste und der letzte Satz, also vergleichbar mit Exposition und Reprise sowie Coda in der Sonatenhauptsatzform, eng miteinander verwandt. Zeitgenössische Komponisten wie Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach und Henry Purcell suchten nach einer neuen Art der Verbindung zwischen zwei Sätzen, die über die bereits häufig gebrauchten musikalischen Parameter der Melodik und Harmonik hinausgingen und entwickelten die Ecksätze. Somit vollendeten die barocken Komponisten ihre bis dahin zur dreisätzigen Konzertform ausgereiften Orchesterwerke, indem sie durch die teilweise mitreißenden Ecksätze ihren Konzerten einen runden Charakter gaben.
Beispiele
- Antonio Vivaldi: Die vier Jahreszeiten "Le quattro staggioni" op.8 Nr.1 "La Primavera"
- Johann Sebastian Bach: 6. Brandenburgisches Konzert (BWV 1051)
Kategorie:- Teil einer musikalischen Form
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