- Ecole Polytechnique Federale de Lausanne
-
École polytechnique fédérale de Lausanne Gründung 1853 Trägerschaft staatlich Ort Lausanne, Schweiz Leitung Patrick Aebischer, Präsident Studenten ca. 6.500 Mitarbeiter ca. 4.000 Website www.epfl.ch Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (kurz EPFL) ist eine der renommiertesten europäischen Hochschulen. Im Shanghai-Ranking 2008[1] (Academic Ranking of World Universities (ARWU) in the field “Engineering/Technology and Computer Sciences”) belegt sie weltweit den 18. Platz (den zweiten innerhalb Europas). Das deutschsprachige Gegenstück ist die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, kurz ETH Zürich. Die EPFL ist eingebunden in den ETH-Bereich, der neben der technischen Hochschule in Lausanne diejenige in Zürich sowie vier Forschungsanstalten (PSI, WSL, Empa und Eawag) umfasst.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde die Privatschule 1853 nach dem Prinzip der Pariser „École centrale“ unter dem Namen „École spéciale de Lausanne“ von Louis Rivier[2], Jean Gay, Pierre-Joseph et Jules Marguet[3]. 1869 wurde sie die technische Abteilung der öffentlichen „Académie de Lausanne“. Als letztere reorganisiert wurde und 1890 den Universitätsstatus erhielt, änderte sich der Name der technischen Fakultät in „École d’ingénieurs de l’Université de Lausanne“. 1946 wurde sie auf den Namen „École polytechnique de l’Université de Lausanne“ (EPUL) umgetauft.
Im Jahre 1969 erfolgte die Trennung der EPUL von der Universität Lausanne. Die EPUL wurde eine eidgenössische Institution unter dem heutigen Namen und hat sich mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) zusammengeschlossen. Diese beiden eidgenössischen Hochschulen werden direkt vom Bund kontrolliert, im Gegensatz zu allen anderen Schweizer Universitäten, welche den Kantonen unterstellt sind.
Die Schule
Die EPFL zählt etwa 10’000 Personen auf ihrem Campus, darunter Professoren, wissenschaftliche und technische Mitarbeiter sowie Unternehmer im Wissenschaftspark[4]. der EPFL; die Studentenzahl beträgt etwa 6'500. Es sind mehr als 100 Nationalitäten vertreten; mehr als 50 % des Lehrkörpers ist ausländischer Herkunft.
Die Schule ist in sieben Fakultäten aufgeteilt:
- ENAC: Architektur, Bau- und Umweltwissenschaften
- I&C: Informatik und Kommunikationssysteme
- SB: Mathematik, Physik und Chemie
- SV: Life Sciences / Biowissenschaften
- STI: Maschinenbau, Elektro- und Mikrotechnik, Materialwissenschaften
- CDH: Sozialwissenschaft
- CDM: Managementwissenschaften
Die EPFL bietet eine Fülle von Vereinsaktivitäten und Sportangeboten an. Dank der mehr als 70 Vereinigungen aller Art können die Studenten neben den fachlichen auch soziale Kompetenzen erwerben.
Studienbedingungen
- Die Zulassung an die EPFL erfolgt mit einer Schweizerischen Maturität oder einem gleichwertigen Schulabschluss ohne weitere Bedingungen.
- Für Inhaber eines französischen baccalauréat mit einer Abschlussnote, die deutlich über dem Durchschnitt liegt, erfolgt die Zulassung ebenfalls ohne weitere Bedingungen.
- Studenten ohne Prädikatsexamen oder ohne gleichwertigen Abschluss können den Förderkurs Mathematik an der EPFL oder einer Privatschule besuchen.
Standort
Ab 1943 lag die Schule im ehemaligen Hotel Savoy an der Avenue de Cour Nr. 29-33 in Lausanne. 1971 begannen die Bauarbeiten für die neuen Gebäude am Standort Dorigny in Ecublens, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität Lausanne. Die Einweihung der ersten Gebäude der EPFL in Dorigny fand 1978 statt.
Seither entwickelt sich der Standort kontinuierlich weiter; zahlreiche Neubauten sind auf dem Campus hinzugekommen. Das bis dato letzte Projekt ist das Learning Center[5]. ein Bau des japanischen Architekturbüros SANAA[6].
Rankings
Im Shanghai-Ranking 2008 (Academic Ranking of World Universities (ARWU) in the field “Engineering/Technology and Computer Sciences”) belegt die EPFL weltweit den 18. Platz. Im Ranking der Top 100 Global Universities platziert sie sich weltweit an Stelle 26.
In der Rangliste von The Times Higher Education Supplement 2006 liegt die EPFL weltweit auf dem 64. Platz (Platz 34 in 2005), innerhalb Europas auf dem 16. Rang und innerhalb der technischen Universitäten Europas auf dem 10. Rang.[7]
In der akademischen Shanghai-Rangliste 2007 belegt die EPFL den dritten Platz der europäischen technischen Universitäten.
Wissenschaftliche Partner
- Solar Impulse: Solarflugzeug von Bertrand Piccard
- Alinghi: Die EPFL ist der offizielle wisschenschaftliche Berater des Teams Alinghi, Doppelsieger des America’s Cup 2003 und 2007.
- Nestlé: Nestlé hat mit der ETH Lausanne ein fünfjähriges Abkommen zur «Erforschung der Beziehung zwischen Ernährung und Gehirn» abgeschlossen. Jährlich bekommt die Hochschule fünf Millionen Franken, der Lebensmittelkonzern sponsert zwei Lehrstühle.
- Logitech: Logitech und die EPFL haben die Lancierung des Innovations-Inkubators angekündigt. Ziel dieses gemeinsamen Projektes ist es, die Innovationskraft zu fördern und jährlich eine gewisse Anzahl technisch innovativer Studenten- und Forschungsprojekten finanziell, bildungsmässig und funktionell zu unterstützen.
- Hydroptère: Der Hydroptère ist eine experimentelle Segelyacht, die im Trimaran-Design mit Tragflügeln ausgestattet ist und auf dem Archimedes-Prinzip beruht.
- Breitling Orbiter 3: Non-Stop Ballonfahrt rund um die Erde im Jahr 1999, gesteuert von Bertrand Piccard und Brian Jones.
- IBM: Seit Sommer 2005 ist die EPFL im Besitz eines von IBM entworfenen Supercomputers BlueGene. Dieser schweizweit leistungsstärkste Rechner liegt mit einer theoretischen Schnelligkeit von 22,8 Teraflops weltweit auf dem 22. Platz (Stand November 2006)[8]
- Nokia: Die EPFL und die ETHZ sind mit Nokia eine Forschungs- und Technologiepartnerschaft eingegangen. An der EPFL wurde zu diesem Zweck das Nokia Research Center[9] eröffnet.
- Die Schweizerische Post: Die Schweizerische Post verstärkt die Zusammenarbeit mit der EPFL. Mit der Eröffnung ihres Inkubators (PostLab) auf dem EPFL-Campus zeigt sie deutlich ihre Ambition, einen Platz unter den Innovationspionieren der Schweiz einzunehmen.
- Merck Serono: Forschungspartnerschaft mit der EPFL in Neurowissenschaften, Onkologie und Wirkstoffverabreichung.
- Patrouille des Glaciers: Poly-PDG, der akademische Partner mit dem extremsten Hochgebirgsrennen Patrouille des Glaciers.
Berühmte Persönlichkeiten
- Claude Nicollier, Astronaut, Professor EPFL
- Marc Bürki und Paolo Buzzi, Gründer von Swissquote
- Nelly Wenger, Ex-Direktorin von Nestlé Schweiz
- Daniel Borel, Industrieller, Gründer von Logitech
- Yves Paternot, Physik, ehemaliger CEO von Adecco
- Jean-Daniel Nicoud, Forscher, Erfinder des PC Smaky, Mitentwickler der halbkugelförmigen Maus mit drei Tasten
- Franck Riboud, Industrieller, CEO des französischen Lebensmittelkonzerns Danone
- Georges de Mestral, Erfinder des Velcro-Klettverschlusses
- André Kudelski, Industrieller, Erfinder von Verschlüsselungs-Software für Canal+
- Martin Velasco, Unternehmer, Business Angel of the Year 2004
- Michael Grätzel, Chemie-Professor EPFL, Erfinder der Grätzel-Zelle, weltweite Referenz in der Solarszene
- Vincent Mangeat, renommierter Architekt
- Sarclo, Autor, Komponist und Interpret
- Thomas Henzinger, Informatiker, Professor EPFL
- Martin Vetterli, (Elektro-Ingenieur) Professor und Vize-Präsident EPFL
- Aart de Geus, Gründer von Synopsys
- Bertrand Cardis, Gründer der Décision SA, Erbauer der Alinghi
- André Borschberg, Pilot und CEO von Solar Impulse
- Dominique Perret, Freerider des Jahrhunderts
- Metin Arditi, Autor, Mäzen und Geschäftsmann
- Khelil Lajimi, seit 2007 tunesischer Tourismusminister
Nobelpreisträger stehen bislang keine mit der EPFL in direkter Verbindung.
Vereinigungen
Studierendenverband agepoly
Agepoly[10] ist der Verband der Studierenden der EPFL in Lausanne. Die Studentenschaft wurde im Jahre 1951 unter dem Namen AGEPUL (Association Générale des Etudiants de l'Ecole Polytechnique Universitaire de Lausanne) gegründet. Seit 1964 trägt sie ihren aktuellen Namen. agepoly besteht aus dem Vorstand, dem 4 bis 8 Studenten angehören, sowie aus drei Polen, welches auch die Hauptaufgaben sind: Der Service für die Studenten, der Betrieb des Campus und die Studentenvertretung. agepoly bestimmt Studenten in etwa zwanzig Kommissionen der Schule, darunter Coaching, Xchange, Challenge, PolyBeach oder auch Grand Prix Retro, und ist Gründungsmitglied des Verbands der schweizerischen Hochschulstudierendenschaften (VSH)[11].
Alumniorganisation A3-EPFL
Die A3-EPFL[12] (früher AEPFL für Association Amicale des Anciens Élèves de l’École Polytechnique Fédérale de Lausanne) ist der Verband der EPFL-Absolventen (Absolventen, Master, Promovierte, Nachdiplomstudien). Ihre Ziele sind die Förderung der Zusammengehörigkeit ehemaliger Absolventen, ihre Vertretung bei der EPFL und das Pflegen der Beziehungen zur Schule.
Angebote:
- Ein Abonnement für die Zeitung A3 und für das Magazin Reflex, mit veröffentlicht durch die EPFL
- 10 Mal jährlich Zustellung des elektronischen Newsletters
- Bewertung der online-Business-Plattformen LinkedIn[13] und Viadeo[14], in Zusammenarbeit mit dem „Centre de Carrière“[15] der EPFL
- Die Patenschaft der Hochschulabgänger durch einen Alumni
- Eine lebenslange E-Mailadresse
- Der Unterhalt der einzigen Datenbank, die alle Absolventen enthält
- Darlehen für ein Nachdiplomstudium
- Organisation der Tagung „Zurück auf dem Campus“ und zahlreiche weitere Besuche und Konferenzen
- Die Veröffentlichung eines Verzeichnisses, das die Koordinaten von mehr als 7000 EPFL-Absolventen in über 100 Ländern enthält
- Stellenvermittlung
- Unterstützung und Entwicklung der Regional- und Auslandsektionen
Die Regionalsektionen (Genf, Waadtland-Wallis, Ostschweiz und Bern-Neuenburg-Freiburg-Jura) organisieren zahlreiche Veranstaltungen (technische oder kulturelle Besuche, Konferenzen, Business-lunch, Apéros, gemütliche Treffs usw.). Diese Zusammenkünfte erlaubt es den Teilnehmern, ihr privates und berufliches Netzwerk zu vergrössern.
Forum EPFL
Das Forum EPFL ist die Studentenvereinigung der EPFL, die für die Organisation des „Forum EPFL“[16] zuständig ist. Die Gruppe besteht 2009 aus 18 Personen. Das im Jahr 1982 gegründete Forum ist seit jeher eine bevorzugte Austausch- und Begegnungsplattform für die universitären und beruflichen Gemeinschaften. Ihre Aufgabe ist es, die Rekrutierung und berufliche Eingliederung der Studienabgänger zu unterstützen. Heute zählt das Forum EPFL zum wichtigsten Rekrutierungsanlass der Schweiz und zu einem der grössten in Europa.
Vereinigung für nachhaltige Entwicklung UniPoly
UniPoly[17] ist die Studentenvereinigung der EPFL und der Universität Lausanne für nachhaltige Entwicklung. Mit mehr als 50 Studenten machen sie sich für die Sensibilisierung der nachhaltigen Entwicklung in der ganzen Westschweiz stark.
Seit 2005 verteilt UniPoly den Gratisprospekt Astuces Durables zu 11 Themen (Wasser, Transport, Ernährung, Abfall, fairer Handel, Medikamente und Kosmetika, elektrische Geräte, Putzmittel, elektrische Haushaltsgeräte, Heizung und Elektrizität, Einkauf) und schlägt einfache alltagstaugliche Massnahmen zum nachhaltigen Konsum vor.
UniPoly ist Teil der „World Student Community for Sustainable Development“[18], einem internationalen Netzwerk von Studentenvereinigungen für nachhaltige Entwicklung, bestehend aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, dem Massachusetts Institute of Technology und der Universitäten von Tokio, Regina, Chalmers, St. Petersburg und Yaoundé.
Fotos
Die Biowall
Siehe auch
- Bologna-Prozess, europäischer Raum für Hochschulbildung
- Top Industrial Managers for Europe
- Balélec
Weblinks
- Offizielle Website der EPFL (englisch / französisch)
Einzelnachweise
- ↑ Site des Shanghai-Ranking: http://ed.sjtu.edu.cn/ranking.htm
- ↑ Absolvent der Ecole centrale de Paris im Jahr 1843
- ↑ Absolvent der Ecole centrale de Paris im Jahr 1843
- ↑ Site des Wissenschaftsparks: http://psewww.epfl.ch/PSE/index.php
- ↑ Site des Learning Center: http://learningcenter.epfl.ch/
- ↑ Webseite über das Architekturbüro SANAA bei archINFORM
- ↑ Site von The Times Higher Education Supplement: http://www.timeshighereducation.co.uk/
- ↑ TOP500 Liste - November 2006 (1-100) / TOP500 Supercomputing Sites
- ↑ Site des Nokia Research Center: http://research.nokia.com/
- ↑ Site von agepoly: http://agepoly.epfl.ch/agepoly2/index.php
- ↑ Site des VSH: http://www.aes-vsh.ch/
- ↑ Site von A3-EPFL: http://a3.epfl.ch/
- ↑ Site von LinkedIn: http://www.linkedin.com/
- ↑ Site von Viadeo: http://www.viadeo.com/de/connexion/
- ↑ Site des Centre de Carrière: http://carriere.epfl.ch/page64317-fr.html
- ↑ Site des Forum EPFL: http://forum.epfl.ch/
- ↑ Site von UniPoly: http://unipoly.epfl.ch/
- ↑ Site der wscsd: http://www.wscsd.org/
Universitäre Hochschulen in der SchweizUniversität Basel | Universität Bern | Universität Freiburg | Universität Genf | Universität der italienischen Schweiz | Universität Lausanne | Universität Luzern | Universität Neuenburg | Universität St. Gallen | Universität Zürich
École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) | Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ)
46.5202777777786.5655555555556Koordinaten: 46° 31′ 13″ N, 6° 33′ 56″ O; CH1903: (533004 / 152482)
Wikimedia Foundation.