Edelhirsche

Edelhirsche
Echte Hirsche
Rothirsch (Cervus elaphus)

Rothirsch (Cervus elaphus)

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Familie: Hirsche (Cervidae)
Unterfamilie: Echte Hirsche
Wissenschaftlicher Name
Cervinae
Goldfuss, 1820

Die Echten Hirsche (Cervinae) sind eine Unterfamilie der Hirsche (Cervidae). Die rund 15 Arten dieser Gruppe leben größtenteils in Eurasien, am bekanntesten davon ist der Rothirsch.

Sie sind charakterisiert durch eine „plesiometacarpale“ Zehenstellung (das heißt dass nur die proximalen (am Fuß anliegenden) Teile der verkleinerten 2. und 5. Zehen vorhanden sind). Dieses Merkmal teilen sie mit den Muntjakhirschen, die ihre nächsten Verwandten darstellen, von denen sie sich aber durch das größere, verzweigtere Geweih deutlich unterscheiden.

Folgende Arten werden unterschieden:

Die Gattung Cervus, Przewalskium, Rucervus und Rusa wurden bis vor kurzem in einer gemeinsamen Gattung, den Edelhirschen (Cervus) zusammengefasst. Aufgrund von Untersuchungen der Verwandtschaft zwischen den Edelhirschen und Vertretern anderer Hirschgattungen, die vor allem von Emerson und Tate in ihrem Werk A genetic analysis of evolutionary relationships among deer vorgestellt wurden, wurde die Gattung als paraphyletisch erkannt. Demnach sind der Sambar und der Mähnenhirsch dichter mit dem Damhirsch und den Axishirschen als mit anderen Edelhirschen verwandt. Der Rothirsch und der Sikahirsch sollten wiederum eine gemeinsame Klade mit dem Davidshirsch bilden.

Dem Rechnung tragend, werden sie in modernen Systematiken in vier Gattungen aufgeteilt (Die hier verwendete Systematik folgt Wilson & Reeder, 2005). Manchmal werden auch die Muntjakhirsche in diese Unterfamilie eingegliedert.

Genetische Untersuchungen haben auch dazu geführt, dass Unterarten des Rothirsches jetzt Artstatus erhalten. Rothirsche, Wapiti und die Hangule ordnete man alle als Cervus elaphus ein und unterstellte eine kontinuierlichen Verbreitung von Eurasien bis nach Nordamerika. Als Beleg für diese These galt, dass diese Hirsche untereinander fruchtbaren Nachwuchs zeugen konnten. DNA-Untersuchungen an hunderten von Tieren haben zu einer anderen Arteinteillung geführt: Rothirsche (Cervus elaphus) mit einer Verbreitung in Europa, Nordafrika und Kleinasien sowie Wapitis (Cervus canadensis), denen auch die Sibirischen Marale zugerechnet werden mit einer Verbreitung im östlichen Nordasien und Nordamerika. Ob auch die Hangule, die im Himalaya und dem tibetischen Hochplateau beheimatet sind, eine eigene Art darstellen, ist umstritten. [1].

Quellen

Einzelnachweise

  1. Christian J. Ludt: Mitochondrial DNA phylogeography of red deer (Cervus elaphus). In: Molecular Phylogenetics and Evolution 31 (2004) 1064–1083. Elsevier. Abgerufen am 2006-10-06.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

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