Edelreizker

Edelreizker
Edelreizker
Edelreizker (Lactarius deliciosus)

Edelreizker (Lactarius deliciosus)

Systematik
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Sprödblättler (Russulales)
Familie: Täublingsartige (Russulaceae)
Gattung: Milchlinge (Lactarius)
Untergattung: Reizker (Dapetes)
Art: Edelreizker
Wissenschaftlicher Name
Lactarius deliciosus
(L.) Gray

Der Edelreizker (Lactarius deliciosus) oder Echte Reizker ist ein Pilz aus der Gattung der Milchlinge (Lactarius). Der lateinische Name deliciosus bedeutet "köstlich". Der deutsche Name Reizker ist ein Wort slawischen Ursprungs und lässt sich als "Rotmilchling" übersetzen. Charakteristisches Merkmal des Edelreizkers ist wie bei allen Reizkern die wässerige Milch, die an Verletzungsstellen austritt und im Unterschied zu den anderen Milchlingen und Reizkern lebhaft orangerot (und niemals weiß!) gefärbt ist.

Als Speisepilz entfaltet der Edelreizker seinen angenehmen, etwas süßlichen Geschmack durch kräftiges Anbraten. Sein Wert als Speisepilz leidet aber unter Madenbefall, der bei diesem Pilz recht häufig auftritt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

  • Die Hüte werden bis 20 cm breit und wellig, es ist also eine sehr große Art. Die Huthaut ist mehr oder weniger fleckig und weist oft konzentrische Ringzonen auf.
  • Die Lamellen sind meist herablaufend und lebhaft orange gefärbt.
  • Der Stiel ist im Alter hohl, wie der Hut gefärbt und weist charakteristische, sehr flache Gruben auf.
  • Das Fleisch ist zunächst orange und kann im Alter auch grünliche Töne ausbilden.
  • Die Milch ist orangerot gefärbt und vergrünt nach einigen Stunden.
  • Vorkommen: Der Edelreizker ist ein Mykorrhiza-Pilz der Kiefer. Er bevorzugt neutrale bis kalkhaltige Böden.

Verwechslung

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Unter der Bezeichnung “Echte Reizker” oder “Blutreizker” meint man im Volksmund manchmal noch ähnliche Arten, die allesamt essbar oder zumindest ungiftig sind. Ein gemeinsames und sicheres Merkmal ist ihre rötliche Milch, die sie von anderen ungenießbaren oder giftigen Milchlingen unterscheidet.

  • Als sehr gute Speisepilze gelten der Spangrüne Kiefernreizker (L. semisanguifluus), sowie der Weinrote Kiefernreizker (L. sanguifluus). Ersterer unterscheidet sich vom Edelreizker durch den nicht grubigen Stiel und die bei älteren Exemplaren dunkelgrün verfärbenden Hüte. Letzterer bildet an Schnittstellen eine sich rasch weinrot verfärbende Milch.
  • Der am häufigsten vorkommende Fichtenreizker (L. deterrimus) ist geschmacklich eher minderwertiger als die oben genannten Reizker. Diese Art bekommt an Berührungsstellen schon bald grüne Flecken. Er kommt nur unter Fichten vor.
  • Eine weitere Art, die nur unter Tannen wächst, ist der Lachsreizker (L. salmonicolor). Da sein Geschmack schon eine ziemlich bittere Komponente aufweist, gilt er den meisten Küchenmykologen als ungenießbar.

Sämtliche Reizkerarten sind weniger zum Kochen geeignet sondern besser zum Braten. Übrigens kann sich nach dem Genuss von Reizkern der Urin rot färben, was jedoch völlig harmlos ist.

Literatur

  • Marcel Bon: Pareys Buch der Pilze, Verlag Paul Parey, Hamburg, Berlin, 1988. ISBN 3490198182 (weitgehend vergriff.; den Verlag gibt es nicht mehr)

Weblinks

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