Agent Smith

Agent Smith
Filmdaten
Deutscher Titel: Matrix
Originaltitel: The Matrix
Produktionsland: USA, Australien
Erscheinungsjahr: 1999
Länge: 131 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Andy Wachowski
Larry Wachowski
Drehbuch: Andy Wachowski
Larry Wachowski
Produktion: Joel Silver
Musik: Don Davis
Kamera: Bill Pope
Schnitt: Zach Staenberg
Besetzung

Matrix ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film der Wachowski-Brüder aus dem Jahr 1999. In den Hauptrollen spielen Keanu Reeves, Laurence Fishburne und Carrie-Anne Moss.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Thomas A. Anderson ist Programmierer bei einer weltweit erfolgreichen Softwarefirma und geht unauffällig dem Alltag nach. In seinem Privatleben jedoch ist er ein professioneller Hacker, der unter dem Pseudonym Neo verschiedene Aufträge gegen Bezahlung ausführt. Doch seit Jahren beschäftigt ihn das Gefühl, dass mit seinem Leben irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Im Internet sucht er schon lange nach dem Anführer einer geheimnisvollen Untergrundbewegung mit dem Decknamen Morpheus. Von ihm erhofft er sich die Erlösung von der ihn quälenden Ungewissheit. Ohne sein Wissen wird er aber bereits vom Geheimdienst beobachtet. Als Neo Morpheus endlich treffen kann, erfährt er, dass er die zentrale Frage bereits kenne („Was ist die Matrix?“). Morpheus, den Neo durch die Hackerin Trinity kontaktieren konnte, eröffnet ihm auch den eigentlichen Grund seiner Suche.

„Ich will dir sagen, wieso du hier bist. Du bist hier, weil du etwas weißt. Etwas, das du nicht erklären kannst. Aber du fühlst es. Du fühlst es schon dein ganzes Leben lang, dass mit der Welt etwas nicht stimmt. Du weißt nicht was, aber es ist da. Wie ein Splitter in deinem Kopf, der dich verrückt macht. Dieses Gefühl hat dich zu mir geführt.“

Morpheus

Morpheus sagt zu Neo, dass es schwierig sei, zu erklären, was die Matrix ist und dass jeder sie selbst erleben müsse. Er stellt ihn vor die Wahl: Entweder entscheide er sich für die Wahrheit oder dafür, sein Leben als Thomas A. Anderson fortzusetzen. Neo wählt Ersteres und wird aus der Matrix befreit. Als er in der realen Welt erwacht, stellt er fest, dass bis auf wenige Überlebende und Befreite alle anderen Menschen an ein hochkomplexes Computerprogramm angeschlossen sind, das als Matrix bezeichnet wird und deren Geist kontrolliert. Während sie in der virtuellen Welt gefangen sind und dort nichtsahnend ihr Leben verbringen, werden sie von den Maschinen in der realen Welt als Energiequelle benutzt. Die Agenten, die Neo verfolgten, entpuppen sich als Schutzprogramme der Matrix, die eine Flucht aus der Matrix verhindern sollen.

Laut Morpheus geriet Anfang des 21. Jahrhunderts die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz außer Kontrolle. Da die Maschinen mit Solarenergie betrieben wurden, verdunkelten die Menschen den Himmel, in der Hoffnung, die intelligenten Maschinen würden ohne Sonnenlicht nicht fortbestehen können. Doch die Maschinen passten sich der veränderten Situation an und unterwarfen die Menschheit. Seitdem werden die Menschen von den Maschinen gezüchtet, um ihnen als Energiequelle zu dienen.

Die befreiten Menschen können in die Matrix zurückkehren, um andere Menschen aus der Sklaverei der Maschinen zu befreien. Dabei ist ihr Körper in der Realität schutzlos. Allerdings werden, so Morpheus, nur Menschen bis zu einem bestimmten Alter befreit. Bei allen anderen ist es zu gefährlich, denn ihnen fällt es schwer los zu lassen. Morpheus glaubt, es stehe die Rückkehr des Auserwählten bevor. Dieser hatte die Matrix durchschaut, die ersten Menschen befreit und den Widerstand begründet. Laut Prophezeiung des Orakels ist Morpheus derjenige, der den Auserwählten finden wird. Morpheus glaubt, dass Neo dieser Auserwählte ist, weshalb er mit ihm Verbindung aufgenommen hat. Er bildet Neo in diversen Kampfkünsten aus und verdeutlicht ihm, dass Denken sinnlos ist („Nicht denken, wissen.“ -Morpheus-) und Handeln allein zum Erfolg führt („Hör' auf es zu versuchen, mach' es.“ -Morpheus-). Als Neo dem Orakel vorgestellt wird, offenbart ihm dieses den zentralen Satz seiner Existenz ("Erkenne dich selbst"). Durch seine Taten in der Matrix erweist sich Neo auch für die noch zweifelnden Mitglieder von Morpheus' Crew als der Auserwählte.

Als Morpheus von Agent Smith gefangengenommen wird, steht Neo erneut vor einer schweren Entscheidung. Lässt er Morpheus in der Matrix zurück, würde das bedeuten, dass die Agenten an die Zugangscodes des Hauptrechners von Zion gelangen. Mit Hilfe dieser Daten könnten sie die einzige Menschenstadt Zion ausfindig machen und die letzten freien Menschen versklaven. Eine Trennung der Verbindung von Morpheus könnte dies zwar verhindern, hätte aber seinen Tod zur Folge. Doch Neo riskiert sein eigenes Leben, um das von Morpheus zu retten. Er selbst glaubt, nicht von besonderer Bedeutung zu sein („Ich bin nicht der Auserwählte.“ -Neo-), hat jedoch die Wichtigkeit Morpheus', seines Glaubens und seiner Hoffnung, für die Befreiung der Menschheit erkannt und wählt sich mit Trinity in die Matrix ein. Es kommt zu einem gefährlichen Feuergefecht mit dem Militär und den Agenten selbst. Schließlich kann Morpheus befreit werden.

Als Neo, Morpheus und Trinity die Matrix verlassen wollen, werden sie von Agent Smith aufgespürt. Morpheus und Trinity können gerade noch entkommen. Neo aber, obwohl ihm zuvor gesagt wurde, dass alle, die bislang gegen einen Agenten kämpften, tot sind, stellt sich Agent Smith. Dies lässt in ihm Vertrauen in seine Fähigkeiten erwachen („Es wirkt - er glaubt an sich.“ -Morpheus-). Dennoch wird Neo nach einer Verfolgungsjagd von Agent Smith gestellt und erschossen. In dem Glauben, dass dies wegen einer ihr vom Orakel offenbarten Prophezeiung unmöglich sei, versucht Trinity in der realen Welt zu Neo zu sprechen und gibt ihm dann einen Kuss, der den Inhalt jener Prophezeiung bestätigt. Neo kommt dadurch wieder zu Kräften und steht in der Matrix wieder auf. Nun hat er absolutes Selbstvertrauen und kann seine Fähigkeiten innerhalb der Matrix kontrollieren. So ist er in der Lage, Agent Smith zu besiegen und die Weichen für einen Neuanfang der Menschheit zu stellen. Am Ende fliegt Neo nach einem Gespräch an einer Telefonzelle im Superman-Stil gen Himmel.

Hintergrund

Als Produzenten waren Warner Bros. und Village Roadshow beteiligt. Es wurden aufwendige visuelle Effekte verwendet, beispielsweise der Bullet-Time-Effekt, der durch diesen Film starke Popularität erlangte. Auffallend ist aber auch der über den Horizont normaler Actionfilme hinausgehende philosophische Inhalt (wie Platons Höhlengleichnis, Gnostizismus, Zen-Buddhismus, die Analogie des Plots zum Neuen Testament der Bibel und dem Alten Testament, dem jüdischen Tanach).

Nach dem Erfolg von The Matrix kamen 2003 die Nachfolger Matrix Reloaded und als dritter Teil Matrix Revolutions in die Kinos. Hinzu kamen noch neun Anime-Kurzfilme namens Animatrix, die im Internet und vor anderen Kinofilmen gezeigt und schließlich alle auf einer DVD veröffentlicht wurden. Etwa gleichzeitig mit dem zweiten Teil wurde außerdem das Computerspiel Enter the Matrix für PC, Playstation 2, XBox und GameCube veröffentlicht. Am 7. Dezember 2004 wurde schließlich noch „The Ultimate Matrix Collection” veröffentlicht. Sie enthält alle drei Filme, die Animatrix-DVD sowie zusätzlich sechs DVDs mit Hintergrund-Informationen. Das Set, bestehend aus zehn DVDs, ist in der Standard Edition und in der Special Edition (Plastikbox inklusive einer Neo-Statue) erhältlich.

Im 1. Quartal 2005 wurde das Online-Computer-Spiel The Matrix Online veröffentlicht, dessen vom Spieler beeinflussbare Handlung dort ansetzt, wo Matrix Revolutions aufhört.

Der Film ist stark von den Ideen des japanischen Animefilms Ghost in the Shell inspiriert, der einer der Hauptgründe für die Wachowski-Brüder war, The Matrix zu schaffen.[1]

Die Frau im roten Kleid ist Fiona Johnson.

Parodien

Der Film Matrix hat zu Filmen geführt, die wesentliche Elemente des Films übernehmen, um ihre eigene Geschichte zu erzählen. Dazu gehören neben vielen anderen auch die mehrfach ausgezeichnete Flash-Animation The Meatrix.

Auch einzelne Szenen und stilistische Elemente wurden parodiert, z. B. in manchen Folgen der Simpsons oder Futurama.

Die Szene auf dem Dach des Hochhauses, in der einer der Agenten auf Neo schießt und dieser sich nach hinten bis zum Boden beugt, während über ihm die Kugeln in Zeitlupe hinwegziehen (siehe auch Bullet Time), wird häufig in Filmen oder durch Bilder parodiert, zum Beispiel in den Filmen Scary Movie, Shrek oder Der Wixxer.

Es existiert eine Parodie (produziert für die MTV-Movie-Awards), welche sich auf der Bonus-DVD des zweiten Teils befindet.

Soundtrack

1. Marilyn Manson – Rock Is Dead 8. Rob Zombie – Dragula [Hot Rod Herman Remix]
2. Propellerheads – Spybreak 9. Deftones – My Own Summer (Shove It)
3. Ministry – Bad Blood 10. Hive – Ultrasonic Sound
4. Rob D. – Clubbed To Death [Kurayamino Mix] 11. Monster Magnet – Look To Your Orb For The Warning
5. Meat Beat Manifesto – Prime Audio Soup 12. Rammstein – Du hast
6. Lunatic Calm – Leave You Far Behind 13. Rage Against the Machine – Wake Up
7. The Prodigy – Mindfields

Auszeichnungen

Der Film war sehr erfolgreich bei Filmpreisen, besonders in den technischen Kategorien. Matrix gewann 2000 vier Oscars in den Kategorien Bester Schnitt, Bester Tonschnitt, Bester Ton und Beste visuelle Effekte. Dabei konnte sich der Film unter anderem gegen Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung, Fight Club und American Beauty durchsetzen.

Bei den MTV Movie Awards 2000 wurde der Film als Bester Film, für den Besten Kampf sowie Keanu Reeves als Bester Darsteller geehrt. Bei den britischen Empire Awards gewann Matrix in der Kategorie Bester Film und Carrie-Anne Moss für das Beste Debüt. Bei fünf Nominierungen erhielt der Film bei den BAFTA-Awards 2000 Auszeichnungen in den Kategorien Bester Ton und Beste visuelle Effekte.

Sonstiges

  • Die grünen Zeichenkaskaden des Matrix-Codes bestehen neben arabischen Ziffern auch aus japanischen Schriftzeichen (Katakana, Hiragana und Kanji). Diese werden außerhalb Japans aufgrund ihres futuristischen Aussehens gern im Science-Fiction-Genre verwendet.

Kritik

Der erste Teil wurde von der Kritik günstig aufgenommen und entwickelte sich in den Kinosälen zum Dauerbrenner. Zur Legende aber wurde er erst in den Folgejahren durch die Mitwirkung all jener Interpreten, die ihre kruden Zukunfts-, Gesellschafts-, Wissenschafts- oder auch nur Science-fiction-Modelle hier einem Test unterworfen sahen - und alle fanden sich bestätigt

Frankfurter Allgemeine Zeitung [2]

Aufwendig gestalteter Science-Fiction-Film, der das aktuelle Misstrauen gegenüber der sichtbaren Welt und insbesondere den neuen Computertechniken artikuliert, wobei er sich zahlreicher mythologischer und religiöser Anspielungen bedient. Das fast ohne Farben und in kahlen Räumen inszenierte Endzeitdrama setzt zugleich auf perfekte Kampfszenen, in denen das traditionelle Kung-Fu-Kino mit den Möglichkeiten der Digitaltechnik effektvoll übersteigert wird.

film-dienst[3]

Literatur

  • Christof Wolf: Zwischen Illusion und Wirklichkeit. Wachowskis Matrix als filmische Auseinandersetzung mit der digitalen Welt; in: Beiträge zur Medienästhetik und Mediengeschichte, Bd. 14; Münster: LIT Verlag, 2002; ISBN 3-8258-6167-8
  • Sebastian Görnitz-Rückert: Anders als es scheint – Matrix als Paradigma gegenwärtiger Jugendreligiösität; in: Martin Laube (Hg.): Himmel – Hölle – Hollywood. Religiöse Valenzen im Film der Gegenwart; Münster: LIT Verlag, 2002; ISBN 3-8258-5567-8; S. 143–172
  • Karen Haber (Hg.): Das Geheimnis der Matrix; München: Heyne, 2003; ISBN 3-453-87048-4 (mit Beiträgen von Stephen Baxter, Bruce Sterling, Alan Dean Foster, David Brin, Ian Watson u. a. Joe Haldeman)
  • Martin A. Hainz: Technik visualisiert – The Matrix. In: Quarber Merkur, Nr 105/106, 2007, S.147-150.
  • Valentin Platzgummer: Die Errettung der Menschheit. Studien zu den Science Fiction-Filmen Gattaca und Matrix; Marburg: Tectum, 2003; ISBN 3-8288-8570-5
  • Georg Seeßlen: Die Matrix entschlüsselt. Das definitive Buch über alle drei Matrix-Filme; Berlin: Bertz, 2003; ISBN 3-86505-151-0
  • Christoph Spehr: Revolution und Transformation in „Matrix“; in: Berliner Debatte Initial, 16 (2005), 1, S. 4-19; ISBN 3-936382-38-7
  • Thomas Weber: Medialität als Grenzerfahrung. Futurische Medien im Kino der 80er und 90er Jahre; Bielefeld: transcript, 2008; ISBN 978-3-89942-823-0

Einzelnachweise

  1. The Animatrix and Anime's Burgeoing Influence
  2. FAZ, Jetzt dürfen die Deutschen: "Matrix Reloaded"
  3. film-dienst, 12/1999

Siehe auch

Weblinks


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