Edgar Wallace-Film

Edgar Wallace-Film

Edgar-Wallace-Filme sind Spielfilme, die auf Werken des britischen Schriftstellers Edgar Wallace (1875–1932) basieren.

Obwohl es im In- und Ausland zahlreiche Verfilmungen von Stoffen dieses Autors gibt, werden heute vor allem die zwischen 1959 und 1972 entstandenen Wallace-Adaptionen der Rialto Film als Edgar-Wallace-Filme bezeichnet. Auch die deutschen Filmproduzenten Artur Brauner und Kurt Ulrich sowie der britische Filmproduzent Harry Alan Towers brachten in den 1960er Jahren echte Edgar-Wallace-Verfilmungen in deutsche Kinos.

Es gab zudem zahlreiche Versuche von Filmproduzenten, an den Erfolg der Wallace-Serie anzuknüpfen und deren Stil zu kopieren. Dies hatte die Entstehung zahlreicher Epigonen und die Bildung eines eigenen, jedoch nie genauer bezeichneten Subgenres zur Folge. Fälschlicherweise werden deshalb gelegentlich auch andere Kriminalfilme der 1960er Jahre als Edgar-Wallace-Filme bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte der deutschen Edgar-Wallace-Filme

1920er und 1930er Jahre

Edgar Wallace in Berlin, 1928

Schon während der Stummfilm-Ära erkannten deutsche Filmproduzenten, dass die Romane von Edgar Wallace leicht zu verfilmen sind. Der erste deutsche Edgar-Wallace-Film Der große Unbekannte entstand bereits 1927 unter der Regie von Manfred Noa. Wallace selbst besuchte das Drehteam des nächsten Films, Friedrich Zelniks Der rote Kreis (1929), in Berlin.

1931 verfilmte Carl Lamac Der Zinker, eines von Wallace' bekanntesten Werken, als Tonfilm. Es folgten die Adaptionen des noch populäreren Romans Der Hexer (1932), ebenfalls von Lamac, und Der Doppelgänger (1934) unter der Regie von E. W. Emo. Danach entstanden zunächst keine Edgar Wallace-Verfilmungen mehr im deutschsprachigen Raum.

1959 bis 1972

Mitte der 1950er-Jahre gab es bei dem erfolgreichen Filmverleih Constantin-Film Pläne, eine deutsche Edgar Wallace-Serie zu starten. Da auf Fiktion basierende, deutsche Kriminalfilme zu dieser Zeit schlecht besucht waren, fand sich zunächst kein Filmproduzent, der das Risiko einer Wallace-Verfilmung eingehen wollte.

1959 produzierte die dänische Rialto Film unter Preben Philipsen den Film „Der Frosch mit der Maske“ im Auftrag der Constantin-Film. Der Film entwickelte sich zu einem großen Überraschungserfolg. Rialto Film erwarb die Exklusivrechte fast aller Wallace-Romane, gründete ein deutsches Tochterunternehmen und steuerte, unbekümmert von den zahlreichen Epigonen anderer Produzenten, dem künstlerischen und kommerziellen Höhepunkt der Reihe entgegen. Die insgesamt 32 Wallace-Verfilmungen der Rialto Film, die ab 1961 unter der Gesamtleitung des Produzenten Horst Wendlandt entstanden, blieben bis in die späten 1960er-Jahre in Kreativität und treffsicherer Inszenierung federführend.

Ab der Produktion „Der Bucklige von Soho“ (1966) entstanden sämtliche Edgar-Wallace-Verfilmungen in Farbe. Man distanzierte sich zunehmend von den originalen Romanvorlagen, um eigene Geschichten nach Motiven verschiedener Wallace-Stoffe zu kreieren. Damit entsprachen die Filme zwar mehr dem Zeitgeist der späten 1960er Jahre. Dramaturgisch, inhaltlich und inszenatorisch sank das Niveau der Filme jedoch.

1969 begann die Rialto einige Filme von italienischen Firmen koproduzieren zu lassen, um sich lediglich noch mit einem Teil an den Produktionskosten zu beteiligen. Das Publikum blieb diesen Werken zunehmend fern und die Serie endete in der Kinosaison 1972 mit dem Film „Das Rätsel des silbernen Halbmonds“ (Musik: Riz Ortolani). Der geplante Film „Das Geheimnis der schwarzen Rose“ wurde nicht realisiert.

Fernsehproduktionen

In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden bereits einige Fernsehspiele nach Edgar Wallace im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Alle späteren Fernsehproduktionen können hingegen als Versuch gesehen werden, den Erfolg der Edgar-Wallace-Serie der 1960er Jahre wiederzubeleben. So produzierte Rialto-Film ab 1995 zwei Staffeln einer Edgar-Wallace-Serie für RTL. Einige der Darsteller aus den alten Edgar-Wallace-Kinofilmen konnten für diese Produktionen gewonnen werden, so unter anderem Eddi Arent, Harald Leipnitz, Gisela Uhlen, Pinkas Braun, Eva Ebner und Friedrich Schoenfelder. Hauptpersonen der ersten Staffel sind Chief-Inspector Nick Higgins (Joachim Kemmer), Inspector Barbara Lane (Julia Bremermann), Scotland-Yard-Chef Sir John (Leslie Phillips) und der pensionierte Inspector Flatter (Eddi Arent). In der zweiten Staffel treten neben Gunter Berger als Chief-Inspector Higgins und Eddi Arent als Sir John Rebecca Immanuel, Petra Kleinert und Mariella Ahrens auf. Die insgesamt acht unterschiedlich langen Filme wurden größtenteils frei nach Edgar Wallace erzählt.

Parodien

1994 produzierte RTL Otto – Die Serie mit dem Komiker Otto Waalkes. Die 13-teilige Reihe bestand größtenteils aus digital bearbeiteten, neu synchronisierten Szenen aus Edgar-Wallace-Filmen. Die Serie wurde eingestellt, nachdem aufgrund der ungeklärten Rechtslage einige Schauspieler beziehungsweise deren Angehörige klagten.

Die 2004 produzierte FilmkomödieDer WiXXer“ entstand laut Tagline nach keinem Roman von Edgar Wallace. Neben den Komikern Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka und Anke Engelke traten auch die Altstars Wolfgang Völz, Grit Böttcher und Eva Ebner in der erfolgreichen Parodie auf. Ursprünglich wollten die Macher auch Joachim Fuchsberger für das Projekt gewinnen, der allerdings empört ablehnte, als er den Titel hörte.

Nachdem Fuchsberger eine DVD des Films erhielt, sagte er für dessen Fortsetzung „Neues vom Wixxer“ zu. Der Film, in dem auch Chris Howland, Ingrid van Bergen und abermals Wolfgang Völz zu sehen waren, stieß zwar auf weniger Resonanz als der Vorgänger. Dennoch ist eine weitere Fortsetzung unter dem Titel „Triple WixXx“ geplant.

Merkmale der deutschen Edgar-Wallace-Filme

Regie

Kein Regisseur hat den Stil der Edgar-Wallace-Filme mehr beeinflusst als Alfred Vohrer. Der erfahrene Synchron-Regisseur inszenierte 14 Filme der Serie, darunter Klassiker wie „Die toten Augen von London“, „Das Gasthaus an der Themse“ und „Der Hexer“. Die leicht übertriebene Schauspielführung und die pointierte Schnitt- und Zoomtechnik sind für praktisch alle Film- und Fernseharbeiten Vohrers typisch.

Nicht weniger Einfluss auf die Serie hatte Harald Reinl, zu dessen fünf Edgar-Wallace-Filmen das erste Werk zur Reihe „Der Frosch mit der Maske“ sowie die Höhepunkte „Die Bande des Schreckens“ und „Der unheimliche Mönch“ zählen. Typische Merkmale der Filme des einstigen Heimat- und Bergfilm-Regisseurs sind stimmungsvolle Außenaufnahmen mit langen Kamerafahrten und -schwenks. Stilmittel, die Reinl vor allem auch in den durch ihn geprägten Karl-May-Filmen angewendet hat.

Die eher routinemäßig arbeitenden Regisseure Franz Josef Gottlieb (drei Filme) und Harald Philipp (ein Film) hatten mit ihren Wallace-Adaptionen eher die Funktion, Vohrers und Reinls Stile zu kopieren. Der Journalist und Stahlnetz-Regisseur Jürgen Roland (zwei Filme) konnte die Serie durch seinen eigenwilligen, fast dokumentarischen Stil mit statischen und kontrastreichen Bildern bereichern. Josef von Báky (ein Film) griff bei der Inszenierung auf seine langjährige Erfahrung als Ufa-Regisseur zurück und schuf einen kommerziell erfolgreichen, von Kritikern jedoch oft als antiquiert bezeichneten Wallace-Film.

Akos von Rathony und Helmuth Ashley (jeweils ein Film) wurden hingegen mit der Inszenierung von Wallace-Filmen beauftragt, um innerhalb der Serie neue Akzente zu setzen und mit dem eigentlichen Stil der Serie bewusst zu brechen. Noch mehr traf dies auf die Arbeiten der britischen Regisseure Lawrence Huntington, Freddie Francis, Robert Lynn, John Moxey, Cyril Frankel und des Spaniers Jess Franco (jeweils ein Film) zu. Deren Wallace-Filme waren eher anderen Subgenres wie Gangster-, Agenten- oder Abenteuerfilmen zuzurechnen. Die Filme der Italiener Riccardo Freda, Massimo Dallamano und Umberto Lenzi zählten zur Gattung des Giallo. Trotz wohlwollender Worte der Filmkritik, stießen die meisten Versuche, das Genre zu verlassen, beim Publikum auf wenig Erfolg.

Darsteller

Die Besetzung mit bewährten Schauspielern in ähnlichen Rollen war typisch für die Edgar-Wallace-Verfilmungen. Zu den meist reifen und besonnenen Ermittlern zählten Joachim Fuchsberger (13 Filme), Heinz Drache (neun Filme), Siegfried Lowitz (vier Filme), Harald Leipnitz (drei Filme) oder Klausjürgen Wussow (zwei Filme). In den weiblichen Hauptrollen waren meist attraktive, junge Schauspielerinnen wie Karin Dor (fünf Filme), Brigitte Grothum (drei Filme) oder Karin Baal (drei Filme) zu sehen. Zwielichtige Charaktere wurden regelmäßig von Fritz Rasp (fünf Filme), Pinkas Braun (fünf Filme), Harry Wüstenhagen (sechs Filme), Christopher Lee (drei Filme) und vor allem Klaus Kinski (16 Filme) gespielt. Komische Rollen übernahmen Eddi Arent (23 Filme), Siegfried Schürenberg (16 Filme) und Hubert von Meyerinck (vier Filme). Zudem traten immer wieder profilierte Film- und Bühnenschauspieler wie Elisabeth Flickenschildt, Gert Fröbe, Dieter Borsche, Lil Dagover oder Rudolf Forster in wichtigen Gastrollen auf.

Filmtitel

Die Filmtitel, die meist den Romantiteln entsprachen, sollten beim Publikum eindeutige Assoziationen mit dem Genre des Edgar-Wallace-Films hervorrufen. So verbarg sich hinter vielen Titeln ein eindeutiger Hinweis auf den Hauptverbrecher des Films („Der grüne Bogenschütze“, „Der Zinker“, „Der Mönch mit der Peitsche“ u. a.). Weniger eindeutige Romantitel oder frei erfunde Titel wurden gelegentlich mit den Begriffen „Rätsel“ oder „Geheimnis“ verknüpft („Das Rätsel der roten Orchidee“, „Das Rätsel des silbernen Dreiecks“, „Das Geheimnis der grünen Stecknadel“ u. a.). Andere wurden mit einem Hinweis auf den bevorzugten Handlungsort der Filme versehen („Der Fälscher von London“, „Der Bucklige von Soho“, „Die Tote aus der Themse“ und andere).

Handlung

Die Handlungselemente der Edgar-Wallace-Filme waren ähnlich angelegt. So drehte sich das Geschehen vordergründig um einen meist fantasievoll maskierten Hauptverbrecher. Im Gegensatz zum Psychothriller war hierbei das Entlarven des bis zum Finale unbekannten Verbrechers entscheidend („Whodunit“). Die Motive der Verbrecherfiguren waren meist Habgier, Rache, Erbschleicherei sowie Mädchen- und Drogenhandel. Im Vergleich mit dem später in Italien entstandenen Subgenre des Giallo spielte bei den Wallace-Filmen die Ermittlungsarbeit der Polizei oder eines privaten Ermittlers eine entscheidende Rolle. Typisch war auch das Einbinden eines weiblichen Opfers, das es vor den Intrigen und den finsteren Machenschaften des Täters zu schützen galt. Dies gelang praktisch im Handlungsverlauf aller Wallace-Filmen und nicht selten waren männlicher Ermittler und weibliches Opfer am Ende des Films ein glückliches Liebespaar.

Handlungsort

Der Handlungsort war, wie in den Romanvorlagen, fast immer London und Umgebung, wobei sich die Akteure vorwiegend in alten Schlössern, Herrenhäusern oder Villen bewegten. Auch verruchte Nachtlokale, düstere Blindenheime, Irrenanstalten und finstere Kellergewölbe waren beliebte Haupt- und Nebenschauplätze der Handlung. In späteren Filmen kamen Mädchenheime und -pensionate hinzu.

Die tatsächlichen Drehorte befanden sich aufgrund geringerer Produktionskosten jedoch selten in Großbritannien sondern in Deutschland. So dienten vor allem Straßen in Berlin und Hamburg als Kulisse für London-Szenen. Drehorte für andere Handlungsorte waren zum Beispiel Schloss Ahrensburg, Schloss Herdringen, die Zitadelle Spandau und die Berliner Pfaueninsel. Die Innenaufnahmen entstanden zumeist im Studio Hamburg und in den Ateliers der Berliner CCC-Film. Für die nötige Authentizität in den Filmen sorgten oft allein Archivaufnahmen Londons, die man in die Filme einfügte.

Vorspann

Die meisten Edgar-Wallace-Filme begannen mit einem spektakulär in Szene gesetzten Mord. Dann folgte der Vorspann des Films, der ab 1961 (bis auf zwei Ausnahmen) farbig gestaltet war (der Rest des Films war Schwarzweiß). Schon die Gestaltung der Credits mit blutroten oder giftgrünen Buchstaben sollte einen spannenden Film ankündigen.

Um der Serie einen noch höheren Wiedererkennungswert zu verleihen, wurde der Vorspann der Wallace-Filme ab 1962 mit aus dem Off erklingenden Schüssen und dem Satz „Hallo, hier spricht Edgar Wallace“ eröffnet. Dieser Satz wurde in einigen Fällen von Regisseur Alfred Vohrer eingesprochen.

Filmmusik

Besonders prägnant gerieten auch die Soundtracks der Filme, vor allem die oft reißerische und eingängige Titelmusik. Die Musik von insgesamt 18 Filmen der Serie stammt von Peter Thomas, der mit seinen phantasiereichen Arrangements und modernen Aufnahmetechniken der markanteste und dominanteste Komponist der Serie war.

Während die Soundtracks von Martin Böttcher (fünf Filme), Willy Mattes (zwei Filme) oder Peter Sandloff (ein Film) eher aus zeitlosem Orchestersound mit Easy Listening-Charakter bestanden, griffen Heinz Funk (drei Filme) und Oskar Sala (ein Film) auch auf neue Techniken der elektronischen Musik und experimentelle Kompositionen zurück.

Bei der deutsch-italienischen Koproduktion „Das Geheimnis der grünen Stecknadel“ war der spätere Oscar-Preisträger Ennio Morricone für die Filmmusik verantwortlich.

Kritik

Trotz ihres großen Erfolgs, stießen die Edgar-Wallace-Filme mit Ausnahme der Boulevard- und Tageszeitungen, bei fast allen Filmkritikern auf breite Ablehnung. Die zum Teil bis heute zitierten Rezensionen, von denen manche den Wallace-Filmen jeglichen ästhetischen oder künstlerischen Anspruch aberkennen oder einige sogar mit Propagandafilmen des Dritten Reiches vergleichen, müssen heute im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in den 1960er-Jahren betrachtet werden. Eine objektive Auseinandersetzung mit den Edgar-Wallace-Filmen fand bis heute nur ansatzweise statt.

Filmografie

Die frühen Edgar-Wallace-Filme

  1. Der große Unbekannte (D 1927, Produktion der Noa Film)
  2. Der rote Kreis (D 1929, Produktion der Efzet-Film GmbH)
  3. Der Würger (GB / D 1929, Produktion der Gainsborough / F.P.S. Film)
  4. Der Zinker (D 1931, Produktion der Ondra-Lamac-Film)
  5. Der Hexer (D 1932, Produktion der Ondra-Lamac-Film)
  6. Der Doppelgänger (D 1934, Produktion der Ondra-Lamac-Film)

Die Edgar-Wallace-Serie von 1959 bis 1972

Liste aller 38 Edgar-Wallace-Filme zwischen 1959 und 1972, wahlweise sortiert nach Nummer (chronologische Reihenfolge nach Uraufführung), Titel, Produktionsland, Jahr (deutsche Uraufführung) und Besucherzahlen der Erstaufführungen (bis 1967 nach Schätzungen des Constantin-Verleihs, danach analoge Schätzungen).

Nr. Titel Land Jahr Produktion Besucher
01 Der Frosch mit der Maske DK / BRD 1959 Rialto Film 3.200.000
02 Der rote Kreis DK / BRD 1960 Rialto Film 1.900.000
03 Der Rächer BRD 1960 Kurt Ulrich-Film 2.500.000
04 Die Bande des Schreckens BRD 1960 Rialto Film 3.200.000
05 Der grüne Bogenschütze BRD 1961 Rialto Film 1.700.000
06 Die toten Augen von London BRD 1961 Rialto Film 3.400.000
07 Das Geheimnis der gelben Narzissen BRD / GB 1961 Rialto Film / Omnia Pictures 3.500.000
08 Der Fälscher von London BRD 1961 Rialto Film 2.000.000
09 Die seltsame Gräfin BRD 1961 Rialto Film 2.600.000
10 Das Rätsel der roten Orchidee BRD 1962 Rialto Film 1.500.000
11 Die Tür mit den sieben Schlössern BRD / F 1962 Rialto Film / Les Films Jacques Leitienne 3.200.000
12 Das Gasthaus an der Themse BRD 1962 Rialto Film 3.600.000
13 Der Fluch der gelben Schlange BRD 1963 CCC-Film 2.000.000
14 Der Zinker BRD / F 1963 Rialto Film / Les Films Jacques Willemetz 2.900.000
15 Der schwarze Abt BRD / F 1963 Rialto Film 2.700.000
16 Das indische Tuch BRD 1963 Rialto Film 1.900.000
17 Todestrommeln am großen Fluss GB / BRD 1963 Towers of London Ltd. / Constantin-Film 1.500.000
18 Zimmer 13 BRD / F 1964 Rialto Film / Société Nouvelle de Cinématographie 1.800.000
19 Die Gruft mit dem Rätselschloss BRD 1964 Rialto Film 1.300.000
20 Der Hexer BRD 1964 Rialto Film 2.600.000
21 Das Verrätertor BRD / GB 1964 Rialto Film / Summit Film 1.500.000
22 Sanders und das Schiff des Todes GB / BRD 1965 Towers of London Ltd. / Constantin-Film 800.000
23 Neues vom Hexer BRD 1965 Rialto Film 1.800.000
24 Der unheimliche Mönch BRD 1965 Rialto Film 2.600.000
25 Das Rätsel des silbernen Dreieck GB / BRD 1966 Proudweeks Film / Constantin-Film 1.000.000
26 Der Bucklige von Soho BRD 1966 Rialto Film 2.200.000
27 Das Geheimnis der weißen Nonne GB / BRD 1966 Rialto Film 1.600.000
28 Die blaue Hand BRD 1967 Rialto Film 1.700.000
29 Der Mönch mit der Peitsche BRD 1967 Rialto Film 1.800.000
30 Der Hund von Blackwood Castle BRD 1968 Rialto Film 1.200.000
31 Im Banne des Unheimlichen BRD 1968 Rialto Film 1.800.000
32 Der Gorilla von Soho BRD 1968 Rialto Film 1.700.000
33 Der Mann mit dem Glasauge BRD 1969 Rialto Film 1.600.000
34 Das Gesicht im Dunkeln I / BRD 1969 Colt Produzioni / Mega Film / Rialto Film 600.000
35 Der Teufel kam aus Akasava BRD / E 1971 CCC-Film / Fenix Film 300.000
36 Die Tote aus der Themse BRD 1971 Rialto Film 1.400.000
37 Das Geheimnis der grünen Stecknadel I / BRD 1972 Clodio Cinematografica / Italian International / Rialto Film 1.100.000
38 Das Rätsel des silbernen Halbmonds I / BRD 1972 Flora Film / National Cenematografica / Rialto Film 800.000

Fernsehfilme

  1. Der Hexer (BRD 1956)
  2. Der Mann, der seinen Namen änderte (BRD 1958)
  3. Der Hexer (BRD 1963)
  4. Das Geheimnis von Lismore Castle (BRD 1986)
  5. Die Katze von Kensington (D 1995)
  6. Das Karussell des Todes (D 1995)
  7. Der Blinde (D 1995)
  8. Das Schloss des Grauens (D 1998)
  9. Das Haus der toten Augen (D 1998)
  10. Die unheimlichen Briefe (D 1998)
  11. Die vier Gerechten (D 1998)
  12. Whiteface (D 1998)

Parodien

  1. Otto - Die Serie (D 1994)
  2. Der WiXXer (D 2004)
  3. Neues vom Wixxer (D 2007)

Die Edgar-Wallace-Serie der Merton Park

Die im Londoner Stadtbezirk London Borough of Merton ansässige Produktionsfirma Merton Park produzierte und koproduzierte zwischen 1960 und 1965 insgesamt 49 Edgar-Wallace-Verfilmungen. Die unter dem Produzenten Jack Greenwood entstandenen Filme hatten eine jeweilige Länge von etwa 60 Minuten und wurden zumeist im Doppelprogramm aufgeführt. Auch in Deutschland waren auf diese Weise sechs der Filme im Kino zu sehen. Weitere 10 Filme der Reihe liefen 1969 im Rahmen der Serie im ZDF. Da ein Großteil der Filme in Deutschland jedoch nicht aufgeführt bzw. wiederholt wurden, sind die Filme hier relativ unbekannt. Auch in dieser Serie traten verschiedene Stammschauspieler auf und mit Bernard Ebbinghouse, Ron Goodwin und Francis Chagrin standen auch einige Komponisten der Serie mehrfach zur Seite.

  1. Urge to Kill (GB 1960)
  2. The Clue of the Twisted Candle (GB 1960)
  3. Marriage of Convenience (GB 1960)
  4. The Man Who Was Nowbody (GB 1960)
  5. The Man in the Back Seat (GB 1960)
  6. The Malpas Mystery (GB 1960)
  7. The Clue of the New Pin (GB 1961)
  8. Partners in Crime (GB 1961)
  9. The Fourth Square (GB 1961)
  10. The Man at the Carlton Tower (GB 1961)
  11. The Clue of the Silver Key (GB 1961)
  12. Attempt to Kill (GB 1961)
  13. Man Detained (GB 1961)
  14. Never Back Losers (GB 1961)
  15. The Sinister Man (GB 1961)
  16. Candidate for Murder (GB 1962)
  17. Backfire! (GB 1962)
  18. Sterben müssen sie alle (The Share Out) (GB 1962)
  19. Der Mörder fängt sich selbst (Flat Two) (GB 1962)
  20. Number Six (GB 1962)
  21. Auch tote Zeugen reden (Time to Remember) (GB 1962)
  22. Locker 69 (GB 1962)
  23. Dein Freund der Mörder (Playback) (GB 1962)
  24. Solo für Inspektor Sparrow (Solo for Sparrow) (GB 1962)
  25. Der Tod kam schneller als das Geld (Death Trap) (GB 1962)
  26. Wer einmal hinter Gittern saß (The Set-Up) (GB 1963)
  27. Ein teurer Kuß (The 20.000 Pound Kiss) (GB 1963)
  28. Zwischenfall um Mitternacht (Incident at Midnight) (GB 1963)
  29. Einer kann gewinnen (On The Run) (GB 1963)
  30. Return to Sender (GB 1963)
  31. Bumerang des Todes (Ricochet) (GB 1963)
  32. Die Rechnung geht nicht auf (The Double) (GB 1963)
  33. The Rivals (GB 1963)
  34. Sergeant Fraser (To Have and to Hold) (GB 1963)
  35. Der Partner (The Partner) (GB 1963)
  36. Accidental Death (GB 1963)
  37. Der große Coup (Five to One) (GB 1963)
  38. Downfall (GB 1964)
  39. Denn erstens kommt es anders (The Verdict) (GB 1964)
  40. We Shall See (GB 1964)
  41. Ein gewisser Mr. Maddox (Who Was Maddox?) (GB 1964)
  42. Act of Murder (GB 1964)
  43. Face of a Stranger (GB 1964)
  44. Never Mention Murder (GB 1964)
  45. Der Diamantenjob (The Main Chance) (GB 1964)
  46. Game for Three Losers (GB 1965)
  47. Change Partners (GB 1965)
  48. Strangler's Web (GB 1965)
  49. Dead Man's Chest (GB 1965)

Epigonen

Die Dr. Mabuse-Filme der 1960er Jahre

Die traditionsreiche Figur des Doktor Mabuse, erdacht als Romanfigur von Norbert Jacques (1880–1954) und bereits 1922 erstmalig von Fritz Lang filmisch umgesetzt, wurde erneut zur Hauptfigur einer ganzen Serie neuer Verfilmungen.

  1. Die tausend Augen des Dr. Mabuse (1960)
  2. Im Stahlnetz des Dr. Mabuse (1961)
  3. Das Testament des Dr. Mabuse (1962)
  4. Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse (1962)
  5. Scotland Yard jagt Dr. Mabuse (1963)
  6. Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse (1964)

Die Bryan-Edgar-Wallace-Filme

Die Romane von Bryan Edgar Wallace (1904–1971), dem Sohn von Edgar Wallace, handelten eigentlich vorwiegend von Agenten und Weltbeherrschungsplänen. Nach dem Erfolg der echten Edgar-Wallace-Filme sicherte sich der Filmproduzent Artur Brauner Namen- und Stoffrechte. Bei den meisten Filmen wurde lediglich der Name Bryan Edgar Wallace' benutzt und freie, Edgar-Wallace-ähnliche Stoffe erdacht. Die folgenden Filme sind, sofern nicht anders erwähnt, Produktionen der CCC-Film.

  1. Das Geheimnis der schwarzen Koffer (1961)
  2. Der Würger von Schloss Blackmoor (1963)
  3. Der Henker von London (1963)
  4. Das Phantom von Soho (1964)
  5. Das Ungeheuer von London City (1964)
  6. Das 7. Opfer (1964)
  7. Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (1969) (in Koproduktion mit Seda Spettacoli, Rom)
  8. Die neunschwänzige Katze (1971) (Produktion der Terra Filmkunst in Koproduktion mit Seda Spettacoli, Rom, und Labrador Film, Paris)
  9. Der Todesrächer von Soho (1971) (Produktion der Telecine Film- und Fernsehproduktion in Koproduktion mit Fenix Films, Madrid)
  10. Das Geheimnis des gelben Grabes (1972) (in Koproduktion mit Mondial Tefi, Rom, und Inex Film, Belgrad)

Die Louis-Weinert-Wilton-Filme

Der deutsche Autor Louis Weinert-Wilton (eigentlich Alois Weinert, 1875–1945) schrieb einige Romane im Edgar-Wallace-Stil, von denen vier verfilmt wurden.

  1. Der Teppich des Grauens (1962)
  2. Die weiße Spinne (1963)
  3. Das Geheimnis der schwarzen Witwe (1963)
  4. Das Geheimnis der chinesischen Nelke (1964)

Weitere Filme der Krimiwelle

In den 1960er-Jahren gab es zahlreiche Versuche, weitere Filmserien im Wallace-Stil zu starten oder mit einzelnen, frei erfunden Filmstoffen am Erfolg der Serie teilzuhaben.

Darüber hinaus ist der Übergang von Epigonen der Wallace-Filme zu Werken anderer Subgenres oft fließend. Dies betrifft vor allem zahlreiche, oft von deutschen Firmen koproduzierte, Abenteuer- und Agentenfilme sowie Giallos. Auch die Jerry-Cotton-Filmserie weist eine deutliche Stilverwandschaft mit den Edgar-Wallace-Filmen auf.

Siehe auch

Diskografie

Folgende CDs enthalten überwiegend Filmmusik aus Edgar-Wallace-Filmen.

  • Kriminalfilmmusik von Martin Böttcher - Rough Trade, BSC 307.6518.2
  • Kriminalfilmmusik Martin Böttcher Vol. 2 - Prudence, BSC 398.6534.2
  • Peter Thomas Kriminalfilmmusik - Prudence, BSC 398.6533.2
  • Kriminalfilmmusik No. 4 - Prudence, BSC 398.6560.2
  • Peter Thomas Film Musik - Polydor, 517 096-2 (1 CD)
  • Peter Thomas Film Musik - Polydor, 845 872-2 (2 CDs)

Literatur

  • Andreas Blödorn: Stilbildung und visuelle Kodierung im Film. Am Beispiel der deutschen Edgar Wallace-Filme der 1960er Jahre und ihrer Parodie in DER WIXXER, in: Jan-Oliver Decker (Hg.): Erzählstile in Literatur und Film [= KODIKAS/ Code. Ars Semeiotica 30, Nr. 1/2 (2007)]. S. 137–152.
  • Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace, 2. Auflage, 287 Seiten, 1998, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 3896021400
  • Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace, 3. Auflage (erweiterte Neuausgabe), 312 Seiten, 2005, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 3896023683
  • Florian Pauer: Die Edgar-Wallace-Filme. Citadel-Filmbücher. Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-10216-2
  • Christos Tses: Der Hexer, der Zinker und andere Mörder, 2002, Klartext-Verlag, ISBN 3898610802
  • Joachim Kramp: Das Edgar Wallace Lexikon, 2004, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 3896025082
  • Georg Seeßlen: Die deutschen Edgar Wallace-Filme in ders.: Mord im Kino. Geschichte und Mythologie des Detektiv-Films. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981, ISBN 3-499-17396-4

Weblinks


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