Eduard Kelley

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Edward Kelley oder Kelly, alias Edward Talbot, (* 1555 in Worcester (England), † 1597 in Brüx) war ein englischer Alchemist.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Edward Kelley

Im seinem englischen Geburtsort Worcester war Kelley zunächst als Helfer beim Dorfapotheker Anthony Gray und später als Gemeindeschreiber tätig. Wegen einiger Urkundenfälschungen wurde er nicht nur seines Amtes enthoben, sondern ihm wurden als Bestrafung vom örtlichen Henker auch beide Ohren abgeschnitten.
Zur Sicherung seiner Existenz beschäftigte sich Kelley fortan nur noch mit der Alchemie, wobei er seine „Schande“ unter langen Haaren sowie durch den Gebrauch eines falschen Namens (Edward Talbot) zu verbergen suchte.

In Prag

Kelley lernte auf seinen Reisen den englischen Mathematiker und Astronomen John Dee kennen, der als kaiserlicher Sterndeuter in Prag am Hof von Kaiser Rudolf II. von Habsburg, welcher damals für seine Begeisterung für die Alchemie bekannt war, tätig war. [1](Andere Quellen berichten, Kelly sei 1583 zusammen mit Dee auf den Kontinent gekommen oder auch, er sei auf Empfehlung von Dee in Diensten eines Herrn Rosenberg (auch Rozmberk) getreten und konnte diesen heilen.[2])

1584 trat Kelley als Alchemist in den Dienst von Wilhelm von Rosenberg, der ihn für seine „Künste“ reich belohnte. Unter anderem wurden Kelley die Burg Liběřice und der Gutshof Nová Libeň (heute ein Stadtteil von Prag) geschenkt.

Am Kaiserhof

An den Hof des Kaisers kam er auf Empfehlung des Wilhelm von Rosenberg. Da Rudolf II. mit seinen bisherigen Alchemisten schlechte Erfahrungen gemacht hatte, wollte er Kelleys Fähigkeiten als Alchemist zunächst testen: Nach Überprüfung seines Gepäcks und seiner Arbeitsutensilien, unter denen sich nur einfache chemische Substanzen und Gerätschaften befanden, wurde er in eine Kammer eingeschlossen. Als Kelley schon am nächsten Tag „von ihm selbst hergestelltes Gold“ präsentierte, wurde er sofort von Rudolf II. eingestellt. Kelley war freilich ein Schwindler wie alle seine Vorgänger, die behauptet hatten, Gold herstellen zu können. Sein Trick: Er hatte einen winzigen Goldbrocken im doppelten Boden einer kleinen Truhe versteckt.

Nach seiner Einstellung am kaiserlichen Hof ließ die Herstellung von größeren Mengen an Gold allerdings auf sich warten, teils wegen angeblich ungünstiger Sternenkonstellationen, teils wegen angeblich verunreinigter Grundsubstanzen. Zudem wurde Kelley hochnäsig und behandelte seine Untergebenen schlecht. So dauerte es nicht allzu lange, und aus den anfänglichen Gerüchten, er sei ein Betrüger, wurde bald Gewissheit.

Im Zuge einer solchen Auseinandersetzung erschlug Kelley einen seiner Kritiker und versuchte zu entkommen. Des Kaisers Garden holten ihn auf seiner Flucht ein, und Rudolf II. ließ ihn auf der Burg Pürglitz (Burg Křivoklát) einsperren. Hier verbrachte Kelley zweieinhalb Jahre. Sämtliche Fürbitten der englischen Königin Elisabeth I. und des Wilhelm von Rosenberg vermochten den „betrogenen“ Kaiser nicht umzustimmen.

Ende

Bei einem Fluchtversuch brach sich Kelley das Bein. Ein halbes Jahr später wurde er begnadigt, kurz darauf wieder gefangengenommen und im Gefängnis von Brüx untergebracht. 1594 beging Edward Kelley durch Gifteinnahme im Gefängnis Suizid. Andere Quellen erzählen, dass er vor den Augen seiner Ehefrau und seiner Tochter Selbstmord begangen habe.

Biographie

František Marek: Alchymista. Román o životě Edwarda Kelleyho, Prag 1981

Einzelnachweise

  1. http://www.encyklopedie.ckrumlov.cz/docs/de/osobno_edwkel.xml
  2. http://www.mumost.cz/deutsch/turisti/hnevin/dkelley.htm

Weblinks


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