Agila I.

Agila I.

Agila I. († März 555 in Mérida) war von Dezember 549 bis März 555 König der Westgoten.

Agila wurde nach der Ermordung seines Vorgängers Theudigisel zum König gewählt. Schon im Jahr 550 erhob sich die Stadt Córdoba gegen ihn. Agila versuchte die Rebellion zu unterdrücken, doch die Aufständischen bereiteten ihm eine schwere Niederlage; er verlor seinen Sohn, den Königsschatz und einen großen Teil seines Heeres. Dadurch war er so geschwächt, dass es 551 zu einer weiteren Erhebung gegen ihn kam, die von dem Adligen Athanagild angeführt wurde. Athanagild bemächtigte sich der Stadt Sevilla und versuchte Agila zu entmachten, was ihm zunächst nicht gelang. Darauf bat Athanagild den byzantinischen Kaiser Justinian I. um Hilfe. Im Sommer 552 landeten byzantinische Truppen. Gemeinsam mit Athanagilds Streitmacht fügten sie Agila eine Niederlage zu. Sie konnten ihn aber nicht entscheidend schlagen; drei Jahre lang tobte der Krieg, bis schließlich Agila von seinen eigenen Anhängern ermordet wurde.[1] Darauf wurde Athanagild allgemein als König anerkannt. Die Byzantiner blieben aber im Land, annektierten die von ihnen eroberten Gebiete und kämpften nun gegen Athanagild.

Literatur

  • Edward A. Thompson: The Goths in Spain. Clarendon Press, Oxford 1969, S. 16f., 323–329

Anmerkungen

  1. Zu den Gründen und Umständen seines Todes und der Bewertung des Machtwechsels in der Geschichtsschreibung siehe Konrad Bund: Thronsturz und Herrscherabsetzung im Frühmittelalter, Bonn 1979, S. 557–559.


Vorgänger Amt Nachfolger
Theudigisel König der Westgoten
Athanagild

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