Eging a.See

Eging a.See
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Eging a.See
Eging am See
Deutschlandkarte, Position des Marktes Eging a.See hervorgehoben
48.71666666666713.266666666667419Koordinaten: 48° 43′ N, 13° 16′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Passau
Höhe: 419 m ü. NN
Fläche: 23,67 km²
Einwohner: 3960 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner je km²
Postleitzahl: 94535
Vorwahl: 08544
Kfz-Kennzeichen: PA
Gemeindeschlüssel: 09 2 75 120
Adresse der Marktverwaltung: Markt Eging a.See
Prof.-Reiter-Str. 2
94535 Eging a.See
Webpräsenz:
Bürgermeister: Walter Bauer (Überpart.Wgem./ Freie Wähler)
Die Pfarrkirche St. Ägidius aus dem 16. Jh.
Das Rathaus von Eging am See
Der Kurpark in Eging am See

Eging am See (amtlich: Eging a.See) ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Passau und staatlich anerkannter Luftkurort.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Eging am See liegt in der Planungsregion Donau-Wald im südlichen Bayerischen Wald, genauer im Dreiburgenland. Die Ortschaft befindet sich 15 km nordöstlich von Vilshofen an der Donau, 27 km nordwestlich von Passau, 25 km südwestlich von Grafenau und 30 km südöstlich von Deggendorf. Zur nächsten Anschlussstelle der Bundesautobahn 3 in Garham sind es nur 6 km.

Es existieren die Gemarkungen Eging am See und Garham.

Nachbargemeinden

Geschichte

Aus der Jungsteinzeit gibt es Fundorte in Hofstetten und Mühlreit im Gemeindegebiet von Eging. Doch von den darauffolgenden Jahrtausenden wurde keinerlei Siedlungsüberreste entdeckt.

Im Frühmittelalter gehörte das Gebiet der heutigen Gemeinde Eging zum sogenannten Nordwald, dem Wald nördlich der Donau, der heutige Bayerische Wald. Dies war Königsforst, auf dem sich siedlungswillige Bauern, wahrscheinlich aus dem bereits bewohnten Süden und Westen, als „Königsleute“ ansiedeln konnten. Dies geschah vor allem auf dem Gebiet der heutigen Gemeinden Eging, Fürstenstein, Aicha vorm Wald, Tittling, Witzmannsberg und Neukirchen vorm Wald. In Oberpolling war die Königssteuer im Kataster auf einem Anwesen bis ins 19. Jahrhundert eingetragen.

Ein Mann namens Egino rodete wohl um die Jahrtausendwende den Wald und gründete Eging. „Egning“, wie es damals hieß, bedeutet übersetzt soviel wie „bei den Leuten des Egino“.

Um 1300 wurde Eging das erste mal urkundlich in einem herzoglichen Urbar als Grundbesitz des Bistums Bamberg aufgeführt, so wie 78 weitere sogenannte Babenberger Güter.

Im 16. Jahrhundert führte durch Eging die „Gulden Straß“, eine bayerische Konkurrenz zu den Passauer Goldenen Steigen, eine Salzsäumerstraße, die aber bald wieder geschlossen wurde.

1623/1633, während des Dreißigjährigen Krieg, plünderten Schweden in Eging und Fürstenstein. 1634, 1627 und 1648/1649 wütete hier die Pest. Während des Österreichischen Erbfolgekriegs plünderten die Panduren im Jahr 1742 Eging.

Ein lange Jahrhunderte bedeutender Grundherr, das bambergische Kloster Altenmarkt, wurde 1784 aufgehoben. Die Kurfürstin Maria Anna erwarb die Güter und richtete das Damenstift St. Anna ein. Nördlich der Donau wurden die ehemaligen Güter des Klosters in der Hofmark Ranfels zusammengefasst. 1803 folgte die Säkularisation in Bayern. 1806 wurde das Gebiet Englfing/Schöllnach im Westen bis zur Ilz im Osten zum Landgericht Passau geschlagen. Die Bildung der politischen Gemeinden erfolgte mit dem 2. Gemeinde-Edikt von 1818. Zur Gemeinde Eging im Landgericht Passau gehörten seitdem die Orte Albersdorf, Alzenhof, untere Einzendoblmühle, Gaisruck, Gaisruckmühle, Harmering, Kollmering, Kroissenhof, Kroißenmühle, Loipfering, Obereging, Otting, Passerting, Preinting, Ritzging, Ruberting und Untereging. 1879 wurde die Gemeinde auf eigenen Wunsch dem Landgericht Vilshofen zugeteilt. 1899 kamen die Ortschaften Märzing, Hörmannsdorf und Rohrbach von der Gemeinde Außernzell zur Gemeinde Eging.

Äußerst wichtig für die Entwicklung des Ortes war die Errichtung der Eisenbahnstrecke Deggendorf-Eging-Kalteneck in den Jahren 1913/1914. Doch mit dem ersten Zug mussten die Soldaten in den Ersten Weltkrieg fahren.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde zwar ein Volkssturm zur Verteidigung gegen die Amerikaner eingerichtet, doch konnte nach dem Abzug der SS das Dorf rechtzeitig kampflos übergeben werden. Für Opfer des KZ-Zuges in Nammering wurde in Eging ein KZ-Friedhof eingerichtet, auf dem laut Gedenktafel 170 unbekannte KZ-Opfer dieses Todesmarsches begraben sind.[1]

Im Jahr 1953 wurde Eging zum Markt erhoben. 1956 wurden die vier Ortschaften Obereging, Untereging, Albersdorf und Preinting zum Ort Eging vereinigt. 1978 wurde der Ortsname um den Namenszusatz „a.See“ erweitert. 1997 wurde es als Luftkurort anerkannt.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.917, 1987 dann 3.208 und im Jahr 2000 3.742 Einwohner gezählt.

Politik

Marktrat

Der Marktrat (16 Sitze) setzt sich seit der Kommunalwahl am 2. März 2008 wie folgt zusammen:

  • ÜW/FWG: 7 Sitze (41 % der Stimmen)
  • CSU: 6 Sitze (37,2 % der Stimmen)
  • SPD: 3 Sitze (21,8 % der Stimmen)

Bürgermeister

Bürgermeister seit 1. Mai 2008 ist Walter Bauer. Er wurde am 2. März 2008 mit 62,09 % der gültigen Stimmen gewählt. Bei der konstituierenden Sitzung im Mai wurde außerdem Wenig Gernot (SPD) zum zweiten Bürgermeister gewählt. Stellvertreter beider Bürgermeister ist Marktrat Franz Grill (ÜW).

Wirtschaft und Infrastruktur

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 553 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 225 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1219. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es 2 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 11 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 63 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 766 ha. Davon waren 447 ha Ackerfläche und 319 ha Dauergrünfläche.

Tourismus

Bekannt ist Eging durch sein reichhaltiges Freizeitangebot. Es existiert ein Badesee, der nach dem Ort benannt wurde (Eginger See), die Sonnen-Therme (Kurbad), ein Freibad, viele Einkaufsmöglichkeiten, Parks, Wander- und Radwege in der Hügellandschaft des Bayerwaldes. Hauptattraktion ist die Freizeit- und Westernstadt Pullman City. Hier gibt es viele Attraktionen und Aufführungen von echten Indianern und vielem mehr. Durch diese Westernstadt stieg die Anzahl von Reiterhöfen sprunghaft an.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten mit 75 Kindergartenplätzen und 81 Kindern
  • Volksschule mit 20 Lehrern und 338 Schülern

Literatur

  • Anton Schuberl: Geschichte meiner Heimat von den Anfängen bis zum Jahr 2003, Winzer 2007, ISBN 978-3-937438-56-6

Einzelnachweise

  1. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 130

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eging am See — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Eging am See — Infobox German Location Name = Eging a.See Wappen = Wappen von Eging am See.png lat deg = 48 |lat min = 43 lon deg = 13 |lon min = 16 Lageplan = Bundesland = Bayern Regierungsbezirk = Niederbayern Landkreis = Passau Höhe = 419 Fläche = 23.67… …   Wikipedia

  • Eging am See — 48° 43′ 00″ N 13° 16′ 00″ E / 48.7167, 13.2667 …   Wikipédia en Français

  • Appartementhotel Eging a. See — (Эгинг,Германия) Категория отеля: Адрес: Ruberting 12, 94535 Эгинг, Г …   Каталог отелей

  • Eging — ist der Ortsname von Eging am See, Marktgemeinde im Landkreis Passau, Bayern Eging (Altfraunhofen), Ortsteil der Gemeinde Altfraunhofen, Landkreis Landshut, Bayern Eging (Taching am See), Ortsteil der Gemeinde Taching am See, Landkreis Traunstein …   Deutsch Wikipedia

  • Eginger See — Der Eginger See Geographische Lage Bayern Daten Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Taching am See — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Area codes in Germany — see also Telephone numbering in Germany for further codes including service numbers, cell phones etc. Area codes in Germany (German Vorwahl ) have two to five digits, not counting the leading zero. The leading zero must be dialed when calling… …   Wikipedia

  • Liste der Orte im Landkreis Passau — Die Liste der Orte im Landkreis Passau listet die amtlich benannten Gemeindeteile (Hauptorte, Kirchdörfer, Pfarrdörfer, Dörfer, Weiler und Einöden) im Landkreis Passau auf.[1] Systematische Liste Alphabet der Städte und Gemeinden mit den… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Orte in Bayern — Das deutsche Bundesland Bayern besteht aus insgesamt 2.056 politisch selbstständigen Gemeinden (Stand: 1. September 2008). Diese verteilen sich wie folgt: 315 Städte, darunter 25 kreisfreie Städte, 28 Große Kreisstädte, 385 Märkte und 1.356… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”