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Neumarkt (ital.: Egna) Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland Provinz: Bozen (Südtirol) Region: Trentino-Südtirol Staat: Italien Einwohner (VZ 2001 / 31.12.2007): 4.339 / 4.744 Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:61,65 % deutsch
37,97 % italienisch
0,37 % ladinischKoordinaten 46° 19′ N, 11° 16′ O46.31666666666711.266666666667Koordinaten: 46° 19′ N, 11° 16′ O Meereshöhe: 210 - 1.720 m (Zentrum 214 m) Fläche /
Dauersiedlungsraum:23,7 / 8,2 km² Fraktionen: Laag, Neumarkt, Vill, Mazon, Gfrill, St. Florian Nachbargemeinden: Kaltern, Kurtatsch, Kurtinig, Margreid, Montan, Salurn, Tramin Partnerschaft mit: Rheinfelden (D) Postleitzahl: 39044 Vorwahl: 0471 ISTAT-Nummer: 021029 Steuernummer: 80010250217 Politik Bürgermeister (2005): Dr. Alfred Vedovelli (SVP) Neumarkt (ital. Egna) ist der Hauptort des „Bozner Unterlandes“ und liegt etwa 25 km südlich von Bozen und 34 km nördlich von Trient. Die Gemeinde ist Sitz der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland sowie einiger anderer überörtlicher Einrichtungen.
Wichtige Wirtschaftszweige sind Industrie, Handel, Handwerk und Landwirtschaft. Der Tourismus hat dagegen nur eine relativ geringe Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Gliederung
Der Kern von Neumarkt liegt auf der linken Seite der Etsch. Das Kennzeichen des Dorfes ist sein stadtähnlicher Charakter mit den dicht gedrängten, aus dem 16. Jahrhundert stammenden Laubengassen, den „Saalhäusern“ (Häuser mit Durchfahrten) und Bauten im venezianischen Baustil. Zum Gemeindegebiet gehören weitere Siedlungen im Talboden (Laag, St. Florian) und auf dem Schwemmkegel des Trudner Baches (Vill, Obervill, Mazon) sowie ein kaum besiedelter, sehr gebirgiger Teil bis zum Trudner Horn.
Der Trudner Bach bildet die Grenze zwischen Neumarkt und der Vill bzw. Obervill.
Die Neumarkter Anteile rechts der Etsch Richtung Tramin mit dem Bahnhof, der Autobahnausfahrt und dem Gewerbegebiet (darunter der Sitz der Firma Würth Italia), gehört ebenfalls zum Hauptort.
Nördlich des Hauptortes, am Fuße von Castelfeder, befindet sich die Fraktion Vill mit 331 Einwohnern (2007).[1] Südlich von Neumarkt, auf halber Strecke Richtung Salurn, befindet sich Laag (Lagetti), das mit 583 Einwohnern ebenfalls eine Fraktion von Neumarkt ist.[1]
Die kleine Ortschaft Mazon liegt östlich von Neumarkt auf einer Anhöhe und hat 51 Einwohner [1]
Geschichte
Bereits 1181 wurde eine Wiese an der Etsch in Enn genannt, auf der Holzflöße zur Beförderung auf dem Fluss zusammengestellt wurden. Gegründet wurde der Ort als burgum novum Egne im Jahre 1189 vom Bischof von Trient. Durch seine zentrale Lage im Unterland an den Handelsstraßen zwischen Norden und Süden und insbesondere durch die Etschschifffahrt erlangte das Dorf im Mittelalter hohe wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung. Davon zeugt das „Ballhaus“, wo die Waren gelagert wurden. Im 13. Jahrhundert wurde der ursprüngliche Ort durch Hochwasser zerstört und als „neuer Markt“ wiederaufgebaut. 1309 verlieh Herzog Otto von Tirol dem Ort Privilegien, die bestimmten, dass alle Güter, die auf Wagen oder Schiffen nach Neumarkt kamen, hier niedergelegt und durch Bewohner von Neumarkt nach einer festgesetzten Reihenfolge weiterbefördert werden mussten. 1340 wurden Teile des Ortes durch ein Feuer zerstört; mit einem 10-jährigen Steuernachlass des Landesfürsten konnte der Ort wiederaufgebaut werden. Der Ansitz Griesfeld, auch als „Spital“ bezeichnet, stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Bei Neumarkt steht die Ruine der im 12. Jahrhundert erbauten Burg Kaldiff. Der Bergfried stürzte im 19. Jahrhundert ein, danach verfiel die Burg.
Kirchen
Die Pfarrkirche St. Nikolaus, auf romanischen Grundmauern stehend, wurde im 15. Jahrhundert erweitert. Hier wirkte 1412 der Steinmetz und Baumeister Konrad von Neumarkt und in der zweiten Jahrhunderthälfte Peter von Ursel. Das Sterngewölbe wurde um 1500 gebaut. Der Sitz der Pfarre wurde im 13. oder 14. Jahrhundert an die St.-Peters-Kirche in Auer übertragen, Neumarkt also von dort aus seelsorglich betreut. Erst im 17. Jahrhundert erhielt Neumarkt einen Kurat. 1841 wurde der Ort wieder Pfarrei und 1893 schließlich Dekanat.
Die zweite Hauptkirche ist Unsere Liebe Frau in der Vill. Auch hier wirkten die genannten Baumeister des 15. Jahrhunderts. Die Kirche gilt als eines der schönsten und elegantesten spätgotischen Bauwerke Tirols.
Städtepartnerschaften
Neumarkt hat 1968 mit der deutschen Stadt Rheinfelden (Baden) in Baden-Württemberg eine Städtepartnerschaft vereinbart.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Bettina Galvagni (* 26. März 1976), Ärztin und Schriftstellerin
- Oskar Peterlini (* 19. September 1950), Südtiroler Senator in Rom [2]
- Hans Karl Peterlini (* 12. März 1961), Südtiroler Journalist und Schriftsteller [3]
Fotogalerie
Einzelnachweise
Weblinks
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