- Egolzwilersee
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Egolzwil Basisdaten Kanton: Luzern Amt: Willisau BFS-Nr.: 1127 PLZ: 6243 Koordinaten: (643096 / 226161)47.1849958.007229523Koordinaten: 47° 11′ 6″ N, 8° 0′ 26″ O; CH1903: (643096 / 226161) Höhe: 523 m ü. M. Fläche: 4.17 km² Einwohner: 1271
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.egolzwil.ch Karte Egolzwil ist eine politische Gemeinde im Amt Willisau des Kantons Luzern in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Dorf liegt am Rand des verlandeten Wauwilersees am südlichen Ausläufer des Santenbergs. Dieser trägt den Namen Egolzwilerberg und erreicht eine Höhe von 701 m.ü.M. Zur Gemeinde gehört die Strafanstalt Wauwilermoos und der Ortsteil Engelberg (625 m.ü.M., 800m nordöstlich des Dorfs), der seinen Namen dem ehemaligen Besitzer(dem Kloster Engelberg) verdankt. Vom Gemeindegebiet wird 62,1% landwirtschaftlich genutzt, 23,9% sind mit Wald und Gehölz bedeckt und 12,9% Siedlungsfläche. Zum Gemeindegebiet gehört auch der Überrest des Wauwilersees - der 339 Aren grosse Egolzwilersee (110x270m).
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden von Egolzwil sind Dagmersellen, Nebikon, Schötz und Wauwil.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1798 340 1850 576 1920 398 1930 458 1970 638 1990 847 2000 1'226 2004 1'256 Die Bevölkerung wuchs bis 1850 stark an, sank danach stetig bis 1920 und wuchs anschliessend bis zum Jahr 2000. Seither ist eine Stagnation eingetreten.
Sprachen
Die Bevölkerung benutzt eine hochalemannische Mundart als Umgangssprache. Von der Einwohnerschaft sprechen (Stand 2000) 92,99% Deutsch, 2,28% Serbokroatisch und 1,22% Albanisch als Hauptsprache/Alltagssprache.
Religionen - Konfessionen
Die Bewohner sind traditionell römisch-katholische Christen. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Situation so aus: 80,59% Römisch-Katholische, 7,75% Evangelisch-Reformierte, 2,37% orthodoxe Christen, 2,28% Muslime und 2,20% Konfessionslose.
Herkunft und Nationalität
Ende 2006 bestand die Bevölkerung aus 1'167 Schweizer Bürgern und 108 Ausländern (=8,5%). Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 waren 88,01% (inklusive Doppelbürger 90,95%) Schweizer. Bei den Ausländern handelt es sich in der Mehrzahl um Serben, Albaner, Kroaten und Bosniaken. Daneben gibt es grössere Gruppen aus der Türkei, Deutschland, Italien, Österreich und von den Britischen Inseln.
Politik
Das Volk ist der Souverän. Es kann sich mittels Abstimmungen, Wahlen und an der Gemeindeversammlung äussern.
Gemeinderat
Der Gemeinderat wird von den Stimmbürgern alle vier Jahre neu gewählt und leitet im Namen der Einwohner die Geschicke der Gemeinde. In Egolzwil besteht er aus fünf Personen, welche nebenamtlich tätig sind. Bei den letzten Wahlen im Jahr 2004 gab es keine Kampfwahlen und es wurden bei einer Stimmbeteiligung von 53,20% gewählt:
- Urs Hodel (CVP), Gemeindepräsident
- Hansjörg Wyss (FDP), Gemeindeammann
- Birgitta Kaufmann (CVP), Gemeinderätin
- Erika Hunkeler-Häberli (FDP), Gemeinderätin
- Annelies Schmid-Schärli (CVP), Sozialvorsteherin
Wahlen zum Grossrat (Kantonsparlament)
Bei den letzten Wahlen im Jahr 2003 erhielt die CVP 46,19% der Stimmen und wurde damit stärkste Partei. Daneben erzielten die FDP 36,91% und die SVP 11,39% Wähleranteile. Andere Parteien erhielten nur wenige Stimmen.
Wirtschaft
Früher war Egolzwil ein Bauerndorf mit Gemüsebau und Torfstecherei als Hauptbeschäftigung. Heute (Stand 2001) sind bloss noch 12,5% der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft tätig (17 Landwirtschaftsbetriebe). In Industrie und Gewerbe arbeiten 24,2% - während 63,3% ein Auskommen in Dienstleistungsberufen finden. Die Zahl der Wegpendler betrug im Jahr 2000 456, die in Nachbargemeinden, in Sursee und der Stadt Luzern Arbeit finden. Es gab aber im gleichen Jahr auch 211 Zupendler (meist aus der Region).
Tourismus
Der Fremdenverkehr spielt bloss eine untergeordnete Rolle. Trotz der langen Geschichte des Ortes und seiner reizvollen Landschaft.
Verkehr
Egolzwil liegt zwar an der Bahnlinie Olten-Luzern, hat aber trotzdem keine Haltestelle. Die nächstgelegene Bahnstation ist 1,3 km östlich des Dorfs in Wauwil. Auch die Bahnstation Nebikon ist nicht viel weiter entfernt. Da auch keine Buslinie nach Egolzwil führt, gehört die Ortschaft zu den wenigen Siedlungen im Kanton ohne Anschluss an den Öffentlichen Verkehr. Die Autobahnanschlüsse Dagmersellen und Sursee sind 6 resp. 9 km entfernt.
Geschichte
Die Gemeinde ist Namensgeberin der so genannten Egolzwiler Kultur. In den vergangenen 100 Jahren kamen bei Grabungen am ehemaligen Rand des 1859 trockengelegten Wauwilersees Siedlungsreste, Werkzeug und Keramik aus der Zeit 4'500-4'300 v. Chr. zum Vorschein. Somit ist der Ort eigentlich die älteste Siedlung im Kanton Luzern. In historischer Zeit wird der Ort erstmals im Jahr 1150 in der Acta Murensia des Klosters Muri unter dem Namen Egolswil erwähnt. Um 1300 gehörte die Gemeinde den Habsburgern und fiel 1450 an Luzern. Die Gemeinde gehört seit 1803 zum damals neu gegründeten Amt Willisau. Von 1941 bis 1945 bestand im Wauwilermoos südwestlich des Dorfs ein berüchtigtes Interniertenlager für Kriegsgefangene. Der Lagerkommandant behandelte die Gefangenen oft in unmenschlicher Weise. Das Lager wird seit 1949 als Kantonale Strafanstalt genutzt.
Schulen
Im Ort gibt es einen Kindergarten und eine Primarschule. Ab der 7. Klasse müssen die Schulkinder den Unterricht im benachbarten Wauwil besuchen.
Sehenswürdigkeiten
Die in den Jahren 1895/1896 von August Hardegger errichtete neugotische Dorfkirche Herz Jesu ist der bauliche Höhepunkt des Dorfs. Zu den landschaftlichen Höhepünkten zählt der Egolzwilersee, der letzte Überrest des einst grossen Wauwilersees. Wegen seiner seltenen Pflanzen im Uferbereich steht dieser seit 1969 unter Naturschutz.
Es existiert eine Sage von einem Schloss, das früher den Egolzwilersee besetzte und sich aber auf festem Boden befand. Durch einen Fluch ging es unter und wurde mit mörderischen Unterwasser-Strudeln verhext.
Einzelnachweise
Literatur
Über den Ort selber gibt es kaum Literatur. Über die Egolzwiler Kultur und das Interniertenlager dagegen schon. Vielfach allerdings Beiträge in Fachzeitschriften.
- R. Wyss: Die Egolzwiler Kultur. Schweizerisches Landesmuseum Zürich, 1975.
- J. Stadelmann: Umgang mit Fremden in bedrängter Zeit, 1998.
Weblinks
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