Ehrenforth

Ehrenforth

Karl Heinrich Ehrenforth (* 13. November 1929 in Breslau) ist ein deutscher Musikwissenschaftler und Musikpädagoge.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ehrenforth studierte von 1951 bis 1958 Schulmusik/Musikpädagogik, Germanistik, Deutsche Literaturwissenschaft, Musikwissenschaft sowie Theologie in Hamburg. 1961 promovierte er an der Universität Hamburg mit einer musikwissenschaftlichen Arbeit über Arnold Schönbergs Georgelieder.

Von 1956 bis 1972 war er als Gymnasiallehrer in Hamburg tätig. Im Nebenamt leitete er als Kirchenmusiker die Reinbeker Kantorei. Ab 1972 bis 1993 hatte Ehrenforth den Lehrstuhl für Musikpädagogik und Musikdidaktik sowie die Leitung der Abteilung Schulmusik an der Hochschule für Musik Detmold inne. Von 1990 bis 1992 nahm er eine Gastprofessur an der Universität Rostock wahr und war Mitglied des Gründungssenats der dortigen Hochschule für Musik.

Ehrenfort arbeitete in nationalen und internationalen Gremien wie dem Deutschen Musikrat und der International Society for Music Education (ISME) mit, sowie unter anderem in der Forschungskommission der „Arbeitsgemeinschaft Musikerziehung und Musikpflege“ des Deutschen Musikrats.

Seit 1976 bekleidete er das Amt des Grundsatzreferenten des Verbandes Deutscher Schulmusiker (VDS) und wurde 1981 dessen Bundesvorsitzender. Dieses Amt hatte er bis 1990 inne. Seit 2003 ist er Ehrenvorsitzender.

Karl Heinrich Ehrenforth lebt seit 1992 als Emeritus wieder in Reinbek bei Hamburg.

Theorie

Ehrenforth

  • entwickelte eine anthropologisch und lebensweltlich-phänomenologisch fundierte ästhetische Hermeneutik der Musik im Anschluss an Hans-Georg Gademer
  • legte eine „Geschichte der musikalischen Bildung“ als Kultur-, Sozial- und Ideengeschichte in 40 Stationen von den antiken Hochkulturen bis zur Gegenwart vor
  • erörterte historiographische Probleme der Musikpädagogik, musiktheologische Fragen unter anderem auch in bildungspolitischer Perspektive
  • begründete das Konzept von „Familienkonzerten“ als Weiterentwicklung von „Kinderkonzerten“.

Schriften

  • Ehrenforth, Karl H.: Ausdruck und Form: Schönbergs Durchbruch zur Atonalität in den Georgeliedern, OP. 15. Bouvier, 1963
  • Ehrenforth, Karl H.: Schulische Musikerziehung und Musikkultur. Schott Music 1983. ISBN 978-3-7957-2644-7
  • Ehrenforth, Karl H. et. al.: Aktualität und Geschichtsbewusstsein in der Musikpädagogik. Schott Music. ISBN 978-3-7957-1708-7
  • Ehrenforth, Karl H / Waldenfels, Bernhard / Vogt, Jürgen: Musik - unsere Welt als andere. Königshausen u. Neumann 2001. ISBN 978-3-8260-2003-2
  • Ehrenforth, Karl H.: Geschichte der musikalischen Bildung. Schott Music 2005. ISBN 978-3-7957-0502-2
  • Ehrenforth, Karl H. / Grube, Joachim: Der Paradiesvogel. Die Schöpfungsgeschichte - für Kinder neu erzählt. Hildegard Junker 2006. ISBN 978-3-937628-08-0
  • Ehrenforth, Karl H. (Hrsg.): Humanität - Musik – Erziehung. Schott Music 1981. ISBN 978-3-7957-0064-5
  • Ehrenforth, Karl H.(Hrsg.): In Grenzen - über Grenzen hinaus. Schott Music 1992. ISBN 978-3-7957-2660-7
  • Ehrenforth, Karl H.(Hrsg.): Arbeit - Freizeit – Fest. Schott Music 1987. ISBN 978-3-7957-2650-8
  • Ehrenforth, Karl H.(Hrsg.): Medieninvasion. Schott Music 1985. ISBN 978-3-7957-2649-2
  • Ehrenforth, Karl H.(Hrsg.): Musikerziehung als Herausforderung der Gegenwart. Schott Music 1981. ISBN 978-3-7957-2643-0
  • Ehrenforth, Karl H. et. al.: Sinn und Widerspruch musikalischer Bildung. Katzbichler 1993. ISBN 978-3-87397-483-8

Weblinks


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