Eikon Film

Eikon Film

Die Eikon gGmbH ist eine deutsche gemeinnützige Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft, deren größter Gesellschafter die Evangelische Kirche in Deutschland ist.

1960 in München gegründet und seit 2003 in Berlin ansässig, ist die Eikon gGmbH heute Muttergesellschaft einer Firmengruppe mit zehn Gesellschaften, die bundesweit an unterschiedlichen Standorten, Kino- und Fernsehfilme, Dokumentationen und Kinderprogramme produzieren. Geschäftsführer der Eikon gGmbH sind Dr. Ernst Ludwig Ganzert und Prof. Wolfgang Tumler.

Inhaltsverzeichnis

Firmengeschichte

1960–1980

Die Eikon gGmbH geht 1960 aus der evangelisch-kirchlich organisierten Filmvertriebs-Gesellschaft Matthias-Film in Stuttgart hervor. Sie wird 1960 in München gegründet und entwickelt sich schnell zu einer eigenständigen, wachsenden Filmproduzentin. Die Eikon gGmbH produziert in erster Linie Kinderprogramme, kirchlich geprägte Sendereihen, Unterhaltungs-Serien und Spielfilme – hauptsächlich im Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender.

1980er-Jahre

Mit dem Start der privatwirtschaftlich organisierten Fernsehsender RTL und Sat.1 im Jahr 1984 ist der Beginn einer Krise der Eikon gGmbH verbunden. Das Unternehmen versäumt es den neuen Markt für sich zu nutzen. Nach der politischen Wende in Deutschland ab 1989 bietet sich die Eikon gGmbH außerdem nicht den neuen ARD-Sendern in Ostdeutschland als Partnerin an. Zusammen mit einem strukturell bedingten Rückgang von Aufträgen der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sorgen diese eigenen Versäumnisse zu einer publizistischen, besonders aber wirtschaftlichen Schieflage.

1990er-Jahre

1992 wird ein Relaunch beschlossen. Die Eikon gGmbH zieht von München in die Neuen Bundesländer - in die ehemaligen DEFA-Filmstudios der DDR nach Potsdam-Babelsberg, die gerade von französischen Investoren dem deutschen Regisseur Volker Schlöndorff zur Sanierung übergeben werden.

1993 beginnt die Neuzeit der Eikon gGmbH im vereinigten Deutschland an hervorgehobener Stelle. Reputation wird zurückgewonnen, die Auftragslage verbessert sich und in Wachstum wird wieder investiert. 1995 erwirbt die Eikon die Mehrheit der Anteile an der Studio-TV-Film GmbH, einer hauptsächlich mit der Produktion von Kindersendungen beschäftigten Firma. Bekannte und preisgekrönte Serien sind u.a. „Löwenzahn" mit Peter Lustig, sowie „Siebenstein" mit dem Raben Rudi.

Die Entwicklung und Produktion von Fernsehspielen bei Eikon erlebt zum Ausklang des vergangenen Jahrhunderts mit der vierteiligen Literaturverfilmung „Jahrestage" einen Höhepunkt. Unter der Regie von Margarethe von Trotta für die ARD realisiert, wird erstmals eine EIKON-Produktion für den internationalen Emmy-Award in New York City nominiert.

1999 bis heute

1999 führt eine Empfehlung für den publizistischen Gesamtplan der Evangelische Kirche in Deutschland dazu, daß die Eikon gGmbH und etliche regionale evangelisch-kirchliche Fernsehproduktionsstätten in einer Holding unter Führung der Eikon gGmbH zusammengefasst werden.

Eikon und Tellux gründen die gemeinsame Firma "CROSS MEDIA" und produzieren erstmals gemeinsam eine Unterhaltungsserie für das ZDF. Zur Verstärkung der Programmgruppe Dokumentarfilm wird 2003 die Firma Filmvergnügen von der Eikon übernommen.

Im Jahr 2003 verlegt die Eikon gGmbH ihren Sitz von Potsdam nach Berlin.

Produktionen

Kino- und Fernsehspielfilme (Auswahl)

(Produktionen, Ko-Produktionen, Beteiligungen)

  • Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf (2008, Regie Matthias Luthardt)
  • So glücklich war ich noch nie (2008, Regie Alexander Adolph)
  • Pretty Mama (2008, Regie Berno Kürten)
  • Louis Elefantenherz (2007, Regie Julia Ziesche)
  • Tatort "Kunstfehler" (2006, Regie Hartmut Griesmayr)
  • Kometen (2006, Regie Till Endemann)
  • Unter dem Eis (2005, Regie Aelrun Goette)
  • Zores (2005, Regie Anja Jacobs)
  • Nachbarinnen (2004, Regie Franziska Meletzki)
  • Die Nacht singt ihre Lieder (2004, Romuald Karmakar)
  • Luther (2004, Regie Eric Till)
  • Jahrestage (2000, Regie Margarethe von Trotta)
  • Bonhoeffer - Die letzte Stufe (1999, Regie Eric Till)
  • Krücke (1993, Regie Jörg Grünler)

Dokumentarische Formate (Auswahl)

  • Das Herz von Jenin (2008, Buch und Regie Lior Geller und Marcus Vetter)
  • Die Letzte Schlacht - Christliche Fundamentalisten in den USA (2008, Regie Claudia Wilke)
  • Das Reichsorchester - Die Berliner Philharmoniker im Nationalsozialismus (2007, Regie Enrique Sánchez Lansch)
  • Mit Schwert und Kreuz - Karl der Große und die Christianisierung der Sachsen (2007, Regie Gerold Hofmann)
  • Ich singe dir mit Herz und Mund - der Dichter Paul Gerhardt (2007, Regie Gerold Hofmann)
  • Die Last der Vergebung (2006, Regie Claudia Wilke)
  • Play your own thing - Die Geschichte des Jazz in Europa (2006, Julian Benedikt)
  • Liebe ist stark wie der Tod - die Welt des Dietrich Bonhoeffer (2006, Gerold Hofmann)
  • Cirkus Krönchen (2005, Regie Andreas Kölmel)
  • Jailbirds - Geschlossene Gesellschaft (2005, Andrei Schwartz)
  • Maison de France (2004, Regie Stefan Zuchalla)
  • Die Blutritter - Schwaben denken anders (2004, Regie Douglas Wolfsperger)
  • Feldtagebuch (2002, Regie Aelrun Goette)

Serien (Auswahl)

  • Verborgen in Eis und Schnee - Überwinterer in der Antarktis (2007, Regie Jens Dücker)
  • Mode, Mädchen und ein Mann (2007, Regie Andrea Hauner)
  • Einsatz im Krisengebiet (2006, Regie Stefan Eberlein)
  • Der Osten möbelt auf - Ikea in Erfurt (2006, Jeannette Eggert und Uli Gaulke)
  • Die Unverfrorenen - Wintersaison auf der Zugspitze (2004, Regie Susanne Fiedler/Birgit Meißner)

laufende Programme (Auswahl)

  • Schätze des Landes
  • Fahr mal hin
  • Um Gottes Willen - N24 Ethik
  • Filmtipps Pro7
  • Anschi und Karl-Heinz
  • So gesehen
  • Mittelpunkt Mensch

Verbundene Unternehmen (Auswahl)

  • Eikon Media GmbH
  • Eikon Nord GmbH
  • Eikon West GmbH
  • Eikon Südwest GmbH
  • Eikon Süd GmbH
  • Eikon Mitte GmbH
  • studio.tv.film GmbH
  • Cross Media GmbH
  • Kinderfilm GmbH

Preise und Auszeichnungen (Auswahl)

Weblinks


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