Eilser Minchen

Eilser Minchen
Bad Eilsener Kleinbahn
Kursbuchstrecke (DB): ex 214h
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 600 =
Legende
Strecke – geradeaus
Mindener Kreisbahnen, von Minden
nach Kleinenbremen
Klus
Petzen
Bahnstrecke Hannover–Minden
0,0 Bückeburg Bf Bahnhofsvorplatz
1,0 Bückeburg Ost
3,7 Ahnsen
3,8 Ahnsener Tunnel (120 m)
4,0 Wilhelmshöhe
5,0 Bad Eilsen Kurhaus
Anschluss Bahnstrecke Rinteln–Stadthagen
5,7 Bad Eilsen Nord

Die Bad Eilsener Kleinbahn GmbH betrieb eine elektrische normalspurige Kleinbahn (siehe auch: Überlandstraßenbahn), die am Nordhang des Harrl von Bückeburg nach Bad Eilsen fuhr. Die Anteile der GmbH gehörten dem Fürstenhaus von Schaumburg-Lippe und dem Gesamtbergamt Obernkirchen. Der Spitzname Eilser Minchen leitet sich von der Frau des damaligen Fürsten von Schaumburg-Lippe her.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem Fürst Adolf 1916 beschlossen hatte, eine Eisenbahn zwischen Bückeburg und Bad Eilsen zu errichten, konnte diese Strecke, die von Anfang an elektrisch betrieben wurde, 1918 eingeweiht werden. Man war der Meinung, das fürstliche Bad Eilsen benötige einen Anschluss an das nationale Eisenbahnnetz, damit das aufstrebende Bad im Reigen der deutschen Heilbäder besser mitspielen könne. 1919 wurde eine Verlängerung im Westen nach Westfalen über Meißen nach Minden mit Anschluss an die Mindener Kreisbahnen (Schmalspurbahn) gebaut. Die 6 km lange Strecke Bückeburg–Minden Stadt wurde am 29. Juli 1919 eröffnet und aus Rentabilitätsgründen bereits 1922 wieder geschlossen und abmontiert. Ebenfalls 1919 wurde der Anschluss an die Bahnstrecke Rinteln–Stadthagen von Bad Eilsen Kurhaus eröffnet.

1935 wurde die Strecke Bückeburg–Bad Eilsen mit 600 V Gleichstrom elektrifiziert.

Die Betriebsführung hatte ab 1961 die Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft (DEG), die örtliche Betriebsleitung lag bei der zur DEG gehörenden Rinteln-Stadthagener Eisenbahn. Am 30. Juni 1966 wurde der Schienenverkehr auf der Strecke Bückeburg–Bad Eilsen relativ überraschend eingestellt. Für deutschlandweite Schlagzeilen sorgte der Umstand, dass vier Monate vor Einstellung des Schienenverkehrs noch ein neues Empfangsgebäude für den Haltepunkt Bad Eilsen Kurhaus eingeweiht wurde und bei der Eröffnungsansprache die Schließungspläne für die Strecke bekannt gegeben wurden. Der Abschnitt Bückeburg–Bückeburg Ost wurde auch über die Stilllegung hinaus als Anschlussgleis für einige Industriebetriebe genutzt.

Verlauf

Die Strecke begann auf dem Bahnhofsvorplatz in Bückeburg, verlief dann durch die Gemarkung Jetenburg (dieser Ort ist in der Stadt Bückeburg aufgegangen) zum Bückeburger Ostbahnhof, in dessen Gebäude sich heute die Gaststätte „Minchen“ befindet. Nach einem weiteren Halt in Ahnsen durchquerte die Eisenbahn einen 120 Meter langen Tunnel (Nordportal seit den 1970er-Jahren verschüttet) unter der Ahnser Straße und dem inzwischen abgerissenen Gasthaus Wilhelmshöhe, bei dem sich ebenfalls ein Haltepunkt befand. Vorletzter Bahnhof vor Bad Eilsen war der oben genannte Bahnhof Bad Eilsen Kurhaus.

Die Weiterführung nach Minden mündete bei Notthorn in die Schmalspurstrecke der Mindener Kreisbahnen ein. Die Bad Eilsener Kleinbahn verlegte dort bis zum Bahnhof Minden Stadt eine dritte Schiene. Ursprünglich geplant war eine Streckenführung über Grille zum Staatsbahnhof Minden, hierfür erteilte die Stadt Minden jedoch wegen eigener Straßenbahnplanungen keine Genehmigung.

Heutiger Verkehr

Heute betreibt die fürstliche Hofkammer unter dem Namen der BEK (Bad Eilsener Kleinbahn) die Buslinie Bad Eilsen–Bückeburg und eine innerstädtische Linie in Bückeburg.

Literatur

  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Teil 2 Niedersachsen. Zeunert, Gifhorn 1973, ISBN 3-921237-17-3
  • Werner und Ingrid Schütte: Das Eilser Minchen - Die Geschichte der Bad Eilser Kleinbahn, Verlag Uhle und Kleimann Lübbecke 2001, ISBN 3-928959-33-6
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein-und Privatbahnen. Band 11: Niedersachsen 3 - Südlich des Mittellandkanals. EK-Verlag, Freiburg 2009. ISBN 978-3-88255-670-4.

Weblinks


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