- Agorá
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Die Agora (altgriechisch ἀγορά) war im antiken Griechenland ein großer Versammlungsplatz oder Markt im Zentrum einer Stadt und war häufig durch Tempelbauten auch ein religiöser Mittelpunkt. Sie war eine bedeutende gesellschaftliche Institution und als solche auch ein kennzeichnendes Merkmal der griechischen polis. Nach Herodot war für den Perserkönig Kyros II. das Vorhandensein einer Agora das bestimmende Merkmal einer selbständigen griechischen Stadt (Historien 1.153) und bei Homer ist das Fehlen einer Agora Anzeichen für Recht- und Gesetzlosigkeit.
Die Agora diente als politische und juristische Versammlungsstätte, erfüllte die Funktionen eines Marktplatzes und war zudem auch ein wichtiges kultisches Zentrum der Polisgemeinschaft. Altäre und kleine Tempel gehörten daher zum Bild einer jeden Agora. Als Verwaltungszentrum standen hier oftmals auch Amtsgebäude politischer Institutionen und städtischer Magistrate. Das Rathaus (Buleuterion) und das Prytaneion waren oft an diesem Platz errichtet. Die Erscheinung einer Agora wird zumeist durch Säulenhallen (stoai) geprägt, die für verschiedene Funktionen genutzt werden konnten. Vor allem der Rolle der Agora als tagtäglicher Treffpunkt der Einwohner einer griechischen Stadt kamen diese Hallen entgegen, da sie Besuchern Schutz vor Sonne, Regen und Wind boten.
In den kleinasiatischen Städten der Griechen gab es oft mehrere Agoren mit unterschiedlicher Bedeutung. In vielen Städten erfolgte der repräsentative Ausbau aber erst in hellenistisch-römischer Zeit, vorher war die Agora mitunter nur ein offener Platz.
Funktion und Gestalt der Agora decken sich zum Teil mit denen des römischen Forum.
Das bekannteste Beispiel ist die Agora von Athen. Weitere Beispiele sind die Agora von Priene und die Agora von Milet.
Siehe auch: Agoraphobie: Angst vor öffentlichen Plätzen, Agorismus
Literatur
- Christoph Höcker: Metzler Lexikon der antiken Architektur. 2. Aufl. 2008, ISBN 978-3-476-02294-3. S. 2-4
- Ulf Kuenzler: Studien zur Entwicklung und Struktur der griechischen Agora in archaischer und klassischer Zeit. Lang, Frankfurt a. M. u.a. 1999, ISBN 3-631-35469-X
Weblinks
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