- Agrargeographie
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Die Agrargeographie, auch Agrargeografie, ist Teil der Geographie und erfasst, beschreibt und erklärt den landwirtschaftlich geprägten Raum der Erdoberfläche nach Stoff, Form, Lage und Struktur sowie dem Wirkungsgefüge der vorkommenden Kräfte. Sie untersucht demnach die Wechselwirkungen zwischen den natürlichen (u.a. Klima, Relief, Boden, Wasser) und den anthropogenen Geofaktoren (z. B. Politik, Wirtschaft, Bevölkerung, Siedlung) des Agrarraumes.
Die Agrargeographie ist die Wissenschaft von der räumlichen Ordnung und der räumlichen Organisation der Landwirtschaft. Die ökonomische Aufgabe der Landwirtschaft besteht in der „planmäßigen Bewirtschaftung des Bodens zum Zwecke der Gewinnung pflanzlicher und tierischer Produkte“ (Waibel 1933, S. 7).
Besonders in den Industrieländern wird im Rahmen der Agrargeographie der Pflege der Kulturlandschaft eine wichtige Bedeutung beigemessen, da dort die Bereitstellung von Nahrungsmitteln als grundlegende Funktion der Landwirtschaft - entgegen vieler Entwicklungsländer - bereits erfüllt ist.
Als angewandte Agrargeographie entwickelt sie Konzepte zur Lösung von Problemen zwischen Mensch und Umwelt und beteiligt sich aktiv an deren Umsetzung. Die agrargeographische Forschung ist somit ein wesentlicher Bestandteil im Bereich der nachhaltigen Entwicklung.
Innerhalb der Geographie ist die Agrargeographie der Humangeographie zuzuordnen. Traditionell wird sie dort als Teil der Wirtschaftsgeographie (Primärsektor) gesehen. Mit Fortschreiten einer holistischen Betrachtungsweise der Geographie wird die Agrargeographie jedoch meist nicht mehr als spezielle Teildisziplin gesehen, sondern im Rahmen jeweiliger geographischer Fragestellungen betrieben (z. B. Geographische Entwicklungsforschung).
Es gibt verschiedene agrargeographische Ansätze: - Landschaftskunde (Otremba 1976) - Räumliche Differenzierung der verschiedenen Erscheinungsformen der Landwirtschaft (Manshard 1968) - Betriebsformentypen im räumlichen System der Klimazonen, Betonung betriebswirtschaftlicher Aspekte (Andreae 1983) - Kulturgeographische Aspekte - Verhaltenstheoretische und wahrnehmungsgeographische Fragen stellen seit den 1970er Jahren ein zentrales Untersuchungsgebiet der Agrargeographie.
Literatur
- Wolf-Dieter Sick: Agrargeographie. Westermann, Braunschweig 1983, ISBN 3-14-160299-9
- E. Otremba: Allgemeine Agrar- und Industriegeographie. Stuttgart 1960
- Adolf Arnold: Allgemeine Agrargeographie. Klett-Perthes, 1997, ISBN 3-623-00846-x
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