- Einzelkind
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Als Einzelkinder bezeichnet man Kinder, die ohne Geschwister aufwachsen.
In Deutschland sind 18 % der Kinder während ihrer gesamten Kindheit Einzelkinder (Ostdeutschland: 27 %, Westdeutschland 17 %)[1] Großstadtkinder wachsen häufiger als ihre Altersgenossen in kleineren Städten ohne Geschwister auf. Dort fehlen die familiären und sozialen Netze, welche das Aufziehen von mehr als einem Kind erleichtern. Zudem überwiegen dort oft kleine Mietwohnungen mit nur einem Kinderzimmer.[2]
Gründe für den Wunsch nach einem Einzelkind sind vielfältig:[3]
- Kinder und Familie haben im Wertesystem einen weniger zentralen Stellenwert
- schlechte Erfahrungen mit eigenen Geschwistern
- eingeschränktes soziales Netzwerk, daher keine Kinderbetreuung organisierbar
- ungünstige Wohnsituation - zum Beispiel kleine Wohnung oder ungünstige Lage
- Bezugspersonen tolerieren die Entscheidung weiterer Kinder nicht
- Kosten
- Beruf, nicht Kinder, stehen im Lebensmittelpunkt
- Angebundenheit und Abhängigkeit durch weitere Kinder wird befürchtet
- Beitrag zur Reduktion der Überbevölkerung (Schonung der Ressourcen)
Charakterentwicklung von Einzelkindern: Empirische Studien
Zusammenfassung wissenschaftlicher Studien
Die Autoren fassten alle bis dahin erschienenen Studien zusammen. Sie kamen zu dem Schluss, dass weder der Geburtenrang, noch die Anzahl der Geschwister, noch die Tatsache Einzelkind zu sein, einen eigenständigen Einfluss auf die Charakterentwicklung eines Menschen hat, wenn man alle anderen Variablen konstant hält.[4]
Literatur
- Hartmut Kasten. 2007. Einzelkinder und ihre Familien. Göttingen. Hogrefe Verlag
- Hartmut Kasten: Entwicklung von Einzelkindern
- Jill Pitkeathley, David Emerson: Einzelkinder. Probleme lösen, Fähigkeiten nutzen. Ein Wegweiser für Eltern und Kinder. zu Klampen Verlag, Springe 2003, ISBN 3934920292.
Einzelnachweise
- ↑ Rüdiger Peuckert. 2008. Familienformen im sozialen Wandel. Verlag für Sozialwissenschaften; S. 106
- ↑ Hartmut Kasten: Einzelkinder und ihre Familien. Göttingen. Hogrefe Verlag ;S. 32
- ↑ Hartmut Kasten: Einzelkinder und ihre Familien. Göttingen. Hogrefe Verlag ;S. 32
- ↑ C. Ernst und J. Angst. 1983. Birth Order. New York: Springer
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