- Eisberge
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Eisberge sind große, im Meer schwimmende Eismassen.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und Herkunft
Die Eisberge im Nordatlantik stammen überwiegend aus Grönland, diejenigen im Südatlantik dagegen meist aus der Antarktis.
Im Allgemeinen entstehen sie dadurch, dass große Stücke eines Gletschers oder des Schelfeises abbrechen; sie bestehen dann aus Süßwasser mit Lufteinschlüssen. Eisberge können sich auch aus auftürmendem Packeis bilden; sie enthalten dann geringe Mengen an Meersalz. Aufgrund einer chemischen Anomalie des Wassers ist dieses im festen Aggregatzustand, den wir Eis nennen, leichter als im flüssigen. Wegen der im Vergleich zum umgebenden Wasser doch nur wenig geringeren Dichte von 89,5 % ragt nur etwa ein Zehntel ihres Volumens über die Wasseroberfläche.
Gefahr für Schiffe und Zeichen für Meeresspiegelanstieg
Eisberge sind für Schiffe gefährlich, da der größte Teil (90%) unter Wasser liegt und somit unsichtbar ist. Das größte mit einem Eisberg zusammenhängende Schiffsunglück war der Untergang der Titanic im April 1912.
Wenn Eisberge in übermäßigen Mengen von den Gletschern der Antarktis und auf Grönland abbrechen, kann das bedeuten, dass das Eis der Pole schmilzt und der Meeresspiegel global ansteigt. Dies wird als mögliche Konsequenz einer Globalen Erwärmung gesehen. Den Vorgang des Abbrechens nennt man Kalben.
Erste Forschung
Der russische Dichter, Naturwissenschaftler und Universalgelehrte Michail Lomonossow erklärte ungefähr im Jahre 1750 die Natur der Eisberge zum ersten Mal richtig: Da die Dichte des Eises nur 0,920 Kilogramm pro Liter beträgt (Meerwasser 1,025 Kilogramm/Liter), müssen sich 90 Prozent des Volumens der Eisberge unter der Wasseroberfläche befinden.
Die Gründe dafür, wieso Lomonossow als erster Wissenschafter das unter Wasser liegende Geheimnis der Eisberge entdeckte (und auch, wieso der Eisberg mit Айсберг direkt in die russische Sprache übernommen wurde), finden sich in seiner Biographie: Erstens bekam Lomonossow als Sohn einer Fischerfamilie aus dem hohen Norden Russlands die Grundlagen der Seefahrt, Navigation und Wetterkunde sozusagen in die Wiege gelegt. Zweitens studierte er ab 1736 in Deutschland und heiratete in Marburg eine deutsche Frau. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass der Universalgelehrte selbst den Eisberg in der russischen Sprache verankert hat.
Arten und Eigenschaften
Eisberge, die aus Schelfeis entstehen, sind relativ eben und heißen deshalb Tafeleisberge. Sie bilden die größten Eisberge und sind typisch für die Antarktis.
Im Allgemeinen sind Eisberge weiß, gelegentlich treten auch blaue und grüne Eisberge auf. Die Ursache dieser Färbung ist noch unbekannt. Es handelt sich dabei wohl um Meereis, das sich an der Unterseite des Schelfeises bildet. Wenn der Eisberg umkippt, weil sich durch das Abschmelzen sein Schwerpunkt verändert hat, wird die Färbung sichtbar.
Eisberge überdauern im Schnitt etwa drei Jahre, besonders große Exemplare auch bis zu 30 Jahre. Sie können eine Fläche von über 10.000 km² besitzen. Der derzeit größte dokumentierte Eisberg, ein antarktischer Tafeleisberg, ist im Jahr 1956 im südlichen Pazifik gesichtet worden und war zu Anfang 31.000 km² groß. [1] Ein riesiger Eisberg, der in letzter Zeit für Nachrichten sorgte, ist B-15 (Fläche etwa 11.600 km²).
Überwachung und Schutzmaßnahmen
Je nach Größe können Eisberge sogar bis in subtropische Zonen vorstoßen. Deswegen stellen sie eine Gefahr für die Schifffahrt dar und werden durch Satelliten und Flugzeuge überwacht. Eisberge können auch bis auf den Meeresboden reichen und bei ihrer Fortbewegung Pipelines und Unterwasserkomplettierungen zur Öl- und Gasförderung beschädigen. Deshalb werden solche Anlagen erforderlichenfalls eingegraben, um sie vor Eisbergen zu schützen.
Die Überwachung der Bewegung von Eisbergen zur Sicherung der Schifffahrt im Nordatlantik wird von der Organisation International Ice Patrol durchgeführt. Im Südpolarmeer wird diese Aufgabe vom amerikanischen National Ice Center wahrgenommen. Diese Organisation vergibt auch die Namen für Eisberge die größer als 10 Seemeilen (Durchmesser in einer beliebigern Richtung) sind. Der Name setzt sich zusammen aus einem Buchstaben für das Herkunftsgebiet und einer laufenden Nummer in zeitlicher Reihenfolge. Die Buchstaben kennzeichnen den Quadranten in dem der Eisberg zuerst entdeckt wurde wie folgt:
- A – 0° bis 90° westliche Länge (Bellingshausen-See, Weddell-Meer)
- B – 90° bis 180° westliche Länge (Amundsen-See, östliches Rossmeer)
- C – 90° bis 180° östliche Länge (westliches Rossmeer, Wilkesland)
- D – 0° bis 90° östliche Länge (Amery-Schelfeis, östliches Weddell-Meer)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Polar Times, Band 43, Seite 18 (Online-Version (Nachdruck) bei USA Today)
Weblinks
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