- Eisenmenger-Syndrom
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Der Ausdruck Eisenmenger-Syndrom (oder auch Eisenmenger-Komplex) wird als Bezeichnung für alle angeborenen Herzfehler angewandt, bei denen ein so ausgeprägter primärer Links-rechts-Shunt vorliegt, dass sich eine pulmonale Widerstandserhöhung mit konsekutiver Shuntumkehr und deutlicher Zyanose entwickelt bzw. entwickeln kann (= Eisenmenger-Reaktion). Ein solcher Herzfehler ist üblicherweise charakterisiert durch das Vorliegen eines Ventrikelseptumdefektes mit reitender Aorta, Vergrößerung der rechten Herzkammer, pulmonaler Hypertonie und Rechts-Links-Shunt.
Behandlung
Die Behandlung besteht in einer möglichst frühzeitigen operativen Korrektur des bzw. der im Einzelfall vorliegenden Herzfehler. Denn nach Eintritt der Eisenmenger-Reaktion bei Menschen mit einem Herzfehler aus der Gruppe des Eisenmenger-Syndroms ist eine operative Korrektur der Fehlbildung aufgrund diverser Folgerscheinungen nicht mehr möglich. Es sei denn, die Option einer kombinierten Herz-Lungen-Transplantation ist gegeben.
Geschichte
Die Bezeichnung Eisenmenger-Syndrom wurde im Jahr 1958 durch den englischen Kardiologen Paul Hamilton Wood (1907–1962) in die medizinische Fachwelt eingebracht. Das Syndrom ist nach dem Erstbeschreiber der Eisenmenger-Reaktin, Victor Eisenmenger, benannt.
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten! Literatur
- Klepzig, Helmut: Herz- und Gefäßkrankheiten (Thieme-Verlag Stuttgart, 1972)
- Strink, Werner: Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufsystems und ihre Behandlung (Herder-Verlag Freiburg, Basel, Wien, 1974)
Kategorien:- Krankheitsbild in der Pneumologie
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