Eishockey in den Vereinigten Staaten

Eishockey in den Vereinigten Staaten
Eishockey in Kanada
Verband: Hockey Canada
Gründung: 1994 (Zusammenschluss der 1914 gegründeten Canadian Amateur Hockey Association mit der Canadian Hockey Association)
Medaillengewinne:
Männer: Weltmeisterschaften: 18x Gold, 11x Silber, 8x Bronze
Olympische Spiele: 7x Gold, 4x Silber, 2x Bronze
Frauen:

Weltmeisterschaften: 9x Gold, 2x Silber

Olympische Spiele: 2x Gold, 1x Silber
Eishockey in den Vereinigten Staaten
Verband: USA Hockey
Gründung: 1920
IIHF Mitglied seit: 1930
Medaillengewinne:
Männer: Weltmeisterschaften: 1x Gold, 4x Silber, 4x Bronze
Olympische Spiele: 2x Gold, 7x Silber, 1x Bronze
Frauen:

Weltmeisterschaften: 9x Silber

Olympische Spiele: 2x Gold, 1x Silber, 1x Bronze
Eishockey auf dem Rideau Canal, Kanada (1901)
Die Montreal Canadiens (1942)

Eishockey gehört in Kanada und den Vereinigten Staaten, wo es zumeist nur als Hockey bezeichnet wird, zu den vier beliebtesten Mannschaftssportarten, zu denen des Weiteren American Football, Baseball sowie Basketball gezählt werden. Mit der National Hockey League (NHL) bei den Männern sowie der National Women’s Hockey League (NWHL) bei den Frauen sind zudem die jeweils als beste Eishockeyligen angesehenen Spielklassen der Welt auf nordamerikanischem Boden anzufinden.

Populär wurde der nordamerikanische Eishockeysport in Europa vor allem durch NHL-Größen wie Wayne Gretzky, wie auch durch die vielen europäischen Legionäre in den vergangenen Jahren, die es schafften, der National Hockey League in Übersee eine größere Bedeutung einzuräumen.

Inhaltsverzeichnis

Eishockey in Kanada

Kanada gilt heute als Mutterland des modernen Eishockeys, da kanadische Studenten aus Montréal den populären keltischen Sport Shinney Ende des 19. Jahrhunderts aufs Eis übertrugen und damit den Grundstein für den modernen Eishockeysport legten. Inzwischen gilt Eishockey als der Winternationalsport Kanadas, der in der Zuschauergunst weit vor Basketball oder anderen Sportarten liegt.

Unter dem Motto „back to the roots“ (Zurück zu den Wurzeln) fand so im November 2003 auch das NHL Heritage Classic statt, ein Freiluft-Eishockeyspiel der NHL, das zwischen den Edmonton Oilers und den Montreal Canadiens im Commonwealth Stadium in Edmonton, Alberta, ausgetragen wurde.[1] Auch im Collegesport finden diese Eishockeyspiele, die sich wieder enger an die Spiele aus den Gründungszeiten des Eishockey annähern, eine immer größere Anhängerzahl.

Auch wenn nur sechs der 30 NHL-Franchises in kanadischen Städten beheimatet sind, so ist die Anzahl an kanadischen Profispielern, die ihr Geld in der National Hockey League verdienen, rund viermal so hoch als der Anteil an US-amerikanischen Spielern. Organisiert wird das kanadische Eishockey vom Dachverband Hockey Canada. Zudem konnte mit den Montréal Canadiens eine kanadische Mannschaft die bisher meisten Stanley-Cup-Siege aller nordamerikanischen Teams feiern.

Neben den zahlreichen Profiligen leitet dieser Verband seit dem Zusammenschluss mit der Canadian Amateur Hockey Association im Jahr 1994 auch den in Kanada weit verbreiteten Amateur-Eishockeysport, dessen Teams in verschiedene Kategorien, die sogenannten Level, eingeteilt werden. Die höchste Kategorie hierbei ist der Level AAA, Ü21- und damit Senior-Teams, die diesen Status besitzen, sind berechtigt am Allan Cup, dem bedeutendsten Wettbewerb im kanadischen Amateureishockey, teilzunehmen und den offiziellen Amateurmeister des Landes auszuspielen. Bis 1984 war jedem Amateurteam die Qualifikation zu diesem Wettbewerb erlaubt, seitdem steht die Teilnahme nur noch den AAA-Teams offen.


Die kanadische Eishockeynationalmannschaft gehört sowohl bei den Männern, wo das Team bis zur Teilnahme der Sowjetunion an internationalen Turnieren als dominierende Mannschaft galt, als auch bei den Frauen, die bis auf jeweils eine Ausnahme bisher jede Weltmeisterschaft und jedes olympische Eishockeyturnier gewinnen konnten, zu den erfolgreichsten Nationalmannschaften in der Welt. Bei den ersten vier olympischen Eishockeyturnieren gewann die Herrenmannschaft jeweils die Goldmedaille, erst 1936 wurde das Team zum ersten Mal geschlagen und das auch nur, da die siegreichen Briten fast ausschließlich mit kanadischen Einwanderern aufliefen.[2] [3]

Insgesamt gewannen die Eishockey-Herren des Hockey Canada siebenmal Olympia-Gold, zuletzt 2002 nach 50-jähriger Durststrecke, sowie 18 Weltmeistertitel. Auch fanden bedeutende internationale Turniere wie die Olympischen Spiele 1988 sowie der Canada Cup und dessen Nachfolger, der World Cup of Hockey, den man bisher einmal gewinnen konnte, auf kanadischem Boden statt.

2008 wird zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Weltmeisterschaft im „Mutterland“ des Eishockeys stattfinden, nachdem der Wettbewerb zuvor nur einmal auf US-amerikanischem Boden ausgetragen worden war. Spielorte der WM 2008, die im Jahr des 100. Geburtstags des Weltverbandes IIHF stattfindet, werden Halifax und Québec City sein. Nach der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2010 an die kanadische Stadt Vancouver wurde außerdem bekannt gegeben, dass das Eishockeyturnier der Spiele im General Motors Place, dem Heimstadion der Vancouver Canucks aus der NHL, sowie im UBC Winter Sports Centre auf dem Campus der University of British Columbia ausgetragen wird.

Eine besondere Beachtung fanden die in den 1970er Jahren ausgetragenen Summit Series, in denen mit der Sowjetunion und Kanada die beiden besten Nationalteams der Welt mit professionellen Spielern in einer Reihe von Spielen gegeneinander antraten. Dies war eine Besonderheit, da es zu dieser Zeit bei den Olympischen Spielen nur Amateurspielern gestattet war, anzutreten. Vier der acht Spiele fanden dabei auf kanadischem Eis, die anderen vier in Moskau statt. 1972 gewannen die Kanadier die Serie mit vier Siegen gegenüber drei Niederlagen und einem Unentschieden, 1974 gewann man hingegen nur ein Spiel der Serie.

Eishockey in den Vereinigten Staaten

Ansiedlungen der NHL-Teams von den Original Six (1942) bis heute

In den Vereinigten Staaten gilt der Eishockeysport zwar nur als viertpopulärster Sport, allerdings konzentriert sich der Sport auf vereinzelte Gebiete, unter anderem im Nordosten, im mittleren Westen sowie in Alaska. In diesen Ballungszentren erfreut sich der Sport jedoch zumeist derselben oder noch größeren Popularität als die anderen drei Nationalsportarten der Amerikaner. Zu den wichtigsten Städten im US-amerikanischen Eishockey gehören Buffalo, Detroit, Pittsburgh, Minneapolis, Chicago, Boston, New York City, Philadelphia, Tampa und Denver.

In den 1990er Jahren war man bemüht, den Sport auch in den südlichen und damit für Eishockey eher untypischen Staaten bekannt zu machen. Dies geschah vor allem durch die Expansion der NHL zwischen 1991 und 2000, die vor allem Teams aus den südlichen Regionen in die Liga aufnahm. Franchises, die in dieser Zeit in diese Gebiete umzogen oder neu gegründet wurden waren u. a. die San Jose Sharks aus San José, Kalifornien, die Florida Panthers aus Sunrise, Florida, oder die Mighty Ducks of Anaheim aus Anaheim, Kalifornien. Heutzutage hat es die NHL geschafft, in fast sämtlichen Regionen des Landes Eishockeyteams angesiedelt und somit den Sport im ganzen Land populär gemacht zu haben.

Szene aus einem NHL-Spiel der Atlanta Thrashers gegen die Florida Panthers

Der US-amerikanische Eishockeyverband USA Hockey ist neben der Hockey Canada der einzige Verband, der ein eigenes Regelbuch besitzt. Dieser Verband organisiert neben den zahlreichen Profiligen auch den US-amerikanischen Breiten- und Amateur-Eishockeysport, den zwar im Gegensatz zum Nachbarland Kanada deutlich weniger Sportler ausüben, der aber dennoch eine weite Verbreitung in den gesamten Vereinigten Staaten findet. Neben den zahlreichen Jugendligen für Herren und Damen, werden insgesamt zehn weitere nationale Wettbewerbe vom Seniorenalter bis hin zur Klasse der Über-50-Jährigen betrieben.

Die US-amerikanische Eishockeynationalmannschaft konnte bisher zweimal und dabei jedes Mal auf eigenem Boden (1960 in Squaw Valley, 1980 in Lake Placid) olympisches Eishockeygold gewinnen, sieben Mal gewann man Silber, einmal Bronze. In der langen Geschichte des Verbandes wurde das US-Team jedoch erst einmal Weltmeister (1933). Der größte US-amerikanische Erfolg im Dameneishockey war der Gewinn des ersten olympischen Damenturniers im Jahr 1998, bei Weltmeisterschaften trat man mit bisher neun Silbermedaillen als Dauerabonnent des zweiten Platzes hinter den Kanadiern auf, zweimal konnte die Mannschaft allerdings schon die Weltmeisterschaft gewinnen (2005 und 2008).

Neben den beiden gewonnenen Olympischen Turnieren 1960 und 1980 fanden auch die Winterspiele 2002 sowie die Weltmeisterschaft 1962 auf US-amerikanischem Boden statt.

Organisation

Entgegen den meisten Vereinssportarten in Europa kennt der US-Profisport in der Regel keinen Auf- und Abstieg, das heißt, die Ligen sind in sich geschlossen und nur durch das Erfüllen bestimmter Kriterien durch die Teams zu erreichen.

OHL-Partie der Saginaw Spirit gegen die Plymouth Whalers

Auch ist die Teamstruktur in Nordamerika anders als dies in Europa der Regelfall ist. So können die Mannschaften, die so genannten Franchises, als Wirtschaftsunternehmen betrachtet werden, die ohne größere Probleme ihren Besitzer, in manchen Fällen auch ihren Standort wechseln können. Die Franchises gehen zumeist Kooperationen mit unterklassigen Profiteams, den so genannten Farmteams ein, in denen junge Spieler auf die NHL vorbereitet und Talente gefördert werden. Zukünftige NHL-Spieler werden dabei zumeist nicht direkt von den NHL-Teams ausgebildet, so erfolgt Förderung dieser Talente in Kanada in den weit verbreitenden Nachwuchsligen, deren Teams ausschließlich in der Altersklasse 16 bis 21 Jahre operieren und somit den Nachwuchs für die NHL liefern. Besonders populär sind hierbei die drei Top-Juniorenligen der Canadian Hockey League, die LHJMQ (Ligue de hockey junior majeur du Québec), die OHL (Ontario Hockey League) und die WHL (Western Hockey League), die Profiligenstatus besitzen.

Wie auch die NBA- und die NFL-Teams beziehen die Franchises ihren US-amerikanischen Nachwuchs auch aus Colleges, deren Mannschaften in den verschiedenen Divisionen der National Collegiate Athletic Association antreten. Machen diese Collegespieler in den anderen Hauptsportarten jedoch den Großteil der Rookies aus, sind in den USA Eishockey-Juniorenligen weiter verbreitet, die vor allem darauf zielen, die starke Basis der US-amerikanischen Juniorennationalmannschaften aufzubauen.

Aufgrund der Popularität des Sportes wurde in den 40er Jahren begonnen auch den „Unterbau“ der NHL, die so genannten Minor Leagues zu professionalisieren und auszubauen. Heute ordnet man die unterklassigen Profiligen je nach Stärke in verschiedene Kategorien ein, die von High über Mid und Low Level bis hin zu semiprofessionellen Ligen reichen. So gibt es heute mit der American Hockey League (AHL) eine Elite-Minor-League, in der die Top-Farmteams der NHL-Franchises spielen. Darunter gibt es noch die East Coast Hockey League (ECHL), die Central Hockey League (CHL) und die International Hockey League (IHL).

In den 90ern ist die wirtschaftliche Bedeutung des Hockeysports in Nordamerika radikal angestiegen. Die NHL-Franchises zahlten übertrieben hohe Gehälter, so dass einige noch heute hohe Schulden haben. Das zeigte sich auch in der Verhandlung über ein neues NHL Collective Bargaining Agreement zur Saison 2004/05, die in einem Spielerstreik und Lockout endete, so dass die Spielzeit gar nicht ausgetragen wurde. Nach über einem Jahr Verhandlungen wurde eine Gehaltsobergrenze (Salary Cap) beschlossen, die die Liga ausgeglichener und spannender gemacht hat.

Regelabweichungen und sonstige Besonderheiten

Eine Besonderheit im nordamerikanischen Profisport ist der Entry Draft, der auch im Eishockey durchgeführt wird. Beim NHL Entry Draft sichern sich die NHL-Teams die Rechte an talentierten Juniorenspielern, dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Spieler auch jemals von den Teams in der NHL eingesetzt werden müssen.

Auch im Regelbereich bestehen durchaus Differenzen zwischen dem nordamerikanischen und dem europäischen Eishockey. So weicht das Spielfeld in der NHL in der Regel von den internationalen Vorgaben ab. Es ist hier meist nur ca. 26 m breit und 56 m lang und verfügt über eine andere Verteilung der Spielfeldzonen. Somit ist das Spiel in Nordamerika in der Regel etwas schneller und aggressiver als in Europa.

Zwischen den Ottawa Senators und den Tampa Bay Lightning kommt es zu Handgreiflichkeiten

Auch unterscheiden sich einige Regeln in Nordamerika von denen der IIHF, so gibt es in der NHL noch das „Touch-Icing“, d. h. bei unerlaubten Weitschüssen aus der eigenen Hälfte wird das Spiel, im Gegensatz zum in Europa weit verbreiteten „No-Touch-Icing“, erst unterbrochen, wenn ein Spieler der verteidigenden Mannschaft den Puck berührt hat, erreicht ein Spieler der angreifenden Mannschaft den Puck zuerst, geht das Spiel ohne Unterbrechung weiter.

Faustkämpfe während des Spiels haben in den nordamerikanischen Staaten zudem meistens eine deutlich höhere Bedeutung, als das in Europa der Fall ist, so gibt es ausführliche Kampf-Statistiken, für die vor allem die als brutalste Eishockeyliga der Welt geltende Ligue Nord-Américaine de Hockey bekannt wurde. Als weiteres Beispiel für diese Popularität kann auch der Gordie Howe Hattrick aufgeführt werden, eine Kombination aus einem Tor, einer Vorlage und einen Kampf, der mindestens mit einer fünfminütigen Zeitstrafe bestraft wird, die in einem Spiel erreicht wurde.

Dameneishockey

Kanadische Nationalspielerinnen bei der WM 2007

In Kanada gehört Eishockey auch bei großen Teilen der weiblichen Bevölkerung zu den beliebtesten Sportarten, nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Erfolge der kanadischen Frauennationalmannschaft. Die höchste nordamerikanische Damenspielklasse ist die National Women’s Hockey League, eine seit 1999 bestehende Liga, die als die NHL des Dameneishockeys und damit als beste Spielklasse der Welt gilt. Allerdings besteht die NWHL seit ihrer Gründung bisher nur aus kanadischen Teams, dies ist nicht zuletzt auf die noch eher rückständige Dameneishockeyentwicklung des Nachbarlandes USA zurückzuführen. Dort wächst die Popularität von Fraueneishockey langsam, aber stetig. Bislang gibt es etwa 52.500 US-amerikanische Spielerinnen, die in verschiedenen regionalen sowie nationalen Ligen aktiv sind.

Im Gegensatz zu den männlichen Kollegen sind die meisten Eishockeyspielerinnen keine Profis, dies gilt auch für sämtliche Ligen in Kanada und den USA. Auch wenn die NWHL versucht, möglichst professionell zu arbeiten, ist auch diese Liga bis heute eine reine Amateurliga. Mit Manon Rheaume schaffte es 1992 die erste Frau für ein NHL-Team zu spielen, als sie am 23. September in einem Vorbereitungsspiel der Tampa Bay Lightning zum Einsatz kam.[4] [5]Zuvor hatte sie, ebenfalls als erste Frau, in der höchsten kanadischen Juniorenliga LHJMQ ein Spiel für die Draveurs de Trois-Rivières absolviert.[6]

Schiedsrichterwesen

Schiedsrichter in der American Hockey League

Auch im nordamerikanischen Schiedsrichterwesen sind deutliche Unterschiede zu den Offiziellen in Europa zu erkennen. So werden in der National Hockey League bereits seit Jahren Profischiedsrichter eingesetzt, die auch in einer eigenen Interessenvertretung, der „National Hockey League Officials' Association“ organisiert sind. Dies ist aufgrund der wirtschaftlichen Situation der Liga ohne weiteres möglich, während eine einheitliche Einführung von Profi-Schiedsrichtern in Europa immer wieder an den höheren Kosten und den im Vergleich zur NHL geringeren Zahl an Spieltagen scheiterte, sodass es sich bei den meisten Eishockeyschiedsrichtern um Amateur-Schiedsrichter handelt und nur wenige Ausnahmeschiedsrichter einen Profivertrag bekommen. Dieses System entspricht eher dem der unterklassigen nordamerikanischen Profiligen von der AHL abwärts, in der jedoch die meisten Schiedsrichter inzwischen auch schon als vollprofessionelle Schiedsrichter tätig sind.

Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass in den nordamerikanischen Profiligen, vor allem in NHL und AHL, in der Regel mit vier Schiedsrichtern, von denen zwei als Hauptschiedsrichter, zwei als Linienrichter agieren, gespielt wird, während international das Spiel mit drei Spiel-Offiziellen (ein Hauptschiedsrichter, zwei Linienrichter) üblich ist.

Berühmte nordamerikanische Spieler

Die Anfangszeit des professionellen Eishockeys in Nordamerika wurde hauptsächlich durch kanadische Spieler wie Howie Morenz, Georges Vézina und Eddie Shore geprägt, die ihre Teams zu mehreren Stanley-Cup-Siegen führten. In den vierziger Jahren begann die große Zeit von Maurice „Rocket“ Richard, der als einer der besten Torjäger in die Geschichte des Eishockeysports einging und mit seinen Montréal Canadiens in den fünfziger Jahren die NHL dominierte. Das Team brachte in der Zeit noch weitere große Eishockeyspieler hervor, wie Jean Béliveau, Doug Harvey und Torhüter Jacques Plante sowie Maurice Richards jüngeren Bruder Henri Richard, der mit elf Stanley-Cup-Siegen mehr Meisterschaften in der NHL gewonnen hat als jeder andere.

Terry Sawchuk war von 1950 an ebenfalls eine feste Größe unter den Torhütern der NHL und ging mit 103 Shutouts in die Eishockey-Geschichtsbücher ein. Bobby Orr begann seine Karriere 1966, wurde als erster Verteidiger mit der Hart Memorial Trophy als wertvollster Spieler der NHL ausgezeichnet und entwickelte sich zu einem der besten Verteidiger aller Zeiten. An seiner Seite spielte damals Phil Esposito, einer der führenden Stürmer der sechziger und siebziger Jahre. Ende der siebziger Jahre rückte mit Guy Lafleur wieder ein Spieler der Montréal Canadiens ins Rampenlicht der NHL und mit Marcel Dionne gehörte ein weiterer Franko-Kanadier zu den Stars. Zudem beendete 1980 mit Gordie Howe, „Mr. Hockey“ genannt, einer der bedeutendsten Eishockeyspieler im Alter von 52 Jahren seine Karriere. Bereits 1946 gab er sein Debüt in der NHL und zog sich 1971 aus dem professionellen Eishockeysport zurück, um nur zwei Jahre später in der WHA sein Comeback zu geben und 1979 in die NHL zurückzukehren.

Wayne Gretzky

Mit der Fusion zwischen NHL und WHA im Jahr 1979 begann eine neue Ära, aus der Wayne Gretzky und Mark Messier hervor gingen. Gretzky dominierte den Eishockeysport in den folgenden 20 Jahren, stellte bis zu seinem Karriereende 61 Rekorde auf und gilt immer noch als der beste Eishockeyspieler aller Zeiten. Mark Messier entwickelte sich zu einem der besten Anführer der NHL-Geschichte und zusammen mit Gretzky feierte er in den achtziger Jahren große Erfolge in Edmonton. Mike Bossy erreichte im Jahr 1981 als erst zweiter Spieler die Marke von 50 Toren in 50 Spielen und feierte vier Stanley-Cup-Siege mit den New York Islanders. Mit Ray Bourque und Paul Coffey betraten zwei junge Verteidiger die Eishockeybühne und prägten die folgenden zwei Jahrzehnte. Patrick Roy begann seine Karriere 1985 in Montréal und wurde im Laufe seiner Karriere mehrfach ausgezeichnet. Er gilt heute als der beste Torhüter der NHL-Geschichte. Standen die US-Amerikaner lange Zeit im Schatten der Kanadier, so traten sie in Form von Torhüter Mike Richter, von Chris Chelios, Joe Mullen, Pat LaFontaine und Phil Housley hervor. Housley galt aber eher als tragischer Held, da er trotz großartiger Leistungen nie als bester Verteidiger ausgezeichnet wurde und mit 1.495 Spielen der Spieler mit den meisten Einsätzen ist, der nie den Stanley Cup gewinnen konnte.

In den neunziger Jahren führte Mario Lemieux seine Pittsburgh Penguins zu zwei Stanley-Cup-Erfolgen und machte Wayne Gretzky durch seine Spielweise den Ruf als bester Eishockeyspieler aller Zeiten streitig. Brett Hull trat die Nachfolge seines Vaters Bobby an und gehörte zu den schillernden Persönlichkeiten und zu den besten Torschützen während des Jahrzehnts. Luc Robitaille entwickelte sich zu einem der besten Flügelstürmer aller Zeiten und in Detroit konnten Steve Yzerman und Brendan Shanahan große Erfolge feiern. Yzerman ging 2006 in die Geschichte der NHL ein, als er nach der mit 20 Jahren längsten Amtszeit als Mannschaftskapitän seine Karriere beendete. Joe Sakic prägte sowohl die neunziger Jahre, als auch das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausend entscheidend mit, genauso wie der US-Amerikaner Mike Modano von den Dallas Stars. Diese Mannschaft stellte mit Derian Hatcher den ersten US-amerikanische Mannschaftskapitän, der den Stanley Cup gewann. Mit Ed Belfour lief wieder ein kanadischer Torhüter zu Höchstleistungen auf und Martin Brodeur führte New Jersey zu drei Stanley-Cup-Siegen und gilt als legitimer Nachfolger von Patrick Roy, dessen Status als bester Torhüter aller Zeiten durch Brodeur in Gefahr geraten ist. 2004 beendete Ron Francis seine Karriere, die ihm den Ruf als einer der besten und fairsten Defensivstürmer einbrachte. Zu den heutigen Stars zählen die Verteidiger Scott Niedermayer und Chris Pronger sowie die Stürmer Joe Thornton, Sidney Crosby, Dany Heatley und die Franko-Kanadier Martin St. Louis und Vincent Lecavalier. Bei den Torhütern gehören, neben Martin Brodeur, Roberto Luongo, Marty Turco und der aktuelle Stanley Cup Gewinner Jean-Sébastien Giguère zu den wichtigsten aktuellen Torhütern.

Ryan Smyth konnte in der Liga noch keine Meilensteine setzen, doch international machte er sich einen Namen als „Captain Canada“, da er das Team fünf Mal als Kapitän bei Weltmeisterschaften anführte und neben zwei Weltmeistertiteln auch die olympische Goldmedaille gewann.

Siehe auch

  • Kategorie:Eishockey nach Staat

Einzelnachweise

  1. nhl.com, Special zum Heritage Classic
  2. olympic.org, Überblick zu den Olympischen Winterspielen 1936
  3. collectionscanada.ca, International Hockey: Essay by Denis Gibbons
  4. hockeygoalies.org, Biografie von Manon Rheaume
  5. whockey.com, Rheaume bei whockey.com
  6. hockeydb.com, Karrierestatistik von Manon Rheaume

Literatur

  • Eckert, Horst: Eishockey-Guide, Copress, 2002 ISBN 3-76790-800-X
  • Eckert, Horst: Eishockey Lexikon, Copress, 1993 ISBN 3-76790-407-1
  • Eckert, Horst: Eishockey-Weltgeschichte, Copress, 1989 ISBN 3-76790-235-4
  • Müller, Stephan: International Ice Hockey Encyclopedia 1904-2005, BoD GmbH Norderstedt, 2005 ISBN 3-8334-4189-5

Weblinks


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