Eishockeyspieler

Eishockeyspieler
Schweden-Lettland (Herren), Mai 2005

Eishockey ist eine Mannschaftssportart, die mit fünf Feldspielern und einem Torwart auf einer etwa 60 m langen und 30 m breiten Eisfläche gespielt wird. Ziel des Spiels ist es, das Spielgerät, den Puck, eine kleine Hartgummischeibe, in das gegnerische Tor zu befördern.

Der Eishockeysport entstand zwischen 1840 und 1875 in Kanada, wo britische Soldaten das schottische Shinney auf Schnee und Eis spielten. Die Bezeichnung Hockey kommt aus dem Französischen und bedeutet etwa „krummer Stock“.

Eishockey ist durch die Internationale Eishockey-Föderation (IIHF) international organisiert. Der Weltverband hat bis heute 64 Mitgliedsverbände. Als spielerisch beste Eishockeyliga der Welt gilt die nordamerikanische National Hockey League (NHL).

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Beim Eishockey muss ein Puck, eine flache Hartgummischeibe, mit Schlägern in das gegnerische Tor geschoben oder geschossen werden. Das Spiel ist im Allgemeinen sehr körperbetont. Mittels so genannter Bodychecks ist es möglich, den Gegner seitlich zu verdrängen oder aus dem Weg zu schaffen, um den Puck zu erobern.

Eishockey ist eine sehr schnelle Mannschaftssportart. In der NHL bewegt sich der Puck mit bis zu 190 km/h.

Eishockey ist ein körperbetonter Sport, bei dem es hin und wieder auch zu handfesten Auseinandersetzungen zwischen den Spielern kommen kann. In der Regel sind diese Auseinandersetzungen schnell unterbunden und enden ohne Verletzungen, jedoch gab und gibt es auch immer wieder Vorfälle, die schwere Verletzungen nach sich zogen.

Verbreitung

Eishockey ist vor allem dort sehr verbreitet, wo auch vor Erfindung der Kältemaschine – und der damit verbundenen Möglichkeit, Kunsteisbahnen zu schaffen – genügend Eisflächen für eine regelmäßige Ausübung dieser Sportart vorhanden waren und sind. Ein Betrieb solcher Kunsteisbahnen ist meistens sehr teuer. Allerdings werden mittlerweile kostengünstigere Alternativen aus synthetischem Eis angeboten, die einer herkömmlichen Eisbahn sehr nahe kommen. Somit findet der Eissport nun auch in wärmeren Regionen wie Südafrika eine größere Verbreitung. Weit verbreitet ist Eishockey vor allem in Kanada, Russland (bzw. der ehemaligen Sowjetunion) und den USA, Tschechien und der Slowakei, sowie den nordischen Ländern (vor allem Schweden und Finnland), teilweise auch in Deutschland. Einen sehr hohen Stellenwert hat Eishockey auch in der Schweiz und Lettland und gehört dort zu den beliebtesten Sportarten. Die Gesamtsumme der Eishockey-Zuschauer in einer Saison liegt in diesen Ländern weit über derjenigen der Fußball-Zuschauer. Ein traditionsreiches internationales Highlight für Clubmannschaften stellt auch der seit 1923 ausgetragene Spengler Cup dar, der in Davos, im Kanton Graubünden, stattfindet und eine wesentlich längere Geschichte als der Europapokal der Landesmeister aufweisen kann. In Deutschland genießt Eishockey unter den Mannschaftssportarten – nach Fußball und Handball – bis in die unteren Ligen das höchste Zuschauerinteresse. Dies lässt sich vor allem durch die Schnelligkeit und Athletik der Sportart erklären. Bis vor ca. 25 Jahren dominierten meist die Eishockey-Hochburgen im Süden Deutschlands und in Ostdeutschland (Augsburg, Füssen, Rosenheim, Landshut, Garmisch-Partenkirchen, Kaufbeuren, Bad Tölz sowie Bad Nauheim in Mittelhessen und Weißwasser in der DDR) das Geschehen im deutschen Eishockey. Bedingt durch die fortschreitende Kommerzialisierung der Sportart wird das deutsche Eishockey in den letzten Jahren von Teams aus Großstädten (z. B. Köln, Düsseldorf, Mannheim, Berlin, Frankfurt) beherrscht.

Geschichte

Eishockey an der McGill-Universität 1884
Hauptartikel: Geschichte des Eishockeys

Auch wenn das erste echte Eishockey-Spiel erst am 3. März 1875 in Montreal zwischen Dozenten und Studenten der McGill-Universität stattfand, besitzt der Sport mit seinen direkten Vorläufern eine längere Geschichte.

Die älteste Erwähnung stammt aus Dänemark aus dem Jahre 1134. Die Schlittschuhe waren wahrscheinlich aus Knochen. Im 16. Jahrhundert wurde in den Niederlanden ein Spiel entwickelt, welches dem heutigen Eishockey sehr ähnelt und bis heute unter dem Namen Bandy bekannt ist.

Geschichtliche Bedeutung erlangten oftmals die Spiele zwischen der damaligen Sowjetunion und den USA oder Kanada vor allem in der Phase des Kalten Krieges als Ausdruck des Kampfes der Systeme. So wurde auch das Spiel der USA gegen die UdSSR beim Olympischen Eishockeyturnier 1980 zu einer Art „Show-down“ der beiden Weltmächte. Die USA konnte die seinerzeit übermächtige Sowjetunion bezwingen, und das Spiel ging als „Miracle on Ice“ in die Geschichte ein.

Nachdem in der Sowjetunion bis in die 1950er Jahre auf dem Eis vor allem Bandy gespielt wurde, entwickelte sich das sowjetische Eishockey mit einem enormen Tempo.

So gelang es dem sowjetischen Team, bereits bei der ersten Weltmeisterschaftsteilnahme 1954 wie auch bei der ersten Teilnahme am Olympischen Eishockey-Turnier die Goldmedaille zu gewinnen. Die UdSSR schaffte es, mit ihrem Team eine außergewöhnliche Perfektion zu erreichen und machte auch den „Erfindern“ des Eishockeys, den Kanadiern, oft das Leben schwer. Weiterhin gab es zwischen der UdSSR und der ČSSR großartige Spiele, in denen die sowjetische Mannschaft mit herausragenden tschechoslowakischen Spielern konkurrierte. Auch hier wurde – insbesondere nach dem Prager Frühling 1968 – die unterschiedliche politische Gesinnung und die politischen Befindlichkeiten in den Sport getragen.

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR gingen einige der besten Spieler in die National Hockey League (NHL), in der Mannschaften der USA und Kanadas spielen. Die NHL stellt heute die bedeutendste Liga der Welt dar, mit vielen der besten Spieler aus Europa und anderen Teilen der Welt. Bei den alljährlich stattfindenden NHL-Allstar-Spielen zeigt sich, dass viele europäische Spieler heute zu den wichtigsten Leistungsträgern der Liga gehören.

Nach Nordamerika zieht es die Spieler nicht zuletzt, weil dort auch am meisten Geld zu verdienen ist und die nordamerikanischen Clubs mit attraktiven Arenen sowie einem großen Faninteresse aufwarten können.

Fraueneishockey

Siehe: Fraueneishockey

Das Eishockey für Frauen entwickelte sich aus dem Herreneishockey und unterscheidet sich von diesem in verschiedenen Regelanpassungen. Die wichtigste davon ist, dass bei den Frauen das Drücken gegen die Bande sowie Body-Checks grundsätzlich verboten sind. Diese Regelung wurde nach der ersten Weltmeisterschaft 1990 eingeführt, da es dort zu schweren Verletzungen aufgrund des Aufeinandertreffens von unterschiedlich robust gebauten Frauen gekommen war. Darüber hinaus sind die Frauen – genauso wie alle Nachwuchsspieler – verpflichtet, mit Helmen mit Gesichtsschutz zu spielen.

Das erste olympische Fraueneishockey-Turnier fand 1998 in Nagano statt. Genau wie die Weltmeisterschaften werden diese Wettbewerbe vor allem durch die Mannschaften aus Nordamerika dominiert. Dort gibt es auch ein ausgeprägtes Ligasystem, das dem der Männer gleicht. Populär ist Fraueneishockey auch im nördlichen Europa und in Russland.

Bei den Winterspielen von 2006 in Turin konnte mit Schweden zum ersten Mal eine nichtamerikanische Mannschaft die Silbermedaille in einem internationalen Turnier gewinnen.

Spielregeln

Hauptartikel: Eishockeyregeln

Das weltweit geltende Regelwerk wird regelmäßig im Regelbuch der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF) herausgegeben. Die aktuelle Version ist bis 2010 gültig. Dieses Regelbuch ist in sechs Abschnitte unterteilt, die die Themen Spielfeld, Teams, Spieler und ihre Ausrüstung, Offizielle und ihre Pflichten, Spielregeln, Strafen und Besondere Regeln beschreiben.

Die NHL gibt ein eigenes Regelbuch heraus, dessen Inhalte zum Teil von den Vorschriften der IIHF abweichen.

Spielfeld

Eishockey-Spielfeld

Das Spielfeld ist eine rechteckige Eisfläche, die 61 m lang und 30 m breit ist, die Ecken sind abgerundet. Das Spielfeld ist von einer ca. 1,20 m hohen Holz- oder Hartplastikbande umgeben, auf die aus Sicherheitsgründen eine Schutzglasscheibe aufgesetzt und hinter den Toren zusätzlich ein Fangnetz angebracht ist. Anstelle der aufgesetzten Schutzglasscheibe können auch Fangnetze oberhalb der Bande angebracht sein. Die Tore haben eine Höhe von etwa 1,20 m und eine Breite von gut 1,80 m, Pfosten und Latte sind rot gefärbt. Vor dem Tor ist ein halbkreisförmiger Torraum auf das Eis gezeichnet.

Das Spielfeld wird in der Länge durch 5 Linien unterteilt:

  • zwei Blaue Linien teilen das Feld in 3 gleich große Zonen: die Angriffs-, die Neutrale und die Abwehrzone.
  • eine rote Mittellinie halbiert das Spielfeld; mittig auf ihr befindet sich der Anspielpunkt (Bullypunkt).
  • die roten Torlinien sind über die gesamte Breite des Feldes durchgezogen, da das Spielfeld um die Tore herum reicht.

Insgesamt gibt es neun Anspiel- oder Bullykreise, neben dem in der Mitte des Feldes jeweils zwei in den Verteidigungszonen. Gegenüber den Spielerbänken befinden sich die Zeitnehmung und die Strafbänke.

In der nordamerikanischen NHL weicht das Spielfeld von den internationalen Vorgaben ab. Es ist hier meist nur 26 m breit und verfügt über eine andere Verteilung der Spielfeldzonen. Somit ist das Spiel in Nordamerika in der Regel schneller und aggressiver als in Europa.

Teams, Spieler, Ausrüstung

Eine Mannschaft besteht für gewöhnlich aus bis zu 22 Spielern. Während eines Spiels dürfen sich höchstens 6 Spieler gleichzeitig auf dem Eis befinden. In der Regel bestehen diese aus 5 Feld-Spielern und einem Torwart, in besonderen Situationen wird der Torwart aber auch durch einen sechsten Feldspieler ersetzt.

Spieler auf der Eisfläche (Regel 400)

Speziell in Unter- bzw. Überzahlsituationen kann von diesem Schema aber auch abgewichen werden.

In der Regel wird in Linien, Reihen bzw. Blöcken gespielt – das bedeutet, dass Stürmer und Verteidiger möglichst immer mit den gleichen Partnern spielen. Eine Mannschaft sollte vier Verteidigungsreihen (4 mal 2 Spieler = 8 Spieler) und vier Sturmreihen (4 mal 3 Spieler = 12 Spieler) besitzen. Mit zwei Torhütern erreicht man dann die Anzahl von 22 Spielern pro Team.

Ein Team muss einen Kapitän und zwei Assistenten bestimmen. Zur Erkennung tragen sie ein „C“ (Captain) bzw. „A“ (Assistenz-Captain) auf der Brust.

Das Auswechseln von Feldspielern ist nicht nur während Spielunterbrechungen möglich, sondern kann auch „fliegend“ erfolgen.

Um Verletzungen vorzubeugen, ist eine umfassende Schutzausrüstung vorgeschrieben. Da die Torhüter durch auf sie abgefeuerte Schüsse einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind, haben sie eine noch umfassendere Schutzausrüstung.

Schiedsrichter

Schiedsrichter in der AHL
Siehe auch: Offizieller (Eishockey)

Die Schiedsrichter zählen zu den Offiziellen. Diese sind unterteilt in On-Ice-Offizielle und Off-Ice-Offizielle. Die On-Ice-Offiziellen bestehen grundsätzlich aus einem Schiedsrichter (Referee) und zwei Linienrichtern (Linesmen). In unteren Spielklassen wird das System mit zwei Schiedsrichtern ohne Linienrichter verwendet, in höheren Spielklassen kommt manchmal auch das System mit 2 Schiedsrichtern und 2 Linienrichtern zur Anwendung. Der Schiedsrichter hat die allgemeine Aufsicht über das Spiel sowie die Kontrolle über Spieler und Offizielle. Die Linienrichter haben die Kontrolle über Linienverstöße (Abseits und Icing) und übernehmen die Bullys. Schieds- und Linienrichter haben beim Eishockey einen erheblich größeren Einfluss als beispielsweise beim Fußball. Sie können durch das Aussprechen von Strafzeiten unmittelbar auf das Spielgeschehen einwirken.

Zu den Off-Ice-Offiziellen zählen neben dem Stadionsprecher und dem Spielzeitnehmer ein Punktrichter, ein Video-Torrichter, zwei Strafbankbetreuer sowie zwei Torrichter. In der DEL wird kein Torrichter mehr eingesetzt; der Stand-By-Schiedsrichter übernimmt die Aufgabe des Video-Torrichters.

Weiter wird zwischen Spiel-Offiziellen und Team-Offiziellen unterschieden. Zu den Spiel-Offiziellen zählen neben den Schieds- und Linienrichtern auch der Video-Torrichter, die Torrichter, die Punkterichter und der Stand-By Schiedsrichter. Zu den Team-Offiziellen gehört der Trainerstab der Mannschaften, die Betreuer sowie der Ordnerdienst.

Spielregeln

Ein Eishockeyspiel dauert netto 60 Minuten (3 Drittel mit je 20 Minuten, dazwischen jeweils (wie es sich ausgeht) 15 Minuten Pausenzeit). Da bei jeder Spielunterbrechung die Uhr angehalten wird, dauert ein Eishockeyspiel jedoch brutto meist erheblich länger (etwa zwei bis zweieinhalb Stunden). In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist die Pausenzeit auf 18 Minuten erhöht worden, außer bei Liveübertragungen im Pay-TV auf Premiere, dann dauert eine Pause 15 Minuten. In der ESBG ist die Drittelpause auf Wunsch der Vereine auf 20 min erhöht worden, damit genug Zeit sei um die Pause als Werbungszeit zu nutzen

Beim Eishockey gibt es formell keine Eigentore, der Treffer wird dem Spieler der angreifenden Mannschaft zugeschrieben, der den Puck zuletzt berührt hat.

Ein Tor gilt nur, wenn der Puck die Torlinie in vollem Durchmesser überquert und der Schiedsrichter den Puck hinter der Torlinie gesehen hat. Kann nicht mit Sicherheit eine Aussage darüber getroffen werden, ob der Puck tatsächlich die Torlinie in vollem Durchmesser überschritten hat, so ist auf „kein Tor“ zu entscheiden. Sofern das Spiel aufgezeichnet wird, darf der Schiedsrichter den Videobeweis zu Hilfe nehmen.

Es ist zulässig, den Puck mit Hilfe des Schlittschuhs fortzubewegen, sofern man dadurch kein Tor erzielt. Wird der Spieler am Schlittschuh getroffen, ohne dass eine aktive Kickbewegung zu sehen ist, und überquert der Puck in Konsequenz die Torlinie, ist auf reguläres Tor zu entscheiden.

Den Puck mit dem hohen Stock (Stock über Schulter oder über der Latte) zu spielen ist unzulässig – es ist aber erlaubt, den Puck mit der Hand zu stoppen oder wegzuschlagen; außerdem darf man innerhalb des eigenen Verteidigungsdrittels den Puck mit der Hand seinem Mitspieler zupassen. Handpässe in der neutralen Zone und im Angriffsdrittel sind verboten. Das Werfen des Pucks, wenn dieser in der Hand eingeschlossen ist, wird bestraft.

Wird ein Torhüter durch einen Schuss an der Maske getroffen, wird das Spiel unterbrochen. Kommt es jedoch nach einem Maskentreffer zu einem direkten Nachschuss, welcher zum Tor führt, bevor der Schiedsrichter das Spiel unterbricht, ist das ein regulärer Treffer.

Begriffe

  • Bully (Face-Off): Wird das Spiel am Beginn eines Drittels oder nach einer Unterbrechung wieder angepfiffen, gibt es ein Bully. (aber auch nach Offside, dann aber an der Blauen Linie)
  • Abseits (Offside): Beim Spiel aufs gegnerische Tor muss der Puck als erstes oder gleichzeitig mit dem ersten angreifenden Spieler die blaue Linie zwischen neutraler Zone und Angriffszone überschreiten.
  • Torraumabseits: Der Torraum ist halbkreisförmig vor dem Tor markiert. Erzielt ein Spieler ein Tor, während er oder ein anderer angreifender Spieler sich im Torraum aufhält, so ist das Tor ungültig. Das Tor ist jedoch gültig, wenn er durch einen Gegenspieler in den Torraum gedrängt oder am Verlassen gehindert wurde. Auch wenn der Torschütze den Torwart nicht offensichtlich behindert, während er im Torraum steht, wird das Tor anerkannt.
  • Unerlaubter Weitschuss (Icing): Dies ist der Fall, wenn der Puck direkt oder indirekt (über die Bande) die rote Mittellinie und die gegnerische Torlinie überschreitet. Dann wird bei der „No-Touch-Icing“ Regel abgepfiffen, und es gibt Bully in der gegenüberliegenden Endzone. Es gibt noch in vereinzelten Ligen die „Touch-Icing“ Regel. In Unterzahl gelten diese Regeln nicht.
  • Powerplay: Wird gegen eine Mannschaft eine Bankstrafe ausgesprochen, so hat die bestrafte Mannschaft für die Zeit der Strafe einen Spieler weniger auf dem Eis. Während der Überzahl versucht dann die numerisch überlegene Mannschaft die bestrafte Mannschaft in ihrer Verteidigungszone einzuschnüren. Powerplay bezeichnet nicht das eigentliche Überzahlspiel, sondern nur den Versuch, sich mit schnellem Pass- und geschicktem Stellungsspiel in der gegnerischen Verteidigungszone festzusetzen.
  • Boxplay, auch Penaltykilling : Boxplay ist das Gegenteil vom Power-Play. Es betrifft die Mannschaft, die bei einer Strafe in Unterzahl spielt. Die Mannschaft im Boxplay versucht zu verhindern, dass der numerisch überlegene Gegner ein Tor erzielt.
  • Shorthander: Gelingt einer Mannschaft in Unterzahl ein Tor, bezeichnet man dies als Short-Hander bzw. Shorthanded-Goal.
  • Empty-Net-Goal: Schießt eine Mannschaft ein Tor, wenn die gegnerische Mannschaft ihren Torhüter gegen einen zusätzlichen Spieler ausgetauscht hat, so nennt man dies Empty-Net-Goal.
  • Auszeit (Time-Out): Jede Mannschaft kann pro Spiel eine Auszeit von 30 Sekunden nehmen.
  • Strafschuss (Penalty Shot): Hierbei darf sich der ausführende Spieler von der Mittellinie aus allein auf den Torhüter zu bewegen und versuchen, ein Tor zu erzielen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Puck sich immer in der Vorwärtsbewegung befindet. Nachschüsse nach Abprallern sind nicht erlaubt.
  • Direktabnahme (One-timer): Ein Pass, der sofort aufs Tor geschossen wird, ohne ihn vorher anzunehmen.
  • Slot: Der Bereich direkt vor dem Tor.
  • Gretzkys Büro (Gretzky's Office): Der Bereich direkt hinter dem Tor. Benannt nach der Eishockey-Legende Wayne Gretzky, weil dieser aus der Position die meisten seiner 1.963 Tor-Vorlagen erzielte.
  • Bauerntrick: Wenn ein Spieler mit dem Puck hinters Tor fährt und beim Herausfahren mit dem Schläger den Puck ganz eng an der Stange ins Tor schiebt, dann nennt man das Bauerntrick.

Strafen

Strafen werden vom Schiedsrichter ausgesprochen. Die häufigsten Gründe dafür sind zum Beispiel:

Behinderung (interference), Beinstellen (tripping), Hoher Stock (high-sticking), Haken (hooking), Spielverzögerung (delaying the game), Stockschlag (slashing), Bandencheck (boarding), Stock-Check (Cross-Check), Check gegen den Kopf (checking to the head), Check von hinten (checking from behind), Ellbogencheck (elbowing), Unsportliches Verhalten (unsportsmanlike conduct), Übertriebene Härte (roughing), Unerlaubter Körperangriff (charging), Halten (Holding), Unkorrekte Ausrüstung (illegal equipment), Unkorrekter Spielerwechsel (to many men), Halten des Stockes (holding the stick), Stockstich (spearing), Kniecheck (kneeing) und Check gegen das Knie (checking to the knee).

Um auf Verletzungen zu reagieren, hat die IIHF (der Weltverband) neue Strafen eingeführt, die helfen sollen, schwere Verletzungen zu vermeiden. Darunter zählen:

  • Check gegen den Kopf- und Nackenbereich
  • Check von hinten

Beide Fouls ziehen mehr als eine normale 2-Minuten-Strafe nach sich und werden zusätzlich mit einer persönlichen Disziplinarstrafe verhängt (2+10).

Um die Zuschauer zu schützen und das Spiel flüssiger zu gestalten, wurde eine neue, bei den Spielern und Mannschaften zuerst umstrittene, Regel eingeführt: Verlässt der Puck in direkter Folge eines Schusses aus der Verteidigungszone des schießenden Spielers das Spielfeld über die Scheibe, wird eine kleine Strafe gegen den verfehlenden Spieler wegen Spielverzögerung ausgesprochen. Schießt man den Puck jedoch auf die Spielerbank, so wird, seit der Regeländerung 2007, keine Strafe mehr ausgesprochen.

Die Höhe der Strafe liegt (innerhalb eines gewissen Rahmens) im Ermessen des Schiedsrichters. Sieht der Schiedsrichter ein Foul, zeigt er das durch Heben des Arms an; das Spiel läuft jedoch so lange weiter, bis die zu bestrafende Mannschaft in Puck-Besitz gelangt. In dieser Zeit kann der Torhüter der nicht bestraften Mannschaft das Tor verlassen, um einen 6. Mann auf das Spielfeld zu schicken. Erzielt die gefoulte Mannschaft in dieser Phase ein Tor, ist die Strafe hinfällig.

Mögliche Strafen und Strafzeiten:

  • kleine Strafe (2 min) / kleine Bankstrafe (2 min gegen die Mannschaft)
  • doppelte kleine Strafe (2 + 2 min)
  • kleine Strafe + Disziplinarstrafe (2 + 10 min)
  • große Strafe (5 min + automatisch Spieldauer-Disziplinarstrafe)
  • Disziplinarstrafe (10 min)
  • Spieldauer-Disziplinarstrafe (5 min + Spieldauer + evtl. Spielsperre(n))
  • Matchstrafe (5 min + Spieldauer + mindestens 1 Spielsperre)
  • Strafschuss (Penalty Shot)

Eine Spieldauer-Disziplinarstrafe beziehungsweise Matchstrafe hat den sofortigen Ausschluss des Spielers für den Rest des Spiels zur Folge. Im Spielbericht werden aber nur 20 min (Spieldauer-Disziplinarstrafe), respektive 25 min (Matchstrafe) eingetragen. Eine Spieldauer-Disziplinarstrafe zieht keine automatische Sperre nach sich. Die zuständige Disziplinarstelle kann aber den Spieler nachträglich für weitere Spiele sperren. Eine Matchstrafe bedeutet, dass der Spieler automatisch „bis auf Weiteres“ gesperrt ist – das heißt für mindestens ein weiteres Spiel. Der Fall wird von der zuständigen Disziplinarstelle beurteilt.

Gelingt der in Überzahl spielenden Mannschaft ein Tor, darf der Spieler (sofern er eine kleine Strafe verbüßt) sofort wieder auf das Eis. Auf große Strafen oder Disziplinarstrafen hat ein Tor keinen Einfluss. Sitzen zwei Spieler auf der Strafbank, darf derjenige, dessen Strafe die geringere Restzeit aufweist, wieder auf das Eis. Eine Ausnahme besteht hier seit der Saison 2006/2007 in der DEL. Bekommt jeweils ein Spieler beider Mannschaften gleichzeitig eine 2-Minuten-Strafe, egalisieren sich die Strafen. Bekommt nun ein weiterer Spieler einer Mannschaft später innerhalb dieser 2 Minuten eine Strafe, wird die später aufgestellte Strafe aufgehoben, sobald ein Tor fällt.

Die Zeitstrafen werden auf der Strafbank abgesessen. Eine Ausnahme bildet der Torhüter: Er geht nie auf die Strafbank, sondern wird bei kleinen Strafen oder der ersten Disziplinarstrafe durch einen Feldspieler vertreten, der zur Zeit des Vergehens auf dem Eis war. Größere Strafen können je nach Liga oder Wettbewerb Spielsperren nach sich ziehen.

Wird gegen beide Mannschaften gleichzeitig eine gleiche Anzahl von Strafen ausgesprochen, so müssen die betreffenden Spieler zwar die Strafe auf der Strafbank absitzen, die beiden Mannschaften bleiben aber im Feld in der gleichen Spielstärke wie vor den Vergehen. Eine Mannschaft kann durch Strafen nie auf weniger als drei Feldspieler reduziert werden. Im Falle der dritten Strafe, die zu einem Mann weniger auf dem Eis führen würde, muss der betreffende Spieler zwar auf die Strafbank, die Strafzeit beginnt jedoch erst zu laufen, nachdem eine Strafzeit eines vorher bestraften Spielers abgelaufen ist (aufgeschobene Strafe).

Besonderheiten Nachwuchs Deutschland

In den Alterklassen der Kleinst- wie der Kleinschüler (auch genannt Bambini und Kleinschüler) wird von diesen Regeln teilweise abgewichen. Nähere Informationen siehe dazu der Hauptartikel Eishockeyregeln.

Taktik

Hauptartikel: Taktik (Eishockey)

Das taktische Denken im Eishockey begann erst in den 50er Jahren. Vordenker auf diesem Gebiet waren die Osteuropäer und Sowjets, die langsam ein Spielsystem etablierten. In der Zeit des Kalten Krieges konnte man strikt zwischen sowjetischem Eishockey, das von Kurzpassspiel bis zur Torchance geprägt war, und einer kanadisch-nordamerikanischen Spielweise mit mehr Körpereinsatz trennen. So strikt sind die Unterschiede heute nicht mehr zu erkennen. Vor der Entwicklung einer Taktik gab es noch keine richtige Trennung der Positionen. Jeder konnte so spielen, wie er wollte. Mit guter Taktik gelang es technisch schwächeren Mannschaften schon oft, gegen talentiertere Teams zu gewinnen.

So gibt es diverse Möglichkeiten, einen Angriff aufzuziehen. Eine beliebte Variante, vor allem in Nordamerika, ist das Dump’n’Chase-Spiel, bei dem der Spielzug mit einem weiten Pass an die Hintertorbande eröffnet wird. Technisch versierte Spieler können durch einen Lauf durch die neutrale Zone zur Torchance gelangen. Daneben gibt es noch verschiedene Passwege, über die der Center einen Außenstürmer erreichen kann. Des Weiteren ist der Konter oder das Break eine beliebte Alternative.

Im Abwehrverhalten unterscheidet man fünf Varianten:

  • Forechecking (die abwehrende Mannschaft versucht schon in der Angriffszone, wieder an den Puck zu kommen)
  • Backchecking (der Puck soll nicht in die eigene Abwehrzone gelangen)
  • Manndeckung
  • Raumdeckung (vor allem bei Unterzahl angewandt, um so wenig wie möglich laufen zu müssen)
  • Zonenpressing (sowohl der scheibenführende Spieler als auch der Spieler, der den Puck wohl als nächstes bekommen soll, werden gedeckt).

Auch dieses Verhalten ist nicht starr, und man kann diese Abwehrtechniken miteinander kombinieren.

Besonderheiten in verschiedenen Ländern

Eishockey in Mitteleuropa

Deutschlandlastige Artikel Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern.
Hannover Scorpions gegen Eisbären Berlin, 2007

Die höchste Spielklasse in Deutschland ist seit 1994/95 die Deutsche Eishockey-Liga (DEL), die den Beinamen „1. Bundesliga“ trägt, in Österreich ist es die Erste-Bank-Eishockeyliga, in der Schweiz die National League A, in Tschechien die Extraliga.

Im Gegensatz zu anderen Sportarten gibt es in der deutschen Eishockeyliga kein Unentschieden, um rein taktische Spiele zu vermeiden. Bis zur Saison 2005/2006 wurde ein Vorrundenspiel, bei welchem es nach regulärer Spielzeit unentschieden stand, mit einem Penaltyschießen entschieden. Seit der Saison 2006/2007 wird zunächst fünf Minuten 4 gegen 4 gespielt. Zur Saison 2007/08 wurde jedoch für die Playoff-Spiele die Regel eingeführt, dass pro Mannschaft wieder 5 Feldspieler auf dem Eis stehen. In den Play-Offs wird eine Verlängerung gespielt, die sofort endet, wenn eine der beiden Mannschaften ein Tor erzielt. Es gibt kein Penaltyschießen, sondern immer wieder Verlängerungen von jeweils 20 Minuten, bis eine Mannschaft ein Tor erzielt.

Seit der Saison 2006/07 wird in der DEL auch während der Vorrunde eine fünfminütige Verlängerung mit jeweils vier Feldspielern im Sudden-Death-Modus gespielt.

Die Punkteverteilung ist folgendermaßen:

  • Sieg innerhalb der regulären Spielzeit:
    • 3 Punkte für den Gewinner, 0 für den Verlierer
  • Sieg durch Verlängerung oder Penalty-Schießen nach der regulären Spielzeit:
    • 2 Punkte für den Gewinner, 1 Punkt für den Verlierer.

Diese Regel findet in der Schweiz in dieser Saison auch Anwendung.

In Österreich werden die Punkte jedoch folgendermaßen vergeben:

  • Sieg innerhalb der regulären Spielzeit:
    • 2 Punkte für den Gewinner, 0 für den Verlierer
  • Sieg durch Verlängerung oder Penalty-Schießen nach der regulären Spielzeit:
    • 2 Punkte für den Gewinner, 1 Punkt für den Verlierer.

Die Meisterschaft wird in fast allen Ligen durch ein Play-Off ermittelt, für das sich die besten Mannschaften des Grunddurchganges qualifizieren. In der ersten Runde trifft die nach dem Grunddurchgang am besten platzierte Mannschaft gegen die am schlechtesten platzierte, die zweitbeste auf die zweitschlechteste usw. – die Gewinner spielen dann in der nächsten Runde weiter, bis die zwei letzten Mannschaften feststehen und das Finale austragen. Die Begegnungen werden in der Regel als Serie von Spielen ausgetragen bei denen 4 (Best-of-Seven), 3 (Best-of-Five) oder 2 (Best-of-Three) Siege zum Aufstieg in die nächste Runde erforderlich sind. Steht der Aufsteiger fest, werden die verbleibenden Spiele nicht ausgetragen.

Die wirtschaftliche Bedeutung ist in Europa zwar noch nicht so groß wie in Nordamerika, doch Marketing ist auch in den Top-Ligen Europas wichtiger geworden. In den 60er und 70er Jahren brauchte man eine gute Jugendarbeit, um erfolgreich zu sein, heute ist eine professionelle Struktur nötig. So betrieben die Hamburg Freezers zum Beispiel bis 2005 keine Nachwuchsarbeit, weil sie aber mit der Anschutz-Gruppe einen finanzkräftigen Investor haben, gehörten sie trotzdem zu den Top-Teams der DEL. Seit 2005 starteten die Freezers nun aber auch mit der Nachwuchsarbeit (Freezers Juniors).

Amtierende Meister siehe Hauptartikel Eishockey-Ligen 2007/08.

Eishockey in Nordamerika

Siehe hierzu auch den Hauptartikel Eishockey in Nordamerika

Im amerikanischen Englisch wird Eishockey generell als Hockey bezeichnet.

Die 1917 gegründete National Hockey League (NHL) gilt als mit Abstand beste Liga der Welt. Spätestens seit Ende des Zweiten Weltkrieges ist es der Traum eines jeden Eishockeyspielers, in der NHL zu spielen. Der Stanley Cup ist die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt. Amtierender Stanley-Cup-Sieger sind die Detroit Red Wings.

Seit den 40ern wurde aber auch der Unterbau stetig professionalisiert und ausgebaut. So gibt es heute mit der American Hockey League (AHL) eine Elite-Minor League, in der die Top-Farmteams der NHL-Franchises spielen. Darunter gibt es noch die East Coast Hockey League (ECHL), Central Hockey League (CHL), West Coast Hockey League (WCHL) und International Hockey League (IHL). Des Weiteren gibt es professionell arbeitende Nachwuchsligen in Kanada: Western Hockey League (WHL), Ontario Hockey League (OHL) und Quebec Major Junior Hockey League (QMJHL). Die Minor Leagues übernehmen unter anderem die Jugendarbeit für die NHL-Franchises.

In den 90ern ist die wirtschaftliche Bedeutung des Hockeysports in Nordamerika radikal angestiegen. Die NHL-Franchises zahlten übertrieben hohe Gehälter, so dass einige noch heute hohe Schulden haben. Das zeigte sich auch in der Verhandlung über ein neues NHL Collective Bargaining Agreement zur Saison 2004/05, die in einem Spielerstreik und Lockout endete, so dass die Spielzeit gar nicht ausgetragen wurde. Nach über einem Jahr Verhandlungen wurde eine Gehaltsobergrenze (Salary Cap) beschlossen, die die Liga ausgeglichener und spannender gemacht hat.

Eine Besonderheit im nordamerikanischen Profisport ist der NHL Entry Draft, der auch im Eishockey durchgeführt wird. Beim Draft sichern sich die NHL-Teams die Rechte an talentierten Juniorenspielern. Ein Kuriosum dabei: Der von vielen als bester Spieler aller Zeiten betrachtete Wayne Gretzky ist einer der wenigen seiner Generation, die nicht gedraftet wurden. Die meisten „Draft picks“ spielen erst in der AHL oder einer Juniorenliga, bis sie von ihrem NHL-Team aufgerufen werden.

Eishockey in Lateinamerika

Eishockey ist in Lateinamerika eine absolute Randsportart. Einen geregelten Spielbetrieb gibt es lediglich in Mexiko, dessen Nationalmannschaft derzeit auch an offiziellen Turnieren des internationalen Eishockeyverbandes IIHF teilnimmt. Des weiteren gibt es Eishockeyverbände in Argentinien, Brasilien, Chile und Ecuador, die sich jedoch meist nur dem Inlinehockey widmen und den Begriff „Eishockey“ nur der Form nach im Namen tragen.

Nichtsdestoweniger gibt es einige Hobbyspieler im Süden von Argentinien und Chile, wo im Winter der südlichen Hemisphäre (ca. Mai bis August) gelegentlich auf zugefrorenen Flüssen oder Seen gespielt werden kann. Das bleibt jedoch die Ausnahme – einerseits, da die zum Eishockey notwendige Ausrüstung relativ teuer (und in Südamerika schwer zu beschaffen) ist, andererseits, weil diese Sportart in den betreffenden Ländern relativ unbekannt ist.

Das erste Profieishockeyspiel auf lateinamerikanischem Boden fand am 23. September 2006 in Puerto Rico statt: Zur Saisoneröffnung der nordamerikanischen Profiliga NHL trafen sich die Teams der Florida Panthers und der New York Rangers im José Miguel Agrelot Coliseum in San Juan.

Internationale Turniere

Für die Eishockeynationalmannschaften existieren verschiedene bedeutende internationale Turniere. Der offiziellen Rangfolge der Internationalen Eishockey-Föderation entsprechend ist hierbei das Olympische Eishockey-Turnier, welches seit 1924 bei den Winterspielen stattfindet, das bedeutendste Turnier für Nationalmannschaften. Darüber hinaus finden seit 1920 offizielle Weltmeisterschaften der IIHF statt, welche vor allem für die europäischen Teams eine große Bedeutung besitzen.

Da die nordamerikanische National Hockey League für die Weltmeisterschaften der Herren ihre Saison normalerweise nicht unterbricht und auch für die Olympischen Spiele bislang nur 1998, 2002 und 2006 eine Pause eingelegt hat, ist das Ansehen dieser Turniere in Kanada und den USA relativ schlecht. Vor allem den Weltmeisterschaften wird dabei vorgehalten, dass bei ihnen nicht die besten Spieler der Welt spielen würden und sie deshalb keinen echten Weltmeister küren könnten. Hinzu kommt, dass bis 1976 nur Amateure an den Weltmeisterschaften teilnehmen durften, so dass z.B. Kanada lange Zeit ihren Amateurmeister zur Weltmeisterschaft schickte. Aus diesem Grund wurde der Meister der kanadischen bzw. nordamerikanischen Profiliga lange Zeit als „World Champion“ tituliert.

Neben dem Olympischen Eishockey-Turnier ist deshalb heute der World Cup of Hockey zum wichtigsten Turnier im Eishockey geworden. Er wird von der NHL in Zusammenarbeit mit der IIHF ausgerichtet und fand bislang 1996 und 2004 statt. Da das Turnier vor Beginn der NHL-Saison stattfindet, können hier die besten Spieler aller Nationen teilnehmen, wodurch die Bedeutung vor allem in Nordamerika deutlich erhöht wird.

Spielszene vom Spengler Cup 2006 (Mora IK vs. Khimik)

Aber es gibt auch internationale Vereinsturniere: Das wohl bekannteste und traditionsreichste Turnier ist der Spengler Cup, der schon seit 1923 jährlich in Davos in der Schweiz ausgetragen wird. Rekordsieger ist der Gastgeber, der HC Davos.

Ein zweiter in Europa wichtiger Vereinswettbewerb ist der IIHF European Champions Cup. Die Landesmeister der nach IIHF-Weltrangliste sechs besten europäischen Eishockeyverbände treffen dabei seit 2005 jährlich aufeinander. Der erste Cup fand im Januar 2005 im russischen Sankt Petersburg statt. Sieger wurde der russische Meister Avangard Omsk. Der European Champions Cup ist Nachfolger der European Hockey League, des wichtigsten Vereins-Wettbewerbs Europas von 1996 bis 2000. Diese war wiederum Nachfolger des Europapokals der Landesmeister, der von 1965 bis 1996 über 30 Jahre lang jährlich stattfand. Die Initiierung eines neuen kontinentalen Klubturniers, dem Champions Hockey League, ist der in der Saison 2008/09 eine erstmals von der IIHF ausgetragene Europapokal-Wettbewerb für Eishockeyklubs.

Berühmte Eishockeyspieler

Mario Lemieux

Verschiedene Spielerinnen und Spieler haben weltweite Bekanntheit erlangt und sind in die internationale oder eine nationale Hockey Hall of Fame aufgenommen worden. Berühmte Spieler der NHL waren z. B. Wayne Gretzky („The Great One“), Mario Lemieux („Super Mario“), Gordie Howe, Bobby Hull, sein Sohn Brett Hull, Mark Messier, Patrick Roy und Steve Yzerman (alle Kanada bzw. USA), sowie Jari Kurri (Finnland). Außergewöhnliche sowjetische Spieler waren u.a. Boris Michailow, Wladimir Petrow, Waleri Charlamow, Wladislaw Tretjak, Wladimir Krutow, Igor Larionow, Sergei Makarow (Letztere drei bildeten zusammen die berühmte KLM-Reihe) sowie Wjatscheslaw Fetisow und Alexei Kasatonow.

Unter den Aktiven genießen Spieler wie die Kanadier Joe Sakic, Brendan Shanahan, Gary Roberts, Sidney Crosby, Joe Nieuwendyk, der Tscheche Jaromír Jágr, die Schweden Mats Sundin, Peter Forsberg und Nicklas Lidström, die Finnen Saku Koivu, Teemu Selänne, der US-Amerikaner Mike Modano und vor allem der Russe Alexander Ovechkin große Popularität.

Bei den Frauen haben vor allem die Kanadierinnen Manon Rheaume und Hayley Wickenheiser weltweiten Ruhm erfahren.

In Deutschland wurde Erich Kühnhackl zum „Eishockeyspieler des Jahrhunderts“ gewählt, bekannt sind auch der ehemalige Bundestrainer Hans Zach sowie Gerd Truntschka, Dieter „Didi“ Hegen und Udo Kießling, welcher auch deutscher Rekordnationalspieler ist.

Mit Uwe Krupp, der bisher als einziger Deutscher den Stanley Cup gewonnen hat und seit 2005 Bundestrainer ist sowie den aktuellen NHL-Profis Marco Sturm, Jochen Hecht, Christoph Schubert und Olaf Kölzig erfreuen sich mittlerweile auch deutsche Eishockeyspieler internationaler Popularität. Weitere deutsche Eishockeyspieler in der NHL sind Christian Ehrhoff, Marcel Goc und Dennis Seidenberg.

Bekannte Spieler in der Schweiz sind die ehemaligen bzw. aktiven NHL-Torhüter David Aebischer, Martin Gerber und Jonas Hiller. Mit Mark Streit konnte zu Beginn der Saison 2005/2006 erstmals ein Schweizer Feldspieler in der NHL Fuß fassen.

Ein bekannter österreichischer Eishockeyspieler aus den siebziger Jahren ist der mittlerweile in die Politik gewechselte Franz Voves, der insgesamt 75 Spiele für die Österreichische Eishockeynationalmannschaft bestritt. Heutzutage verfügen aktive NHL-Spieler wie Thomas Pöck, Thomas Vanek, Michael Grabner und Andreas Nödl über einen großen Bekanntheitsgrad in Österreich.

Siehe auch: Kategorie:Eishockeyspieler

Bekannte Eishockeyvereine

Zu den bekanntesten Vereinen weltweit zählen in erster Linie die Klubs aus der National Hockey League. Über die größte Tradition verfügen dabei die „Original Six“ (Boston Bruins, Chicago Blackhawks, Detroit Red Wings, Canadiens de Montreal, New York Rangers, Toronto Maple Leafs) - die Gründungsmitglieder sind, bzw. in den Anfangsjahren in die Liga aufgenommen wurden. Die Mighty Ducks of Anaheim, welche erst Anfang der neunziger Jahre ihr Debüt in der NHL gaben, haben hingegen zuerst durch den Sportfilm The Mighty Ducks, dem sie letztendlich ihren Namen zu verdanken haben, einen gewissen Popularitätsschub erhalten. Inzwischen heißt das Team „Anaheim Ducks“.
Neben den nordamerikanischen Eishockeyvereinen zählt auch der mehrfache sowjetische Meister ZSKA Moskau zu den ruhmreichen Eishockeyvereinen. Dieser mit 20 Titeln erfolgreichste Teilnehmer im Europapokal verfügte in den siebziger und achtziger Jahren auch weltweit über eine der spielstärksten Mannschaften. Bei mehreren Spielen gegen verschiedene NHL-Klubs (Super Series), welche allesamt auf nordamerikanischem Boden ausgetragen wurden, hatte der ZSKA zum Abschluss ausnahmslos eine positive Bilanz.

In Deutschland sind vor allem die rheinischen Rivalen DEG Metro Stars (ehemals Düsseldorfer EG) und Kölner Haie (ehemals Kölner EC) bekannt, welche in den 1990ern Jahren mehrere spannende Duelle um den Deutschen Meistertitel austrugen. Weiterhin genießen auch Vereine wie Krefeld Pinguine (Meister 1952, 2003), Frankfurt Lions (Meister 2004), Adler Mannheim (Meister 1980, 1997, 1998, 1999, 2001 und 2007) und Eisbären Berlin (Meister 2005, 2006, 2008 und 2009) große Popularität. Vereine wie der EV Füssen (16facher deutscher Meister), der EC Hannover, EC Bad Nauheim, EC Bad Tölz, SB Rosenheim, der EV Landshut, der SC Riessersee (10facher deutscher Meister) oder der BSC Preussen bzw. der Berliner Schlittschuhclub (bis heute Rekordmeister), welche heutzutage sportlich eine eher untergeordnete Rolle spielen, haben vorrangig durch ihre mittlerweile weit zurückliegenden Erfolge noch einen gewissen Bekanntheitsgrad.

Zu den berühmtesten schweizerischen Eishockeyclubs zählen der Rekordmeister HC Davos, der SC Bern mit dem seit Jahren Jahren höchsten europäischen Besucheraufmarsch zwischen 15-16tausend Zuschauern pro Spiel, die ZSC Lions aus Zürich, die Kloten Flyers und der HC Lugano. Daneben gibt es auch kleinere Klubs, welche jedoch in den jeweiligen Regionen einen großen Stellenwert haben, wie zum Beispiel die SCL Tigers aus Langnau, der EV Zug, oder der HC Ambrì-Piotta.

Die wohl bekanntesten österreichischen Eishockeyclubs sind der Rekordmeister EC KAC sowie der Villacher SV, EC Salzburg, VEU Feldkirch und die Vienna Capitals.

In der DDR gewann beim „ewigen Duell“ SC Dynamo Berlin (heute Eisbären Berlin) gegen SG Dynamo Weißwasser (heute Lausitzer Füchse) Weißwasser 25-mal die Meisterschaft und Berlin 15-mal.

Siehe auch: Kategorie:Eishockeyclub

Verwandte Sportarten

Aus dem Eishockeysport hat sich eine Reihe heute eigenständiger Sportarten entwickelt: Zum Einen das Sledge-Eishockey (oder auch Schlitteneishockey genannt), das den Eishockeysport für körperlich beeinträchtigte Sportler ermöglicht, bei welchen die Beweglichkeit der unteren Gliedmaßen eingeschränkt ist, und heute als Sportart im festen Programm der Winter-Paralympics steht. Auch gibt es das Chneblen, wo man ohne Ausrüstung aus Spaß auf dem Eisfeld kleine Turniere macht. Zum Anderen existieren gleich mehrere „Sommer-Eishockey“-Sportarten, wie Inlinehockey (und Inline-Skaterhockey) oder Streethockey, von welchen Inlinehockey und Streethockey über eigene Weltmeisterschaften verfügen, die auch von der Internationalen Eishockey-Föderation durchgeführt oder unterstützt werden. Streethockey wird immer beliebter bei jungen Menschen, weil man es auch außerhalb und ohne viel Ausrüstung spielen kann.

Insbesondere in Skandinavien, der Schweiz und Tschechien ist zudem das eigenständige Unihockey eine sehr populäre Sommer-Variante dieses Sports und wird deshalb auch gelegentlich als Eishockey ohne Eis in der Sporthalle bezeichnet.

Eine weiter verwandte, jedoch in Deutschland noch nicht sehr bekannte Sportart ist Broomball. Die größten Unterschiede im Vergleich zum Eishockey sind, dass man den Sport mit (Spezial-)Schuhen auf dem Eis spielt und anstelle von Eishockeyschlägern und Puck einen „Broom“ sowie einen Ball benutzt.

Auch das Bandy ist mit dem Eishockey verwandt.

Eine spezielle Variante ist Unterwassereishockey.

Literatur

  • Horst Eckert: Eishockey-Guide. Copress, München 2002, ISBN 3-7679-0800-X
  • Horst Eckert: Eishockey-Lexikon. Copress, München 1993, ISBN 3-7679-0407-1
  • Horst Eckert: Eishockey-Weltgeschichte. Copress, München 1989, ISBN 3-7679-0235-4
  • Günter Klein: Dreißig Jahre Eishockey-Bundesliga. Copress, München 1988, ISBN 3-7679-0289-3
  • Günter Klein: Die Droge Eishockey. Wero-Press, Pfaffenweiler 2002, ISBN 3-9805991-8-3
  • Stephan Müller: Deutsche Eishockey-Meisterschaften. Books On Demand, Norderstedt 2000, ISBN 3-8311-0997-4
  • Stephan Müller: International Ice Hockey Encyclopedia 1904-2005. Books On Demand, Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-4189-5
  • Patrick Reichelt: Superliga DEL. Agon, Kassel 2004, ISBN 3-89784-247-5

Siehe auch

Portal
 Portal: Eishockey – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Eishockey

Weblinks

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