Eislingen

Eislingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Eislingen/Fils
Eislingen/Fils
Deutschlandkarte, Position der Stadt Eislingen/Fils hervorgehoben
48.6933333333339.7066666666667336Koordinaten: 48° 42′ N, 9° 42′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Göppingen
Höhe: 336 m ü. NN
Fläche: 16,41 km²
Einwohner: 20.390 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 1243 Einwohner je km²
Postleitzahl: 73054
Vorwahl: 07161
Kfz-Kennzeichen: GP
Gemeindeschlüssel: 08 1 17 019
Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 61
73054 Eislingen an der Fils
Webpräsenz:
Bürgermeister: Günther Frank (SPD)

Eislingen/Fils ist eine Stadt im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg und gehört zum Regierungsbezirk Stuttgart.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Eislingen liegt im Filstal an der Mündung der Krumm in 320 bis 480 Meter Höhe und gehört zur inneren Region Stuttgart.

Stadtgliederung

Zu Eislingen/Fils gehören die Stadt Eislingen/Fils, der Weiler Eschenbäche, der Stadtteil Krummwälden und die Höfe Näherhof, Stumpenhof und Täleshof sowie die abgegangenen Ortschaften Ehrenstetten, Brunnenweiler und Hammertsweil.[2] Auf dem Gebiet des ehemaligen Brunnenweilers befindet sich heute ein gleichnamiges Wohngebiet am Rande der Nordstadt.

Geschichte

Um 125 n. Chr. befand sich im heutigen Eislingen ein Römisches Kastell. Sein lateinischer Name und seine Garnison sind unbekannt. Das Kastell bestand vermutlich nicht länger als bis zur Verlegung des Limes vom Filstal in das Remstal um das Jahr 159 n. Chr. Das Kastell kann die Grenze der römischen Provinzen Rätien und Obergermanien markiert haben, deren exakter Nord-Süd-Verlauf im Raum Eislingen unbekannt ist.

Um das Jahr 500 zeigten sich erste Spuren alemannischer Besiedlung. An der Gemarkungsgrenze zu Göppingen könnte der Fund einer Fibel auf eine Besiedlung im späten 3. Jahrhundert hinweisen.

861 wird Eislingen erstmals in einer Urkunde als Isininga erwähnt. Der Ortsteil Krummwälden wird erstmals 1275 genannt. Kleineislingen fiel 1492 an Württemberg, während Großeislingen dem Bistum Würzburg unterstand. Im Lauf der Zeit bis 1803 erlebte Großeislingen aber bald mehrfach wechselnde und aufteilende Herrschaften, so dass zwischendurch bis zu drei Bestandteile des Dorfes existierten. Die meiste neuere Zeit vor 1803 befand sich der Ort zu 2/3 unter Würzburger und zu 1/3 unter württembergischer Herrschaft.

In der Neuzeit erlebte der Ort Dank des Anschlusses an die Filstalbahn einen Aufschwung in der Industrialisierung.

Am 24. September 1933 wurden Großeislingen, die heutige Nordstadt und Kleineislingen, die jetzige Südstadt, vereinigt und unter dem Namen Eislingen/Fils zur Stadt erhoben.

Lange Zeit (bis in die 60er Jahre hinein) wurde in Teilen Eislingens die Rotwelschsprache Manisch gesprochen.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung der Stadt Eislingen zwischen 1837 und 2006:

Datum Einwohner
1837 2341
1907 6370
17. Mai 1939 9342
13. September 1950 13.399
27. Mai 1970 18.032
31. Dezember 1983 17.993
31. Dezember 2005 20.446
31. Juni 2006 20.539

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 37,5 % −4,4 9 Sitze −2
FWG 25,3 % +3,7 6 Sitze +1
SPD 24,7 % −0,4 5 Sitze −1
Die Grünen 12,5 % +4,6 2 Sitze ±0
Andere 0,0 % −3,6 0 Sitze ±0

Wappen

Die Blasonierung des Wappens lautet: „Von Silber und Blau geviert, in den oberen Feldern eine liegende Hirschstange in verwechselten Farben.“

Die württembergische Hirschstange im Wappen wurde in den Anfangsjahren nach Einführung in der üblichen schwarzen Färbung verwendet, was jedoch der heraldischen Farbregel widersprach und dieser einige Zeit später angeglichen wurde, sodass das Wappen heuer die seltenere Besonderheit unter württembergischen Stadt- und Gemeindewappen aufweist, dass es eine weiß-blaue württembergische Hirschstange enthält.

Städtepartnerschaften

Eislingen unterhält seit 1989 partnerschaftliche Beziehungen zur auch von deutschen Donauschwaben besiedelten Gemeinde Villány (deutsch Wieland) im Süden Ungarns und seit 2001 zur französischen Gemeinde Oyonnax am südlichen Rand des Juragebirges.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Eislingen ist durch die Bundesstraße 10 (LebachNeusäß) an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Der vierspurige Ausbau der B 10 im Bereich Eislingen wurde am 7. Juni 2006 abgeschlossen. Die Verkehrsentlastung der Innenstadt fiel jedoch nicht so stark aus, wie erhofft.

Die Filstalbahn (StuttgartUlm) verbindet Eislingen mit dem Schienennetz der Bahn. Eislingen ist Haltestation vieler Regional-Express-Züge.

Bildungseinrichtungen

Neben dem Erich-Kästner-Gymnasium und der Dr.-Engel-Realschule gibt es mit der Silcher­schule und der Schiller­schule auch zwei Grund- und Hauptschulen. Die Pestalozzi-Förderschule rundet das Bildungsangebot ab. Neben den allgemeinen Bildungseinrichtungen spricht die Stadtbücherei Eislingen mit ihrem Medien- und Veranstaltungsangebot die gesamte Bevölkerung an.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Christuskirche bei Nacht
  • Die St.-Anna-Kapelle
  • Die St.-Markus-Kirche
  • Die Christuskirche
  • Die gotische Dorfkirche St. Jakob
  • Das Eislinger Schloss, ehemaliger Sitz der Herren von Welden, nach langer ungenutzter Zeit seit einigen Jahren als Stadtbücherei wieder in Verwendung
  • Das alte Pumpwerk des Eislinger Wasserwerks von 1909
  • Die „Kreiselkunst“ auf fünf der acht Kreisverkehrsanlagen in der Stadt
  • Die Nachbildung eines 181 Millionen Jahre alten Fischsauriers, der in der Nähe der neuen B 10 gefunden wurde (in der Stadthalle Eislingen)

Musik

Die 2000 gegründete Punkrock-Band Itchy Poopzkid stammt aus Eislingen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Heinrich Beck (1832–1882), Gründer der Beck’s Brauerei Bremen
  • Amalie Volz (1878–1962), Gründerin der ersten evangelischen Mütterschule in Württemberg
  • Albert Sing (1917–2008), deutscher Fußballnationalspieler und Fußballtrainer
  • Thomas Gruber (* 1943), Intendant des Bayerischen Rundfunks

Weitere Persönlichkeiten

  • Theodor Engel (1842–1933), Theologe und Geologe der die Schwäbische Alb untersuchte.
  • Arthur Eisenmenger (* 1914), Erfinder des Eurozeichens, lebt im Seniorenheim St. Elisabeth in Eislingen
  • Tina Stroheker (* 1948), Lyrikerin (1981 Leonce und Lena Förderpreis, 1986 Stipendiatin Villa Massimo/Rom)
  • Luigi Brogna (1961–2008), Autor („Das Kind unter dem Salatblatt“, „Spätzle al dente“)
  • Danny Schwarz (* 1975 in Göppingen), deutscher Fußballprofi, deutscher Pokalsieger 1997
  • Aykut Erçetin (* 1982), Fußballtorwart bei Galatasaray Istanbul.
  • Michael „Mimi“ Kraus (* 1983), deutscher Handballnationalspieler, Weltmeister 2007

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 306–308

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