- Eislingen/Fils
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Wappen Deutschlandkarte 48.6933333333339.7066666666667336Koordinaten: 48° 42′ N, 9° 42′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Göppingen Höhe: 336 m ü. NN Fläche: 16,41 km² Einwohner: 20.364 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 1241 Einwohner je km² Postleitzahl: 73054 Vorwahl: 07161 Kfz-Kennzeichen: GP Gemeindeschlüssel: 08 1 17 019 Adresse der
Stadtverwaltung:Hauptstraße 61
73054 Eislingen an der FilsWebpräsenz: Bürgermeister: Klaus Heininger (parteilos) Lage der Stadt Eislingen/Fils im Landkreis Göppingen Eislingen/Fils ist eine Stadt im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg und gehört zum Regierungsbezirk Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Eislingen liegt im Filstal an der Mündung der Krumm in 320 bis 480 Meter Höhe und gehört zur inneren Region Stuttgart.
Stadtgliederung
Zu Eislingen/Fils gehören die Stadt Eislingen/Fils, der Weiler Eschenbäche, der Stadtteil Krummwälden und die Höfe Näherhof, Stumpenhof und Täleshof sowie die abgegangenen Ortschaften Ehrenstetten, Brunnenweiler und Hammertsweil.[2] Auf dem Gebiet des ehemaligen Brunnenweilers befindet sich heute ein gleichnamiges Wohngebiet am Rande der Nordstadt.
Geschichte
Um 125 n. Chr. befand sich im heutigen Eislingen ein Römisches Kastell. Sein lateinischer Name und seine Garnison sind unbekannt. Das Kastell bestand vermutlich nicht länger als bis zur Verlegung des Limes vom Filstal in das Remstal um das Jahr 159 n. Chr. Das Kastell kann die Grenze der römischen Provinzen Rätien und Obergermanien markiert haben, deren exakter Nord-Süd-Verlauf im Raum Eislingen unbekannt ist.
Um das Jahr 500 zeigten sich erste Spuren alemannischer Besiedlung. An der Gemarkungsgrenze zu Göppingen könnte der Fund einer Fibel auf eine Besiedlung im späten 3. Jahrhundert hinweisen.
861 wird Eislingen erstmals in der Stiftungsurkunde des Klosters Wiesensteig als Isininga erwähnt. Der Ortsteil Krummwälden wird erstmals 1275 genannt. Kleineislingen fiel 1492 an Württemberg, während Großeislingen dem Bistum Würzburg unterstand. Im Lauf der Zeit bis 1803 erlebte Großeislingen aber bald mehrfach wechselnde und aufteilende Herrschaften, so dass zwischendurch bis zu drei Bestandteile des Dorfes existierten und der Ort lange Zeit als Territorium non clausum (wörtl.: nicht abgeschlossenes Gebiet) anzusehen war, bei dem die Rechte Württembergs mit reichsritterschaftlichen und Würzburger Rechten sich überschnitten. Ähnliche Herrschaftsverhältnisse sind sonst vor allem im Franken bekannt. Vor 1803 befand sich der Ort überwiegend zu zwei Dritteln unter Würzburger und zu einem Drittel unter württembergischer Herrschaft.
In der Neuzeit erlebte der Ort Dank des Anschlusses an die Filstalbahn einen Aufschwung in der Industrialisierung.
Am 24. September 1933 wurden Großeislingen, die heutige Nordstadt, und Kleineislingen, die jetzige Südstadt, vereinigt und unter dem Namen Eislingen/Fils zur Stadt erhoben. Durch Beschluss vom 26. Juli 2011 hat die Landesregierung von Baden-Württemberg Eislingen mit Wirkung vom 1. Januar 2012 zur Großen Kreisstadt erklärt.[3]
Lange Zeit (bis in die 1960er Jahre hinein) wurde in Teilen Eislingens die Rotwelschsprache Manisch gesprochen.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung der Stadt Eislingen seit 1837:
Datum Einwohner 1837 2341 1907 6370 17. Mai 1939 9342 13. September 1950 13.399 27. Mai 1970 18.032 31. Dezember 1983 17.993 31. Dezember 2005 20.446 31. Dezember 2006 20.461 31. Dezember 2008 20.317 Aufgrund seiner relativ geringen Fläche ist Eislingen die am dichtesten besiedelte Stadt im Landkreis Göppingen und eine der am dichtesten besiedelten Städte im weiteren Umland.
Politik
Bürgermeister
- Bis 1978: Erwin Meyer
- 1978–2010 Günther Frank (SPD)
- Seit 2010: Klaus Heininger
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:
CDU 30,5 % −7,0 % 7 Sitze −2 FWG 30,8 % +5,5 % 7 Sitze +1 SPD 23,3 % −1,4 % 5 Sitze ±0 Die Grünen 15,5 % +3,0 % 3 Sitze +1 Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „Von Silber und Blau geviert, in den oberen Feldern eine liegende Hirschstange in verwechselten Farben.“
Die württembergische Hirschstange im Wappen wurde in den Anfangsjahren nach Einführung in der üblichen schwarzen Färbung verwendet, was jedoch der heraldischen Farbregel widersprach und dieser einige Zeit später angeglichen wurde, sodass das Wappen heuer die seltenere Besonderheit unter württembergischen Stadt- und Gemeindewappen aufweist, dass es eine weiß-blaue württembergische Hirschstange enthält.
Städtepartnerschaften
Eislingen unterhält seit 1989 partnerschaftliche Beziehungen zur auch von deutschen Donauschwaben besiedelten Gemeinde Villány (deutsch Wieland) im Süden Ungarns und seit 2001 zur französischen Gemeinde Oyonnax am südlichen Rand des Juragebirges.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Eislingen ist durch die Bundesstraße 10 (Lebach–Neusäß) an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Der vierspurige Ausbau der B 10 im Bereich Eislingen wurde am 7. Juni 2006 abgeschlossen. Die Verkehrsentlastung der Innenstadt fiel jedoch nicht so stark aus, wie erhofft.
Die Filstalbahn (Stuttgart–Ulm) verbindet Eislingen mit dem Schienennetz der Bahn. Eislingen ist Haltestation vieler Regional-Express-Züge.
Des Weiteren verkehren die Buslinien 1, 6, 16 und 17 der VGS und die RBS-Buslinien 7680 und 7688 durch Eislingen.
Bildungseinrichtungen
Neben dem Erich-Kästner-Gymnasium und der Dr.-Engel-Realschule gibt es mit der Silcherschule und der Schillerschule auch zwei Grund- und Hauptschulen. Die Pestalozzi-Förderschule rundet das Bildungsangebot ab. Neben den allgemeinen Bildungseinrichtungen spricht die Stadtbücherei Eislingen mit ihrem Medien- und Veranstaltungsangebot die gesamte Bevölkerung an.
Natur
Wie vielerorts im Filstal befinden sich in Eislingen zwei Sauerbrunnen, deren Benutzung für die Anwohner kostenfrei ist, in der Südstadt der 1931 gebaute Barbarossa-Brunnen und der 1982 gebaute Uhland-Brunnen in der Nordstadt am Krummufer.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die St.-Anna-Kapelle
- Die St.-Markus-Kirche
- Die Christuskirche
- Die gotische Dorfkirche St. Jakob
- Das Eislinger Schloss, ehemaliger Sitz der Herren von Welden, nach langer ungenutzter Zeit seit 1989 als Stadtbücherei wieder in Verwendung
- Das alte Pumpwerk des Eislinger Wasserwerks von 1909
- Die „Kreiselkunst“ auf fünf der acht Kreisverkehrsanlagen in der Stadt
- Die Nachbildung eines 181 Millionen Jahre alten Fischsauriers, der in der Nähe der neuen B 10 gefunden wurde (ausgestellt in der Stadthalle Eislingen)
Musik
Die 2000 gegründete Punkrock-Band Itchy Poopzkid stammt aus Eislingen.
Die europäische Vertretung des amerikanischen Plattenlabels Metal Blade Records hat in Eislingen ihren Sitz.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Heinrich Beck (1832–1882), Gründer der Brauerei Beck’s, Bremen
- Amalie Volz (1878–1962), Gründerin der ersten evangelischen Mütterschule in Württemberg
- Albert Sing (1917–2008), deutscher Fußballnationalspieler und Fußballtrainer
- Thomas Gruber (* 1943), Intendant des Bayerischen Rundfunks
Weitere Persönlichkeiten
- Theodor Engel (1842–1933), Theologe und Geologe, der die Schwäbische Alb untersuchte.
- Josef Mühlberger (1903–1985), Schriftsteller, lebte lange Jahre in Eislingen, ihm zu Ehren werden seit 1995 alle zwei Jahre die Mühlberger-Tage des Kunstvereins Eislingen veranstaltet
- Arthur Eisenmenger (* 1915), mutmaßlicher Urheber des Eurozeichens, lebt im Seniorenheim St. Elisabeth in Eislingen
- Tina Stroheker (* 1948), Lyrikerin
- Luigi Brogna (1961–2008), Autor, lebte den größten Teil seines Lebens in Eislingen und ist dort begraben.
- Leni Breymaier (*1961) Künkelin-Preisträgerin, SPD-Politikerin, VerDi-Landesvorsitzende, lebt seit 1986 in Eislingen
- Sebastian Hafner (*1982), Daniel Friedl (*1982), Gründer der Band Itchy Poopzkid
Weblinks
Commons: Eislingen/Fils – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Groß-Eislingen in der Beschreibung des Oberamts Göppingen von 1844 – Quellen und Volltextedto. der zwischenzeitlich eingemeindete Orte Klein-Eislingen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 306–308.
- ↑ Gesetzblatt für Baden-Württemberg vom 13. Oktober 2011, Seite 469.
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