- Eislöcher
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Die Eislöcher zwischen Eppan und Kaltern in Südtirol sind lokale Kaltluftgebiete, in denen die Temperatur entscheidend von den allgemein in der Region üblichen abweicht. Das Phänomen wird mit dem physikalischen Prinzip der Windröhre erklärt.
Das Gebiet ist geprägt durch Porphyrschuttmassen, Verwitterungsprodukte der oberhalb steil aufsteigenden Mendel. An der oberen Öffnung des Quarzporphyr strömt im Sommer warme Luft ein, kühlt an dem vom Winter ausgekühlten Fels ab, sinkt ab und strömt an den unteren Öffnungen des Gesteins wieder als kalte Luft aus. Die Luft hat dann eine Temperatur zwischen null und neun Grad. Auf einem Areal von etwa 200 m Länge und bis zu 50 m Breite finden hier Pflanzen auf 500 m Meereshöhe einen Lebensraum, den es sonst nur im Hochgebirge gibt.
46.44413888888911.246166666667Koordinaten: 46° 26′ 39″ N, 11° 14′ 46″ O
Literatur
- Wilhelm Pfaff: Die Eislöcher im Überetsch. Schlern-Schriften 24/1933.
- Adriano Cumer, Friedrich Ladurner: Temperaturmessungen im Gebiet der Eislöcher bei Eppan. Tätigkeitsbericht des Biologischen Landeslabors der Autonomen Provinz Bozen, 1987.
- Arbeitskreis Südtiroler Mittelschullehrer (Hrsg.): Naturkundliche Wanderungen 3. Verlagsanstalt Athesia 1990.
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