Eislöwen Dresden

Eislöwen Dresden
Dresdner Eislöwen
Dresdner Eislöwen
Größte Erfolge
  • Aufstieg in die 2. Bundesliga 2005, 2008
  • Oberligameister 2005, 2008
  • Oberliga-Vizemeister 2003
  • Sachsenmeister 1994, 1995, 1998, 1999
Vereinsinfos
Geschichte ESC Dresden (1990 – 2000)
Dresdner Eislöwen (seit 2000)
Spitzname Die Eislöwen
Stammverein ESC Dresden e.V.
EHC „Neue Eislöwen“ Dresden e.V.(2001−2008)
Vereinsfarben blau, weiß
Liga 2. Eishockey-Bundesliga
Spielstätte Freiberger Arena
Kapazität 4.157 Plätze (davon 3.129 Sitzplätze)
Geschäftsführer Klaus Wick
Cheftrainer Thomas Popiesch
Kapitän vakant
2008/09 Platz 12

Die Dresdner Eislöwen sind eine Eishockeymannschaft aus Dresden, die aus dem 1990 gegründeten Verein ESC Dresden e.V. hervorgegangen ist. Der seit 2000 in die Betriebsgesellschaft ESCD Dresden mbH ausgelagerten Mannschaft gelang in der Saison 2007/08 der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der Spielbetrieb des Nachwuchses und der Amateurmannschaft wurde zwischen 2001 und 2008 in den EHC „Neue Eislöwen“ Dresden e.V. ausgelagert. Zum Verein gehört zudem die Sledge-Eishockey-Mannschaft der Cardinals Dresden, die in der Deutschen Sledgeeishockey Liga spielt.

Die Mannschaften des Vereins tragen ihre Heimspiele in der 2007 fertig gestellten Freiberger Arena aus, die bis zu 4.000 Zuschauern Platz bietet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Anfänge

„100 Jahre Eishockey in Dresden“ Fan-Choreographie, 4. Januar 2009

Anfang des 19. Jahrhunderts nahm 1909 mit dem „Akademischen Sportclub“ das erste Mal eine Dresdner Eishockeymannschaft an einem Turnier in Berlin teil und bestritt Spiele gegen Mannschaften aus Brüssel und Berlin. In den folgenden Jahren erreichte der ASC mehrfach die Sächsische Vizemeisterschaft hinter dem SC Leipzig. Erst 1934 gewann der Verein das erste Mal die Sachsenmeisterschaft und nahm als „Blau-Weiß Dresden“ an der Endrunde der Deutschen Meisterschaft teil.[1] In Schierke trafen die Dresdner auf die Mannschaften des SV Rastenburg, des Bobclubs Erfurt, des Berliner HC sowie des Berliner EV. Vier Jahre später erreichte der Verein die Vorrunde der Deutschen Meisterschaft in Nürnberg, konnte sich aber nicht gegen den Berliner SC, den EV Füssen und den SV Rastenburg durchsetzen und belegte nur Platz Vier.[2] Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die „BSG KWU Dresden“ erster Sachsenmeister, wobei die Heimspiele im alten Eisstadion an der Lennéstraße ausgetragen wurden. Eine andere Dresdner Mannschaft, die „BSG Einheit-Süd“, nahm an dem erstmals ausgetragenen Berliner Kunsteis-Turnier in der ehemaligen Werner-Seelenbinder-Halle teil.

siehe auch Eishockey in der DDR

Eröffnungsspiel des Kunsteisstadions 1960

Ab der Spielzeit 1951/52 gehörte die „BSG Einheit-Süd“ zu den Teilnehmern der DDR-Eishockeyoberliga. Am 27. Januar 1952 wurde in Dresden ein Natureisstadion eröffnet, das Rudolf-Harbig-Eisstadion an der Lennéstraße, wo heute die SG Dynamo Dresden Fußball spielt. Das Eröffnungsspiel gegen ein Berliner Kombinat wurde vor 10.000 Zuschauern ausgetragen. Acht Jahre später, am 26. Dezember 1960, wurde das Kunsteisstadion an der Pieschener Allee mit einem Spiel zwischen einer Bezirksauswahl Dresden und dem „ASK Vorwärts Erfurt“ eingeweiht. In seiner neuen Heimspielstätte konnte der „SC Einheit Dresden“ mit zwei Siegen gegen „Wismut Wilkau-Haßlau“ den Abstieg aus der Oberliga vermeiden.

In der DDR galt der Eishockeysport seit 1970 als nicht „förderungswürdig“. Aus diesem Grund gab es von diesem Zeitpunkt an bis 1990 nur zwei Standorte, wo Profieishockey gespielt wurde. An anderen Orten gab es lediglich eine so genannte „Bestenermittlung“, die aber nur in wenigen Turnieren einmal im Jahr stattfand. Der 1970 aus der DDR-Oberliga abgestiegene SC Einheit Dresden hatte also seit der Reduzierung auf die Eishockeystandorte Berlin und Weißwasser kein reguläres Eishockeyteam mehr. Erst zwölf Jahre später wurde wieder ein Eishockeyspiel in Dresden durchgeführt, als die „BSG Kraftverkehr“ auf eine Hobbymannschaft aus Erfurt traf. In den folgenden Jahren nahm die BSG an der DDR-Bestenermittlung in Crimmitschau teil und belegte meist hintere Plätze.

Das erste Spiel in Dresden nach der Wende fand im März 1990 statt, als eine Dresdner Auswahl auf die TSG Darmstadt traf. Das Spiel endete 6:2 für Dresden.

Gründungszeit (1990–1999)

Kurz nach der Wende wurden viele Eishockeyvereine in Ostdeutschland neu gegründet. Einer der ersten war der ESC Dresden, der am 28. April 1990 gegründet wurde und ab der Spielzeit 1990/91 an der ebenfalls neu geschaffenen Sachsenliga teilnahm. Über diese Meisterschaft des Landes Sachsen versuchte die erste Mannschaft des ESCD, sich für die Profiligen des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) zu qualifizieren.

Saison Liga Vorrunde Endrunde
1990/91 SaL 4. Platz
1991/92 SaL 2. Platz 3. Platz
1992/93 SaL 4. Platz
1993/94 SaL 1. Platz
1994/95 SaL 1. Platz
1994/95 Sä-BöL 6. Platz
1995/96 RL-O 3. Platz 4. Platz
1996/97 SaL 2. Platz
1997/98 SaL 1. Platz
1998/99 SaL 1. Platz

in der Auf-/Abstiegsrunde der jeweiligen Liga

Im Sommer 1993 gründete sich zur Unterstützung der Mannschaft eine „Initiativgruppe Eishockey 2000“ um die damaligen Eishockeyspieler Dr. Rainer Mund, Steffen Hofmann, Karl-Heinz Domschke und Sven Rohrbach.[3] Zudem wurde eine leistungsorientierte Mannschaft zusammengestellt, die die Sachsenmeisterschaft 1994 gewann. In den anschließenden Qualifikationsspielen für die 2. Liga trafen die Dresdner erstmals in Pflichtspielen auf bayrische Mannschaften, wobei zwar nur ein Sieg gelang, jedoch trotzdem viele Zuschauer die Heimspiele in der Eishalle an der Pieschener Allee besuchten.

Aufgrund der Dominanz der Sachsenliga im Vorjahr gründete der ESCD 1994 eine böhmisch-sächsische Liga, die nur eine Saison durchgeführt wurde.[4] In der Folgesaison nahm die erste Mannschaft des ESCD an der Regionalliga Nord/Ost 1995/96 teil und belegte den sechsten Platz. Nachdem einige wichtige Sponsoren 1996 ihre Verträge nicht verlängerten, musste sich der ESC zu Beginn der Spielzeit 1996/97 wieder in die Sachsenliga zurückziehen und belegte Platz zwei hinter der „USG Chemnitz“.

Ein Jahr später folgte ein neuer Anlauf, aus der Sachsenliga aufzusteigen, indem der Verein eine stärkere Mannschaft, unter anderem mit Thomas Wagner und Steffen Thau vom ES Weißwasser, verpflichtete. Ein Höhepunkt der Spielzeit 1997/98 war das Spiel der Eislöwen gegen ein DEL-Allstar-Team am 15. Februar 1998, wobei die DEL zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein Auswahlteam zusammenstellte. Dabei wurde der Ehrenbully vom sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf durchgeführt.[5] Die Heimspiele der Saison 1997/98 besuchten bis zu 1.200 Fans und der ESCD gewann sowohl 1998, als auch 1999 die Meisterschaft ohne Punktverlust. Doch in den Aufstiegsspielen waren die meist bayrischen Mannschaften wie der ESC München, EHC Bad Aibling, TSV Hügelsheim, EA Kempten, EHC Memmingen oder Schwenniger Fire Wings immer stärker als der ESC. In den Aufstiegsspielen verzeichnete der Verein einen Zuschauerschnitt von 2.300 Besuchern, zudem war die Eishalle im März 1999 mit 2.865 Zuschauern zum ersten Mal seit den 1950er Jahren zu einem Meisterschaftsspiel ausverkauft.

Im Frühsommer 1999 suchte der DEB zunächst weitere Teilnehmer für die viertklassige Regionalliga-Süd, doch nach einigen Insolvenzen von Vereinen aus dem Norden Deutschlands fehlten vor allem Mannschaften für die drittklassige Oberliga-Nord. Zunächst erklärte sich die Vereinsführung des ESCD bereit, in der Regionalliga zu starten. Als jedoch die Chance bestand, in der dritten Spielklasse anzutreten, wurde diese wahrgenommen. Damit stieg der ESC Dresden zwar ohne sportliche Qualifikation, aber mit verstärktem Kader und dem Zusatznamen „Eislöwen“ um zwei Ligen auf. Neuer Trainer wurde der Tscheche Ivan Horak, der zusammen mit Neuzugang Jan Tábor den Oberligakader zusammenstellte.[6]

Etablierung in der Oberliga (1999–2005)

Das erste Oberligajahr begann mit einem 7:3 gegen die Herne Miners vor 1.111 Zuschauern. Am Ende der Vorrunde qualifizierten sich die Eislöwen mit Tabellenplatz Acht als Aufsteiger aus der fünften Spielklasse für die Oberliga-Playoffs. An diesem Erfolg hatten vor allem Roland Schröder im Tor, der ehemalige tschechische Nationalspieler František Procházka in der Abwehr und die beiden Stürmer Milan Kubis und František Ševčík großen Anteil.[6] Doch schon der erste Playoff-Gegner, der EV Duisburg, war für die Eislöwen zu stark, so dass die Saison nach dem Viertelfinale beendet war. Im Sommer 2000 wurde Ivan Horak als Trainer durch Rudolf Sindelar abgelöst, während Horak als Assistenztrainer im Verein blieb.[7] In der folgenden Spielzeit erreichte der ESC trotz finanzieller Probleme und damit verbundener Spielerabgänge die Playoffs und überstand die erste Runde gegen den Südoberligisten Deggendorf. Im Halbfinale gab es das Sachsen-Derby gegen den ETC Crimmitschau, welches der ETC mit 3:1 Siegen gewann − mit dem Gewinn des folgenden Halbfinales stieg der ETC in die 2. Bundesliga auf.

Saison Liga Vorrunde Endrunde
1999/00 OL-N 8. Platz Viertelfinale
2000/01 OL-N 3. Platz Viertelfinale 
2001/02 OL 5. Platz Halbfinale 
2002/03 OL-SO 3. Platz Vizemeister
2003/04 OL-NO 2. Platz Viertelfinale 
2004/05 OL-NO 1. Platz Meister 

in der Auf-/Abstiegsrunde der jeweiligen Liga

In der Saison 2001/02 wurde eine eingleisige Oberliga gespielt, da viele Clubs aus finanziellen Gründen ihre Mannschaften zurückgezogen hatten oder in Insolvenz gegangen waren. Auch die Eislöwen mussten lange um eine Oberliga-Lizenz kämpfen, die schließlich erst mithilfe von Sponsoren und der Stadt Dresden im Juli 2001 erteilt wurde.[8] Durch Platz Fünf am Ende der Doppelrunde traf der ESC wie im Vorjahr im Viertelfinale der Playoffs auf Deggendorf und erreichte das Halbfinale. Allerdings verlor die Dresdner Mannschaft die Serie gegen den späteren Meister und Aufsteiger Landshut Cannibals.

Jiří Kochta, Trainer von 2002 bis 2007

Die folgende Spielzeit brachte den Eislöwen mehr Erfolg: Nachdem knapp die Vorrunde überstanden wurde und mit Jiří Kochta ein neuer Trainer eingesetzt wurde, zogen sie in die Meisterrunde, die Playoffs und schließlich in das Finale ein.[9] Allerdings wurden die Eislöwen ihrer Favoritenrolle nicht gerecht und wurden durch die Blue Devils Weiden besiegt. Da es in dieser Spielzeit nur einen Aufsteiger in die zweite Spielklasse gab, wurde der Aufstieg damit erneut verpasst. In der darauffolgenden Spielzeit 2003/04 gab es durch Insolvenzen in der Zweiten Liga gleich drei Aufsteiger, die Eislöwen verloren jedoch in der ersten Runde der Playoffs gegen den EHC München.

Vor der Spielzeit 2004/05 wurde der Kader der Eislöwen, beispielsweise durch Jan Schertz, Robin Sochan und Iiro Itämies, qualitativ stark verbessert. Der DEL-Rekordmeister, die Adler Mannheim, wurde in einem Testspiel mit 2:1 bezwungen. Dieses Ergebnis und die weiteren Vorbereitungsspiele zeigten einen positiven Trend, so dass die Eislöwen zu den Favoriten um den Aufstieg gehörten. Die Mannschaft wurde souverän Erster der Vorrundenstaffel Nord-Ost und in der Meisterrunde belegte sie Platz Zwei hinter dem EHC München. Die erste Playoffrunde gegen den EV Ravensburg wurde gewonnen, bevor die Halbfinal-Serie gegen die Hannover Indians folgte. Die ersten beiden Spiele verloren die Eislöwen knapp, konnten die folgenden Partien der Playoff-Serie jedoch alle für sich entscheiden. Da zwei Mannschaften aufstiegsberechtigt waren, war damit zugleich der sportliche Aufstieg in die 2. Bundesliga gesichert. Den Abschluss der Saison bildete die enge Finalserie gegen den EHC München, die erst im Penaltyschießen entschieden wurde. Die Eislöwen feierten ihren größten Triumph in der Vereinsgeschichte − den Gewinn der Oberligameisterschaft.

Aufstiege und Abstieg (seit 2005)

Für die erste Bundesligasaison in der Geschichte des Dresdner Eishockeys verpflichtete Manager Jan Tábor einige erfahrene Zweitligaspieler, zu denen David Musial und Marek Mastič gehörten. Als Aufsteiger zunächst von den gegnerischen Teams unterschätzt, etablierte sich das Team schnell in der Bundesliga und setzte sich in der Tabellenspitze fest. Dafür konnten sich die Adler Mannheim jedoch in der ersten Runde des DEB-Pokals für die Niederlage im Vorjahr revanchieren und die Eislöwen unterlagen vor heimischer Kulisse mit 1:2. Am Ende der Vorrunde konnten sich die Eislöwen mit Platz Sieben für die Playoffs qualifizieren. Dort bezwangen sie im Viertelfinale die Landshut Cannibals mit 4:3. Im Halbfinale scheiterten die Eislöwen nach drei hart umkämpften Spielen am Sieger der Vorrunde, dem REV Bremerhaven. Insgesamt war dies eine positive Saison der Dresdner Eislöwen, da sie im Laufe dieser 23 Mal an der Spitze der Tabelle standen. Herausragende Akteure in den Reihen der Dresdner waren Andrej Kaufmann, Gregory Schmidt[10] und Marek Mastič im Tor, wobei Kaufmann den Verein nach der Saison in Richtung Wolfsburg verließ.

Saison Liga Vorrunde Endrunde
2005/06 2. BL 7. Platz Halbfinale 
2006/07 2. BL 11. Platz Abstieg 
2007/08 OL 1. Platz Meister 
2008/09 2. BL 12. Platz

in der Auf-/Abstiegsrunde der jeweiligen Liga

Marek Mastič geschlagen

Für die Spielzeit 2006/07 musste Jiří Kochta insgesamt neun neue Spieler in die Mannschaft integrieren, da einige Leistungsträger der vergangenen Jahre die Eislöwen verlassen hatten. Im Oktober 2006 konnte sich die Mannschaft stabilisieren, gewann acht Heimspiele in Folge und punktete hin und wieder bei Auswärtsspielen, so dass sich die Eislöwen im vorderen Tabellendrittel festsetzen konnten. Großen Anteil an dieser Leistungssteigerung hatte die erste Reihe mit Daniel Menge, Martin Sekera und Gregory Schmidt[11]. Aufgrund mehrerer Verletzungen setzten die Eislöwen im Laufe der Spielzeit mit Mastič, Norbert Pascha und Vlastimil Lakosil drei verschiedene Torhüter ein. Nach einer Niederlagenserie trat Trainer Jiří Kochta Anfang Februar 2007 zurück. Seinen Posten übernahm am 8. Februar Stefan Mikes, der jedoch ebenfalls keine sofortigen Erfolge brachte. Die Eislöwen verpassten mit einem Abstand von sechs Punkten die Playoffs und mussten in den Playdowns gegen die Lausitzer Füchse antreten. Die Lausitzer hatten mit Nolan McDonald einen überragenden Torhüter[12], so dass die Dresdner nach zwei Siegen und vier Niederlagen im Modus Best of Seven sportlich in die Oberliga abstiegen.

Markus Berwanger, Trainer seit Januar 2009

Nach dem Abstieg in die dritte Spielklasse wurde die Mannschaft der Eislöwen stark verändert. Verpflichtet wurden neben Spielern der tschechoslowakischen Eishockeyschule zwei Kanadier, Kevin Gardner und Jason Lundmark. Außerdem kehrte Publikumsliebling Petr Sikora nach einem Jahr beim SC Riessersee in die Mannschaft zurück. Des Weiteren wurde mit Marian Hurtik ein neuer Trainer eingestellt. Während der Vorbereitung auf die Saison wurde mit der Freiberger Arena die neue Heimspielstätte der Eislöwen eröffnet. Die Saison 2007/08 begann mit einer Serie von sieben Siegen und 15 Heimsiegen. Als sich jedoch gegen Jahreswechsel die Niederlagen häuften, wurden einige Spieler ausgewechselt. Da das Saisonziel Wiederaufstieg zwischenzeitlich gefährdet schien, kümmerten sich seit Ende Februar 2008 Manager Jan Tábor und der verletzte Spieler Petr Sikora um das operative Coaching, während Hurtik als Co-Trainer beschäftigt wurde. Am Ende der regulären Saison stand die Mannschaft unangefochten auf Platz Eins der Nordgruppe und ging mit viel Selbstvertrauen in die Playoffs. Im Viertelfinale besiegte das Team den ESV Kaufbeuren in fünf Spielen mit 4:1. Im Halbfinale folgte eine spannungsreiche Serie gegen den EV Füssen, welche die Eislöwen mit 4:1 gewannen. Damit war das vor der Saison ausgegebene Ziel − der sofortige Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga − erreicht. Da keine Finalspiele im Spielmodus der 2. Bundesliga vorgesehen waren und der direkte Vergleich gegen den EC Bad Tölz gewonnen wurde, erreichten die Eislöwen zudem die zweite Oberligameisterschaft der Vereinsgeschichte.

Mit einem Großteil der Aufstiegsmannschaft und einem neuen Co-Trainer, dem Deutsch-Rumänen Otto Keresztes, begann die Saison 2008/09. Aufgrund vieler Niederlagen legte Jan Tábor im Oktober 2008 sein Traineramt nieder und Keresztes übernahm dieses. Als auch dieser Wechsel keine Erfolge brachte, wurde im Januar 2009 mit Markus Berwanger ein neuer Cheftrainer verpflichtet. Ende Januar beendete Jan Tábor seine Tätigkeit als Sportmanager, sein Amt wurde Mitte Februar mit Steffen Ziesche, dem ehemaligen Manager der Eisbären Berlin Juniors, neu besetzt. Trotz der personellen Veränderungen erreichte die Mannschaft lediglich den 12. und damit vorletzten Tabellenplatz. Die anschließende Playdown-Runde wurde nicht ausgespielt, da während der Saison die Tölzer Löwen einen Insolvenzantrag stellten und somit vorzeitig als einziger Absteiger feststanden.[13]

Mannschaft

Aktueller Kader der Saison 2009/10

Stand: 22. April 2009

Torhüter
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
21 Tschechien Michal Mařík 18. Mai 1975 Plzeň, Tschechoslowakei 2007 Stjernen
Verteidiger
Nr. Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
4 Deutschland Nico Pyka 22. Juli 1977 Ost-Berlin, DDR 2009 Heilbronner Falken
8 Deutschland Daniel Pyka 17. Mai 1984 Ost-Berlin, DDR 2009 REV Bremerhaven
10 Deutschland Martin Hoffmann 15. Mai 1984 Bergen, DDR 2009 EVR Tower Stars
71 Deutschland Markus Guggemos 9. März 1982 Füssen, Deutschland 2007 Grizzly Adams Wolfsburg
79 Deutsch-Russe Roman Weilert 15. Juli 1979 Kemerowo, Russische SFSR 2007 Heilbronner Falken
88 Deutsch-Tscheche Jakub Körner 3. Dezember 1979 Brünn, Tschechoslowakei 2007 Bietigheim Steelers
Angreifer
Nr. Name Pos Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
9 Kanada Jason Miller C 1. März 1971 Edmonton, Alberta, Kanada 2008 Eisbären Regensburg
13 Deutsch-Russe Vitali Stähle RW 3. April 1982 Krasnoturjinsk, Russische SFSR 2008 ETC Crimmitschau
24 Deutsch-Tscheche Michal Bartosch W 20. Januar 1985 Opava, Tschechoslowakei 2008 Grizzly Adams Wolfsburg
32 Deutsch-Lette Arturs Kruminsch FL/U23 C 27. Oktober 1988 Riga, Lettische SSR 2009 Eisbären Juniors Berlin
33 Deutschland Alexander OblingerU23 C 17. Januar 1989 Augsburg, Deutschland 2009 Eisbären Juniors Berlin
55 Deutsch-Tscheche David Čermák C 23. Oktober 1970 Kladno, Tschechoslowakei 2007 Eisbären Regensburg
74 Deutschland Daniel Menge RW 14. Januar 1983 München, Deutschland 2008 Augsburger Panther
81 Deutsch-Tscheche Jiří Mikesz FL/U23 C 11. Dezember 1986 Karviná, Tschechoslowakei 2007 Eisbären Juniors Berlin
89 Deutschland Björn Bombis 30. September 1982 Berlin, Deutschland 2008 Krefeld Pinguine
Offizielle
Tätigkeit Name Geburtsdatum Geburtsort Im Team seit Letztes Team
Trainer Deutschland Thomas Popiesch 21. Juni 1965 Ost-Berlin, DDR 2009 Lausitzer Füchse
Co-Trainer Deutscher Moritz Schmidt 9. Juni 1973 Ost-Berlin, DDR 2009 Jonsdorfer Falken
Manager Deutscher Steffen Ziesche 2. Mai 1972 Ost-Berlin, DDR 2009 Eisbären Juniors Berlin

Weitere Spieler der Eislöwen finden sich unter Dresdner Eislöwen/Spielerliste.

Bedeutende frühere Mannschaften

Oberliga-Meistermannschaft 2004/05

Dem Eislöwen-Kader der Spielzeit 2004/05 gehörten 20 Spieler an, so dass Trainer Jiří Kochta nur drei Angriffsreihen zur Verfügung standen. Thomas Mittermeier verließ die Mannschaft im Dezember 2004, dafür verstärkten sich die Eislöwen im Januar 2005 mit Gregory Schmidt, der vom ERV Schweinfurt nach Dresden kam.

Position Name
Tor: Iiro Itämies, Norbert Pascha
Verteidigung: Petr Molnár, Jakub Körner, Martin Masak, Robert Hoffmann, Robin Sochan, Jan Schertz, Pavel Weiß, Thomas Mittermeier
Sturm: Kilian Glück, Pavel Vít, Jan Welke, Petr Sikora, Petr Hrubý, Andreas Henkel, Gregory Schmidt, Torsten Schwarz, Mike Dolezal, Jędrzej Kasperczyk
Trainer: Jiří Kochta (Chef-Trainer), Jan Tábor (Manager)

Oberliga-Meistermannschaft 2007/08

Vor der Saison 2007/08 wurde ein großer Teil der Mannschaft ausgetauscht, nur Norbert Pascha, Marcel Linke, Kilian Glück, Pavel Vít, Petr Hrubý und Michael Schmerda erhielten eine Vertragsverlängerung. Während der Saison verließen David Musial, Erik Pipp und Markus Rohde die Eislöwen, dafür kehrte Jakub Körner nach Dresden zurück und sowohl Jason Deleurme, als auch Michal Schön wurden neu verpflichtet.

Position Name
Tor: Michal Mařík, Norbert Pascha
Verteidigung: Jason Lundmark, Marcel Linke, Andreas Maier, Martin Hamann, Roman Weilert, Jakub Körner
Sturm: Kilian Glück, Pavel Vít, Adriano Carciola, Petr Sikora, Petr Hrubý, Kevin Gardner, Jason Deleurme, David Čermák, Michael Schmerda, Markus Guggemos, Daniel Menge, Jiří Mikesz, Michal Schön
Trainer: Jan Tábor (Chef-Trainer), Marian Hurtik und Petr Sikora (Co-Trainer)

Spieler

Gesperrte Nummern

  • #7 René „Susi“ Kraske - einer der „Aufbauhelfer“ des Dresdner Eishockeysports nach 1990, heute Nachwuchstrainer beim ESC Dresden und beim Sächsischen Eissportverband

Vereinsinterne Rekorde

Petr Sikora (links) - Rekordspieler und Topscorer
Petr Hrubý sammelte 360 Strafminuten im Trikot der Eislöwen

Seit 1999 haben viele Spieler das Eis für die Eislöwen betreten. Zu den überragenden Akteuren der Eislöwen gehören die Tschechen Petr Sikora und Pavel Vít. Spieler, die in der Saison 2008/09 im Kader der Eislöwen stehen, sind fett markiert.

Rekordspieler
Platz Spieler Spiele
1. Petr Sikora 331
2. Pavel Vít 317
3. Petr Molnár 286
4. Martin Masák 281
5. Kilian Glück 215
Punkte pro Spiel
Platz Spieler Pkt/Sp
1. Kevin Gardner 1,74
2. Jaroslav Buchal 1,55
3. František Ševčík 1,47
4. Luigi Calce 1,38
5. Petr Sikora 1,37
Top-Scorer
Platz Spieler Punkte (T/A)
1. Petr Sikora 453 (149/304)
2. Richard Richter 206 (108/98)
3. Martin Masák 156 (42/114)
Top-Torschützen
Platz Spieler Tore
1. Petr Sikora 149
2. Richard Richter 108
3. František Ševčík 71
Top-Vorlagengeber
Platz Spieler Vorlagen
1. Petr Sikora 304
2. Pavel Vít 118
3. Martin Masák 114
Strafminuten
Platz Spieler Minuten
1. Robert Hoffmann 489
2. Pavel Vít 481
3. Petr Hrubý 360

(alle Statistiken befinden sich auf dem Stand zum Ende der Saison 2007/08; für die Zeit vor 1999 liegen keine Statistiken vor; Quelle der Spielerstatistiken: www.eurohockey.net)

Bedeutende ehemalige Spieler

Den Dresdner Fans sind folgende Spieler besonders in Erinnerung, da sie sich bei den Eislöwen durch viele erzielte Tore, Teamgeist oder Kampfbereitschaft auszeichneten.

  • CZECZE Jaroslav „Jaro“ Buchal
    (Stürmer; 2000−2001; 2007)
    Mit seinen 35 Toren und 50 Vorlagen in 44 Spielen in der Spielzeit 2000/01 gehört Buchal zu den effizientesten Spielern der Vereinsgeschichte[14], so dass er am Ende der Spielzeit 2005/06 zurück nach Dresden geholt wurde.
  • GERGER Mike Dolezal
    (Stürmer; 2001/02; 2003−2005)
    Mitglied der Meistermannschaft 2004/05 und aufgrund seiner Spieleinstellung und Persönlichkeit einer der Publikumslieblinge.
  • GERGER Guido Hiller
    (Stürmer; 1999−2002)
    Hiller war (Assistenz-)Kapitän und einer der Führungsspieler zu Beginn der Oberligazeit.
  • GERGER Robert Hoffmann
    (Verteidiger; 2003–2006)
    Robuster Verteidiger, der zur Meistermannschaft 2004/05 gehörte und bei den Fans aufgrund seiner kompromisslosen Spielweise und seines Kampfgeistes in Erinnerung bleibt.
  • CZECZE Martin Masák
    (Verteidiger; 1999–2005)
    Masák absolvierte sechs Spielzeiten in Dresden und ist der punktbeste Verteidiger der Eislöwen seither. Zudem gehörte er der Meistermannschaft 2004/05 an.
  • CZECZE Petr Molnár
    (Verteidiger; 1999–2005)
    Molnár war wie Masák sechs Jahre bei den Eislöwen und gehörte ebenso dem Meisterkader der Saison 2004/05 an. Im Gegensatz zu Masák war er ein eher defensiver Verteidiger, der Tore des Gegners verhinderte.
  • CZECZE David Musial
    (Stürmer; 2005−2008)
    David Musial kam 2005 nach Dresden und gehörte bis 2008 mit seiner technisch versierten Spielweise zu den prägenden Figuren innerhalb der Mannschaft.
  • CZECZE Richard Richter
    (Stürmer; 2001−2004)
    Mit 206 Punkten in 163 Spielen für die Eislöwen gehörte Richter zu den effizientesten Spielern der frühen 2000er Jahre.
  • CANCAN Gregory Schmidt
    (Stürmer; 2004−2007)
    Schmidt gehörte zur Meistermannschaft 2004/05 und war einer der wenigen kanadischen Spieler, die sich in Dresden durchsetzen konnten. Er war maßgeblich am Aufstieg und dem Erfolg in der 2. Bundesliga beteiligt.
  • CZECZE František Ševčík und Milan Kubis
    (Stürmer; 1999−2001)
    Dieses Duo hatte großen Anteil am guten Abschneiden der Eislöwen in den ersten zwei Jahren nach dem Aufstieg in die Oberliga. Ševčíks 134 Scorerpunkte in 91 Pflichtspielen setzten bis heute Maßstäbe in Bezug auf Spieleffizienz.[6]
  • CZECZE Petr Sikora
    (Stürmer; 2001–2006, 2007−2008)
    Sikora ist das „Urgestein“ der Eislöwen − mit 330 Spielen ist er Rekordspieler der Eislöwen, zudem Topscorer, Toptorjäger und Top-Vorlagengeber.
  • CZECZE Robert Slávik
    (Torhüter; 2000–2002)
    Robert Slávik war einer der Erfolgsgaranten der Eislöwen in den ersten Jahren der Oberligateilnahme.
  • CZECZE Pavel Vít
    (Stürmer; 2002−2008)
    Pavel Vít absolvierte insgesamt sechs Spielzeiten in Dresden und gehörte ob seiner Spielweise und -einstellung zu den beliebtesten Spielern bei den Fans.

Teilnahmen von Spielern am ESBG All-Star Game

David Musial, Teilnehmer am All-Star Game 2006
Marian Hurtik (Mitte), Teilnehmer am All-Star Game 2008

Das ESBG All-Star Game findet seit 2006 jährlich statt und vereint die besten Spieler der 2. Bundes- und Oberliga.

(Jahr/Team und Position in Klammern)

 

Teilnahmen von Spielern am DEL All-Star-Game

Da das DEL All-Star Game 2008 in der Freiberger Arena in Dresden ausgetragen wurde, durften die Fans jeweils einen Spieler der Eislöwen für das Team Europa und Team Nordamerika nominieren. Zudem rückte der Dresdner Torhüter Michal Mařík wegen einer Verletzung von Dimitrij Kotschnew in das Team der Europäer nach.

Trainer

Seit Gründung des ESC Dresden haben vor allem Trainer aus der ehemaligen Tschechoslowakei das Eishockey in Dresden geprägt. Zunächst wurde die Mannschaft von Rolf Thieme betreut, der schon bei der ersten DDR-Meisterschaft 1949 als Spieler aktiv war.[15] In der Spielzeit 1993/94 übernahm Christian Domschke den Trainerposten, der heute noch im Traditionsteam der Eislöwen aufläuft.[1]

Bisherige Trainer der Dresdner Eislöwen
Zeitraum Trainer
1989 – 1993 Deutscher Rolf Thieme
1993 – 1994 Deutscher Christian Domschke und Stefan Berger
1994 – 1998 Tscheche Josef Kovacik (Spielertrainer)
1998 – 1999 Tscheche Viktor Lukeš
1999 – 2000 Tscheche Ivan Horak
2001 – Dez. 2002 Tscheche Rudolf Sindelar; 2000/01 Ivan Horak (Co-Trainer)
Dez. 2002 – Feb. 2007 Tscheche Jiří Kochta; ab 2006 Jan Schertz (Co-Trainer)
Feb. 2007 – April 2007 Slowake Stefan Mikes; Jan Schertz (Co-Trainer)
April 2007 – Jan. 2008 Slowake Marian Hurtik
Jan. 2008 - April 2008 Deutsch-Tscheche Jan Tábor; Marian Hurtik (Co-Trainer)
April 2008 - Okt. 2008 Deutsch-Tscheche Jan Tábor; Otto Keresztes (Co-Trainer)
Okt. 2008 - Jan. 2009 Deutsch-Rumäne Otto Keresztes
Jan. 2009 - März 2009 Deutscher Markus Berwanger; Otto Keresztes (Co-Trainer)

Nachdem in der Sachsenliga lange Josef Kovacik als Spielertrainer gearbeitet hatte, wurde mit dem Aufstieg in die Oberliga der Tscheche Ivan Horak verpflichtet, der die Mannschaft in der ersten Oberliga-Spielzeit in die Playoffs führte. Im Sommer 2000 wurde die Mannschaft von Rudolf Sindelar übernommen, der zuvor Vereine wie den EHC Straubing, EV Landshut und den Villacher SV betreut hatte. Er führte das Team bis in das Halbfinale der Playoffs 2001/02, wurde jedoch aufgrund sportlicher Misserfolge im Dezember 2002 entlassen.[9]

Jan Tábor, Trainer von Januar bis Oktober 2008

Sein Amt übernahm Weltmeister Jiří Kochta, der das Dresdner Eishockey in den folgenden fünf Jahren prägen sollte. Zusammen mit dem ehemaligen Spieler und damaligem Manager Jan Tábor verpflichtete er immer wieder tschechische Eishockeyspieler, mit denen er das in Tschechien typische, technisch versierte Eishockey kultivierte.[4] Kochta erreichte in der Saison 2004/05 den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, als er die Mannschaft zur Oberligameisterschaft und zum Aufstieg in die 2. Bundesliga führte. In der folgenden Spielzeit führte er die Eislöwen bis ins Playoff-Halbfinale, trat jedoch aufgrund sportlicher Erfolglosigkeit im Februar 2007 von seinem Amt zurück. Er blieb dem Verein in der Funktion des Spielerbeobachters erhalten. Als Nachfolger wurde der Slowake Stefan Mikes verpflichtet, der den Abstieg in die Oberliga nicht mehr verhindern konnte.

Um das Ziel Wiederaufstieg zu erreichen wurde Marian Hurtik als Cheftrainer unter Vertrag genommen, nach einigen Niederlagen im Januar 2007 übernahm Manager Jan Tábor jedoch das operative Coaching. Auch nach dem Wiederaufstieg arbeitete Tábor als Trainer und Manager weiter, ihm zur Seite wurde der ehemalige Spieler Otto Keresztes gestellt. Nach einer Niederlagenserie zu Beginn der Spielzeit 2008/09 trat Tábor vom Traineramt zurück und der unerfahrene Keresztes wurde Cheftrainer. Da sich der Erfolg abermals nicht einstellte, wurde mit Markus Berwanger im Januar 2009 ein neuer Trainer vorgestellt. Sein Vertrag sowie der seines Assistenten wurde nicht über die Saison hinaus verlängert.

Stammverein

ESC Dresden

Logo des ESCD

Der Eissportclub Dresden e.V. wurde 1990 gegründet, um nach der politischen Wende den Eishockeysport in Dresden zu fördern und weiterzuentwickeln. Als Vereinsfarben wurden in Anlehnung an den STHC Blau-Weiß Dresden die Farben blau und weiß gewählt. Neben der Seniorenmannschaft, die der Sachsenliga angehörte, waren weitere Senioren-, Hobby- und Nachwuchsmannschaften im Verein organisiert. 1997 verließ die damalige 1c-Mannschaft den Verein und gründete den EHV Dresden „The Devils“, der zunächst in der Landesliga Sachsen startete und heute der Sachsenliga angehört. Im Rahmen der Aufnahme des ESC Dresden in die Oberliga wurde eine Spielbetriebsgesellschaft, die ESCD „Dresdner Eislöwen“ GmbH, gegründet, die sich um alle Belange der Profi-Mannschaft kümmerte.

Der Beiname Eislöwen ging aus einer privat herausgebrachten Stadionzeitschrift hervor, die den Titel Der Eislöwe trug. Diese zu den Heimspielen erscheinende Fanzeitung stellte bis 1998 das Programmheft des ESC Dresden dar, so dass der Eislöwe nach und nach zum Synonym für den ESCD wurde.[16] Einer der Herausgeber gründete zudem den „Fanclub Eislöwen“ (später „Fanclub Eislöwen `97“), so dass der Name weitere Verbreitung fand und von den lokalen Medien aufgegriffen wurde.

Aufgrund massiver finanzieller Probleme ging die Eislöwen-Betriebsgesellschaft am 4. Januar 2001 in Insolvenz.[14][17] Das führte zur Abspaltung der Nachwuchsmannschaften vom Stammverein und zur Gründung des EHC „Neue Eislöwen“ Dresden. Kurze Zeit später wurde die Betriebsgesellschaft ESCD Dresden mbH gegründet, die seither den Spielbetrieb der ersten Mannschaft organisiert und finanziert.

Heute gehören die Abteilungen Sledge-Eishockey, Alte Herren/Traditionsteam, Nachwuchs/Amateure und Fans/Sponsoren zum Verein. Der Eissportclub Dresden ist Mehrheitsgesellschafter nach Stimmanteilen der Betriebsgesellschaft ESCD Dresden mbH und mit dieser durch einen Kooperationsvertrag verbunden.

EHC Neue Eislöwen

Freiberger Arena

Um den Eishockeynachwuchs aus Dresden gezielt zu fördern, wurde der EHC „Neue Eislöwen“ e.V. 2001 gegründet. Er war später mit insgesamt über 150 aktiven Mitgliedern der drittgrößte sächsische Nachwuchs-Eishockeyverein. Er unterhielt Trainingsgruppen von der Laufschule bis zu den Senioren, die seit der Saison 2005/06 in der Sachsenliga spielten. Seit dem Bau der Freiberger Arena verfügte der Verein über entsprechende Rahmenbedingungen, um einer effizienten Nachwuchsförderung gerecht zu werden. Zudem existierte ein Kooperationsvertrag sowohl mit der Spielbetriebs-GmbH, als auch mit dem Stammverein ESC Dresden.

Im Februar 2008 fusionierten die beiden Vereine. Der Nachwuchs ist seitdem wieder Mitglied im Hauptverein ESC Dresden, bildet die Abteilung Nachwuchs/Amateure und tritt unter dem Namen ESC Dresden in der Ostdeutschen Meisterschaft, der Schüler-Bundesliga und der Sachsenliga an. Der Beiname „Die Jungen Wilden“ und das Logo der Nachwuchsmannschaften wurden beibehalten. Die Abteilung umfasst in der Saison 2008/09 mehr als 200 aktive Sportler, darunter 170 Kinder und Jugendliche, 18 Amateure der Sachsenliga-Mannschaft sowie 27 Hobbyspieler der „Dresdner Frösche“.

Erfolge

  • Meister der Sachsenliga 2006
  • Kleinschüler: Meister der Ostdeutschen Meisterschaft 2006
  • Schüler: Ostdeutscher Meister 2008 und Aufstieg in die Schüler-Bundesliga

Spielstätten

Eissporthalle Pieschener Allee

Eissporthalle Pieschner Allee

Die Dresdner Eislöwen spielten seit ihrer Gründung in der Eissporthalle Dresden an der Pieschener Allee, welche im Ostrasportpark zwischen der Innenstadt und dem Messegelände lag. Das Fassungsvermögen betrug 2865 Zuschauer. Die Tribünen waren überwiegend mit Holzbänken versehen. Da das 1969 gebaute Gebäude während der Flut 2002 stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und es in der Dresdner Flutrinne stand, wurde seit Juni 2005 unweit der alten Halle eine neue Eishalle gebaut. Die alte Halle wurde am 29. Februar 2008 gesprengt.

Freiberger Arena

Zur Saison 2007/08 zogen die Eislöwen in den neu gebauten Sportkomplex um, der aus einer Eissporthalle, einer Eistrainingsfläche und einer Ballspielhalle besteht. Im August 2007 wurden die Namensrechte für drei Jahre an das Freiberger Brauhaus verkauft, so dass der Baukomplex seither Freiberger Arena heißt.

siehe auch Hauptartikel Freiberger Arena

Vereinskultur

Fans und Rivalitäten

Fans der Dresdner Eislöwen in der alten Eishalle

Die Fans der Dresdner Eislöwen sind in einer Vielzahl von Fanclubs organisiert und unterstützen die Mannschaft mit Gesängen und rhythmischem Trommeln. Zudem werden bei speziellen Spielen Choreographien in der Fankurve durchgeführt. In der Eishalle an der Pieschener Allee versammelte sich der „harte Kern“ der Fans meist im südlichen Teil der großen Stehplatztribüne, von wo aus die Fangesänge angestimmt wurden.

Seit dem Umzug in die Eisarena befindet sich dieses Zentrum im westlichen Teil der Fankurve. Mehrere Fanclubs unterhalten freundschaftliche Verbindungen mit Fanclubs anderer Vereine wie dem ERC Selb und dem HC Ambrì-Piotta. Als Ansprechpartner sowohl für die Fans, als auch für den Verein und die Betriebsgesellschaft wurde 2007 ein Fanrat geschaffen, der zudem stark in die Organisation von Veranstaltungen wie Sonderzugfahrten, Mannschaftspräsentationen und Saisonabschlussfeiern eingebunden ist. Weiterhin existiert innerhalb des Vereins ESCD eine Sektion Fans/Sponsoren, die die Interessen der Fans gegenüber dem Verein vertritt.

Aufgrund der geographischen Nähe existieren Rivalitäten zu den anderen sächsischen Eishockeyvereinen, insbesondere zu den Lausitzer Füchsen. Dies äußert sich zum einen in einer angeheizten bis aggressiven Stimmung[18][19] bei den Spielen beider Mannschaften, zum anderen in einem erhöhten Sicherheitsaufwand durch Security und Polizei[20] sowie in regelmäßig ausverkauften Eishallen bei diesen Derbys.[21]

Maskottchen

Jiří Mikesz erhielt 2008 eine Förderlizenz für die Blue Lions Leipzig

Das erste Maskottchen der Dresdner Eislöwen trug den Namen „Leon“ und begrüßte seit Beginn der 2000er Jahre die Zuschauer vor dem Spiel. Am 8. Februar 2009 wurde im Rahmen eines Familienspieltages das neue Maskottchen „Jago“ vorgestellt, das genau wie sein Vorgänger einen Löwen im Trikot der Eislöwen darstellt. Zudem betritt vor jedem Heimspiel ein grüner Škoda-Teddy das Eis, um die Zuschauer zu begrüßen.

Partnerschaften

Während der Saison 2001/02 wechselte der ehemalige Sachsenliga-Spieler der Eislöwen, Matthias Klatt, zu den Eisbären Berlin. Im Gegenzug statteten die Berliner Hardy Gensel, der zuvor beim SC Bietigheim-Bissingen gespielt hatte, mit einer Förderlizenz für die Eislöwen aus.[8] Seit Beginn der Spielzeit 2008/09 existiert eine Partnerschaft mit den Hamburg Freezers, die vier Spieler mit einer Förderlizenz für die Eislöwen ausstatteten.[22] Im Gegenzug erhielten drei Spieler der Eislöwen eine Förderlizenz für die Freezers. Im Laufe der Spielzeit kam es jedoch zu keinem Spieleraustausch zwischen beiden Clubs.

Ab November 2008 wurde Jiří Mikesz per Förderlizenz an die Blue Lions Leipzig ausgeliehen[23] und kehrte aufgrund von Verletzungen anderer Spieler zu Jahresbeginn 2009 in die Eislöwen-Mannschaft zurück. Ende Januar 2009 wurde zudem Arturs Kruminsch von den Eisbären Juniors Berlin verpflichtet und mit einer Förderlizenz für diese ausgestattet.

Einzelnachweise

  1. a b lotok.de, Visitenkarte: Dresdner Alt-Löwen
  2. geocities.com, Die Deutschen Eishockeymeister seit 1912 Teil 2: 1933 - 1945
  3. Heute gehören diese zum Traditionsteam der Eislöwen
  4. a b radio.cz, In Deutschland wird das „tschechische Eishockey“ besonders in Dresden geschätzt
  5. eisloewen.de, Geschichte des ESCD - Allgemein
  6. a b c eisloewen.de, Rückblick 1999/2000
  7. fanclub-freital.de, Team der Dresdner Eislöwen Saison 2000/2001
  8. a b eisloewen.de, Rückblick 2001/2002
  9. a b eisloewen.de, Rückblick Saison 2002/2003
  10. hockeydb.com, 2005-06 Dresden Ice Lions
  11. hockeydb.com, 2006-07 Dresden Ice Lions
  12. lr-online.de, Torwart-Wechsel im Fuchsbau: McDonald geht, MacDonald kommt
  13. esbg.de, Playoffs in der 2. Bundesliga ohne Tölzer Löwen
  14. a b eisloewen.de, Rückblick 2000/01
  15. eishockeymuseum.de, DDR Eishockey - Historische Teams und Daten
  16. fc-eisloewen97.de, Chronik des Fanclub Eislöwen ´97
  17. fanclub-freital.de, 100 Jahre Eishockey in Dresden
  18. eissport-weisswasser.de, Bitterer Nachgeschmack nach Sachsenderby
  19. eissport-weisswasser.de, Null Toleranz gegenüber Störern
  20. eissport-weisswasser.de, Umfangreiches Sicherheitspaket zu den Play-downs
  21. eissport-weisswasser.de, Seltenheitswert: Schwabe geizt nicht ... mit Strafen
  22. hamburg-freezers.de, Kooperation mit den Dresdner Eislöwen
  23. lvz-online.de, Jiri Mikesz kommt per Förderlizenz von Dresden nach Leipzig

Weblinks


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