- Agrostis stolonifera
-
Weißes Straußgras Systematik Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae) Ordnung: Süßgrasartige (Poales) Familie: Süßgräser (Poaceae) Unterfamilie: Pooideae Gattung: Straußgräser (Agrostis) Art: Weißes Straußgras Wissenschaftlicher Name Agrostis stolonifera L. Das Weiße Straußgras (Agrostis stolonifera), auch unter der Bezeichnung Flecht-Straußgras bekannt, ist ein mehrjähriger, immergrüner Hemikryptophyt aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Es wird als weidefestes Futtergras vor allem im Feuchtgrünland verwendet. Das Gras ist sehr formenreich. Es werden derzeit zwei Varietäten unterschieden: Agrostis stolonifera var. palustris und Agrostis stolonifera var. stolonifera[1].
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung und Standort
Das Weiße Straußgras ist zirkumpolar auf der Nordhalbkugel von Europa bis nach Westasien und in Nordamerika sowie auf der Südhalbkugel und in der Antarktis verbreitet. Nach Australien, Neuseeland und Südafrika wurde das Gras eingeführt.
Es besiedelt feuchte, nährstoffreiche, oft kalkhaltige, sandig-kiesige Lehm- oder Tonböden, kann jedoch auch auf Schlickböden im Überschwemmungsbereich der Gewässer vorkommen. Die Pflanze ist die Ordnungskennart der Flutrasen (Agrostietalia stoloniferae). Sie ist auch als Begleitart in Ampfer-Queckenrasen-Gesellschaften (Agropyro-Rumicion) und Vogelknöterich-Trittrasen-Gesellschaften (Polygonion avicularis) zu finden. An den Küsten formt es zusammen mit der Strand-Grasnelke den Verband Armerion maritimae. Das Weiße Straußgras wäschst in frischen bis feuchten Rasen, Wiesen, Weiden und Äckern. Nicht selten ist es auch entlang von Ufern, Gräben und entlang von Wegsenken zu finden. Das salztolerante Gras wächst auch an der Küste auf der Außenseite der Dünen.
Beschreibung
Das Weiße Straußgras wird 8 bis 40 cm groß. Es verbreitet sich über blattreiche oberirdische Ausläufer (Stolonen) und bildet dichte Rasen. Die ästig aufsteigenden Halme sind glatt und unbehaart und tragen zwei bis fünf Knoten. An den unteren Knoten bilden sich sprossbürtige Wurzeln und neue Triebe. Die unbehaarten, fein zugespitzten, grau- oder blaugrünen Blätter werden 0,5 bis 5 mm breit und bis 10 cm lang. Sie sind in jungem Zustand eingerollt, später flach ausgebreitet. Die Blattspreiten sind dicht mit Nerven durchzogen und sehr fein rau. Das Blatthäutchen (Ligula) ist als ein 2 bis 6 mm langer, häutiger Saum ausgebildet.
Die Blütenrispe wird 1 bis 13 cm lang und 0,4 bis 2,5 cm breit. Sie ist zur Blütezeit ausgebreitet, sonst oft dicht zusammengezogen und länglich. Ihre Seitenäste gehen zu drei oder zu sieben von der Hauptachse ab. Die Ährchen stehen in dichten Büscheln. Sie sind einblütig und etwa 2 bis 3 mm lang, lanzettlich-spitz geformt, glatt und unbehaart. Die kahlen Hüllspelzen sind einnervig und so lang wie das Ährchen. Die glatten, kahlen, meist unbegrannten Deckspelzen sind fünfnervig, um 2 mm lang und erscheinen am oberen Ende abgerundet. Die Vorspelze erreicht etwa drei Viertel der Länge der Deckspelze. Die Staubbeutel werden 1 bis 1,5 mm lang. Die Karyopsen werden von den Deck- und Vorspelzen umschlossen. Das Weiße Straußgras blüht zwischen Juli und August.
Verwendung
Die Art bildet dichte und feine Narben. Sie findet in erster Linie dort wo höhere Belastungen vorherrschen beispielsweise in Hausrasen und Sportrasen Verwendung. Weißes Straußgras wird wegen seiner sehr guten Tiefschnittverträglichkeit (<1,5 cm) vor allem in Golfgrünmischungen eingesetzt.
Einzelquellen
- ↑ GRIN Taxonomie der Pflanzen, Zugriff am 4. Januar 2007
Literatur
- Hans Joachim Conert: Pareys Gräserbuch. Parey Buchverlag, Berlin 2000, ISBN 3-8263-3327-6
- C. E. Hubbart: Gräser - Beschreibung, Verbreitung, Verwendung. Ulmer Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8001-2537-4.
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Kritischer Band. ISBN 3-8274-1496-2
- E. Klapp & W. O. v. Boberfeld: Taschenbuch der Gräser. Erkennung, Bestimmung, Standort und Vergesellschaftung, Bewertung und Verwendung. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg 1990, ISBN 3-489-72710-X
- Aichele & Schwegler: Unsere Gräser. 11. Auflage, Kosmos-Verlag 1998, ISBN 3-440-07613-X
Weblinks
Wikimedia Foundation.