- Elbschetalbahn
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Witten–Schwelm Kursbuchstrecke (DB): 450.8 (Gevelsberg–Schwelm) Streckennummer: 2143, 2144 Streckenlänge: 4,6 bzw. 19,7 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h Bundesland: Nordrhein-Westfalen Verlauf LegendeHauptstrecke nach Duisburg/Dortmund S-Bahnstrecke nach Dortmund 0,0 Witten Hbf Hauptstrecke nach Hagen Ruhr-Viadukt 1,9 ehem. Ruhrtalbahn nach Hattingen 2,7 Witten-Höhe (zuletzt Hp) 4,6 Wengern Ost Ruhrtalbahn nach Hagen 5,0 Wengern West 8,4 Albringhausen Silscheder Tunnel (845 m) Bahnstrecke Schee–Silschede 12,0 Asbeck Klosterholztunnel (350 m) S-Bahnstrecke nach Hagen 15,5 Gevelsberg West Linderhauser Tunnel (945 m) 18,2 Abzw Linderhausen Präsident-Hoefft-Tunnel (177 m) Hauptstrecke nach Hagen 19,7 Schwelm Hauptstrecke nach Wuppertal Die Bahnstrecke Witten–Wengern Ost/Schwelm (auch Elbschetalbahn genannt) ist eine heute zum größten Teil stillgelegte und nur noch an Ihren beiden Endteilstrecken in Betrieb befindliche Eisenbahnstrecke im Ruhrgebiet.
Der 4,6 km lange, zweigleisige und heute elektrifizierte Abschnitt von Witten Hauptbahnhof bis Wengern Ost dient damals wie heute dem Güterverkehr.
Die 17 km lange und eingleisige Abschnitt von Witten-Höhe nach Schwelm sollte ein Teil einer Entlastungsstrecke aus dem Ruhrgebiet in Richtung Köln werden. Dazu sollte die Strecke von Schwelm aus nach Süden über Lennep nach Köln verlängert werden, wozu es aber durch die Ereignisse des Ersten Weltkrieges nicht mehr kam.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Arbeiten an der Strecke begannen bereits 1911, und obwohl sie letztendlich nur ein Stückwerk ihrer ursprünglichen Planung geblieben ist, zog sich die Fertigstellung hin bis 1934. So eröffnete die Deutsche Reichsbahn am 4. Oktober 1926 zunächst den Abschnitt vom Hbf über Witten-Höhe nach Wengern Ost mit Anschluss an die Ruhrtalbahn von Hattingen nach Hagen, dieser diente dann rund zehn Jahre lang ausschließlich dem Güterverkehr, um die Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund zu entlasten.
Der wirtschaftliche Niedergang während und nach dem Krieg war der Grund für die lange Bauzeit am Hauptteil der Strecke, wobei die meisten Arbeiten bereits vor 1914 fertig gestellt waren. Die notwendigen Restarbeiten wurden erst zu Beginn der 1930er Jahre als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durchgeführt. Die Baukosten für die Strecke beliefen sich schließlich auf 50 Millionen Reichsmark.
In der Zeit von 1934 bis 1939 verkehrten auf der Strecke insgesamt 23 Personenzüge täglich, davon fünf Eilzüge. Hinzu kam ein nicht unerheblicher Güterverkehr.
Im Zweiten Weltkrieg nutzte man den Silscheder Tunnel und den Klosterholzer Tunnel unter den Tarnnamen „Buchfink“ und „Goldammer“ als U-Verlagerung für die Rüstung, in denen Zwangsarbeiter dringend benötigte Waffen herstellen mussten.
Der Betrieb der Eisenbahn wurde nach 1945 wieder aufgenommen, der Verkehr nahm aber in der Nachkriegszeit kontinuierlich ab. Als Folge dieser Abnahme wurde der mittlere Teil von Witten-Höhe über Wengern-West und Albringhausen nach Gevelsberg-West 1980 stillgelegt.
Streckenverlauf
Der Streckenverlauf war durch einige aufwendige Viadukte und Tunnel gekennzeichnet, zu denen auch der Ruhr-Viadukt bei Witten gehörte. Weitere Viadukte finden sich in Wengern über der Elbsche und in Gevelsberg, zwei etwa 900 m lange Tunnel befinden sich bei Silschede und nördlich von Schwelm.
Aus eisenbahntechnischer Sicht war die Strecke optimal ausgeführt:
- Zweigleisiger Unterbau
- Geringe Steigungen
- Große Kurvenradien
- Große Querschnitte der Tunnel
- Verzicht auf niveaugleiche Straßenübergänge mit Schranken
zeigen eine Planung, die in europäischen Dimensionen dachte. Dennoch blieb die Strecke als Torso liegen.
Heutige Situation
Der nördliche Teil der Strecke dient heute wieder nur noch dem Güterverkehr, während der südliche Abschnitt durch den 945 m langen Linderhauser Tunnel von Gevelsberg nach Schwelm für die S-Bahnlinie S8 des VRR die Verbindung zwischen der Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd und der Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund schafft.
Planung
Es ist geplant, auf dem stillgelegten Teil der Strecke einen Radweg anzulegen. Die Strecke führt durch ein landschaftlich reizvolles Gebiet mit je zwei Viadukten und Tunneln, von denen der 845 m lange Silscheder Tunnel eine außergewöhnliche Länge haben wird. Wegen dieser Bauten ist allerdings die Finanzierung des Projektes noch nicht geklärt, da beispielsweise die Beleuchtung der Tunnel erhebliche Kosten verursachen würde.
Die Strecke ist das noch auszubauende Teilstück des Von-Ruhr-zur-Ruhr-Radwegs.
Trivia
Beim Bau der Strecke musste das Haus abgerissen werden, in dem Henriette Davidis lange Zeit tätig war. Die Platte ihres Herdes, an dem sie viele ihrer Kochrezepte entwickelt hatte, mauerte man in eine kleinere Brücke ein. Die Brücke findet sich am Henriette-Davidis-Weg in Wengern.
Bildergalerie
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
- Beschreibung der Strecke 2143: Witten Hbf ↔ Schwelm
- Beschreibung der Strecke 2144: Witten-Höhe ↔ Wengern Ost
weitere Belege:
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