- Elektra (Mythologie)
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Elektra (griechisch Ηλέκτρα) ist in der griechischen Mythologie die Tochter des Königs von Mykene, Agamemnon und der Klytaimnestra, sowie die Schwester der Iphigenie, des Orestes und der Chrysothemis.
Homer überliefert, Elektra habe sich nicht in Mykene aufgehalten, als ihr Vater, König Agamemnon, vom Trojanischen Krieg zurückkehrte. Dieser sei von Aigisthos, dem Geliebten der Klytaimnestra, bzw. von Klytaimnestra selbst ermordet worden. Aigisthos und Klytaimnestra töteten u. a. auch Kassandra, die Agamemnon aus Troja gefolgt war. Acht Jahre später kehrte Orest aus Phokis zurück, wo er nach dem Tod des Vaters Zuflucht gefunden hatte. (Odyssee, III. 306; X. 542). Um seine Mutter und ihren Liebhaber zu täuschen, schickt er einen Boten voraus, der von seinem Tod berichtet. Die untröstliche Elektra versucht daraufhin ihre jüngere Schwester Chrysothemis zu einem gemeinsamen Mord an ihrer Mutter und dem verhassten Stiefvater zu überreden, diese lehnt jedoch ab.
Orest ist durch das Orakel von Delphi aufgefordert worden, nach Hause zurückzukehren und den Tod des Vaters zu rächen. Nach Aischylos begegnet er Elektra am Grab Agamemnons, wohin beide gegangen sind, um die Totenzeremonie durchzuführen. Orest vollzieht mit Hilfe von Elektra an der Mutter und Aigisthos die Blutrache; aus dem vergossenen Blut erheben sich die Erinnyen und verfolgen ihn, nicht aber Elektra.
Elektra heiratet später Pylades, ihren Cousin, einen engen Freund des Orest, Sohn des Königs Strophios von Phokis und seiner Gattin Anaxibia, einer Schwester Agamemnons (die für Orest gesorgt hatten, während dieser sich vor seiner Mutter und deren Geliebtem versteckt hatte).
Die Geschichte der Elektra wurde schon in der Antike unter anderem dramatisiert von Sophokles als Elektra (ca. 410 v. Chr.), von Aischylos als Das Opfer am Grabe und von Euripides als Elektra. In der Neuzeit schrieb Hugo von Hofmannsthal eine Elektra, welche er später zu einem Libretto für Richard Strauss' Oper Elektra umarbeitete. Auch Gerhart Hauptmann verfasste eine Elektra. Später hat Jean-Paul Sartre den Mythos um Elektra und Orest in seinem Drama Die Fliegen verarbeitet.
1931 veröffentlichte der amerikanische Dramatiker und spätere Nobelpreisträger für Literatur Eugene O'Neill die Trilogie „Trauer muss Elektra tragen“, in der die antike Atridensage nach Neuengland verlegt wird. Als Erklärungsmuster für die grausamen Familienkonflikte diente ihm dabei Sigmund Freuds Psychoanalyse.
Siehe auch
Literatur
- Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen – Die Götter- und Menschheitsgeschichten, dtv, München 1994. ISBN 3-423-30030-2 <ddb>
- Michael Grant und John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. dtv, München 2004. ISBN 3-423-32508-9 <kvk>
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie – Quellen und Deutung. rororo, Hamburg 2001. ISBN 3-499-55404-6 <ddb>
Weblinks
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