- Elgygytgyn-See
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Elgygytgyn-See Daten Lage Asien Staat Russland Landschaften Sibirien, Anadyrgebirge Alter ca. 3,6 Millionen Jahre Einzugsgebiet 293 km² (einschließlich Seefläche) Fläche 110 km² (keine Inseln) Höhe 492 m ü. d. Meeresspiegel Maximale Tiefe 170 m Durchmesser 12 km Wasservolumen 14,1 km³ Wassertemperatur max. 3,5°C im Hochsommer Eisdicke ca. 2 m am Ende des Winters Sichttiefe 19 m, extrem oligotroph Zuflüsse rund 50 kleine Bäche (viele trocknen im Sommer aus, alle frieren im Winter durch) Abfluss einer, Enmyvaam Besonderheiten - Lage im Meteoritenkrater
- endemische Fischarten
- wertvolles KlimaarchivElgygytgyn (tschuktschisch „эльгыгытгын“ für „der Weiße See“) ist ein See im nordöstlichen Sibirien (67° 30' N, 172° 5' O, 492 m ü. NN). Er liegt im Anadyrgebirge (Autonomer Kreis der Tschuktschen). Der See hat einen Durchmesser von ca. 12 km und ist 170 m tief. Der Name Elgygytgyn bezieht sich auf die lange Eisbedeckung. Der See ist neun Monate im Jahr mit Eis bedeckt. Lediglich von Mitte Juli bis Oktober ist er eisfrei.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Der See liegt innerhalb eines Meteoritenkraters (Impaktstruktur) mit einem Durchmesser von 18 km. Der Meteoriteneinschlag ereignete sich vor ca. 3,6 Millionen Jahren, d.h. an der Wende vom unteren zum mittleren Pliozän. Der Elgygytgyn-Krater gilt damit als ein vergleichsweise junger Krater. Da er auf Grund dessen noch sehr gut erhalten und relativ groß ist, wurde er bereits in den 1970er Jahren trotz seiner abgeschiedenen Lage als Meteoritenkrater erkannt (Lit.: Dietz & McHone, 1976). Weiterhin ist der Elgygytgyn einer von nur zwei bekannten Einschlagkratern auf der Erde, die in vulkanischen Gesteinen gebildet wurden.
Besonderheiten
Obwohl nördlich des Polarkreises gelegen, war der See während des Eiszeitalters nicht von Gletschern bedeckt, so dass die Seesedimente des Elgygytgyn ein für die Wissenschaft wertvolles Klimaarchiv bilden. Dies wird zur Zeit im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte untersucht (siehe Weblinks).
Eine weitere Besonderheit des Elgygytgyn sind vier endemische Fischarten, die nur in diesem See vorkommen.
Schreibweise
Im Englischen wird nach dem l ein Apostroph gesetzt (El'gygytgyn), um, dem kyrillischen Weichheitszeichen entsprechend, die Palatalisierung wiederzugeben. In der deutschen Schreibweise ist dies überflüssig, da die hochdeutsche Aussprache des l mit der des palatalisierten tschuktschischen übereinstimmt. Die wissenschaftliche Transliteration lautet Èlʹgygytgyn.
Literatur
Dietz, R.S. McHone, J.F. Jr. 1976 El'gygytgyn: Probably world's largest meteorite crater. Geology, v. 4, pp. 391-392.
Weblinks
- Universität Fairbanks (englisch)
- El'gygytgyn Drilling Project - Projektseite des Klimaforschungsprogramms (deutsch/englisch)
- Elgygytgyn in der kanadischen Datenbank für Impaktstrukturen (englisch)
67.5172Koordinaten: 67° 30′ 0″ N, 172° 0′ 0″ O
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