- Elisabeth – Die Legende einer Heiligen (Musical)
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Elisabeth – Die Legende einer Heiligen ist ein Musical über die heilige Elisabeth von Thüringen in zwei Akten. Urheber sind Dennis Martin und Peter Scholz (siehe auch Echte Kerle), die bereits das Musical Bonifatius verwirklicht haben. Entgegen dem Musical Elisabeth von Sylvester Levay und Michael Kunze, wird hier nicht die Biografie der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, sondern der heiligen Elisabeth von Thüringen thematisiert. Die Uraufführung fand anlässlich des Elisabethjahres am 7. Juli 2007 im Landestheater Eisenach statt. Die Wiederaufnahme der Inszenierung wurde für Sommer 2008 angekündigt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Bühnenhandlung ist eine kritisch Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Perspektiven, die von der heiligen Elisabeth überliefert wurden. Dies wird im Stück durch den historisch-kritischen Erzähler Wolfram von Eschenbach und den glorifizierend-verklärenden Erzähler Walther von der Vogelweide dargestellt, die in einem Sängerstreit liegen, wie die Geschichte der Landgräfin erzählt werden soll.
Erster Akt
Elisabeth, die kleine Königstochter Ungarns, kommt im Alter von vier Jahren an den Hof des thüringischen Landgrafen Herrmann I. Bereits in diesem Alter wird sie dem Thronfolger Ludwig als Gemahlin versprochen. Beide Kinder wachsen gemeinsam auf der Wartburg auf und als Ludwig nach dem Tod seines Vaters der neue Landgraf wird, heiratet er die 14 jährige Elisabeth – aus ehrlicher Zuneigung und Liebe. Während Elisabeth zwei Kindern das Leben schenkt, wendet sie sich immer mehr christlichen Werten und religiösen Ritualen um den fanatischen Kreuzzugspriester Konrad von Marburg zu, die immer stärker mit ihrer Rolle als Landgräfin kollidieren. Sie möchte die Standesunterschiede zu den Armen und Aussätzigen überwinden und stößt damit insbesondere bei Ludwigs Bruder Heinrich und dem Hofstaat immer wieder auf Ablehnung. Heinrich will Elisabeth überführen, die mit abgedeckten Körben voller Brot die Bedürftigen in einem von ihr gegründeten Armenhaus unterstützt. Doch in ihrem Ehemann Ludwig findet Elisabeth volle Unterstützung, indem dieser darauf besteht, Elisabeth würde nur Rosen in ihrem Korb transportieren, was er seinem Bruder auch beweist, da unter dem Tuch – zumindest an diesem Tag – tatsächlich Rosen liegen (das Rosenwunder der Elisabeth). Die freudige Dankbarkeit, die ihr die Notleidenden entgegenbringen, erfüllt sie mit innerer Zufriedenheit und tiefem Glück. Sie glaubt, ihre Aufgabe und ihren Platz im Leben gefunden zu haben.
Zweiter Akt
Ludwig zieht zusammen mit Kaiser Friedrich II. auf den Kreuzzug nach Jerusalem, während Thüringen von einer Hungersnot heimgesucht wird und Elisabeth die Kornkammern der Burg öffnet, um damit Tausenden von Menschen das Leben zu retten. Als Ludwig aber fern der Heimat an einer Seuche stirbt, wird Elisabeth mit erst 20 Jahren Witwe. Ihr Schwager Heinrich übernimmt die Regierung und verbannt Elisabeth schließlich, nicht zuletzt wegen ihrer Freigiebigkeit, von der Wartburg. Zusammen mit dem immer verblendeter werdenden Priester Konrad geht sie nach Marburg, um dort mit ihrem Witwengut, das Konrad von Heinrich im Austausch gegen Elisabeths Kinder vereinbaren konnte, ein Siechenhaus zu finanzieren. Elisabeths drittes Kind Sophie, das erst nach Ludwigs Tod geboren wurde, gibt Elisabeth auf Anraten Konrads in ein Kloster, um sich ganz den Armen zu widmen, denen sie alles gibt. Zu spät erkennt Elisabeth die Machtgelüste Konrads, die nur wenig mit ihren hohen Zielen gemein haben, und sie erleidet einen Zusammenbruch, von dem sie sich nicht mehr erholt. Mit 24 Jahren stirbt Elisabeth völlig mittellos im Kloster. Konrad treibt Elisabeths Heiligsprechung schnell voran und wird vom Papst zum ersten deutschen Großinquisitor ernannt. Nach vielen Hinrichtungen und Verbrennungen wird Konrad wahnsinnig und später ermordet. Elisabeths selbstloses Wirken als Heilige bleibt jedoch für immer im Gedächtnis des Volkes.[1]
Die Songs
1. Prolog 2. Ein Stern aus Ungarn 3. Hol mich heim 4. Höfisch 5. Herr, bewahre ihn 6. Sie raubt Dir die Sinne 7. Du rettest die Welt für mich 8. Illusion vom Paradies 9. Deine Spuren (Reprise) 10. Wunder oder Wahrheit 11. Das Ende aller Zeiten 12. Das Armenhaus 13. Der erste Schritt 14. Jerusalem 15. Der Augenblick 16. Veitstanz 17. Die Welt ist tod (Reprise) 18. Dein Herz kennt keine Liebe 19. Die Bettlerin (Reprise) 20. Standesgemäß 21. Miserere 22. Hol mich heim (Reprise) 23. Liebe ist alles 24. So weit der Himmel reicht 25. Weltvernichtung 26. Es gleitet ein Traum durch die Zeit 27. Finale
In der Bearbeitung 2008 wurde der Titel "Finale" gestrichen.
Kreativteam
Kreativteam der Uraufführung von 2007 Musik Dennis Martin und Daniel Roos Buch Dennis Martin Regie Reinfried Schieszler Choreografie Doris Marlis Lichtdesign Sabine Wiesenbauer Bühnenbild Bernd-Heinrich Sogel Kostüme Claudia Kuhr Maske Elke Quirmbach Sounddesign Andreas Balaskas Darsteller
Besetzung der Uraufführung von 2007 Elisabeth Sabrina Weckerlin Konrad von Marburg Chris Murray Ludwig Armin Kahl Wolfram von Eschenbach Kristian Korsholm Vetter Walther von der Vogelweide Jesse Garon Heinrich Raspe Christian Schöne Landgräfin Sophie Mara Dorn Guda Katrin Wiedmann Bischof Eckbert Artur Ortens Besetzung der Aufführungen von 2008 Elisabeth Sabrina Weckerlin Eveline Suter
Konrad von Marburg Chris Murray Norbert Conrads
Ludwig Armin Kahl Karl Grunewald
Wolfram von Eschenbach Kristian Korsholm Vetter Walther von der Vogelweise Jesse Garon Heinrich Raspe Christian Schöne Landgräfin Sophie Mara Dorn Guda Melanie Gebhard Bischof Eckbert Wolfgang Postlbauer Ensemble & Swings 2008: Dietmar Ziegler, Alan Schuler, Stafan R. Przywara, Saskia Leppin, Angelika Hunkeler, Robert Meyer, Robert Knorr, Janna Blaurock, Raphaela Gross-Fengels, Lars Fischer, Jesco Himmelrath, Sandra Bleicher, Bettina Gebhard
Einspielungen
- Doppel CD, Original Musical Cast, Media Mentis GmbH, 2007, ASIN: B000UUXRIW
Rezension der Uraufführung
- Besprechung von Michael Potthast [2]
- Besprechung von Michael Rieper [3]
- Besprechung von Christine Daaé [4]
- Besprechung von Klaus Depta [5]
- Besprechung von Stephan Drewianka[6]
- Besprechung von Kerrin Falck [7]
Weblinks
Einzelnachweise
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