Elsaß-Lothringische T 12

Elsaß-Lothringische T 12
T 12 (Preußen, Elsaß-Lothringen)
DRG-Baureihe 74.4–13
ÖBB 674, PKP OKi2
74 1046 am 7. August 1952
Nummerierung: DRG 74 401–543, 545–1321
Anzahl: 1.014
Hersteller: Union, Borsig
Baujahr(e): 1902–1921
Ausmusterung: 1968
Bauart: 1'C h2t
Gattung: Pt 34.17
Spurweite: 1.435 mm
Länge über Puffer: 11.800/12.100 mm
Dienstmasse: 65,90 t
Reibungsmasse: 50,50 t
Radsatzfahrmasse: 17,36 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Indizierte Leistung: 640/669 kW
Treibraddurchmesser: 1.500 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.000 mm
Zylinderdurchmesser: 540 mm
Kolbenhub: 630 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Rostfläche: 1,69 m²
Überhitzerfläche: 33,40 m²
Verdampfungsheizfläche: 105,37 m²
Datei:DampflokBR74 v 1.jpg

Die Gattung T 12 ist eine Personenzug-Tenderlokomotive der Preußischen Staatseisenbahnen und wurde in großer Stückzahl angeschafft. Bei den Lokomotiven handelt es sich um die Heißdampf-Ausführung der T 11. Obwohl sie bereits 1902 in einer Versuchsausführung zur Verfügung stand, begann die Serienproduktion erst 1905. Neben der Preußischen Staatsbahn erwarben auch unter anderem die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen (25 Stück), die Lübeck-Büchener Eisenbahn und die Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn Lokomotiven dieses Typs.

Haupteinsatzgebiet der T 12 war der Verkehr auf der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahn, dem Vorläufer der elektrischen S-Bahn. Die Maschinen mussten die Abteilwagenzüge aufgrund der teilweise recht geringen Bahnhofsabstände schnell beschleunigen, um eine akzeptable Reisegeschwindigkeit zu erzielen. Die T 12 war daher eine sehr leistungsfähige und spurtstarke Lokomotive, die ihre Leistung in beiden Fahrtrichtungen entfalten konnte. Im Jahr 1921 wurden von Borsig noch einmal 40 Lokomotiven nachgebaut, weil der Bestand nicht ausreichend war. Nach der Elektrifizierung des größten Teils der S-Bahn-Strecken zwischen 1924 und 1929 kamen die Lokomotiven in den Personenzug-, Güterzug- und Rangierdienst.

1925 übernahm die Reichsbahn 899 Exemplare als Baureihe 74.4-13 mit den Nummern 74 401 bis 74 1300 mit Ausnahme der 74 544. Die Lokomotive, für die diese Nummer vorgesehen war, musste an Belgien abgegeben werden. Die Lokomotiven mit den Nummern 74 784–786 und 74 1254 stammten ursprünglich von der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen. Zehn Lokomotiven mit den Nummern 74 1301 bis 74 1310 wurden von der Saarbahn übernommen.

Weitere elf Stück mit den Nummern 74 1311 bis 74 1321 wurden 1938 von der Lübeck-Büchener Eisenbahn übernommen, wo sie die Nummern 132 bis 142 getragen hatten. Fünf dieser Lokomotiven waren nach dem Vorbild der 1'B1'-Stromlinienlokomotiven ebenfalls mit einer Stromlinienverkleidung versehen.[1] Die Verkleidungen wurden 1948 wieder entfernt, am tropfenförmig auslaufenden Kohlekasten waren diese Maschinen später noch erkennbar.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges verblieb die 74 498 in Österreich. Die ÖBB reihten sie als 674.498 in ihren Fuhrpark ein. Die Maschine war in Wien eingesetzt, entgleiste am 3. Juli 1954 und wurde danach verschrottet (offizieller Ausscheidungstag: 23. Mai 1955).

Im Jahr 1950 übernahm die Deutsche Reichsbahn der DDR vier von der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn beschaffte Lokomotiven als 74 6776–6779. Bei beiden deutschen Bahnen war die Ausmusterung bis 1968 beendet.

Erhalten geblieben sind die 74 1192 (siehe Bild), die 74 1230 sowie eine als Reihe OKi2 in Polen verbliebene Maschine, die ehemalige 74 1234.

Literatur

  • Klaus-Detlev Holzborn: Unsere Dampflokomotiven. Band II. Tenderlokomotiven BR 60 - 96. Albis Verlag Düsseldorf, 1967
  • Weisbrod, Bäzold, Obermayer: Das große Typenbuch deutscher Dampflokomotiven. Transpress Verlag ISBN 3-344-70751-5

Einzelnachweise

  1. Abbildung der LBE 142 mit Strominienverkleidung

Weblinks


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