Elsbruch

Elsbruch
Datei:Elsbruch Saarmund.JPG
Saarmunder Elsbruch

In der Region Brandenburg werden Erlenbruchwälder oftmals als Elsbruch bezeichnet, wobei Els für Erle (niederdeutsch „Else“ = „Erle“) und Bruch (vgl. niederrheinisch „-broich“, ebenfalls „bruch“ ausgesprochen) für sumpfiges Gebiet steht. In den brandenburger Elsbrüchen kommt überwiegend die Schwarzerle vor, die die hohe Feuchtigkeit und dank ihrer Adventivwurzeln auch schwankende Wasserstände vergleichsweise gut verkraften kann.

Datei:Entwässerungskanal Siethener Elsburch 106.JPG
Entwässerungskanal am Siethener Elsbruch

Naturnahe Erlenbrüche sind heute noch im Oberspreewald zu finden. Einen dichten Bruchwald bildet ferner das Naturschutzgebiet Zarth bei Treuenbrietzen im Naturpark Nuthe-Nieplitz, das unterhalb des Nordhangs des Fläming im Glogau-Baruther Urstromtal liegt und Quellgebiet mehrerer Fließe ist. Die tischebene und ehemals sumpfige Urstromtalung beherbergte vor den umfangreichen Meliorationsmaßnahmen des 18. Jahrhunderts viele Bruchwälder – einen Rest bildet beispielsweise der ehemals weit ausgedehnte Linther Oberbusch bei Neuendorf. Zwei kleinere Elsbrüche liegen südlich vor Berlin, ebenfalls im brandenburgischen Naturpark Nuthe-Nieplitz: das Siethener und das Saarmunder Elsbruch.

Die Brandenburger Elsbrüche sind mit dem Ende der letzten Eiszeit, der Weichsel-Eiszeit vor rund 15.000 Jahren entstanden, die insbesondere in der Niederung der Flüsse Nuthe und Nieplitz ein stellenweise fast undurchdringliches sumpfiges Gebiet hinterließ. Die Regulierung der Flüsse und die Entwässerung der Niederungen und Elsbrüche für die Urbarmachung des Landes zugunsten der Landwirtschaft begleitet die Geschichte des Landes seit dem 12. Jahrhundert bis heute.

Über das Jahr 1859 und Carl von Jagow, Erbjägermeister der Kurmark und seinerzeit Eigentümer der Dörfer Siethen und Gröben, berichtet beispielsweise Theodor Fontane in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg: Mit Wiesenkulturen und Bruchentwässerungen, an die sich bald auch eine lohnendere Behandlung der Forstreviere schloß, wurde begonnen und in rascher Reihenfolge folgten Wirtschaftsgebäude, ... .

Literatur

  • Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Teil 4. Spreenland. Zitiert nach der Ausgabe 1998, Frankfurt/M, Berlin.
  • STEGNER, J. (2000): Erlenbruchwälder - Dynamik in Raum und Zeit. Konsequenzen für den Prozessschutz in einer Waldgesellschaft. In: Naturschutz und Landschaftsplanung 32 (9), S. 261-268.

Weblinks


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